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D'Ouville

Stichelei auf die Ärzte.

An der Tafel Alexanders VI. disputierte man einmal darüber, ob in einer wohlpolizierten Republik Ärzte nötig seien. Die Mehrzahl der Anwesenden behaupteten, sie seien es nicht, sie seien vielmehr für die Gesundheit und die Ruhe des Staates außerordentlich nachteilig. Und um diese Ansicht zu stützen, führten sie an, daß die Republik Rom, welche die bestgeordnete auf der Welt gewesen sei, sie ehemals aus der Stadt verbannt habe und länger als sechshundert Jahre ohne Ärzte gewesen sei, was ihr sehr gut bekommen sei. Die Ärzte seien später nur infolge besonderer Vergünstigung wieder zugelassen worden, was eine Menge Unzuträglichkeiten im Gefolge gehabt hätte.

Einige unter den Gästen ergriffen jedoch ihre Partei und machten alles mögliche zu ihren Gunsten geltend. Der Papst aber erklärte, er billige in keiner Weise das Vorgehen der Republik Rom, die sie aus ihrer Stadt verbannt habe, und sei der Meinung, man müsse die Ärzte beibehalten als Leute, die für eine wohlgeordnete Republik von großem Nutzen seien; denn, sagte er, wenn es keine Ärzte gäbe, die doch eine Menge Leute töten, wie wir jeden Tag sehen, würde die Bevölkerung so gewaltig zunehmen, daß sie keine Unterkunft fände und die Mehrzahl Hungers stürbe.


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