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Lionardo Bruni von Arezzo

Antiochus und Stratonica.

Es sind noch nicht viele Jahre, daß ich mich in Gesellschaft mehrerer edler Herrn und Frauen auf dem Lande in der Nähe von Florenz befand. Es war daselbst Mahlzeit und festlicher Empfang, und man hatte sich schon ziemlich lange verschiedentlich unterhalten, da beschloß der, der dafür zu sorgen beauftragt war, um den Frauen Erholung zu schaffen, sie sollten sich alle nach einer kleinen Wiese begeben, welche zu dem Landgut gehörte, und zwar nicht umfangreich, aber sehr gut angelegt war und einen anmutigen Aufenthaltsort abgab. Sie gingen dahin, ließen sich nieder und der Besitzer des Landguts zog zur Unterhaltung der Frauen ein Buch hervor mit dem Titel »Hundert Novellen, verfaßt von dem fürtrefflichen Dichter Giovanni Boccaccio«. Ein sehr heiteres und anmutiges Fräulein aus der Gesellschaft schlug das Buch auf und fing an zu lesen. Zufällig stieß sie auf die Geschichte von Gismonda, der Tochter Tancreds, Fürsten von Salerno, die sie mit sehr klarer und wohlklingender Stimme las, und fesselte dadurch die Aufmerksamkeit aller Anwesenden. Es wurde still und man hörte und vernahm nur sie allein, mit großer Begierde, und es wäre nicht möglich auszusprechen, wie sehr die herben Schicksale, die jene Geschichte berichtet, alle rührten, vornehmlich aber die leidenschaftlichen, kläglichen Worte, die über Guiscardos Herz gesprochen wurden, das ihr der unglückliche, trotzige Vater überschickte, sodann bei dem Tod der Tochter und beim Herbeieilen des Vaters, der sich schon vorstellte, was sie getan habe, und darüber betrübt war.

