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Es war Fastnachts-Sonntag.

Ganz Havslundegaard hatte sich durch Wochen auf diesen Tag gefreut. Fräulein Frederikke hatte nämlich ein Kostümfest unten auf der vereisten Bucht vor dem Baderasen arrangiert und an alle Bewohner des Kirchspiels waren Einladungen ergangen.

Schon um acht Uhr morgens war Frederikke aus dem Bett und am Fenster, um nach dem Wetter zu sehen. Es war stiller Nebelfrost mit Reif über allen Bäumen und Sträuchern. Sie fuhr schleunigst mit den Füßen in die Pantoffeln und lief im Nachthemd auf den Flur hinaus zu Fräulein Sophies abgeschlossener Tür, vor der Türk als Wachtposten lag.

»Schläfst du, Sophie?«

»Ja ...« ertönte es mürrisch.

»Es wird das schönste Wetter!«

»Wie spät ist es?«

»Acht!«

Hierauf erfolgte keine Antwort, nur ein Brummen.

Da schlug Frederikke wütend gegen die Tür und stieß mit dem Fuß nach Türk:

»Großes Beast, liegt hier und macht sich breit! ...« und lief eiligst an Annas Tür vorbei zu Charlotte hinein.

»Es ist das schönste Wetter, Charlotte, und ganz, ganz still ...!«

Charlotte richtete sich hastig auf:

»Wie spät ist es?«

»Acht ...«

»Dann ist es noch zu früh zum Aufstehen ... komm lieber her und leg' dich ein bißchen zu mir!«

Frederikke errötete:

»Nein, nicht mehr ... das will ich nicht mehr ..«

Charlottes Augen blitzten:

»Dann sage ich es Mutter, daß du dich mit dem Eleven Jacobsen herumtreibst und mit ihm eine Liebschaft hast!«

»Pah! Was denkst du, mache ich mir daraus!«

Die andere schlug augenblicklich um:

»Komm ...?« bat sie demütig und streckte die Arme aus:

»Nein, sag' ich doch!«

Und Frederikke stürzte zu dem Zimmer hinaus ...

 

Es war drei Uhr. Die Sonne war schon längst durchgebrochen und hatte den Nebel in die Flucht gejagt. Das Kostümfest war in vollem Gange ...

Sonnabend Abend hatte der Eleve Jacobsen mit ein paar Knechten eine große Eisbahn unten auf der Bucht gefegt und gegossen, und sie lag jetzt stahlblank und leuchtend da. Flaggen und Wimpeln, dazwischen Tannen-Girlanden wehten von langen Stangen. Die Gartenbänke waren aufgestellt und von einer aus Zementtonnen und Wagenböden errichteten Estrade herab tuteten vier Horn-Musici.

Im Badezelt bereitete die Köchin Anne Kaffee; Fräulein Anna und das Stubenmädchen Olga gingen als Kuchenmädchen verkleidet, mit ungeheuren Henkelkörben am Joch über den Schultern, umher und verkauften gratis Pfannkuchen. Die Preise stiegen schnell und fabelhaft, denn Olga hatte den Einfall gehabt, daß der zuerst bewirtet werden solle, der die höchste Geldsumme nennen könnte. 500 und 50 000 Milionen Kronen für eine Tasse Kaffee mit Gebäck war ein reiner Spottpreis, und man überbot einander ständig; es machte den Gästen Spaß in diesen ungeheuren Zahlen zu schwelgen, sie wurden schwindlig davon und fühlten sich ein einziges Mal als Matadore, was die Stimmung hob ...

Mit der »Kostümierung« dagegen war es so eine Sache; man machte sich nicht gern in Gegenwart der Herrschaft »zum Affen«.

