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Keuchhusten, Stickhusten, blauer Husten. Tussis convulsiva. Tussis ferina. Pertussis

Der Keuchhusten ist eine Infektionskrankheit, eine katarrhalische Bronchitis mit periodisch wiederkehrenden und eigentümlichen krampfhaften Hustenanfällen. Mehrere aufeinander folgende Hustenstöße (Exspirationen) werden durch eine lange, hohle, mit Worten nicht zu beschreibende Inspiration unterbrochen und bilden ein Glied. Mehrere solche aufeinander folgende Glieder bilden einen Anfall. Der Patient scheint 14 Tage bis 3 Wochen hindurch einen bloßen Husten, Katarrh zu haben, nach welcher Zeit ein heftiger und peinigender Husten mit Keuchen eintritt, der sich besonders durch eine einzige Einatmung und mehrere Ausatmungen auszeichnet. Auf diese außerordentliche Anstrengung des konvulsivischen Hustens folgt der Auswurf einer klaren, schleimigen Flüssigkeit und manchmal ein Erbrechen des Mageninhaltes. Die Kinder haben oft ein eigenes Vorgefühl der Anfälle; sie suchen sich während des Anfalles an der Umgebung anzuklammern. Kommt der Anfall nachts, so sitzen sie plötzlich im Bett auf und suchen mit herumtappenden Händen sich irgendeines festen Gegenstandes zu bemächtigen.

Während des Anfalles erscheint kongestive Röte oder Bläue des Gesichts; die Augen treten hervor, nicht selten kommt es zu Blutungen aus der Nase und den Respirationsorganen; am häufigsten tritt Erbrechen ein von Speise und Galle oder zähen, fadenförmigen Schleimes, womit der Anfall endet; mitunter erfolgt unwillkürlicher Stuhl- und Harnabgang. Niemals wirkliches Bluterbrechen. In der Zwischenzeit der Anfälle sind einige Kranke fröhlich, heiter, zum Essen und Spielen aufgelegt, während andere mürrisch dahinbrüten oder ganz abgemattet die Ruhestätte suchen.

Man teilt den Verlauf dieser Krankheit in drei Stadien (Zeiträume) ein, nämlich: 1. das katarrhalische, 2. das konvulsivische und 3. das Stadium des Nachhustens. Im ersten Stadium leiden die Kinder an katarrhalischen Zufällen, im zweiten nimmt die Krankheit ihre eigentümliche Form an und macht in den ersten Tagen nur seltene, nach und nach häufigere, oft sogar ½stündlich wiederkehrende Anfälle, die sich einige Sekunden oder Minuten vorher durch eine Empfindung von Kitzel oder Druck in der Luftröhre, mitunter auch in der Magengrube, Spannen des Zwerchfelles, Beschleunigung des Atmens, plötzliche Furcht, Weinen und Angst, die das Kind nötigt, eiligst eine Stütze zu suchen, ankündigen. Im heftigsten Grade des Hustens, der einen eigentümlich klingenden Ton hat, tritt einige Augenblicke lang ein sehr starker Brustkrampf mit Stillstand des Hustens und Atmens ein, der jedoch nur selten in Erstickung oder Ohnmacht übergeht. Nach dem Anfalle Schmerzen in der Brust, Schwere des Kopfes; Gesicht und Hals sind aufgedunsen, Atem und Zirkulation beschleunigt, die Glieder von konvulsivischem Zittern bewegt. Im dritten Stadium nehmen die Anfälle an Häufigkeit und Heftigkeit wieder ab; der Husten wird feucht, und es zeigt sich ein Auswurf von einem reichlichen, weißlichen oder gelben Schleim.

