Sagen aus Mecklenburg-Vorpommern
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Die Irrberge bei Neidenburg

Die Mainagóri (Laub auf dem Berg) oder Irrberge, nicht weit von den Goldbergen gelegen, sollen ihren deutschen Namen von folgender Begebenheit erhalten haben.

Die Kriegsnot des Jahres 1807 trieb die Bewohner Wallendorfs und anderer benachbarter Dörfer in die Mainagóri. Es herrschte aber in der ganzen Gegend große Hungersnot. Da fand ein Mädchen am Fuß der genannten Berge eine möhrenartige genießbare Wurzel und stillte ihren Hunger. Ihr Beispiel machte die anderen aufmerksam, alles suchte nach der Wurzel und je mehr Leute danach suchten, je mehr fanden sie davon. Wer von dieser Wurzel gegessen hatte, vergaß Not und Sorgen, aber – er fand auch nicht den Ausweg aus den Bergen nach Hause. Die aus dem Wald kamen, sahen wohl ihre Wohnungen und ihr Feld, aber bei jedem Versuch, sie zu erreichen, gingen sie irre. So irrten sie in den Bergen tagelang, bis sie endlich zuerst in fremde Dörfer in der Nachbarschaft, dann von diesen auf weiten Umwegen nach Hause gelangten.

 


 


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