Autorenseite

 << zurück weiter >> 

Anzeige. Gutenberg Edition 16. Alle Werke aus dem Projekt Gutenberg-DE. Mit zusätzlichen E-Books. Eine einmalige Bibliothek. +++ Information und Bestellung in unserem Shop +++

Vierzigstes Kapitel.

Ohne sich etwas von dem Plane, den das gährende Gehirn seines vorsorglichen Befehlshabers für seine glückliche Versorgung im Leben entworfen hatte, träumen zu lassen, eilte Hugh ohne Unterbrechung fort, bis die Dunstansriesen über ihm die Stunde anschlugen, worauf er mit aller Macht die Ziehstange eines nahestehenden Pumpbrunnens bearbeitete, seinen Kopf unter die Röhre steckte und das Wasser über sich hinschießen ließ, bis von jedem seiner ungekämmten Haare ein kleiner Strom troff und er bis auf den Gürtel durchnäßt war. Durch diese Waschung sowohl an Körper als Seele beträchtlich erfrischt und fast ganz nüchtern geworden, trocknete er sich so gut ab, als es gehen wollte, begab sich sodann über den Weg und pochte mit dem Klopfer an das Thor von Middle-Temple.

Der Pförtner schaute mit saurer Miene durch ein kleines Gitter in dem Portal und rief: »Heda!« welche Begrüßung Hugh geneigtest erwiederte, indem er dem Manne zugleich befahl, geschwind aufzumachen.

»Wir haben hier keine Bierstube,« rief der Mann; »was könntet Ihr sonst wollen?«

»Ich will hinein,« versetzte Hugh mit einem Stoß an die Thüre.

»Wohin?«

»Nach den Paper-Buildings.«

»Zu wem?«

»Zu Sir John Chester.«

Jede dieser Antworten begleitete er nachdrücklich mit einem neuen Fußstoße.

Nach einigem Brummen jenseits wurde das Thor geöffnet und er eingelassen, wobei er übrigens sich einer genauen Inspektion von Seiten des Pförtners unterwerfen mußte.

» Ihr wollt in dieser Stunde der Nacht zu Sir John?« sagte der Mann.

»Ja,« entgegnete Hugh. »Ich! Warum sollte ich nicht?«

»Je nun, da muß ich mit Euch gehen und sehen, ob sich's wirklich so verhält, denn ich glaube es nicht.«

»So kommt denn mit.«

Der Mann betrachtete ihn mit argwöhnischen Blicken und ging mit Schlüssel und Laterne an seiner Seite weiter bis zu Sir John Chesters Thüre, an welche Hugh einen Schlag führte, der wie die Anmeldung eines Gespenstes durch das dunkle Treppenhaus schallte und das trübe Licht in der schläfrigen Lampe zittern machte.

»Glaubt Ihr jetzt, daß man mich hier haben will?« fragte Hugh.

Ehe der Pförtner noch Zeit hatte, zu antworten, ließ sich von innen ein Fußtritt hören. Ein Licht wurde sichtbar, und Sir John im Schlafrock und Pantoffeln öffnete persönlich die Thüre.

»Ich bitte um Verzeihung, Sir John,« sagte der Portier, seinen Hut abnehmend. »Der junge Mensch da sagt, er habe mit Euch zu sprechen. Es ist schon spät für Fremde, und so hielt ich's für's Beste, selbst nachzusehen, ob es seine Richtigkeit damit hätte.«

»Aha!« rief Sir John, seine Augbraunen in die Höhe ziehend. »Ist es mein Bote? Geh' nur hinein. Ganz recht, Freund. Eure Klugheit verdient alles Lob. Schönen Dank. Gott sey mit Euch. Gute Nacht.«

Gelobt zu werden, Dank zu ärndten, und ein »Gott sey mit Euch« nebst einem Gutenachtwunsche von einem Manne zu erhalten, der das Wörtchen »Sir« vor seinem Namen führte und sich noch obendrein P. M. Parlaments-Mitglied. schrieb, das war schon etwas für einen Pförtner. Er entfernte sich sehr demüthig und ehrfurchtsvoll, Sir John folgte seinem späten Gaste in das Ankleidezimmer, setzte sich in seinen Armstuhl vor das Feuer, rückte ihn so, daß er Hugh, welcher mit dem Hut in der Hand neben der Thüre stand, im Auge hatte, und betrachtete ihn vom Kopf bis zu den Füßen.