Viele von den anwesenden Frauen vermochten nicht das Übergehen ihrer Augen zu verhehlen und die durch das Mitleid mit einem so herben Falle hervorgelockten Tränen. Unter den Herrn befand sich daselbst auch einer unserer Mitbürger, dessen Namen wir für jetzt verschweigen, es ist aber ein in griechischer und lateinischer Literatur sehr bewanderter Mann, der den alten Geschichten eifrig nachforscht. Er saß zufällig neben dem jungen Fräulein, welches die Novelle gelesen hatte. Da er nun aller Stimmung getrübt sah, erzählte er, um Frohsinn und Heiterkeit wieder herzustellen, eine andere Geschichte fast entgegengesetzten Inhalts von jener und leitete sie folgendermaßen ein: Es hat mir immer geschienen, edle Frauen, als ob die alten Griechen unsere italienischen Landsleute an Menschlichkeit und Edelsinn weit übertroffen haben. Wie ich nun in der vorgelesenen Novelle von dem grausamen, harten Herzen des Fürsten Trancred von Salerno hörte, der sich allen Trostes und seine Tochter des Lebens beraubte, fiel mir als Gegenstück eine Novelle oder vielmehr Geschichte ein von einem griechischen Edlen, der viel menschlicher und weiser als Trancred war, wie die Sache selbst beweisen wird. Wisset nämlich, daß unter Alexanders des Großen Nachfolgern auch ein Fürst von großem Ansehen und Macht, namens Seleucus war; derselbe war König von Syrien. In seiner Jugend nahm er zur Frau eine Tochter des Königs Ptolemäus von Ägypten, mit Namen Kleopatra geheißen, von welcher er in kurzer Zeit einen Sohn bekam Namens Antiochus und überdies mehrere Töchter, welche für jetzt nicht erwähnt zu werden brauchen. Da begab es sich nun, daß, als Antiochus schon vierzehn Jahre war, seine Mutter Kleopatra infolge einer Krankheit starb und sein Vater Seleucus ohne Frau blieb. Auf Antrieb und Zureden seiner Freunde nahm dieser jedoch eine zweite Frau, die Tochter des Königs Antipater von Macedonien, mit Namen Stratonica geheißen, welche er unter großem Pomp und Hochzeitsfeierlichkeiten heimführte, und lebte mit ihr in größter Zufriedenheit. Stratonica war von Person ausnehmend schön und so anmutig und erheiternd im Umgang, daß es nicht zu sagen ist. Sobald sie nun am Hofe ihres Gemahls einheimisch wurde, hatte sie oftmals in freundliche Berührung zu treten mit dem jungen Antiochus, sie spielte mit ihm, ritt mit ihm aus und erzeugte so, ohne es zu merken oder daran zu denken, in des Jünglings Gemüt die Flamme der glühendsten Liebe, welche von Tag zu Tag mehr in hellem Brand auszuschlagen drohte. Der Jüngling war um diese Zeit etwa achtzehn Jahre alt, aber sehr gesetzt und hochherzig und da er wohl einsah, daß seine Liebe in Rücksicht auf seinen Vater unerlaubt war, hielt er sie so geheim, daß er sie niemand mitteilte. Aber je verborgener die Flamme war und je weniger ihr Linderung von außen wurde, um so mehr wuchs die Glut, die ihn im Grund des Herzens verzehrte, und es brauchte nur wenige Monate, so verwandelte sich die Farbe seines Gesichts und seine kurz zuvor noch so kräftige, ja volle Gestalt war eingefallen und mager anzuschauen, so daß ihn sein Vater oft fragte, und auch andere Leute, was er denn habe und ob er sich wohl fühle. Der Jüngling schützte aber bald dies, bald jenes vor und lenkte ihre Gedanken auf alles andere als auf die Wahrheit. Am Ende ließ er seinen Vater bitten, ihn von Hause wegzuschicken zum Oberbefehl des Heeres, indem er anführte, es würde ihm als einem Ritter das Tragen der Waffen und die Anstrengung des Kriegsdienstes die Beschwerden heben, welche ihm allzugroße Muße und Ruhe verursacht habe. Diese Gründe bewogen den Vater, ihn zum Heere zu senden, in gutem Geleit von alten im Waffenwerk wohl geübten Männern.

Das Mittel wäre sicher vollkommen gut gewesen, wenn Antiochus seine Seele dahin hätte mitnehmen können, wohin er ging. Da aber sein Sinn durchaus an dem Anblick der schönen Frau haftete und mit ihm beschäftigt war, können wir sagen, daß er sein Äußeres, seinen Leib, zum Heere trug, seine Seele aber dort blieb, wo die schöne Frau weilte.

Obwohl er beim Heere war, konnte er doch an nichts anderes, als an seine Geliebte denken, und im Traume meinte er nicht anderes, als er sei bei ihr, und oft beweinte er seine Torheit, daß er sich von dem Anblick dessen entfernt hatte, was ihn allein noch beruhigen konnte.

So vergingen nicht zwei Monate, als er niedergeschlagen von seinen Gedanken in eine Krankheit verfiel, die ihn beständig ins Bett bannte. Er mußte daher nach einigen Tagen auf einer Tragbahre nach Hause gebracht werden zum großen Leidwesen aller seinem Vater unterworfenen Völker. Sie hatten das größte Zutrauen und die größte Hoffnung auf die Tüchtigkeit des Jünglings und erwarteten von ihm eine vollkommen gute Regierung nach seines Vaters Tode. Es wurden daher sogleich viele Ärzte zusammenberufen, um ihn von der Krankheit, die ihn befallen hatte, zu befreien; aber so sehr sie auch berühmt und gefeiert waren, so sehr sie auch all ihr Geschick aufboten, so schafften sie ihm doch keine Abhilfe, denn die Wurzel seiner Krankheit war ihnen verborgen und ein Geheimnis, und so wirkten sie mit ihren Arzneien nicht auf das darniedergeworfene Gemüt, das vom tödlichen Schlag der Liebe betroffen war, sondern suchten den Körper zu heilen, der vom Gemüte beständig den Stoff der Krankheit überkam. Am Ende verzichtete man auf alle ärztliche Pflege, und es war niemand, der ein Mittel gegen eine so versteckte Krankheit anzugeben wußte.

