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Zweiundzwanzigstes Kapitel.

Laß unsre Liebe,
Octavia, du Holde, dahin ziehen,
Wo sie am besten sich erhalten wird.

Antonius und Cleopatra.

 

Wir wollen nicht sagen, daß ein Zufall Paul und Eva zusammengeführt und ein wenig von den Uebrigen getrennt hatte, denn gewiß war der Einfluß einer geheimen Sympathie bei Beiden thätig, und hatte wahrscheinlich eben so viel zu dieser Fügung beigetragen, als irgend etwas Anderes. Obgleich der Wigwam in der Mitte des Dorfes stand, war er doch von mehreren Akern Gartenlandes umgeben, auf dem gewundene Wege unter zierenden Strauchgewächsen dahinliefen, so daß das Ganze, gleichfalls eine Verbesserung des Mr. John Effingham, den Styl einer englischen Anlage nachahmte; denn obschon das Klima und die Wälder Amerika's so viele Verlockungen zur Parkgärtnerei bieten, ist dieß doch ein Kunstzweig, welcher von allen übrigen zierenden Künsten in Amerika vielleicht am wenigsten bekannt ist. Im gegenwärtigen Falle hatte allerdings die Zeit die Bemühungen des Rißentwerfers noch nicht zur Vollkommenheit gebracht, aber doch schon in so weit ihre Wirkung geübt, um den Gängen eine angenehme Abwechslung zu verleihen. Der Grund war ungleich, und John Effingham hatte die Unebenheiten auf's Beste benützt, um Pfade darauf anzulegen – freilich zur großen Belustigung der Zuschauer, die, als ächte Schüler der Manhattan-Oekonomie, sogleich die Kosten des Rasenanlegens, wie sie es nannten, zu berechnen begannen; denn bei ihnen war es eben so gut Grundsatz, eine Lustanlage in einer mathematischen Ebene zu halten, als man die Trace einer Eisenbahn in einen möglichst kleinen Neigungswinkel zu bringen pflegt.

Auf diesen Pfaden und zwischen den Unebenheiten, Hainen und Gehägen hin begann unsere Gesellschaft zu wandeln; die eine Gruppe schlug die Richtung nach Osten, eine andere die nach Süden, und eine dritte die nach Westen ein, so daß sie bald fünf oder sechs verschiedene Abtheilungen bildeten. Sie gingen auf den verschiedenen Wegen dahin und trafen dabei oft wieder zusammen, obgleich sie sich nur selten zu einer Gesammtheit vereinigten. Wie bereits angedeutet wurde, waren Eva und Paul allein, und so sahen sie sich zum ersten Mal in ihrem Leben unter Umständen, welche ihnen eine ungestörte vertrauliche Unterhaltung gestatteten. Statt übrigens von diesem ungewöhnlichen Vorkommnisse sogleich Vortheil zu ziehen, wie vielleicht mancher unserer Leser erwarten wird, setzte der junge Mann das Gespräch fort, in welchem die ganze Gesellschaft begriffen gewesen war, als sie durch das Thor an der Straße in den Garten trat.

»Ich weiß nicht, ob Ihr heute dieselbe Verlegenheit fühltet, wie ich, Miß Effingham,« sagte er, »als der Redner sich über die Herrlichkeiten der Republik und über die hohe Ehre verbreitete, die dem amerikanischen Namen anklebt. Ich bin zwar als Reisender ziemlich weit herumgekommen, habe aber im Auslande nie einen besondern Vortheil in dem Umstande finden können, daß man den ›vierzehn Millionen freier Männer‹ angehört.«

»Haben wir vielleicht dieser Thatsache das Geheimniß zuzuschreiben, das so lange Euren Geburtsplatz verhüllt hielt?« fragte Eva etwas schalkhaft.

»Wenn sich an meinen Geburtsort ein scheinbares Geheimniß heftete, so geschah dieß ganz gegen meine Absicht, Miß Effingham, so weit wenigstens Ihr dabei in Frage kommt. Ich habe mich vielleicht nicht für berechtigt gehalten, während unserer kurzen Unterhaltungen meine eigene Geschichte zur Sprache zu bringen, wußte aber nicht, daß mir irgend eine ungewöhnliche Geheimnißthuerei zur Last gelegt werden könnte. In Wien und in der Schweiz trafen wir uns als Reisende, und nun Ihr geneigt zu sein scheint, mir Verschlossenheit zur Last zu legen, kann ich eben so gut darauf erwiedern, daß in meiner Gegenwart weder Ihr noch Euer Vater Euch ausdrücklich als Amerikaner zu erkennen gabt.«

»Wäre dieß nöthig gewesen, Mr. Powis?«

»Vielleicht nicht, und ich habe Unrecht, daß ich zwischen meiner eigenen Unbedeutsamkeit und dem Glanz, der Euch und Eure Bewegungen begleitete, eine Parallele ziehe.«