Das alte Gesicht war so ruhig und freundlich, als je; die Farbe ganz jugendlich – eigentlich schön und blühend; das Lächeln wie vordem; der Anzug von gewohnter Pünktlichkeit und Eleganz, die Zähne weiß und wohlerhalten, die zarten Hände, das gefaßte und ruhige Benehmen, kurz alles, wie es sonst zu seyn pflegte: keine Spur von Alter oder Leidenschaft – Neid, Haß oder Unzufriedenheit; alles glatt, heiter und wahrhaft vergnüglich anzuschauen.

Er schrieb sich P. M. – aber wie kam dieß? Die Sache verhielt sich also: Die Familie war stolz – freilich stolzer, als reich. Er hatte Verhaftung, Gerichtsdiener und Gefängniß in Aussicht – ein schlechtes Gefängniß, wohin gemeine Leute mit geringem Einkommen gebracht werden. Gentlemen aus alten Häusern haben kein Privilegium, das sie gegen so grausame Gesetze schützt – wenn sie nicht Glieder eines einzigen großen Hauses bilden, was allerdings der Sache eine andere Wendung gibt. Ein stolzer Mann, der seiner Familie angehörte, besaß die Mittel, ihn in dieses Haus zu bringen. Er erbot sich – freilich nicht gerade seine Schulden zu bezahlen, aber doch ihn für einen kleinen Marktflecken im Parlament sitzen zu lassen, bis sein eigener Sohn das passende Alter erreicht hätte, was, wenn er am Leben blieb, seine zwanzig Jährchen anstehen mochte. Er befand sich dabei eben so gut, als bei einer Insolvenzakte, und dabei war es unendlich gentiler. So wurde Sir John Chester ein Parlamentsmitglied.

Aber wie Sir John? Nichts geht einfacher oder leichter. Eine einzige Berührung mit dem Staatsschwerte, und die Umwandlung ist geschehen. John Chester, Esquire, P. M. machte bei Hof seine Aufwartung – kam mit einer Adresse – und an der Spitze einer Deputation. Eine so elegante Außenseite, so viel Grazie in dem Benehmen, ein solches Talent für die Gesellschaft konnte nicht unbeachtet bleiben. Herr war zu gemein für derartige Verdienste. Ein Gentleman, wie er, hätte – wäre das Geschick nicht launisch gewesen – als Herzog geboren werden sollen, gerade wie manche Herzoge besser unter Taglöhnern ihren Platz gefunden hätten. Er wußte die Zuneigung des Königs zu gewinnen, kniete als Raupe nieder und erhob sich als Schmetterling. John Chester Esquire war zum Ritter geschlagen und wurde Sir John.

»Ich dachte, als du mich diesen Abend verließest, meine geschätzte Bekanntschaft,« begann Sir John nach einer ziemlich langen Pause, »daß du im Sinne hättest, in aller Eile wieder zurückzukehren?«

»Das war auch der Fall, Herr.«

»Wirklich?« entgegnete Sir John, auf seine Uhr sehend. »Und das ist Alles, was du mir zu sagen hast?«

Statt zu antworten, stützte sich Hugh auf das andere Bein, ließ seine Mütze von einer Hand in die andere wandern und betrachtete sich den Boden, die Wände, die Decke und schließlich auch Sir John selbst, vor dessen lieblichem Angesichte er seine Augen niedersenkte und sie auf den Boden heftete.

»Und wie hast du dich inzwischen beschäftigt?« fragte Sir John, indem er seine Beine nachlässig kreuzte, »wo bist du gewesen? Welchen Unfug hast du getrieben?«

»Durchaus keinen Unfug, Herr,« entgegnete Hugh unterwürfig. »Ich habe blos gethan, was Ihr mir befahlt.«

» Was hätte ich gethan?« erwiederte Sir John.

