Friedrich Wilhelm Hackländer
Handel und Wandel
Friedrich Wilhelm Hackländer

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Dreiundzwanzigstes Kapitel.

Doktor Burbus!! Abschied.

Den andern Tag ging es in der Mühle seinen alten, gewohnten Gang: die Räder klapperten wie zuvor, der Vetter Franz lief mit bestaubtem Gesicht und Kamisol umher, Elsbeth ging in die Viehställe, die Müllerin und Sibylle arbeiteten auf ihrem Zimmer, und ich trug die Rechnungsbücher auf meinem kleinen Kontor ein unter obligater Bodenerschütterung, nur der Doktor war nicht mehr derselbe. Statt daß er wie sonst heiter und lustig in den Wald hinauszog, und, wenn er zurückkam, sich oft zu mir hinsetzte und lachte und scherzte, so ging er jetzt in aller Frühe mit ausfallend bösem Humor fort und kam erst abends spät zum Nachtessen wieder und legte sich oft zu Bett, ohne mir ein Wort zu sagen. Auch bemerkte ich seit einigen Tagen, daß er jedesmal einen Strauß Waldblumen oder Erdbeeren mit nach Hause brachte, die er aber niemand gab, sondern mit in sein Schlafzimmer nahm und sie von dort aus in den Mühlbach warf.

Eines Abends war der Vetter Christoph über Land geritten; es war an einem Sonntage, und er wurde zum Nachtessen zurückerwartet. Der Doktor hatte auch heute den ganzen Tag im Walde umhergeschwärmt, ohne mich wie sonst mitzunehmen, was mir äußerst schmerzlich war. Abends kam er zurück, mit seinen Waldblumen in der Hand, und da das Gesinde schon abgegessen hatte, so wies man ihn in das Zimmer der Müllerin, wo das Nachtessen für uns und den Vetter Christoph wartete. Wir standen an den offenen Fenstern, und da Burbus, verstimmt, wie seit einiger Zeit immer, zu uns trat, so nahm die Müllerin, die das auch längst bemerkt hatte, Veranlassung, von seinen Blumen zu sprechen, um ihn in die Unterredung zu ziehen. Er hob sie hastig empor, sah sie an und reichte sie Sibyllen dar, welche sie auch annahm.

»Wie kommt es, Herr Burbus,« sagte die Müllerin, »daß man Euch gar nicht mehr sieht? Ihr streift den ganzen Tag im Walde umher und kommt erst abends heim.« – »Haben Sie das bemerkt, Frau Müllerin?« entgegnete der Doktor ernst. »Ich muß gestehen, daß mir das wohl tut, denn ich bin ja eigentlich so heimatlos und allein in der Welt, daß an meinem Dasein oder Nichtdasein kein Mensch Anteil nimmt.« – »Das könnt Ihr,« versetzte die Müllerin, »doch im Ernst von uns nicht sagen!« – »Nein, nein,« entgegnete hastig der Doktor, mit bitterem Lächeln; »man ist hier sehr freundlich und gütig gegen mich; ich muß gewiß dafür dankbar sein.«