»Nicht doch, Ihr mißversteht mich,« unterbrach ihn Eva hastig. »Nach dem, was auf dem Luzerner See vorging, fühlte mein Vater natürlich ein Interesse an Euch, und ich glaube, er hätte nichts sehnlicher gewünscht, als in Euch einen Landsmann erkennen zu dürfen – ein Vergnügen, das ihm endlich zu Theil geworden ist.«

»Die Wahrheit zu gestehen, ich wußte bis zu meinem letzten Besuch in England nie ganz gewiß, auf welcher Seite des atlantischen Meers ich eigentlich geboren wurde, und dieser Unsicherheit ist vielleicht Einiges von jenem Cosmopolitismus zuzuschreiben, auf den ich mir während unserer letzten Reise so viel zu Gute that.«

»Ihr wußtet nicht, wo Ihr geboren wurdet?« rief Eva mit einer unwillkührlichen Hast, die sie gleich darauf wieder bereute.

»Ich begreife wohl, daß Euch dieß seltsam klingen muß, Miß Effingham, da Ihr stets der Stolz und der Trost des zärtlichsten Vaters gewesen seid; ich aber hatte nie das Glück, meine Eltern zu kennen. Meine Mutter, welche die Schwester von Doucies Mutter war, starb bei meiner Geburt, und der Verlust meines Vaters war dem ihrigen sogar vorangegangen. Ich kann von mir sagen, daß ich als Waise geboren wurde.«

Auf diesem Spaziergang hatte Eva zum ersten Mal in ihrem Leben Pauls Arm genommen, und der junge Mann fühlte den leichten Druck ihrer kleinen Hand, als sie in einem Augenblicke, der für sie von so hohem Interesse war, folgende Aeußerung ihrer Sympathie sich entschlüpfen ließ:

»Dieß war in der That ein Unglück, das nichts wieder gut zu machen vermochte, Mr. Powis. Ich fürchte, Ihr kamt in die Marine, weil es Euch an denen fehlte, welche eine natürliche Theilnahme an Eurer Wohlfahrt fühlen mußten.«

»Die Marine war meine eigene Wahl – zum Theil, glaube ich, aus einer gewissen Abenteuerlust, und vielleicht eben so sehr, weil ich wünschte, die Frage über meinen Geburtsplatz wenigstens praktisch zu erledigen, indem ich in die Dienste des Landes trat, welches ich zuerst kennen lernte und gewiß auch am meisten liebte.«

»Ueber diesen Geburtsort waltet übrigens, wie ich vermuthen möchte, kein Zweifel mehr ob?« entgegnete Eva mit mehr Interesse, als sie vielleicht selbst kund zu geben glaubte.

»Nicht der mindeste. Ich wurde in Philadelphia geboren; dieser Punkt ist aufs maßgebendste ermittelt durch meinen letzten Besuch bei meiner Tante, der Lady Dunluce, welche bei meiner Geburt anwesend war.«

»Ist Lady Dunluce gleichfalls eine Amerikanerin?«

»Ja; sie hatte das Land nie zuvor verlassen, bis sie der Obrist Doucie heirathete. Sie war die jüngere Schwester meiner Mutter, und trotz einiger Eifersucht und Kälte, die hoffentlich jetzt verschwunden sind, bin ich der Ansicht, daß sie die Hingeschiedene liebte, obgleich man in einem Lande von so künstlichen Institutionen und Sitten, wie die in England sind, kaum für die Dauer der Familienbande stehen kann.«

»Ihr glaubt also, es herrsche in England weniger Familienliebe als in Amerika?«

»Ich will dieß nicht eben sagen, obschon ich der Meinung bin, daß sich keines dieser beiden Länder um des von Euch erwähnten Gefühls willen sonderlich auszeichnet. Unter den höheren Klassen Englands ist es unmöglich, daß die Zuneigung nicht durch so viele hinderliche Interessen geschwächt wird. Wenn ein Bruder weiß, daß ihm bei Erringung von Rang und Reichthum nichts im Wege steht, als die Ansprüche eines zwölf Monate vor ihm Geborenen, so müssen seine Gefühle mehr die eines Nebenbuhlers, als die eines Verwandten sein, und die Versuchung zum Neid, zur Abneigung oder sogar zum Hasse wird bisweilen stärker als die Pflicht der Liebe.«

»Und doch behaupten die Engländer von ihren Zuständen, daß die Dienste, welche der ältere Bruder dem jüngeren leiste, und die Dankespflichten des letzteren gegen den ersteren weitere Bande seien, welche die des Blutes verstärkten.«

»Wenn dieß der Fall wäre, so widerspräche es allen bekannten Gesetzen des Empfindens und aller Erfahrung. Der jüngere Bruder wendet sich lieber an den älteren, als an einen Fremden, weil er Ansprüche zu haben glaubt; und welcher Mensch, der sich im Besitze eines Rechtes wähnt, ist je geneigt, zuzugeben, daß ihm volle Gerechtigkeit widerfahren sei? Und wer glaubt nicht, wenn er zu Erfüllung einer Pflicht aufgefordert wird, er habe mehr gethan, als mit Fug von ihm verlangt werden könne?«