»Wohlan denn,« sagte Hugh unruhig, »was Ihr mir riethet, oder was ich, wie Ihr sagtet, thun sollte, oder thun könnte, oder Ihr thun würdet, wenn Ihr an meiner Stelle wäret. Geht doch nicht so hart mit mir um, Herr.«

Etwas wie ein Zug von Triumph über die vollkommene Gewalt, die er sich über dieses rauhe Werkzeug verschafft, zuckte für einen Augenblick in dem Antlitz des Ritters auf, verschwand übrigens alsbald wieder.

»Wenn du sagtest, ich hätte dir etwas befohlen, mein guter Bursche,« sagte er, indem er sich die Nägel schnitt, »so will dieß so viel heißen, als hätte ich dich angewiesen, etwas für mich zu thun – etwas, woran mir gelegen wäre – etwas für meine eigenen Zwecke und Absichten – siehst du. Zuverlässig brauche ich mich indeß über die ausgesuchte Abgeschmacktheit eines solchen Gedankens, wie unabsichtlich er auch gewesen seyn mag, nicht weiter zu verbreiten; somit also möchte ich bitten –« und dabei heftete er die Augen auf den andern – »etwas vorsichtiger zu seyn. Willst du?«

»Ich hatte keine Beleidigung im Sinne,« versetzte Hugh. »Ich weiß nicht, was ich sagen soll. Ihr fertigt mich so kurz ab.«

»Du wirst mit nächstem viel kürzer abgefertigt werden, mein Freund – verlaß dich darauf, unendlich kürzer,« versetzte sein Gönner ruhig. »Beiläufig statt mich zu verwundern, warum du so lange ausgeblieben bist, sollte ich mich vielmehr wundern, warum du überhaupt kommst. Warum bist du hier? frage ich.«

»Ihr wißt Herr,« sagte Hugh,« daß ich den gefundenen Zettel nicht lesen konnte, und weil ich meinte, es sey etwas besonderes dahinter, da er so kurios um den Stein gewickelt war, so brachte ich ihn her.«

»Und konntest du nicht Jemand anders bitten, ihn dir zu lesen, du Bärenhäuter?« versetzte Sir John.

»Niemand, dem ich Geheimnisse anvertrauen könnte, Herr. Seit Barnaby Rudge unsichtbar geworden ist – und das mag wohl schon fünf Jahre her seyn – hätte ich mit Niemanden, als mit Euch, Rücksprache nehmen mögen.«

»Da hast du mir zuverlässig eine große Ehre erwiesen.«

»Diese ganze Zeit über. Herr, bin ich bei Euch ab und zugegangen, wenn es etwas zu erzählen gab, weil ich wußte, Ihr würdet böse auf mich werden, wenn ich wegbliebe,« platzte Hugh nach einer lästigen Pause heraus, »und weil ich nach Kräften Euch zu Gefallen handeln wollte, um Euch nicht gegen mich zu haben. So. Das ist der wahre Grund, warum ich heute Nacht herkam. Ihr wißt das sicherlich selber auch, Herr.«

»Du bist ein scheinheiliger Kerl,« versetzte Sir John, ihn fest in's Auge fassend, »und trägst, so gut als einer, zwei Gesichter unter deinem Schlapphute. Hast du mir nicht heute Abend in diesem meinem Zimmer einen andern Grund angegeben? Sprachst du nicht von deinem Haß gegen Jemand, der dich in der letzten Zeit bei allen Anlässen geringschätzig und mit Rohheit behandelte – der sich gegen dich eher wie gegen einen Bastardhund, als wie gegen einen Nebenmenschen benahm?«