Sibylle zog mich in ein anderes Fenster, und der Doktor trat näher zur Müllerin, die ihm mit ihrer wohltuenden, angenehmen Stimme sagte: »Hört, Doktor Burbus, Ihr habt eigentlich ein krankes Gemüt. Anfänglich glaubte ich, die Entfernung von der Welt und die Stille auf unserer Mühle in dem schönen Walde werden Euch wohl tun. Ihr schient auch in der ersten Zeit heiter und vergnügt zu sein. Doch jetzt weiß ich nicht, was Euch plötzlich widerfährt, denn seit einiger Zeit habt Ihr das Ansehen eines Menschen, der von der Vergangenheit geplagt wird.« – »Nein, nein, das gewiß nicht,« entgegnete der Doktor und lehnte sich zum Fenster hinaus. – »Nun, ich glaube wohl,« sagte die Müllerin, »daß Ihr eigentlich nichts auf dem Herzen habt, was Euch Vorwürfe macht, und Ihr seid noch jung genug, um ein bloß lustiges und etwas leichtsinniges Leben in allen Teilen wieder gutzumachen.« – »Das wohl, gute Frau,« entgegnete der Doktor, »nur muß man Gelegenheit dazu haben. Ich bin schon wochen-, ja mondenlang hier, ich laufe ins Holz, ich seh' nach den Knechten, ich fahre mit den Pferden; aber alles das, was ich tue, kann der geringste Knecht auch für Euch tun.« – »Ja, aber wer sagt denn, daß Ihr etwas für uns tun sollt? Ihr seid unser Gast.« – »Ja, und dann?« – »Nun, so bleibt, solange als es Euch hier gefällt.« – »Ja, und dann,« entgegnete der Doktor nach einer Pause, »dann schüttle ich Euch allen an einem schönen Morgen die Hand und sage zu Euch: Lebt wohl, Vetter Christoph, lebt wohl, Frau Müllerin, lebt wohl, Sibylle.« –

Wir hatten bis zu diesem Augenblick unwillkürlich das Gespräch des Doktors belauscht. Sibylle sprach kein Wort, sondern lehnte zum Fenster hinaus und hielt den Strauß von Waldblumen in ihren Händen über dem langsam dahinströmenden Mühlbach. Bei den Worten des Doktors aber: »Lebt wohl, Sibylle,« seufzte sie leise auf, ihrer Hand entglitten die Waldblumen und fielen in das Wasser hinab, das sie langsam fortführte. Ein lautes Ach! folgte nun den Blumen, durch das der Doktor und die Müllerin in ihrem Gespräch plötzlich unterbrochen wurden und ebenfalls hinabschauten.

»Da schwimmen sie!« rief der Doktor mit einem lauten Lachen, das aber keineswegs freundlich klang; »bald werden sie unter das Wehr kommen und zerrissen und zerstreut werden.« – »Könnte man sie nur wieder holen!« sagte Sibylle mit einem eigenen Ton in der Stimme. – »Wünscht Ihr das, Jungfer Sibylle?« rief der Doktor freudig auf. »Eine starke Hand und ein guter Wille kann viel. So wollen wir denn ernstlich den Versuch machen, die Blumen zu schützen und sie, wenn der gute Gott will, in Eure Hand zu legen.«

Ehe ich ihn zurückhalten konnte, schwang er sich zum Fenster hinaus, glitt an einem Rebgelände hinab und eilte festen Schrittes und schwindelfrei auf dem schmalen Mühlbachrande dahin. Er erreichte die Blumen wirklich, ehe sie unter das Wehr kamen, zog sie triumphierend heraus und kam eilends zurück, um sie Sibylle zu reichen, die ihre Hände danach ausstreckte.

Das schöne Mädchen war bleich geworden wie eine Lilie, und nachdem sie die Blumen erfaßt, eilte sie zu ihrer Mutter hin und verbarg ihr Gesicht in deren Hände. Ich glaube gewiß, sie hat sogar geweint.

Der Doktor kam den Abend nicht mehr zum Vorschein, und die Müllerin hatte am andern Morgen mit dem Vetter Christoph eine lange Unterredung, welcher daraus äußerst üblen Humors zu Tische kam. Gegen mich war der Doktor übrigens nicht freundlicher geworden, und je mehr er sich von mir zurückzog, um so mehr war ich bei Sibylle, da ich doch in meinen Freistunden jemand zur Gesellschaft haben mußte, und so oft mich der Doktor mit dem Mädchen Hand in Hand im Garten sah oder wir in den engen Fenstern der Mühle lagen, wo es bei dem schmalen Raum nicht anders möglich war, als daß ich meinen Arm um ihren Leib schlang, so machte er mir ein finsteres Gesicht. Ich hatte wahrhaftig damals keine Idee, was ich ihm konnte zuleide getan haben; jetzt wüßte ich es freilich schon besser.