»Ich fürchte, Ihr hegt von der Menschheit nicht die beste Meinung, Mr. Powis.«

»Es mag Ausnahmen geben, aber ich glaube, so ist das allgemeine Gefühl der Menschheit. Sobald einmal eine Pflicht vorliegt, folgt auch schon der Wunsch, sich derselben in möglichst leichter Weise zu entledigen, und von allen Empfindungen ist die einer fortdauernden Dankbarkeit die drückendste. Ich fürchte, daß sich mehr Brüder durch den Familienstolz, als durch natürliche Zuneigung leiten lassen.«

»Was löst dann die Bande unter uns, da wir ja kein Erstgeburtsrecht besitzen?«

»Das, was Alles löst – die Liebe zum Wechsel, welche mit der Wanderlust des Volkes aufwächst und vielleicht gewissermaßen durch die Institutionen genährt wird. Mr. Bragg hier wird bestätigen, was ich behaupte – ich muß sagen, daß ich seine Ansichten über diesen Gegenstand zu hören wünsche.«

Da Aristobulus, welcher sich mit Mr. Dodge erging, in demselben Augenblicke aus dem Gesträuch heraustrat und mit unsrem Pärchen die gleiche Richtung einschlug, so stellte Powis die Frage an ihn, wie man einen Bekannten in einem Zimmer anzureden pflegt.

»Der Wechsel in den Gefühlen,« entgegnete Mr. Bragg, »liegt in der Menschennatur, wie der Aemterwechsel in der natürlichen Gerechtigkeit. Einige von unseren Leuten sind der Meinung, es dürfte sehr zweckmäßig sein, die ganze Gesellschaft periodisch Umzüge vornehmen zu lassen, damit Jeder wisse, wie sein Nachbar lebe.«

»Ihr seid also ein Agrarianer, Mr. Bragg?«

»Bei Leibe nicht; auch glaube ich kaum, daß Ihr in dieser ganzen Gegend ein derartiges Thier finden werdet. Wo das Eigenthum in Frage kömmt, sind wir ein Volk, das nichts losläßt, so lange es etwas festhalten kann, Sir; aber außerdem sind wir dem Wechsel sehr ergeben. So glaubt zum Beispiel Jedermann, Miß Effingham, daß ein häufiger Wechsel mit den Religionslehrern ganz besonders nothwendig sei. Es kann keine lebendige Frömmigkeit geben, ohne daß die Flamme durch Aufregung im Lodern erhalten wird.«

»Ich gestehe, Sir, daß mich meine eigenen Schlüsse ganz zu der gegentheiligen Ansicht führen würden, denn ich bin der Meinung, daß es keine lebendige Frömmigkeit, wie Ihr's nennt, geben kann, mit Aufregung.«

Mr. Bragg blickte Mr. Dodge und dieser seinerseits Mr. Bragg an; dann zuckten beide die Achseln und der Landagent nahm das Gespräch wieder auf.

»Dieß mag in Frankreich der Fall sein, Miß Effingham,« versetzte er scharf und, wie er meinte, mit Würde; »in Amerika aber betrachten wir die Aufregung für das eigentliche Reinigungs-Element. Wir könnten eben so gut in der Tiefe eines Brunnens eine gesunde Luft suchen, als annehmen, daß die moralische Atmosphäre sich ohne die Winde der Aufregung klar und heilsam erhalten könne. Was mich betrifft, Mr. Dodge, so glaube ich, es wäre gut, wenn Niemand mehr als zehn Jahre hinter einander Richter an demselben Gerichtshofe sein könnte und ein Geistlicher wird schon nach fünfen gemein und schaal. Ich räume zwar ein, daß es Leute gibt, welche ein bischen länger Stich halten, aber um eine reelle, lebendige, seelenrettende Wiedergeburt im Gang zu erhalten, sollte man in jedem Kirchspiel jedenfalls einmal in fünf Jahren den Pfarrer wechseln. Dieß ist wenigstens meine Meinung von der Sache.«

»Aber die Gesetze der Religion sind unwandelbar, Sir,« entgegnete Eva; »die Art, wie sie verkündet werden, ist allgemein, und die Verheißungen, die Vermittlung und die Pflichten, welche sie in sich faßt, sind überall dieselben; ich sehe daher nicht ein, was Ihr durch einen so vielfachen Wechsel zu gewinnen hofft.«

»Je nun, Miß Effingham, wir wechseln bei Tisch die Teller, und bei keiner Familie meiner Bekanntschaft geschieht dieß öfter, als in der Eures ehrenwerthen Vaters; es nimmt mich deßhalb Wunder, wie Ihr etwas gegen mein System einwenden mögt.«