Der Keuchhusten erstreckt sich auf mehrere Monate und ergreift vorzugsweise Kinder von 3 Monaten bis zum 12. Jahre, seltener Erwachsene, mehr Mädchen als Knaben, und nie zweimal ein und dasselbe Individuum. Er ist ansteckend und herrscht oft epidemisch. Am häufigsten kommt er bei veränderlicher Witterung, bei naßkaltem Wetter, im Frühjahr und Herbst vor und dauert dann auch länger. Zu solchen Jahreszeiten müssen die Kinder warm gehalten und besonders an den Händen und Füßen gut bekleidet werden. Die Nahrung sei leicht verdaulich, mäßig warm, nicht kalt; in Zeiten einer Keuchhustenepidemie muß der Genuß des rohen Obstes und alles Sauren vermieden werden, auch ist das Zusammentreffen mit bereits erkrankten Kindern zu verhüten. – Die Empfehlung einer Luftveränderung beim Keuchhusten entspringt der Ratlosigkeit allopathischer Ärzte dieser Krankheit gegenüber. Die Luftveränderung übt auf den Keuchhusten so gut wie gar keinen Einfluß aus, kann sogar den Zustand der Patienten verschlimmern; denn nicht jede Luft wird von den Respirationsorganen gleich gut vertragen. Wir raten daher bis zu Ende der ersten 4 Wochen ruhiges Verhalten in der Stube, in der die Luft täglich durch vorsichtiges mehrmaliges Lüften erneuert werden muß. Erst später, und zwar auch nur bei günstiger Jahreszeit und gutem Wetter, sind kleine Spaziergänge ins Freie zu gestatten.

Im ersten oder katarrhalischen Stadium werden wir mit gutem Erfolge Belladonna anwenden. Sie entspricht ganz besonders den katarrhalischen Erscheinungen und ist vor allem hilfreich, wenn neben den mit Stimmritzenkrampf vergesellschafteten Hustenanfällen große nervöse Reizbarkeit, leichtes Aufschrecken aus dem Schlafe, Lichtempfindlichkeit und Nasenbluten während des Hustenanfalles vorhanden sind. Gesellt sich noch zu diesen Symptomen bedeutender Blutandrang nach dem Kopfe, dann ist dieses Mittel ein wahres Spezifikum. Ist der Husten mit vielem Schleimerbrechen und lange anhaltendem Stimmritzenkrampfe (Glottiskrampf) verbunden, und werden auch in der freien Zeit groß- oder kleinblasige Rasselgeräusche in der Brust wahrgenommen, dann greifen wir zu Ipecacuanha, die am meisten den Erscheinungen des Bronchialkatarrhes entspricht. Auch ist sie bei den kapillären Blutstauungen, die sich durch bläuliche Farbe des Gesichts (Cyanose) kundgeben, von ganz vorzüglicher Wirkung. Bessern sich nach Anwendung dieses Mittels die vorhandenen Symptome nicht, bestehen besonders das Schleimrasseln und das Erbrechen fort, lassen die Erscheinungen eine eintretende Bronchitis capillaris befürchten, dann verabfolgen wir Tartarus emeticus. Treten jedoch Cyanose und Glottiskrampf, der die Kinder dem Ersticken nahebringt, in den Vordergrund, sind Schwächezustände, kalte Schweiße an Stirn und Händen, wohl gar auch Durchfälle vorhanden, dann geben wir Veratrum. – Bei vorwaltender Schwäche und Durchfall Arsenicum oder Carbo vegetabilis.

Im zweiten oder konvulsivischen Stadium werden wir oft noch mit Belladonna auskommen, besonders wenn neben den Zeichen der Gehirnhyperämie Glottiskrämpfe vorwalten. Gesellen sich aber noch zu diesen Symptomen konvulsivisches Verdrehen der Glieder mit Einwärtskrümmen der Fußzehen, und wird bei dem Hustenanfalle der Glottiskrampf so bedeutend, daß die Kinder mit Händen und Füßen zappeln und ganz ausbleiben, dann ist Cuprum metallicum, oft noch besser Cuprum aceticum, das Hauptmittel und das eigentliche Spezifikum gegen den Keuchhusten. Unter geeigneten Verhältnissen werden wir in diesem Stadium auch von Veratrum Gebrauch machen.

