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Schwindel. Vertigo

Ist mehr ein Symptom als eine selbständige Krankheit, wobei es dem beängstigten Kranken scheint, er selbst oder die äußeren Gegenstände befänden sich in einer drehenden, schwankenden, auf- und absteigenden oder arhythmischen Bewegung. Der Schwindel ist oft mit Doppelt- oder Farbensehen, Verdunkelung der Augen und Ohrensausen verbunden, geht auch wohl zuweilen in Ekel und Erbrechen oder in Ohnmacht über. Im höchsten Grade wird es dem Kranken plötzlich finster vor den Augen, er wankt und fällt zu Boden. – Eine eigentümliche Mißstimmung des Kleinhirns und des Nervus sympathicus liegt öfters zugrunde.

Die Ursachen des Schwindels sind, wie bei allen Nervenkrankheiten, am häufigsten konsensuelle, gastrische, z. B. Magenüberladung, Infarkte, Blutandrang nach dem Kopfe, Vollblütigkeit, Stockungen (Milzschwindel nach Wechselfieber), Gicht, Hämorrhoiden, Schwäche, organische Fehler des Gehirns. Nach diesen Ursachen richtet sich die Behandlung. – Man untersuche den Schädel, ob man nicht eine Stelle findet, die sich heißer anfühlt als die anderen.

Bei Schwindel von Blutandrang nach dem Kopfe: Aconitum, Belladonna, Cimicifuga, Gelsemium, Nux vomica, Opium, Sulfur.

Bei Schwindel aus gastrischen Ursachen: Antimonium crudum, Cocculus, Nux vomica, Pulsatilla, Rhus Toxicodendron.

Bei Schwindel durch Blutarmut: Calcium carbonicum, China, Ferrum, Natrium muriaticum, Pulsatilla. Bei nervösem Schwindel: Arsenicum, Phosphorus, Rhus Toxicodendron, Sepia.

Bei Schwindel infolge von Gehirnaffektionen, beim Drehen des Kopfes, beim Umdrehen im Bett, auch bei Schwindel alter Leute: Conium.

Gegen chronischen Schwindel hat sich mitunter Petroleum bewährt. Gegen den von Marcus Herz diagnostizierten falschen Schwindel wird Pulsatilla empfohlen.


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