So war es einmal an einem heißen Sommertage; die Sonne ging unter, und der glänzende Abendhimmel war erfüllt mit warmer, lauer Luft. Sibylle und ich lagen im Fenster der großen Wohnstube und sahen auf das Mühlenwehr hinab. Es war um die Abendzeit, wo dem Doktor in die Familienzimmer kein Zutritt mehr gewährt wurde, und nur ich als Familienglied und kleiner Bursche das Recht hatte, bei meiner Nichte zu sein, die in solchem Augenblicke im ländlichsten Negligé sich befand. Ich hatte ein dünnes Sommerröckchen an, und während die Mutter in ihren Büchern las, schwatzten wir von alten, vergangenen Tagen, und lachten über die Jugendstreiche, die wir ausgeführt. Ich schlief damals in dem großen Gastbett neben dem Zimmer der Müllerin, und Sonntagmorgens, ehe wir gewaschen und angezogen wurden, schlüpfte Sibylle zu mir ins Bett, und wir machten Pläne, wie der Sonntag hinzubringen sei. Auch erinnerten wir uns, wie wir zuweilen ein großes Leinentuch entwendeten und damit im Garten ein Zelt aufschlugen, woselbst der große Kettenhund, wenn er zum Besuch kam, mit großen Ehren empfangen wurde.

So lagen wir im Fenster und träumten, und als es zehn Uhr wurde, ging die Müllerin zu Bett, und wir erhielten die Erlaubnis, noch ein paar Minuten aufbleiben zu dürfen. Nachtschmetterlinge flogen umher, Leuchtkäfer blitzten auf dem Grase, und als ich so dicht an dem warmen Körper des Mädchens lag, durchschauerte mich ein kleiner Frost. Es mochten wohl die Wassernebel sein, die aus dem Mühlenteich und den Bergwassern aufstiegen. Sibylle bemerkte es, hob ihr warmes Tuch etwas von der Brust und warf es über mich hin. Gott, es war wie damals, als wir am Sonntagmorgen unter einer Decke spielten. Das Herz des Mädchens fühlte ich deutlich an meiner Brust schlagen, aber der Frost wollte darum doch nicht aufhören.

Plötzlich hörten wir durch die Stille der Nacht ein Klopfen, wie Holz auf Holz, und erblickten bald darauf den Doktor, der sich an dem Mühlenwehr zu schaffen machte. Er sah von Zeit zu Zeit zu uns herauf, und ich bot ihm einen guten Abend. Anfänglich glaubte ich, er habe mich nicht gehört; doch war dem nicht so, denn als Sibylle viel leiser sagte: »Guten Abend, Herr Burbus!« sprang er auf den Rand des Mühlbachs und trat unter das Fenster.

»Was machen Sie da?« fragte Sibylle. – »Ich mochte nicht schlafen,« entgegnete der Doktor, »ging um das Wehr spazieren, und bemerkte dort einen Pfahl, der los geworden und den das Wasser morgen wahrscheinlich abgespült hätte.«

Ich weiß nicht, der Doktor sah heut abend so ingrimmig aus, und dabei tief betrübt, gerade wie an dem regnerischen Novembermorgen, als ich in seiner Stube neben dem Reißmehlschen Hause erwachte und er jenen unvergeßlichen Kaffee kochte.