»Unsere Religion, Sir,« antwortete Eva mit Ernst, »ist eine Pflicht – sie beruht auf der Offenbarung und auf dem Gehorsam; unsere Lebensweise aber ist weiter nichts als eine sehr unschuldige Sache des bloßen Geschmacks oder sogar der Laune, wenn Ihr so wollt.«

»Na, ich gestehe, daß ich keinen großen Unterschied sehe. Der Hauptzweck dieses Lebens besteht in Aufregung des Volkes und im Fortschritt. Ihr wißt vermuthlich, Miß Effingham, daß viele Leute der Ansicht sind, wir sollten unseren eigenen Pfarrer wechseln, wenn wir Segen für die Gemeinde erwarten.«

»Ich würde eher glauben, daß einer so herzlosen Handlung ein Fluch folgen müßte, Sir. Unser Geistlicher befindet sich bei uns, seit er die Pflichten seines heiligen Amtes angetreten hat, und es ist nicht wohl anzunehmen, daß Gott gnädig niederschauen könnte auf einen so selbstsüchtigen, launenhaften Schritt, für den man keinen besseren Beweggrund als den Wunsch nach etwas Neuem namhaft zu machen vermag.«

»Ihr seid in Betreff des Zweckes im Irrthum, Miß Eva, denn dieser besteht darin, das Volk aufzustören – freilich eine hoffnungslose Aufgabe, wie ich fürchte, so lang man stets unter demselbigen Prediger sitzt.«

»Man hat mich belehrt, Mr. Bragg, die Frömmigkeit wachse unter der Beihilfe des heiligen Geistes, der uns in allen unsern guten Vornehmungen unterstütze und bekräftige; ich kann mich daher nicht überzeugen, daß die Gottheit zur Rettung einer Seele eines jener menschlichen Mittel für nöthig halte, durch die man Städte verheert, Wahlen entscheidet oder einen Pöbelauflauf anzettelt. Wie ich höre, sind in diesem Lande bei mancherlei Sekten ganz außerordentliche Scenen beliebt; aber ich hoffe, nie den Tag zu erleben, an welchem die ehrwürdige, nüchterne, apostolische Kirche, in deren Glauben ich heranwuchs, den Versuch machen wird, dem Wirken der göttlichen Macht durch unheilige, menschliche Künsteleien Vorschub zu thun.«

Doch dieß waren lauter böhmische Dörfer für die Herren Dodge und Bragg, welche sich in Förderung ihrer Zwecke so sehr an das »Aufstören des Volks« gewöhnt hatten, daß ihnen nie zu Sinne kam, der Mensch handle nur um so unvernünftiger, je aufgeregter er sei. Die fanatischen religiösen Sekten, welche zuerst Amerika bevölkerten, hatten dazu beigetragen, ihren Nachkommen über derartige Dinge falsche Ansichten beizubringen; denn während in der alten Welt das Christenthum in der Regel mit den Regierungen im Bunde steht und von seinem großen Ziele abgelenkt wird, um als Werkzeug des Ehrgeizes, der Habgier und der Selbstsucht zu dienen, war es der neuen Welt beschieden, an sich die Rückwirkung derartiger Mißbräuche zu erfahren und fast in eben so viele entgegengesetzte Fehler zu verfallen. Die beiden eben erwähnten Personen waren in der Schule der provinzialen religiösen Ansichten erzogen worden, welche bei einem Theile der Amerikaner so sehr in Gunst steht, und boten einen augenfälligen Beleg für die Wahrheit des Sprichworts: »der Apfel fällt nicht weit vom Stamme;« denn ihr gemeinschaftlicher Charakter – gemeinschaftlich wenigstens in diesem individuellen Punkte – bestand aus einem seltsamen Gemisch des beschränktesten Aberglaubens und der engherzigsten religiösen Vorurtheile, nebst einer kräftigen Würze von Betrug, Gemeinheit und Lasterhaftigkeit. Mr. Bragg war zwar ein besserer Mann, als Mr. Dodge, denn er besaß mehr Selbstvertrauen und Mannhaftigkeit; sobald übrigens sein christlicher Glauben in Frage kam, so zeigte er dieselben maßlosen Widersprüche – denn es gab bei Beiden einen gemeinsamen Sündenberührungspunkt, nach welchem sie, einfach aus Mangel an Erziehung und Geschmack, eben so unwandelbar hinstrebten, als die Magnetnadel nach dem Pol sich wendet. In Mr. Effingham's Besuchzimmer fanden nicht selten Kartenspiele Statt, und in einem der Gemächer stand ein Billard-Tisch; die beiden frommen Herren ergingen sich daher oft bei Seite in beißenden Stichelreden über dieses auffallende Beispiel von Immoralität in einer Familie von so hohen moralischen Ansprüchen, und pflegten ihre Erörterung damit zu schließen, daß sie sich nach irgend einem abgeschiedenen Stübchen im Wirthshause begaben, wo sie, nachdem sie sorgfältig die Thüre geschlossen und die Vorhänge niedergelassen hatten, Branntwein auftischen ließen und sich ein Erholungsstündchen machten, indem sie zugleich allen ihren Witz aufboten, um sich gegenseitig vermittelst eines kleinen Kartenspielchens die ungeraden Sechspencestücke abzunehmen.