Mit den hier angeführten Arzneien, denen sich unter Umständen noch Cina und Conium anschließen – erstere ist passend, wenn neben den Zeichen vorhandener Gehirnhyperämie während des Anfalles sich noch Starrwerden ganzer Körperteile hinzugesellt, letzteres, wenn die Hustenanfälle sich besonders nachts einstellen –, werden wir in den meisten Fällen auskommen.

Bei der Wahl des Mittels muß unser Augenmerk vor allem darauf gerichtet sein, ob während des Anfalles die Gehirnhyperämie oder die Cyanose in den Vordergrund tritt. Bei vorwaltender Gehirnhyperämie, d. h. bei Überfülle und Andrang des Blutes nach dem Gehirn, ist Belladonna oder, wenn diese nicht bessert, Atropinum sulfuricum das geeignetste Mittel. Wenn jedoch nach dem Anfalle infolge des Gehirndruckes Betäubungs- oder soporöse Zustände eintreten: Opium. – Nux vomica bei Brechreiz infolge des Gehirndruckes, bei sehr reizbarer, ärgerlicher Gemütsstimmung und Stuhlverstopfung. – Veratrum, wenn Glottiskrämpfe und Durchfälle vorherrschen. – Bei Cyanose mit häufigem Erbrechen und Schleimrasseln auf der Brust: Ipecacuanha; und wenn Kinder infolge des Glottiskrampfes fast ganz ausbleiben: Veratrum oder Cuprum. – In komplizierten Fällen: Tartarus emeticus, Arsenicum, Carbo vegetabilis.

Nachdem wir dieses vorausgeschickt, wollen wir nunmehr die gebräuchlichsten Mittel gegen den Keuchhusten, die wir stets in mittleren oder höheren Potenzen verabfolgen, einzeln charakterisieren.

Belladonna: Steht obenan nicht nur im Beginne zur schnellen Beseitigung des vorhandenen Katarrhes, sondern auch bei schon vorgeschrittener Krankheit, wenn bei den Hustenanfällen bedeutender Blutandrang nach dem Kopfe vorhanden ist. Zusammenschnüren im Halse (Glottiskrampf), Erstickungsgefahr; bedeutende Nervenreizbarkeit, leichtes Aufschrecken durch Geräusch, Weinerlichkeit; bei heftigen Anfällen Nasenbluten.

Cuprum metallicum: Ein wahres Spezifikum im vorgeschrittenen konvulsivischen Stadium. Bei Steifheit des Körpers mit Atemversetzung, Erstickungsgefahr, Cyanose. Konvulsionen mit Einwärtskrümmen der Finger und Fußzehen; Verlust des Bewußtseins während der Anfälle. Erbrechen nach den Anfällen, Schleimrasseln in der Brust, Blutschnauben oder Ausfluß blutigen Schleimes aus Nase und Mund. Cuprum aceticum ist oft noch wirksamer.

Ipecacuanha: Keuchhustenanfälle mit den Zeichen der Cyanose und den Erscheinungen des Bronchialkatarrhes. Heftiges Erbrechen mit jedem Hustenanfalle, der durch jeden Genuß erregt wird. Starkes bronchiales Rasselgeräusch vor dem Anfalle. Husten mit Bluten aus Mund und Nase. Sehr hilfreich im vorgeschrittenen katarrhalischen Stadium.

Tartarus emeticus: Ähnlich wie das vorige Mittel, besonders bei vorgeschrittenem Bronchialkatarrhe mit bedeutender Kraftlosigkeit und Unfähigkeit, den vorhandenen Schleim auszuhusten. Bei katarrhalischen Affektionen des Magens und Darmkanals, quälendem Erbrechen und Durchfall. Dieses Mittel paßt mehr gegen die vorhandenen Komplikationen als gegen den Krampfhusten selbst.

Veratrum: Sehr hilfreich bei dem zur bösartigen Bronchitis vorschreitenden Katarrhe und in dieser Beziehung den beiden letztgenannten Mitteln sehr nahestehend. Keuchhusten mit heftigen Erstickungsanfällen (Glottiskrampf mit bläulicher Färbung des Gesichts). Große Schwäche mit kalten Schweißen auf der Stirn und an anderen Körperteilen nach beendeten Anfällen. Sehr wichtig, wenn neben dem Erbrechen noch heftige Darmentleerungen vorhanden sind.