»Es ist eine schöne Nacht heute, lieber Doktor,« sagte ich ihm, und er entgegnete: »Jawohl – vielleicht – wie man's nimmt! Mich packt der Mißmut, und ich werde verdrießlich, ja traurig, wenn ich an schönen Sommerabenden allein bin. Sie sind wohl nie melancholisch,« setzte er, spöttisch lachend, hinzu. – »Gott sei Dank, nein!« sagte Sibylle für mich. »In den Kinderjahren hat man keine Ursache, traurig zu sein.« – »In den Kinderjahren,« lachte der Doktor, »nun, das ist ein tüchtiges Kind.« – »Ja, aber doch noch mein Kind,« versetzte Sibylle und küßte mich auf die Stirn. »Nicht wahr, du? Und sehen Sie, Doktor,« fuhr sie in ihrer unschuldigen Natürlichkeit fort, und zeigte auf ihr Tuch, »ich habe ihn sorgfältig zugedeckt, damit er sich nicht erkältet.« – »Aber ein glückliches Kind,« sagte der Doktor, »wenn ich mich zum Beispiel erkälte, danach fragt kein Mensch.« – »Ja, das ist das alte Kapitel,« entgegnete Sibylle, »und da hat die Mutter ganz recht, wenn sie Ihnen antwortete, es sei nicht schön, daß Sie glauben, man nehme keinen Anteil an Ihnen. Man nimmt gewiß Anteil und sehr viel Anteil an Ihnen.« – »Ist das wahr,« sagte der Doktor freudig, »ist das gewiß wahr? Geben Sie mir die Hand darauf.« – »Wie kann ich Ihnen denn vom Fenster aus die Hand darauf geben?« lachte das Mädchen. Doch er bat wiederholt und flehentlich: »O, geben Sie mir die Hand darauf.« – »So gib ihm doch die Hand, Sibylle,« sagte ich. Und langsam wickelte sie den Arm aus dem warmen Tuch und streckte sie dem Doktor hinab. Später erinnerte ich mich dieses Augenblicks noch sehr lebhaft, wie der Doktor diese Hand erfaßte und sie herzlich küßte, und, soviel ich es mir jetzt vergegenwärtigen kann, war es eine schöne, kleine Hand, und neben der Hand wurde noch der Arm sichtbar, der war sehr rund und weich. Der Doktor gab sich sehr viel Mühe, nachdem er die Hand geküßt, auch noch ein Grübchen im Arme mit seinen Lippen zu berühren, was ihm aber erst nach vielen Anstrengungen gelang. Dann aber jubelte er mit leiser Stimme und doch hoch auf, hoch aus recht freudigem und glücklichem Gemüt. Auch ich bekam wieder freundliche Worte von ihm.

»Lieber Exladenjüngling,« lachte er; »kommen Sie, wir müssen noch einen Spaziergang in den Wald machen. Lieber Gott im Himmel, die Welt ist doch schön.«

Er warf mir eine Kußhand herauf und sprang über das Wehr hinab. Sibylle sah ihm nach, und während sie zu mir sagte: »Gute Nacht, mein Lieber, schlaf recht wohl,« hatte sie ein seltsames, himmlisch-freundliches Lächeln auf den Lippen. Darauf ging sie in ihre Kammer, und es war mir recht lieb, daß sie ging; denn wenn ich auch gern bei meiner Nichte war, so zog ich doch eine nächtliche Waldpromenade mit meinem Doktor vor.

Es mochte Mitternacht sein, als wir zur Mühle zurückkehrten, die still und dunkel in der Talschlucht vor uns lag. Hinter uns stand der Mond über dem Bergesrand und versilberte das kleine Fenster, wo Sibylle schlief. Von dem gesperrten Wehr fielen einzelne Tropfen herab, leuchteten im Fallen wie Silber, und wo sie das Wasser berührten, gab es einen zitternden, hellen Kreis, der sich langsam weiter und weiter ausdehnte.

»Kennen Sie das Märchen vom Dornröslein?« fragte mich der Doktor. Und nachdem er mir dies Märchen erzählt hatte, stützte er den Kopf auf die Hände, und seine Züge nahmen einen ernsten, fast erbitterten Ausdruck an, und er sang mit halblauter Stimme:

»In einem kühlen Grunde,
Da geht ein Mühlenrad,
Mein Liebchen ist verschwunden,
Das dort gewohnet hat.
Sie hat mir Treu' versprochen,
Gab mir ein Ringelein,
Sie hat die Treu gebrochen,
Das Ringlein sprang entzwei.«

