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Kupferausschlag. Gesichtskupfer. Akne rosacea. Gutta rosacea

Dieser auch unter dem Namen Kupferrose bekannte Ausschlag stellt eine mehr oder weniger im Gesicht verbreitete, kupfrig glänzende Röte dar, mit zuweilen erhabenen Flecken, in der Haut sitzenden Knoten, oder erhabenen Pusteln, die seltener als condylomartige Auswüchse erscheinen. Die Verbreitung des Ausschlages ist oft symmetrisch, auf den Wangen, an der Stirn und vorzüglich zu beiden Seiten der Nase oder auf der Nase selbst, wo er dann die sog. Kupfernase oder Burgundernase hervorruft. Der Verlauf ist chronisch; im höchsten Stadium nimmt die Nasenspitze einen bedeutenden Umfang an, wobei sich Pusteln an Pusteln reihen, die Haut dunkelblau, runzelig und immer dicker wird.

Der Kupferausschlag kommt gewöhnlich nur in den mittleren und höheren Lebensjahren vor, ist jedoch nicht immer die Folge einer schwelgerischen, üppigen und ausschweifenden Lebensweise. Die Krankheit wird häufig beobachtet bei Lebemännern, in der Schwangerschaft usw. Auch kommt der Ausschlag mitunter bei Leberleidenden und bei krankhafter Beschaffenheit des Magensaftes vor. Wir werden auf die Ursachen Rücksicht zu nehmen haben, um die spezifisch wirkenden Heilmittel in Anwendung zu bringen. Meistens pflegt indes das günstige Resultat auszubleiben, besonders bei den Bacchus- und Gambrinusdienern, die sich schwer entschließen können, ihre Herren zu verlassen.

Bei Weintrinkern und Liebhabern spirituöser Getränke wird besonders zu berücksichtigen sein: Acidum sulfuricum, Arsenicum, Carbo vegetabilis, Conium, Nux vomica, Sulfur.

Bei venöser Konstitution, die häufig zu dieser Krankheitsform disponiert ist: Sulfur, Graphites, Lycopodium, Sepia.

Da nach neueren Forschungen bei diesem Ausschlage Parasiten in den Talgdrüsen, meist in denen der Nase, vorkommen, so werden zur Vertilgung dieser Schmarotzer auch äußerliche Mittel empfohlen. Besonders wird der Gebrauch von Mercurius jodatus ruber in Salbenform vorgeschlagen. – Bähr empfiehlt, 7 g Schwefelblumen mit 60 g Wasser zu mischen, damit abends die kranken Stellen zu betupfen und die Flüssigkeit auf der Haut eintrocknen zu lassen. Dieses Verfahren, einige Zeit fortgesetzt, soll sich bewährt haben. Doch »grau, Freund, ist alle Theorie«: auch wir machten Versuche mit diesen antiparasitären Mitteln und fanden, daß diese von gar keinem Nutzen waren. Überhaupt ist die Kupfernase ein Leiden, das meist aller Mittel spottet und in dieser Beziehung die größte Ähnlichkeit mit der Bartflechte hat.


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