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Röteln. Feuermasern. Rubeolae

Dieser akute, häufig im Sommer und Herbst epidemisch auftretende Hautausschlag steht zwischen Masern und Scharlach und befällt hauptsächlich Kinder und weibliche Personen. Das dabei vorhandene Fieber ist meist gering; im höheren Grade sind nicht selten damit Rachenentzündung und Schlingbeschwerden verbunden. Gewöhnlich bedeckt der Ausschlag den ganzen Körper, verschont jedoch mehr oder weniger das Gesicht. Die sogleich ohne bestimmte Form rot hervortretenden Flecke sind von verschiedener Größe und dehnen sich fast jedesmal gegen das Ende der Krankheit mehr aus. Die Haut ist bei diesem Ausschlage ganz glatt anzufühlen, außer wenn Friesel dazu tritt. Nach 6 bis 8 Tagen verschwinden die Röteln wieder, ohne Flecke zurückzulassen. Übrigens stimmen sie in Verlauf und Dauer ziemlich mit dem Scharlach überein; doch dauert bei den Röteln die Rachenentzündung nach dem Erscheinen des Ausschlages meist fort und wird sogar oft noch heftiger. Die Abschuppung geschieht nicht in so großen Stücken wie beim Scharlach, aber auch nicht so kleienartig wie bei den Masern; oft ist diese auch gar nicht vorhanden. Der Ausschlag tritt nicht leicht zurück und ist gewöhnlich gelind und gutartig. Wenn jedoch eine Umwandlung der rosenroten Flecke in bläuliche, braune, schwärzliche stattfindet (Petechien), so sind sie von sehr übler Bedeutung. Bei der Behandlung genügen Warmhalten und eine leichte Diät. Bei stärkerem Fieber wird Aconitum und gegen die Halsentzündung Belladonna von Nutzen sein.


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