»Weg, weg mit allen finstern Gedanken,« unterbrach er sich selber und rief laut: »Gott ist groß! Gute Nacht, Exladenjüngling! Gedenken Sie meiner beständig; wir werden uns, hoff' ich, freudigst wiedersehen.« – »Bis morgen,« entgegnete ich lachend. – »Wer weiß,« versetzte er und schwang sich durch das Fenster in sein Schlafzimmer. –

Am andern Tage, als ich aus meinem Zimmer herunterkam, befand sich alles in der Mühle in großer Aufregung. Der Doktor Burbus nämlich war in der Frühe nicht zu finden gewesen, und nach einer Stunde brachte ein kleiner Bauernbursche einen Brief von ihm, den er ihm im Walde gegeben, an die Müllerin. Dieser Brief mußte ganz sonderbares Zeug enthalten haben, denn der Vetter war verdrießlicher als je, und Sibylle kam mit rotgeweinten Augen zu Tische. Bis zum Gesinde herab erschöpfte man sich in Vermutungen, wo er hin sei; aber nachdem einige Tage lang die Knechte und Mägde, die ihn recht lieb gehabt, sich in phantasiereichen Vermutungen erschöpft, sprach man nicht mehr von ihm und gedachte seiner nimmer. Nur, wenn ich bei Sibylle war, wurde sein Name genannt, und daß der Doktor so plötzlich fortgegangen war, schien dem Mädchen sehr, sehr wehe zu tun.

Doch das Rad meines Schicksals, das während dieses Frühjahrs und Sommers sanft und angenehm zwischen Blumen und Wald dahingerollt war, sollte plötzlich einen neuen Aufschwung nehmen, und die Kraft zu diesem Aufschwung kam in Gestalt eines Briefes meines Onkels und Vormunds, der in C. bei meiner Großmutter geschrieben und wahrscheinlich das Resultat eines neuen großen Familienrates war. Er lautete folgendermaßen:

»Mir scheint, daß das Schlaraffenleben auf der Mühle Dir sehr wohl bekommt, wenigstens, daß Du größer und stärker geworden bist, habe ich von dem Vetter erfahren, daß Du aber in Deinem unverantwortlichen Leichtsinn nicht daran denkst, auf welche Art sich Deine Zukunft gestalten könnte, und daß Du nicht ein einziges Mal an mich schreibst, ich möchte Dir doch ja für den Winter eine neue Kondition besorgen, wie gesagt, daß Du alles das vergißt, um dafür Deine kostbare Jugendzeit durchzubringen, indem Du dem Vieh nachschlenderst und Vogelnester ausnimmst, das wundert mich gar nicht, denn ich kenne Dich. Danke es also Deinem Glück, in mir einen unermüdlichen Vormund gefunden zu haben, und danke es meinen vielverbreiteten Bekanntschaften, die Dir eine Lehrlingsstelle in der Fabrikstadt E. verschafften, und obendrein keine Stelle in einem Spezereigeschäft, sondern in einer Modewarenhandlung bei dem höchst ehrenwerten Hause Johann Kaspar Stieglitz u. Comp. Nach E. wirst Du zu Fuß gehen. Dort angekommen, wirst Du die einliegenden Zeilen unserem Vetter, Herrn Professor W., überreichen, und dieser verehrte Freund wird Deine Einführung in dem Handlungshause, wo man Dich aufzunehmen gedenkt, bestens und freundlichst vermitteln. Viele Ermahnungen habe ich nicht mehr Lust, Dir zu geben; schlägt auch diesmal das bißchen Hoffnung, das wir auf Deine künftige gute Aufführung setzen, fehl, so ziehe ich meine Hand gänzlich von Dir, und Du kannst alsdann den letzten Notanker ergreifen, welcher jungen, liederlichen Subjekten übrig bleibt, d. h. zum Kalbfell schwören. Im übrigen grüßen dich meine Kinder aufs freundlichste, sowie ich, und verbleibe dabei bis auf weiteres

Dein wohlgeneigter Oheim.«


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