Bei der gegenwärtigen Gelegenheit übrigens übte Eva's Ernst einen beschwichtigenden Einfluß auf das Gewissen der beiden Ehrenmänner, denn da die liebliche Stimme unserer Heldin stets den Ton einer Dame von Bildung einhielt, so verfehlte die Milde und Weichheit derselben ihres Eindruckes nicht. Hätte sich allenfalls John Effingham in einer Weise wie sie geäußert, so würde Mr. Bragg wahrscheinlich eine Antwort versucht haben; unter den obwaltenden Umständen aber zog er es vor, seine Verbeugung zu machen und in Gemeinschaft mit seinem Gefährten den nächsten besten abweichenden Pfad einzuschlagen. Eva und Paul dagegen setzten ihren Spaziergang fort, als ob gar keine Unterbrechung stattgefunden hätte.

»Diese Lust zum Wechsel wird im Land immer allgemeiner,« bemerkte Mr. Powis, sobald Aristobulus und sein Freund sie verlassen hatte, »und ich halte sie für eines der schlimmsten Zeichen der Zeit, um so mehr, da man sie so gerne mit der sogenannten ›Aufregung‹ in Verbindung zu bringen pflegt.«

»Kehren wir wieder zu dem Thema zurück, in welchem uns diese Gentlemen unterbrochen haben – zu den Familienbanden,« versetzte Eva. »Ich habe stets England als eines der schlagendsten Beispiele einer Nation namhaft machen hören, bei welcher diese Bande, abgesehen von dem aristokratischen Einfluße, sehr locker geknüpft sind, und es sollte mir leid thun, wenn wir, wenigstens in diesem Punkte, unserer großen Mutter folgten.«

»Hat sich Mademoiselle Viefville nie über diesen Gegenstand ausgesprochen?«

»Mademoiselle Viefville ist zwar sehr dienstwillig, aber auch vorsichtig. Daß sie übrigens die Verwandtenliebe in Amerika für so innig hält, wie die in ihrem eigenen Lande, glaube ich nicht, da sie, gleich den meisten Europäern, die Amerikaner für ein leidenschaftliches Volk hält, welches mehr auf den Gewinn, als auf irgend eine andere Angelegenheit des Lebens erpicht ist.«

»Sie kennt uns nicht!« entgegnete Paul mit einer Kraft, daß Eva darüber betroffen wurde. »Die Leidenschaften liegen hier so tief und laufen in so kräftigen Strömen, wie in jedem anderen Theile der Welt, obgleich sie weniger häufig die Schranken der Gebühr durchbrechen, da es bei uns nicht so viele künstliche Ursachen gibt, welche sie eindämmen.«

Die Beiden wandelten fast eine Minute schweigend weiter, und Eva begann zu wünschen, daß sich Jemand von der übrigen Gesellschaft ihnen anschließen und eine Unterhaltung unterbrechen möchte, die, wie sie fühlte, bedrückend zu werden anfing. Es kam ihnen jedoch Niemand in den Weg, und sie sah kein Mittel, ohne Rohheit oder Ziererei ihren Zweck zu erreichen. Paul war zu sehr von seinen eigenen Gefühlen hingerissen, um die Verlegenheit seiner Begleiterin zu bemerken, und nach der vorerwähnten kurzen Pause nahm er das Gesprächsthema wieder auf, obschon in einer weniger emphatischen Weise, als zuvor.

»Es ist eine alte, in Europa sehr beliebte Theorie,« sagte er mit einer Art bitterer Ironie, »daß alle Geschöpfe dieser Hemisphäre schlechter begabte Wesen seien, als die in anderen Welttheilen, und man hat dieser Vorstellung noch immer nicht los werden können. Den Indianer hält man für leidenschaftslos, weil er Selbstbeherrschung besitzt, und wenn er nach europäischen Begriffen die Gefühle einer edlen Natur zur Schau legte, so wurde es bei ihm als Wildheit und Rachsucht dargestellt. Miß Effingham, wir Beide haben Europa gesehen und mit den Weisesten, Edelsten und Besten dieses Continents Umgang gepflogen. Ich will hier nicht von den unmittelbaren Resultaten ihrer künstlichen und ausgebreiteten Systeme sprechen; aber können sie sich einer Sache rühmen, die dem Amerikaner versagt ist – oder vielmehr ihm versagt sein würde, wenn er die Mannhaftigkeit und geistige Unabhängigkeit besäße, sich den Mitteln, die ihm das Glück angewiesen, gleich zu stellen?«