Unter andern war auch ein sehr verständiger und gelehrter Arzt daselbst, namens Philippus. Es war der Arzt des Königs und Bürger der Stadt, in welcher der König residierte. Dieser gab sich alle erdenkliche Mühe, um der Krankheit des Jünglings auf die Spur zu kommen, und verfiel endlich auf den Gedanken und Verdacht, es sei vielleicht ein Liebesleiden, während die andern Ärzte der Ansicht waren, er leide an Abzehrung oder Schwindsucht. Da nun Philippus diesen Gedanken hatte, hielt er sich als ein geschickter und tätiger Mann viel in dem Zimmer des kranken Jünglings auf und beobachtete fleißig jede seiner Handlungen. Er sagte zum König, es sei nur Zerstreuung des Kranken erforderlich, daß die Königin und andere Frauen des Hofes wenigstens einmal täglich kämen und ihn besuchten und ihn dabei zu unterhalten bemüht seien. Dies wurde dann vom König sogleich befohlen. Der Arzt setzte sich unter irgendeinem Vorwand auf das Bett neben den Jüngling, hielt dessen linken Arm in der Hand und die Finger auf dem Puls, um zu sehen, ob er durch dieses schlau berechnete Mittel auf irgendeine Spur komme. Und wirklich brachte er so die Krankheit des Jünglings heraus; denn als ihn viele sehr schöne und anmutige Frauen des Hofes besuchten, fühlte er nie eine Änderung in dem matten Pulse des liebenden Jünglings, aber als die Königin hinkam, fühlte er in dem Pulse ein wunderbares Prickeln und lebendiges Pochen. Und als die Königin sich neben den Jüngling niedergesetzt hatte und ihn mit ihrer gewohnten Anmut zu trösten anfing, schien der Puls sich ganz zu beruhigen und in geregeltem Gange zu bewegen. Als aber nach einigem Verweilen die Königin sich entfernte, war die Unruhe und Aufregung des Pulses so heftg, daß der Arzt das Äußerste befürchtete und der Kranke am Ende wie tot hinsank. Zugleich schaute der Arzt dem Jüngling ins Gesicht und sah, wie sich die Heiterkeit und Zufriedenheit in Trübsinn und Traurigkeit verwandelten. Daraus ersah der wackere Arzt mit voller Sicherheit, daß die Krankheit nichts anderes sei, als Liebesleiden, und daß die Königin es sei, um derentwillen er in so gefährliche Krankheit geraten. Aber nicht zufrieden mit einem Male wollte der weise Arzt die Probe zwei- und dreimal wiederholen, fand aber immer dieselben Zufälle.

Da er nun die Sache für ausgemacht annahm, beschloß er, mit dem Jüngling darüber zu reden und ihm zu eröffnen, was er bemerkt habe. Er erwartete dazu einen günstigen Augenblick, hieß jedermann sich aus dem Zimmer entfernen und fing also zu sprechen an: »Ich glaube, Antiochus, du habest solches Zutrauen zu mir, daß du nicht allein in ärztlicher Beziehung, da es sich um die Rettung deines Lebens handelt, das in größter Gefahr schwebt, sondern auch in jeder anderen geheimen oder öffentlichen Angelegenheit mir die Wahrheit nicht verhehlest. Nun habe ich aber erfahren, daß ich in sehr großem Irrtum war, und daß meine Treue vor deinem Angesicht sich nicht so viel Gnade erworben hat. Darüber bin ich sehr betrübt, wenn ich bedenke, daß die Sachen ganz anders stünden, wenn mir die Wahrheit nicht wäre verhehlt worden. In der Tat, weder meine Kunst noch deine Genesung kann dadurch gewinnen, daß du mich auf solche Art hintergehst. Wisse demnach, daß die Wurzel deiner Krankheit, die du aus Scham hast verhehlen wollen, mir bekannt ist und so offenbar, daß mir nicht entgeht, weder was noch wer die Veranlassung derselben ist. Ich bin auch kein so strenger Mann, daß ich nicht wüßte, daß das jugendliche Alter den Zufällen der Liebe unterworfen ist, und daß es nicht in unserer Gewalt steht, wen wir lieben wollen. Aber sei getrost, denn meine Arzneikunst wird gewiß noch ein Mittel für diese Krankheit ausfindig machen, und zwar nicht aus Pillen und Säften, sondern dadurch, daß ich den König, deinen Vater, dazu bringe, daß er lieber seiner Gattin entsagt, als seinen Sohn verliert.«

