Sagen aus Mecklenburg-Vorpommern
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Die Hirtin vom Rugard auf der Insel Rügen

Am Abhange eines Hohlweges nahe beim Rugard liegt ein Stein, in den ein Peitschenhieb und die Fußspur eines Mädchens eingedrückt sein soll. Ein wollüstiger Höfling der Fürstenburg traf einst eine schöne Hirtin an, die ihre Herde in der Einsamkeit nahe beim Rugard weidete. Das Mädchen mußte vor ihm fliehen. Als sie eben im Begriffe war, über den Hohlweg auf einen an der entgegengesetzten Seite liegenden Stein zu springen, rief ihr der nahe Verfolger zu: »So wenig als die Spur ihres Fußes sich dem Steine eindrücken und so wenig als sie mit ihrer Peitsche eine Vertiefung in den Stein hauen könne, eben so wenig werde sie ihm entkommen.« Das Mädchen sprang, hieb im Sprunge mit der Peitsche auf den Stein, und siehe, ihre Fußspur war dem Steine eingedrückt, der Peitschenhieb hatte eine Vertiefung im Steine hervorgebracht und sie selbst war gerettet.

 


 


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