»Ihr scheint, fürchte ich, zu glauben, daß ihm diese Eigenschaften abgehen.«

»Wie kann man ein Volk unabhängig nennen, das seine Gedanken einführt, wie fremde Waaren – das nicht einmal den Geist besitzt, seine eigenen Vorurtheile zu erfinden?«

»Man muß der Gewohnheit und dem Einflusse der Zeit etwas zu Gute halten. England selbst hat wahrscheinlich manche seiner falschen Ansichten von den Sachsen und Normannen geerbt.«

»Dieß ist nicht nur möglich, sondern sogar wahrscheinlich; aber wenn sich England etwa in Beziehung auf Rußland, Frankreich, die Türkei oder Egypten zu einer ungerechten Beurtheilung verlocken läßt, so geschieht es in dem eigenen, nicht aber in einem amerikanischen Interesse. Seine Irrthümer werden wenigstens einigermaßen wieder gut gemacht, indem sie den eigenen Zwecken dienen, während die unsrigen nur zu oft mit dem Wohle unseres Vaterlands in Widerstreit gerathen. Wir sind nie unabhängig, es sei denn, daß wir durch irgend eine platte, drückende Geldsorge gespornt werden, und selbst dann verräth dieses Gefühl einen sehr ordinären Charakter. – Doch da ist augenscheinlich Jemand, der nicht zu unserer Gesellschaft gehört.«

Paul unterbrach sich in dieser Weise, weil er eines Fremden ansichtig wurde, der mit der Unschlüssigkeit eines Menschen, welcher nicht weiß, ob er weiterschreiten oder zurückgehen soll, ihnen näher kam. Es fielen oft Raketen in den Garten, und die Knaben hatten etlichemal Einfälle gemacht, die um des Anlasses willen geduldet wurden; aber dieser Eindringling war ein Mann auf der Neige des Lebens, anscheinend ein Handwerksmann, und konnte unmöglich etwas mit den Raketen zu schaffen haben, da sich seine Augen forschend gegen die von Zeit zu Zeit vorübergehenden Personen hinwandten, ohne daß er übrigens eine davon angeredet hätte, bis er endlich vor Paul und Eva in einer Weise hintrat, welche bekundete, daß er etwas vorzubringen habe.

»Das junge Volk macht sich eine lustige Nacht heute,« sagte er, die Hände in den Rocktaschen haltend, während er ohne Umstände mitten im Wege stehen blieb, als sei er entschlossen, sich nicht abweisen zu lassen.

Obschon Paul das unceremoniöse Benehmen der Landleute zu gut kannte, um sich über diese Aufdringlichkeit zu wundern, ärgerte er sich doch, daß sein tête à tête mit Eva so roh unterbrochen wurde; er antwortete daher mit einem stärkeren Anfluge von dem Stolze und der Abgemessenheit des Schiffscommandeurs, als wohl sonst der Fall gewesen wäre, indem er dem Sprecher kalt entgegnete:

»Vielleicht wünscht Ihr Mr. Effingham oder« – er stockte einen Augenblick, während er zugleich das Aussehen des Fremden musterte – »Jemand von seinen Leuten zu sprechen. Der Erstere wird bald hier vorbeikommen, und die Dienerschaft findet Ihr größtentheils in dem Hof, wo sie den Raketen zusieht.«

Der Mann betrachtete Paul einen Augenblick und nahm dann achtungsvoll seinen Hut ab.

»Entschuldigt, Sir, könnt Ihr mir nicht sagen, ob sich gegenwärtig ein Gentleman, Kapitän Truck genannt, der zwischen New-York und England ein Paketschiff befehligt, im Wigwam aufhält?«

Paul erwiederte ihm, der Kapitän gehe mit Mr. Effingham spazieren, und die beiden würden demnächst hier vorüberkommen. Der Fremde trat, ehrerbietig den Hut in der Hand behaltend, zurück, und unser Pärchen ging vorüber.

»Dieser Mensch ist ein englischer Bedienter gewesen; aber die Gegenwirkung einer schrankenlosen Freiheit, die ihn verlockte, ganz nach Belieben zu handeln, hat ihn ein bischen verderbt. In seinem ›Entschuldigt, Sir‹ und in seiner Haltung kann man sich kaum täuschen, während die Nonchalance seines Wesens ›à nous aborder‹ deutlich die zweite Ausgabe seiner Erziehung bekundet.«

»Ich bin neugierig, zu erfahren, was diese Person von unsrem trefflichen Kapitän will; er kann kaum zu der Mannschaft des Montauk gehören.«

»Ich stehe dafür, der Bursche hat nicht genug von einem Matrosen an sich, um nur ein Tau zu schlingen,« versetzte Paul lachend; »denn wenn es zwei Beschäftigungen gibt, die weniger Verwandtschaft mit einander haben, als jedes andere Paar, so bestehen diese sicherlich in der Bedienung der Speisekammer und in der des Theereimers. Ich glaube, es wird sich herausstellen, daß dieser Mann ein englischer Bedienter gewesen ist, und wahrscheinlich war er mit seinem Gebieter Passagier an Bord eines Schiffes, das unter den Befehlen unsres alten Freundes stand.«

Eva und Paul wandten sich jetzt um und trafen mit Mr. Effingham und dem Kapitän zusammen, als Letztere an derselben Stelle anlangten, wo der Fremde sie erwartete.