Eigentlich hatte nur die kleine Minka, die Tochter des Jägermeisters vom Moorhofe, so richtig Ordre pariert. Sie hatte das alte Bauerngewand ihrer Großmutter angezogen, eine Bindehaube mit Nackenansatz aus Goldbändern, flaschengrünem Rock und schwarze Taille mit buntem Schultertuch, und sie sah entzückend aus: das gelbblonde Haar stand kraus um Stirn und Wangen, der Mund lächelte und die Augen lachten. Und dazu war sie erst 18 Jahre und hatte das appetitlichste, dralle Körperchen, man hätte geradezu um ihn herumgehen und ihn küssen mögen. Ein Duft von Erotik ging von ihr aus, daß alle Knechte ganz toll danach waren, in ihre Nähe zu kommen.

Aber mitten im besten, wenn sie scharwenzelten und sich wendeten und drehten, kam Charlotte, die Männerkleidung trug und hinten auf dem kleinen vom Isländer Mikkel gezogenen Einspänner-Schlitten stand, schnappte sie ihnen vor der Nase fort und verschwand über die schneebedeckte Eisdecke der Bucht.

»Jetzt fährt Charlotte wieder mit Minka davon!« lächelte Frau Line, die vom Lande aus zusah.

»Ja, davon kriegen sie jedenfalls keine Kinder!« sagte der Stallknecht, der alte Jens Schwerenot oder Schwerenot-Jens, wie ihn die übrigen Diener nannten. Die umherstehenden Frauen und Mädchen kreischten vor Lachen und Frau Line lachte munter mit. Sie hatte sich auf die inständigen Bitten der Töchter mit Pelzmantel, Strohhut und Sonnenschirm kostümiert. Sie ging umher und sprach mit Frauen und Kindern, und wo sie sich zeigte, keimten Lächeln und Freude; so geradezu und »gemein« konnte sie ihre Worte wählen ...

Jetzt entstand plötzlich ein fürchterlicher Lärm und Wirrwarr, mit Heulen und Schreien und Flucht nach allen Seiten.

Es war Frau Mona von Hvidgaard, die im Russenschlitten und mit der ganzen Hundekoppel hinter sich her aus der Lindenallee angefahren kam.

Sie knallte mit der Peitsche, daß die Pferde sich bäumten und die Hunde torkelten.

»Guten Tag, Kinder! Na, wie amüsiert ihr euch?«

»Tante Mona, Tante Mona!« rief Sophie und lief zum Schlitten hin.

Aber Tante Mona hielt nicht an. Sie schwenkte das Fahrzeug ein paarmal auf dem Platz herum und rief zurück:

»Ich muß zum Mittagessen daheim sein! Ich wollte nur sehen, wie es bei euch steht!«

Dann dirigierte sie Castor und Pollux wieder die Lindenallee entlang.

»Adieu, adieu!« rief sie, schwenkte die Peitsche und verschwand.

Die Hunde stürzten ihr nach ...

Die Gartenfrau Hansine ging auf Frau Line zu und verneigte sich vor ihr. Ihr altes Gesicht strahlte aus allen Runzeln.

»Nein da lob' ich mir doch unsere eigene Frau,« sagte sie – »sie, die andere ist doch ein merkwürdiger Wildling!«

»Das is ja noch 'ne Jungsche, Hansinechen,« lächelte Frau Uldahl zurück. Und um jedem weiteren Gerede über die Frau aus Hvidgaard vorzubeugen, fragte sie:

»Haben Sie schon Kaffee bekommen, Hansine?«

»Gewiß, vielen Dank ...«

»Was haben Sie dafür bezahlen müssen?«

»Hi– ja –e,« lachte die Alte, »man ist noch mit 200 Millionen davongekommen, hi, hi!«

»Das war billig! Wollen Sie noch eine Tasse haben, Hansine?«

»Ja ... An Geld fehlt es ja heute nicht!«

Und Hansine wackelte vergnügt zur Köchin Anne im Badezelt.

»Zehntausend Millionen Kronen und drei Kronen und achtzig Oere, Anne!« sagte sie grinsend und bekam die fünfte Tasse Kaffee ausgehändigt.