»Das ist allerdings wahr,« rief Hugh in sich steigernder Leidenschaftlichkeit – ganz wie es nach des Andern Sinn war; »ich wiederhole es und will's meinetwegen noch oft wiederholen. Ich würde alles thun, wenn ich mich an ihm rächen könnte – gar alles. Und wenn Ihr mir sagt, Diejenigen, welche sich nach Maßgabe jenes Zettels vereinigen, wollten über ihn und alle die Katholischen herfallen, so entgegne ich, ich will dabei mitthun, und wenn der Teufel selber ihr Anführer wäre. Jetzt habe ich mich ihnen angeschlossen. Gebt Acht, ob ich nicht Wort halte, und ob ich nicht unter den Vordersten stehe. Ich habe vielleicht nicht viel Kopf, Herr, aber doch noch immerhin genug, um es denen zu gedenken, die mich übel behandeln. Ihr sollt sehen, und er soll sehen, und so noch viele hundert Andere, was ich für Courage zeigen werde, wenn es d'rauf und d'ran geht. Mein Bellen ist noch gar nichts gegen mein Beißen. Für manche Leute, die ich kenne, wäre es besser, es führe ein wilder Löwe unter sie, als ich, wenn ich einmal die Zügel gesprengt habe – ja, gewiß!«

Der Ritter betrachtete ihn mit einem weit bedeutungsvolleren Lächeln, als sonst, und wies nach dem alten Wandschrank, wohin er Hugh mit den Augen folgte, während dieser sich ein Glas Branntwein einschenkte und es austrank. In der Zwischenzeit lächelte Sir John hinter dem Rücken des Andern noch weit bedeutungsvoller.

»Du bist in einer sehr prahlerischen Stimmung, mein Freund,« sagte er, als Hugh sich wieder umwandte.

»O gewiß nicht, Herr!« rief John. »Ich lasse nicht die Hälfte von dem heraus, was mir im Sinne steckt. Ich kann's nicht, weil ich nicht die Gabe dazu erhalten habe. Schwätzer haben wir genug unter uns; ich will unter den Handelnden seyn.«

»Ah! du hast dich also diesen Burschen angeschlossen?« versetzte Sir John mit der Miene der größten Gleichgültigkeit.

»Ja, ich ging nach dem Hause, das Ihr mir namhaft machtet, und ließ mich dort einschreiben. Es war noch ein anderer Mann dort. Dennis mit Namen –«

»Dennis, he?« rief Sir John lachend. »Ja, ja! Ein angenehmer Kamerad, glaube ich.«

»Eine heulende Bestie, Herr – ganz Einer nach meinem Herzen – und dazu auf die Sache erpicht – heiß erpicht.«

»Ich hörte davon,« entgegnete Sir John unbekümmert. »Du kennst wohl sein Gewerbe nicht, wie?«

»Er wollte es nicht sagen,« antwortete Hugh. »Er thut geheim damit.«

»Ha, ha!« lächelte Sir John. »Eine seltsame Liebhaberei – doch manche Personen haben diese Schwäche. Ich wollte darauf schwören, daß du es eines Tages erfahren wirst.«

»Wir sind bereits ganz intim,« sagte Hugh.

»Das finde ich ganz natürlich. Und ihr habt mit einander getrunken, he?« fuhr Sir John fort. »Ich glaube, du hast mir schon gesagt, wohin du mit ihm gingst, als ihr Lord George verließt?«

Hugh hatte es weder gesagt, noch war es ihm eingefallen, es ihm zu sagen; jetzt mußte es aber heraus. Dieser Frage folgte eine lange Reihe von weiteren, und Hugh berichtete alles, was sowohl in der Schenke als auf der Straße vorgefallen war, mit welchen Leuten er verkehrt, wie stark ihre Anzahl, wie die Stimmung unter ihnen, wovon sie gesprochen, und mit welchen Absichten und Erwartungen sie sich trügen. Das Verhör war so künstlich eingeleitet, daß er selbst ganz freiwillig zu beichten meinte, ohne daß ihm etwas entlockt würde, und dieß fügte sich alles so natürlich, daß er noch in seiner rauhen Weise um Entschuldigung wegen seines vielen Geplauders bat, als endlich Sir John unter Gähnen die Erklärung abgab, daß er's jetzt satt habe.