Während der Arzt also sprach, brach der Jüngling in so heftiges Weinen aus, daß er sich gar nicht mehr fassen konnte, und er bat den Arzt mit Schluchzen und Seufzern, er möchte ihn ohne weitere Belästigung in Ruhe sterben und den Lauf seines ärmlichen Lebens beschließen lassen. Darüber tadelte ihn der Arzt ernstlich, indem er ihn auf den Schmerz hinwies, den sein Tod dem bekümmerten Vater verursachen müßte, und auf das Leidwesen, das die Völker seines ganzen Königreichs fühlen würden, die auf seine Vorzüge die größte Hoffnung eines guten Regiments und der Segnungen des Friedens bauten. Der verständige Arzt bewies ihm ferner, daß dies nichts sei, weshalb er den Tod wünschen müßte, zumal da der Sache ja leicht abgeholfen werden könne, wie er denke, und nach der zuversichtlichen Hoffnung, die er auf seinen Zuspruch setze.

Nachdem er auf diese Weise dem Jüngling zugesprochen, ließ er ihn zu seinem geschwächten Zustand passende Speisen nehmen und ging zum König, welcher, sobald er des Arztes ansichtig wurde, nach dem Befinden seines Sohnes fragte und welche Hoffnung er in betreff seiner habe. Der Arzt sagte mit einiger Schüchternheit, er müsse im Geheimen mit ihm sprechen. Sie zogen sich daher in ein anderes Gemach zurück, und als sie allein waren, sagte der Arzt: »König, ich habe die Ursache der Krankheit deines Sohnes gefunden, nach der wir so lange umsonst gesucht haben. Aber wahrlich, ich wollte viel lieber, die Sache wäre verborgen geblieben, da sich kein Mittel dagegen finden läßt.«

»Wie«, sagte der König, »was für eine große Sache ist denn schuld, daß keine Abhilfe möglich ist, wenn man sie auch weiß?«

»Allerdings«, sagte der Arzt, »es ist keine Abhilfe möglich.«

Der König fragte weiter und wollte durchaus wissen, was schuld sei. Da sagte der Arzt endlich: »Die Leidenschaft der Liebe und der Gegenstand ist meine Gattin; die will ich aber für mich behalten, und eher würde ich alle Qualen erdulden, als sie ihm zugestehen. Da ist also keine Abhilfe möglich, obwohl ich weiß, daß er gerettet wäre, wenn er sie haben könnte.«

Da sprach der König fast weinend: »O Philippus, willst du so grausam sein, daß du mich einen solchen Sohn verlieren läßt um deiner Frau willen? Meinst du, wenn du diese deine Gattin entläßt, keine andere ebenso schöne und ebenso edle und angenehme als diese finden zu können? Du weißt, daß Ehescheidung aus achtbaren Gründen und Ursachen möglich ist, und um die gegenwärtige Ehe aufzulösen und statt ihrer eine andere einzugehen, gäbe es keinen triftigeren Grund als den vorliegenden. Ich ersuche dich daher und bitte dich, bei dem Vertrauen, das ich auf dich setze, bei den Ehren und Wohltaten, die du von mir empfangen, und die ich dir in noch höherem Maße zu übertragen und zu vermehren gedenke, ich beschwöre dich, daß du dich entschließen mögest, mir diesen Sohn zu erhalten als meine und des ganzen Reiches einzige Hoffnung. Denn wenn es dazu käme, daß er stürbe, so kannst du dir wohl vorstellen, wie ich leben und wie ich gegen dich gesinnt sein werde, und mit welchem Blicke dich meine Augen betrachten können und mit welcher Miene du vor mir wirst erscheinen mögen, nachdem du, um einem Weibe nicht zu entsagen, da doch tausend andere und schönere für dich zu finden wären, die Veranlassung gewesen bist, daß mir ein solcher Sohn ums Leben kommt, und daß mein Gemüt in ewiger Trauer leben muß.«