Die Jugend ließ sich kaum Zeit zum Essen. Man lief Schlittschuh, schlitterte auf der Schlitterbahn, schnurrte im Eiskarussell herum, spielte Topfschlagen und warf die »Katze aus der Tonne«. Es war zuweilen ein Lärmen, Rufen und Spektakeln auf dem Festplatz, als ob die ganze Welt dort Freiquartier hielt, und dann fuhr noch dazu Fräulein Charlotte hin und wieder mit ihrem Schlitten in dem ganzen Tumult hinein.

»Nehmt sie! Packt sie!« riefen die Knechte und jagten, mit den Fäusten nach der kleinen Moor-Minka.

Aber Charlotte hieb auf Mikkel ein, und die Mädchen verschwanden wieder über das Eis hin ...

Da ertönte von neuem Peitschengeknall und Glockengeläut von der Lindenallee her.

Man glaubte, es sei die tolle Frau Mona, die zurückkehrte. Aber dann stellte es sich heraus, daß es Kutscher Lars war, der die drei Alten aus dem Asyl in die Sonne fuhr. Er schwenkte mit dem Breitschlitten direkt auf die Musik zu, daß die Schimmel tanzten.

»Nein aber, das sind ja die ›Asyle‹,« sagte Fräulein Sophie und lief mit den Schlittschuhen an den Füßen vom Eis herauf. Sie war im Radelanzug, mit Pumphosen und rot und blau gestreifter Jacke. Auf dem Kopf trug sie eine schottische Mütze, die ihr tief im Nacken saß und das Haar verbarg.

»Wollt Ihr auch eine Runde machen?« fragte sie und deutete auf das Eiskarussell, wo die Schlitten der Kinder wild an langen Stricken sausten.

»I, Gott soll uns beschützen und bewahren, Sophiechen!« sagte die Ingwersen. »Dann würde wohl von keinem von uns was übrig bleiben.«

Die Rottböl saß still-glückselig mit »Nikoline« auf dem Schoß. Die Sonne wärmte Gesicht und Hände der Alten, und die Puppe, die halb lag, kehrte wohlbehaglich das Weiße aus ihren Augen.

»Wollt Ihr nicht unseren Kaffee kosten?« fragte Frau Line und winkte die Kuchenfrauen heran.

»Ja–aah ...!« nickte die Lurvadt mit vernaschten Augen ...

»Nein, wir wollen nicht!« sagte die Ingwersen, »ich friere am See! Fahr' zu, Lars!«

»Ja, aber, einen Pfannkuchen?« rief Fräulein Anna, »einen Pfannkuchen!«

Und als der Schlitten sich in diesem Augenblick in Bewegung setzte, schleuderte sie einen Pfannkuchen mitten unter die Alten.

Und man sah sofort sechs gierige Hände sich eiligst vorstrecken, um ihn zu kapern ....

»Ja, so müßte man es haben!« sagte Marie Ohrwurm zur Spat-Marie und deutete auf die Alten.

»Ja, die haben's, weiß Gott, wie Königinnen!« nickte Marie.

»Und dabei gehören sie nicht einmal zur Familie,« murmelte die Leichen-Johanne, »obwohl, – übrigens – wer kann's wissen ... –«

Alle drei Madames waren im Sonntagsstaat und hatten sich ein paar extra Zeugblumen und Bandenden auf die Kapotthüte genäht, um das Fest zu akzentuieren.

Die Spat-Marie humpelte mit ihrer Alexandra umher, die in einem gichtbrüchigen Kinderwagen mit Gummirädern steckte. Das Mädchen war in Kissen und Shawls verpackt und nur ihren entsetzlichen Schweinsrüssel sah man unaufhörlich Backwerk hinunterknabbern. Wenn der eine Pfannkuchen verzehrt war, heulte sie und schlug um sich, bis sie den nächsten bekam.