»So! – mache jetzt, daß du fortkömmst,« sagte Sir John, indem er ihm eigenhändig die Thüre öffnete. »Du hast am ersten Abend hübsche Arbeit gemacht. Ich sagte dir's, du solltest es unterlassen, weil du in Ungelegenheiten gerathen könntest. Uebrigens wirst du Gelegenheit haben, dich an deinem stolzen Freund Haredale zu rächen, und dafür, glaube ich, setzest du Alles auf's Spiel.«

»Allerdings,« entgegnete Hugh, indem er auf der Flur draußen Halt machte und wieder zurückschaute; »aber was wäre denn eigentlich auf's Spiel zu setzen? Was könnte ich möglicherweise verlieren, Herr? Verwandte und Heimath? Das ist keine Prise Tabak für mich werth; ich habe keine; 's gibt nichts der Art für mich. Gebt mir 'ne tüchtige Balgerei und setzt mich in den Stand, in einem kecken Anrennen und unter einem Haufen tüchtiger Kerle alte Schulden abzuzahlen, so könnt Ihr mit mir anfangen, was Ihr wollt – 's ist mir gleichgültig, was es für ein Ende nimmt!«

»Was hast du mit jenem Papier angefangen?« fragte Sir John.

»Ich habe es hier, Herr.«

»Laß es auf deinem Wege irgendwo fallen; 's ist nicht gut, wenn man solche Dinge bei sich trägt.«

Hugh nickte, langte mit so viel Respekt, als er aufzubieten vermochte, an seine Kopfbedeckung, und entfernte sich.

Sir John schloß die Thüre hinter ihm ab, kehrte nach seinem Ankleidezimmer zurück und setzte sich wieder vor das Feuer, dasselbe geraume Zeit in ernstem Nachdenken betrachtend.

»Das trifft sich alles glücklich,« sagte er, in ein Lächeln ausbrechend, »und verspricht einen guten Fortgang. Wir wollen sehen. Mein Verwandter und ich, wir beide sind die größten Stockprotestanten von der Welt und wünschen der katholischen Sache das Schlimmste; auch gegen Saville, der die Bill einbringt, habe ich eine persönliche Abneigung. Aber da in unserem beiderseitigen Glaubensbekenntniß das Ich obenan steht, so können wir uns nicht durch eine Vereinigung mit einem kompleten Tollhäusler bloßstellen, denn daß Gordon ein solcher ist, unterliegt durchaus keinem Zweifel. Nun kann aber ein geheimer Vorschub, den wir diesen Unruhen vermittelst eines so passenden Werkzeuges, als mein wilder Freund da ist, leisten, unsere wahren Zwecke wesentlich fördern; und wenn wir bei allen geeigneten Gelegenheiten in gemäßigten und höflichen Ausdrücken Gordon's Treiben mißbilligen, wie sehr wir auch dem Prinzipe nach mit ihm einverstanden seyn mögen, so sehen wir uns zuverlässig in einen Geruch von Ehrlichkeit und Aufrichtigkeit, der uns nothwendig ungemein zu Statten kommen und eine gewisse Wichtigkeit verschaffen muß. Gut! Das wäre denn der öffentliche Gesichtspunkt. Was nun die Privatrücksichten anbelangt, so muß ich gestehen: wenn diese Landstreicher einen Aufstand erregten (was mir nicht ganz unwahrscheinlich vorkommt), und diesem Haredale, der in seiner Sekte kein unthätiger Mann ist, eine kleine Züchtigung angedeihen ließen, so käme dieß meinen Gefühlen äußerst gelegen und würde mich über die Maßen ergötzen. Abermals gut! Vielleicht sogar noch besser!«

Nachdem er so weit gekommen war, nahm er eine Prise Tabak, begann sich sodann langsam zu entkleiden und nahm seine Betrachtungen wieder auf, indem er lächelnd fortfuhr:

»Ich fürchte – ich fürchte ungemein, daß mein Freund raschen Schrittes den Fußtapfen seiner Mutter folgt. Seine vertraute Bekanntschaft mit Herrn Dennis ist ungemein bedeutungsvoll. Ich zweifle indeß nicht, daß es jedenfalls mit ihm ein solches Ende nehmen muß. Biete ich ihm eine hülfreiche Hand, so besteht der einzige Unterschied darin, daß er im Ganzen vielleicht einige Gallonen, Tonnen oder Oxhofte weniger trinkt, als er sonst gethan haben würde. Doch das kümmert mich nicht. 'S ist eine höchst unwichtige Sache.«

Er nahm abermals eine Prise und verfügte sich zu Bette.



 << zurück weiter >>