»Dieß ist Kapitän Truck, der Gentleman, nach dem Ihr Euch erkundigt habt,« sagte Paul.

Der Fremde faßte den Kapitän und der Kapitän den Fremden scharf in's Auge, denn es war nachgerade so dunkel geworden, daß sich Gesichtszüge nicht leicht unterscheiden ließen. Die Musterung schien wechselseitig zu keinem befriedigenden Resultate zu führen, da beide ein wenig zurücktraten, gleich Männern, welche nicht das bekannte Gesicht gefunden haben, das sie erwarteten.

»So muß es also zwei Mr. Trucks geben, welche die Londoner Linie als Kapitäne befahren,« sagte der Fremde, »denn dieß ist nicht der Gentleman, den ich sonst kannte.«

»In dem letzteren Theil Eurer Bemerkung mögt Ihr wohl so Recht haben, mein Freund, als Ihr in dem ersteren irriger Meinung seid,« entgegnete der Kapitän. »Ich kenne Euch nicht, und doch gibt es eben so wenig zwei nach England fahrende Kapitäne, die Truck heißen, als sich in der ganzen Welt zwei Miß Effinghams oder zwei Mrs. Hawkers auffinden lassen. Ich bin John Truck, und kein anderer Mann dieses Namens hat, in meiner Zeit wenigstens, je ein Schiff zwischen New-York und England gesegelt.«

»Seid Ihr nie Commandeur des Dawn gewesen?«

»Des Dawn? Ja wohl; und des Regulus und des Manhattan und der Wilful Girl und der Debora Angelina und der Sukey und Katy, die, wie ich wohl sagen kann, meine erste Liebe war, theure junge Dame. Sie war nur ein Vor- und Hinterschiff, das nicht einmal stehende Marssegel führte, und wir benannten sie nach zwei Flußmädchen, die in ihrer Art gleichfalls Flieger waren – wenigstens glaubte ich damals so, denn wenn einmal ein Paketschiff segelt, kömmt man wohl so weit, seine Ansichten über Männer und Dinge, oder, was dieß betrifft, auch über Weiber und Dinge zu ändern. Ich gerieth mit diesem Schooner in eine Categorie, dergleichen ich nie eine mehr zu erleben erwarte, denn ich wurde darin windwärts an die Küste getrieben. Ihr begreift freilich nicht, meine theure junge Dame, was dieß heißen will, aber Mr. Powis wird mich wohl verstehen, obschon er vielleicht nicht im Stande ist, es zu erklären.«

»Ich weiß allerdings, was Ihr meint,« entgegnete Paul, »obgleich ich gestehen muß, daß ich mich so gut als der Schooner in einer Categorie befinde, sofern ich mir denken soll, wie es zuging.«

»Die Sukey und Katy lief mit mir davon – dieß ist das Ende der ganzen Geschichte. Seit dieser Zeit habe ich mich nie wieder dazu hergegeben, ein Schiff zu kommandiren, das nach Zweien von unseren jungen Frauenzimmern am Fluß den Namen trug, denn ich glaube, daß schon eine derselben einem ehrlichen Matrosen genug zu schaffen machen kann. Ihr seht, Mr. Effingham, wir liefen so dicht, als es nur bei einem Wirbelwind gehen konnte, an einem Luvufer hin; da kam ein Windstoß, legte das Fahrzeug auf die Seite, und es luvte plumps auf's Gestade. Da war nicht mehr zu helfen! Steuer hart auf, Piek nieder, die Hauptschoten gegen den Wind und die große Schote los – aber es war Alles zu spät; die Sukey und Katy ging todt windwärts an die Küste. Ohne diesen Zufall wäre ich vielleicht in den Ehestand getreten.«

»Und welche hindernde Beziehung konntet Ihr zwischen dem Ehestand und diesem Unfall finden, Kapitän?« fragte Eva.