Außerdem haben sich bei manchen Epidemien noch folgende Mittel bewährt:

Arsenicum: Mehr gegen gewisse den Keuchhusten begleitende Komplikationen, als gegen jenen selbst geeignet. Ängstlichkeit und Unruhe vor der Annäherung des Anfalles; Schweratmigkeit, sich heranbildendes akutes Emphysem; blasses Gesicht, Kälte der Haut, bläuliche Färbung um die Augen. Während des anstrengenden Hustens heftiges Erbrechen. Unwillkürlicher Stuhl- und Harnabgang; Erstickungsanfälle mit Konvulsionen. Große Erschöpfung.

Carbo vegetabilis: Diese Arznei ist oft nach Belladonna oder Ipecacuanha passend, wenn diese Mittel die übrigen Symptome des Keuchhustens zwar beseitigt haben, doch noch große zitterige Mattigkeit zurückbleibt und der Leib durch Gase sehr aufgetrieben ist, die weder von oben noch von unten abgehen und große Beschwerden, Schmerzen und Poltern in den Gedärmen hervorrufen. Sonst kommt dieses Mittel selten in Anwendung.

Cina: Oftmals gerühmt bei trockenem Husten mit krampfhaftem Reize im Kehlkopfe, herabglucksendem Geräusche vom Halse nach dem Unterleibe, Starrwerden ganzer Körperteile, Konvulsionen, Heißhunger, Schleimerbrechen.

Chelidonium: Krampfhusten infolge von Kitzel im Kehlkopfe, katarrhalische Affektionen der Luftröhrenschleimhaut und der Nase. Stimmritzenkrampf und Zusammenschnürungsgefühl der Brusthöhle mit Atemnot und Erstickungsangst; Kongestivzustände nach den Lungen. Ungewöhnliche Trockenheit der Mundschleimhaut mit Empfindung von Hitze und Brennen. Allgemeines Unbehagen, Mattigkeit und Zerschlagenheitsgefühl nach dem Anfalle, zum Liegen nötigend. – In gewissen Keuchhustenepidemien hat sich dieses Mittel oft trefflich bewährt.

Coccus cacti: Krampfhafter Husten, schlimmer nach Mitternacht oder morgens, wenn das Kind erwacht ist; die Anfälle enden mit Erbrechen von großen Mengen hellen, zähen Schleimes, der in langen Fäden aus dem Munde herabhängt.

Conium: Oft nützlich, wenn die Keuchhustenanfälle besonders nachts eintreten und die Kinder nach beendetem Anfalle viel weinen und nicht beruhigt werden können. Bei skrofulösen Kindern und bei Schwellung der oberen Augenlider wie Säcke: Kalium carbonicum.

Drosera: Hat sich in einigen Keuchhustenepidemien oft sehr bewährt, in anderen allerdings nicht. Hahnemann rühmt sehr ihre Wirkung, die von anderen wieder bezweifelt wird. Bessert sie in einigen Tagen nicht, so ist von ihrer Wirkung weiter nichts zu hoffen. Die Anfälle verschlimmern sich besonders zur Nachtzeit und sind von Blutungen aus Mund und Nase begleitet.

Thuja: In manchen Epidemien entspricht sie pathogenetisch und therapeutisch dem eigentümlichen Naturell derjenigen Kinder, die gerade den hartnäckigsten Formen des Keuchhustens unterworfen sind. Eine einmalige Gabe in höherer Potenz verdient den Vorzug.

