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Felix Dahn

Hussah, heiloh! Der grimme Recke im Wotanshute, der weithin heulende Barde mit der Brille auf der strengen Professorennase: Herr Geheimer Justizrat Professor Doktor juris Felix Dahn. Oh Deutschland, wie bist du auf den Professor gekommen! Und gar auf den Professor! Sitzt er, so mag man ihn für einen normal gewachsenen Mann halten, steht er auf, so wandelt ein Männchen von dannen. Das gilt auch von seiner Poesie. Auf der Kannegießerbank klingts wie wunderwas an Kraft und Wuchs, aber nehmt das hohle Geblase in die reine Luft des Lebens, wo nicht alles im Nebel der Phrasen schwimmt, so enthüllt sich ein kümmerlich Getute auf der patriotischen Raddauflöte. Wie müssen wir Frankreich um seinen Déroulède beneiden, angesichts dieses Brusttonimitators in Duodez.

Als der Steckbriefschreiber einmal im Orchester einer ländlichen Tanzmusik einen kleinen wütenden Mann die Pauke bearbeiten sah (er kannte keine Pausen, der grimme Zwerg, und paukte ganze Walzer durch), mußte er an diesen dichtenden Juristen denken. Nur, daß die Pauke des Breslauer Professors auch noch Löcher hat.

Das Fell schnurrt wohl, aber donnert nicht. Und wenn ganz Deutschland eine große Tanzmusik wäre, Rhythmenlust und Reigenfreude überall, –: düster und zornig würde Felix die Paukenklöppel schwingen. Ach, ach, ach –: macte Felix declamator!


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