Je mehr der König sprach, je mehr Gründe er anführte, um so lieber hörte ihm der Arzt zu; denn er führte ja die triftigen Gründe gegen sich selbst an. Nachdem daher der König seine Rede beendigt hatte, sah er den Arzt fest an, ob er wohl geneigt sei, ihm beizustimmen. Da antwortete der Arzt also:

»O König, deine Gründe sind der Art und so eindringlich, daß ich nicht nur eine einzige mir über alles teure Frau, sondern zehn lassen wollte, um deinen Sohn zu retten. Aber ich wende nun dieselben Gründe, die du gegen mich angeführt hast, gegen dich selbst an, indem ich dir die Tatsache mitteile, daß dein Sohn keine andere Krankheit hat, als heftige Liebe, und daß die, zu der er solche Leidenschaft hegt, deine Gemahlin Stratonica ist. Und wenn ich, der ich nicht des Jünglings Vater bin, zu seiner Rettung habe meine Frau entlassen und mir eine andere suchen sollen, so mußt du als Vater zur Erhaltung deines eigenen Sohnes noch weit mehr dasselbe tun.«

Als der König dieses hörte, wurde er ganz betroffen und wollte vom Arzte wissen, auf welche Art er das erfahren habe. Da er aber vernahm, daß die Königin davon nichts wisse, und daß der Jüngling aus Scham und Ehrfurcht vor dem Vater lieber habe sterben als die unerlaubte Begier offenbar werden lassen wollen, ward er von Mitleid bewegt, und da er seine eigenen Gründe dem Arzt gegenüber nicht widerrufen konnte, faßte er den edeln Entschluß, zur Erhaltung seines Sohnes seiner Gattin zu entsagen. Die Scheidung wurde daher vollzogen und mit schönen menschlichen Worten und mit heiterer Miene gab er die Frau dem Sohne und drückte beiden seinen ernstlichen Willen aus, daß dies also geschehe.

Es ist kaum zu sagen, wie diese passende Arznei im Augenblick wirkte. Der Jüngling, der anfangs fast in die äußerste Verzweiflung geraten war, faßte, sobald er die aufrichtige Zustimmung seines Vaters zu seinem höchsten Wunsche erkannte, solchen Mut, daß er sich in wenigen Tagen ganz erholte. Er erhielt sodann seine Stratonica zur Frau und lebte mit ihr in höchster Wonne, bekam auch bald Kinder von ihr. Der Vater aber, der den Sohn aus so gefährlicher Krankheit errettet und in seinen Enkelchen die Nachfolge seinem Stamm gesichert sah, lebte höchst zufrieden und glücklich und pries täglich seinen Entschluß, wobei er beständig dem tüchtigen und klugen Arzt dankte, der mit seiner scharfsinnigen Berechnung einen so wohltätigen Erfolg erzielt hatte.

Auf solche Weise also schaffte der menschliche edle Sinn des griechischen Fürsten Abhilfe bei dem Unglück des Sohnes, rettete diesem das Leben und sicherte sich selbst fortdauerndes Glück. Ganz das Gegenteil davon tat unser Landsmann Tancred, er raubte durch seine rohe Gesinnung der Tochter das Leben und sich selbst auf immer jede Freude des Daseins.


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