Die Mutter riß buchstäblich den umstehenden Kindern das Weißbrot aus den Händen, um es in die Tochter hinein zu stopfen. So ging es auch gewöhnlich zu Hause mit dem Essen. Die beiden kleinen Brüder Alexandras, Anders und Niels-Peter, und die Juliane der Leichen-Johanne hielten sich deshalb heute klüglich außer Schußweite.

Die Spat-Marie, die Frau Line schon lange mit großen Augen verfolgt hatte, drehte ihr nun den Wagen mit der Tochter resolut in den Weg.

»... Ta–aach,« grüßte sie katzenfreundlich, »ja wir müssen doch auch die Gnädige begrüßen!«

Fräulein Sophie, die immer mit den Schlittschuhen an den Füßen herumstolperte, wollte die Mutter mit sich fortziehen, aber Frau Uldahl blieb stehen.

»Guten Tag, Marie!« sagte sie freundlich, vermied es jedoch, das Monstrum im Wagen anzusehen, »wie geht's uns?«

»Ja, danke, gnädigstes Frauchen,« schmunzelte die andere, »wie es kleinen Leuten gehen kann ... der Winter ist ja hart.«

Alexandra begann böse zu grunzen. Der Wecken, mit dem sie saß, war beinahe aufgefressen. Sie zischte und brummte beim Essen wie ein Tier und der Speichel floß ihr aus den Mundwinkeln.

Auch Maren und Johanne hatten sich genähert. Und die Gesichter der Umstehenden Frauenzimmer wurden fuchsspitz und aufmerksam: Jetzt gab es einen Jux!

Aber Fräulein Sophie zerrte Frau Line hart am Mantel.

»Du mußt kommen, Mutter,« sagte sie nervös, »gleich! Ich kann es nicht länger aushalten auf den Schlittschuhen zu stehen.«

Und da Alexandra in demselben Moment ernstlich loszuheulen begann, nickte Frau Uldahl zum Abschied und ging mit der Tochter fort.

»Hä, hä,« grinste die Leichen-Johanne böse, »für uns hat sie nicht Courage genug ... die Gnädige!«

Und die Gesichter der anderen Proletarierfrauen sahen enttäuscht aus.

Draußen auf der Eisbahn spielte die Jugend Haschen. Man lachte und lärmte, daß es bis weit auf das Land hinauf zu hören war.

Hier oben stand die alte Leuteköchin Sörine und sah gehässig aus. Das Gelächter des Eleven Jacobsen übertönte nämlich laut das aller anderen; er hatte schon längst die Affaire mit dem Selbstmord des Verwalters Jensen vergessen. Und seit Sörine sich am Abend des Weihnachtstages so mütterlich seiner angenommen, war Leben und Bewegung in seinen schweren, safterfüllten Körper gekommen.

Und nun fuhr er draußen auf dem Eise herum und grabschte nach den Mädchen, daß seine ältliche Lehrmeisterin vor Eifersucht aus der Haut fahren wollte.

Besonders war es scheußlich anzusehen, wie er und Fräulein Frederikke sich mitsammen amüsieren konnten. Sie liefen mit gekreuzten Armen rings um die Bahn herum, begegneten sich und trennten sich und jagten einander nach und stolperten und lagen und krabbelten umher, daß sie fast vor Lachen erstickten.

Na, Fräulein Frederikke mochte übrigens der Teufel holen, denn zwischen denen konnte ja nie von etwas Ernstlichem die Rede sein! Die anderen Mädels – daß er sich mit denen abgab, konnte Sörine nicht vertragen. Und sie hatte schon mehrmals beschlossen, ihrer Wege zu laufen, um dem Anblick all des Ärgernisses zu entgehen, aber sie konnte sich nicht dazu bewegen; sie konnte nicht vom Fleck, obwohl die Eifersucht sie biß, wie ein böser Wurm.