Die nicht selten mit dem Keuchhusten eintretenden Komplikationen sind von größter Wichtigkeit und erfordern unsere volle Aufmerksamkeit. So treten z. B. im Verlaufe des konvulsiven Stadiums häufig Lungen- und Luftröhrenkrankheiten ein, deren Natur wir nur durch eine genaue Untersuchung der Atmungsorgane feststellen können. Fieber, Kurzatmigkeit und anhaltender Husten außerhalb des konvulsiven Anfalles deuten darauf hin, daß eine neue Krankheit im Anmarsche begriffen ist. Die akute und kapilläre Bronchitis erfordert die bei Luftröhrenentzündung angegebene Behandlung. – Häufige und anhaltende Blutungen aus der Nase werden nur selten Gegenstand spezieller Behandlung sein, und wir verweisen in diesem Falle auf das bei Nasenbluten Gesagte. – Blutergießung und Blutunterlaufung (Ekchymosen) in die Konjunktiva, wodurch der Augapfel oft die Röte einer Kirsche annimmt, oder an anderen Körperstellen, sind von keiner Bedeutung, da sie sich stets nach überstandener Krankheit von selbst verlieren.

Sehr beachtenswert, weil gefahrbringend, ist die als Nachkrankheit, besonders bei schwächlichen und schlecht ernährten Kindern, eintretende Tuberkulose, die sowohl die Gekrösdrüsen (siehe Drüsendarre bei Kinderkrankheiten), als auch das Lungenparenchym ergreifen kann. Auf schon erkrankte Lungen wirkt namentlich der Hustenanfall jedesmal in gefährlichster Weise und vermag durch die heftige Erschütterung, die die Brust dadurch erleidet, selbst Lungenblutstürze hervorzurufen. In solchen Fällen ist selbstredend das Leben der Patienten sehr gefährdet, und wir verweisen hier auf das bei Lungenschwindsucht und Lungenblutsturz Gesagte; insbesondere auf fachmännische Behandlung.

Das Emphysem (siehe bei Asthma) und die mit ihm verbundenen und häufig wiederkehrenden Luftröhrenkatarrhe gehören zu den nicht seltenen Nachkrankheiten des Keuchhustens. Dasselbe gilt von der Bronchiektasie, d. h. der Erweiterung der Bronchien. Sie ist Folge einer entzündlichen Erkrankung der Bronchialschleimhaut, die das Muskelgewebe ergreift und die Elastizität dieser Teile vermindert oder ganz aufhebt und sich meistenteils auf größere Partien der Luftröhrenverästelung verbreitet. Die sog. sackartige Erweiterung der Bronchien entsteht durch Verschließung feiner Bronchialäste oberhalb der Erweiterung. Diese Erkrankung bildet ein bleibendes Denkmal des Keuchhustens fürs ganze Leben und ist schwerlich wiedergutzumachen. Die sackartige Bronchiektasie führt leicht zu Vereiterungen und selbst zum Gangrän der Schleimhaut, doch können die Patienten sehr alt dabei werden. Ist der Auswurf eiterartig, dann verabfolgen wir Calcium carbonicum oder Kalium carbonicum; bei übelriechendem, fauligem Geruche des Auswurfes: Arsenicum, China oder Carbo vegetabilis.

Bei blutarmen, schwächlichen Kindern treten oft nach überstandenem Keuchhusten Abmagerung und eine Art Marasmus ein, ohne Fieber, Schweiße, Durchfälle oder sonstige Erscheinungen. Neben kräftiger Kost werden wir hier die Mittel in Anwendung bringen, die wir bei » Abmagerung« angeführt haben. Sollten Appetitlosigkeit, Magenkatarrh und hartnäckige Stuhlverstopfung vorhanden sein, dann würden wir zunächst der Nux vomica, der sich später vielleicht Arsenicum anschließen könnte, vor allen anderen Mitteln den Vorzug geben. Bei vorwaltenden anämischen Erscheinungen: Calcium carbonicum, Calcium phosphoricum oder China.

Oft treten infolge heftigen Hustens Brüche ein, die gewöhnlich in der Leistengegend erscheinen und sich bei jedem neu auftretenden Hustenanfall vergrößern. Hier ist es unumgänglich erforderlich, ein gut passendes Bruchband mit fest anliegender Pelotte, auch bei ganz jungen Kindern, anlegen zu lassen und diese bei jedem Anfalle mit der Hand fest an den Körper zu drücken. Größere Kinder müssen unterwiesen werden, dies selbst zu tun.


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