»Es lag eine Mahnung darin, meine theure junge Dame, die ich nicht verachten zu dürfen glaubte. Nachher versuchte ich's mit der Wilful Girl, aber auch sie wurde mit mir auf die Balkenenden geworfen. Ich verzichtete fortan auf alle Weibernamen und griff zu den Egyptiern.«

»Zu den Egyptiern?«

»Ja, zu dem Regulus, welcher, wie man mir sagte, in jenem Theil der Welt ein großer Schlangentödter war. Als Junggeselle sah ich übrigens meinen Weg nie ganz klar, bis ich an das Dawn kam. Habt Ihr jenes Schiff gekannt, Freund?«

»Ich glaube, denn ich machte, während Ihr es kommandirtet, zwei Fahrten darin.«

»Sehr möglich; wir haben viele Eurer Landsleute geführt, obschon meist vorderhalb von den Gängen. Es ist schon mehr als zwanzig Jahre her, daß ich den Dawn kommandirte.«

»Um dieselbe Zeit setzte ich mit Euch über, Sir: Ihr erinnert Euch vielleicht, daß wir zehn Tage nach unserer Ausfahrt auf ein Wrack trafen und die Mannschaft desselben nebst zwei Passagieren aufnahmen. Drei oder vier der Letzteren, wie auch mehrere von den Matrosen waren das Opfer ihres Nothstandes geworden.«

»Alles dieß ist mir, als wäre es erst gestern geschehen. Das Wrack war ein Charlestoner Schiff, dem eine Bohle geborsten war.«

»Ja, Sir – ja, Sir; die Bohle war abgeknickt und konnte nicht wieder eingefügt werden. Just dieß hatte man damals gesagt. Ich bin David, Sir – ich sollte meinen, daß Ihr den David nicht vergessen konntet.«

Der ehrliche Kapitän wollte dem harmlosen Gefühl von Wichtigkeit, welches sich der Andere beilegte, nicht zu nahe treten, obschon er in Wahrheit sich des Davids vom Dawn so wenig als des Judenkönigs David erinnern konnte.

»Oh, David,« rief er herzlich; »Ihr seid also der David? Na, ich hoffte nicht, Euch in dieser Welt wieder zu sehen, obschon ich nie einen Zweifel unterhielt, wohin wir in der andern kommen werden. Ihr befindet Euch doch hoffentlich recht wohl, David. Welche Art Luv habt Ihr angethan, seit wir uns trennten? Wenn ich mich recht erinnere, so habt Ihr Eure Ueberfahrt abverdient – nie zuvor zur See gewesen?«

»Ich bitte um Verzeihung, Sir; allerdings war ich damals zum erstenmal auf der See, aber ich gehörte nicht zur Mannschaft. Ich war ein Passagier.«

»Ah, ich erinnere mich jetzt; Ihr waret in dem Zwischendeck,« entgegnete der Kapitän, der jetzt einiges Licht bekam.

»Durchaus nicht, Sir, sondern in der Kajüte.«

»In der Kajüte?« wiederholte der Kapitän, welcher in dem Aeußeren des Anderen keines von den Erfordernissen eines Kajüten-Passagiers entdecken konnte. »Ah, ich verstehe – in der Speisekammer?«

»Ganz richtig, Sir. Ihr werdet Euch noch meines Herrn erinnern – er hatte das Passagiergemach links ganz allein, und ich hatte meine Schlafstelle neben der Lucke. Ihr erinnert Euch meines Herrn, Sir?«

»Ohne Zweifel; er war ein recht wackerer Mann. Hoffentlich seid Ihr noch immer bei ihm?«

»Gott behüte, Sir; er ist todt.«

»Ja, ich entsinne mich, damals davon gehört zu haben. Na, David, ich hoffe, wenn Ihr je wieder überfahrt, werden wir noch einmal Schiffskameraden werden. Wir waren damals noch Anfänger, aber jetzt haben wir Schiffe, in denen man des Lebens auch froh werden kann. Gute Nacht!«

»Könnt Ihr Euch noch auf Dowse entsinnen, Sir, den wir von dem Wrack bekamen?« fuhr der Andere fort, der sein Geplauder nicht sobald abbrechen mochte. »Er war ein schwärzlicher Mann, den die Pocken schlimm mitgenommen hatten. Ich denke, Sir, Ihr müßt Euch seiner erinnern, denn er hatte auch in anderen Stücken, als im Gesichte, seine harten Züge.«

»Etwas kieselherzig. Ja, ich entsinne mich des Mannes wohl; und nun gute Nacht, David. Wenn wir wieder in der Stadt sind, so werdet Ihr kommen und mich besuchen. Gute Nacht, David.«

David sah sich jetzt genöthigt, abzutreten, denn Kapitän Truck bemerkte, daß sich in Folge der Unterbrechung des Spaziergangs die ganze Gesellschaft wieder gesammelt hatte, und hielt es für schicklich, seinen Besuch zu entlassen, um so mehr, da er von ihm, seinem Herrn und Dowse just so viel im Gedächtniß behalten hatte, als man nach zwanzig Jahren noch von einer Gesellschaft weiß, mit der man einmal in einer gewöhnlichen Postkutsche gefahren ist. Das Erscheinen von Mr. Howel, der sich in dem gleichen Augenblick näherte, unterstützte das Manöver, und nach einigen Minuten waren die verschiedenen Gruppen wieder in Bewegung, obschon in der Vertheilung derselben da und dort ein kleiner Wechsel stattgefunden hatte.


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