Und dabei habe ich ihn erst lebendig gemacht, dachte sie und ballte die Fäuste unter dem Shawl, den sie um den Kopf geworfen hatte. Er hatte weder ein noch aus gewußt, als ich ihn erwischte! Und plötzlich spie sie zähneknirschend auf das Eis aus, während sie gleichzeitig laut heulte bei dem Gedanken daran, daß es nun wahrscheinlich mit Jacobsen gehen würde, wie es vor ein paar Jahren mit einem anderen Jungen und unbeholfenen Mann gegangen war, dessen sie sich angenommen hatte: er hatte sie schließlich »eine alte Zicke« genannt und dann mit einem der Meierei-Mädchen angebandelt.

»O Gott, o Gott!« schluchzte sie völlig unbeherrscht. »Immer sind es die jungen kahlen Mädels, die uns Älteren das Brot vom Munde nehmen! Und hier mit Jacobsen handelte ich doch aus dem pursten Mitleid, damit der Junge nicht allein auf seinem dunklen Lager liegen sollte, als der Schafskopf von Verwalter sich erhängt hatte und ihm in die Arme gefallen war ...! Ach Gott, o hu–u, kleiner, süßer, himmlischer Jacobsen, wie kannst du das übers Herz bringen, wie kannst du das übers Herz bringen ...!«

»Was stehst du da und siehst so bunt im Gesicht aus?« fragte der Schwerenot-Jens, der vorbeikam.

Sörine zog den Shawl fester um den Kopf.

»Was geht's dich an?«

»Nee ... Gott bewahre! ... ist es der, der Jacobäus draußen, der dir das Wasser hochtreibt? ...

»Stoß du lieber den Zapfen in die Tonne und laß die Jugend sich amüsieren!«

»Wie du und Johanne!«

»Wie ich und Johanne! Ja ... du und ich, wir haben, Schwerenot, gekriegt, was uns zu unserer Zeit zukam; laß jetzt die anderen ein bißchen 'ran!«

Sörine wandte sich um und antwortete nicht. Und der alte Schwerenot-Jens zockelte weiter; er mußte heim und nach den Pferden sehen ...

Er hatte sich seiner Zeit vom Gutsbesitzer dazu kaufen lassen, die Leichen-Johanne zu heiraten, als sie schwanger geworden war und beide hatten freie Wohnung im Familienhause erhalten.

Aber Jens verbrachte seine Tage meist im Pferdestall, oben auf dem Hofe und seine Nächte in einem Raum neben der Tenne. Fragte man ihn, weshalb er nie bei seiner Frau wäre, dann sagte er, indem er beide Hände in gleicher Höhe mit den Ohren erhob und schüttelte:

»Nein, nein, nein, lieber Freund; da hab' ich, Schwerenot, nichts zu suchen!«

Er gab Johanne getreulich die Hälfte seines Lohnes; aber das Kapital, die fünf Hundertkronen-Scheine, die er dafür bekommen, daß er sie geheiratet hatte, die versteckte er und zog auf den verborgensten Stellen damit umher ...

Nur an Sonn- und Feiertagen nahm er sie zur Betrachtung hervor ...

»Gehst du hinauf, Mutter?«

»Ja, Sophiechen, ich fang an zu frieren.«

»Aber du kommst doch wieder hinunter, Mutter, wenn die bunten Lampen angezündet werden?«

»Ja, aber natürlich! Ich muß mir doch die Pracht ansehen!«

Fräulein Sophie wandte ihr Gesicht ab und sah auf das Eis hinaus.

»Warum wohl Vetter Isidor nicht mit den Jungens hinausgekommen ist, wie er es Mittwoch versprochen hatte ...«

Frau Line betrachtete sie lächelnd:

»Rositta ist ja nicht recht wohl, weißt du ...«

Draußen auf dem Eise spazierte Fräulein Frederikke immer noch mit dem Eleven Jacobsen umher und Charlotte und Minka fuhren lachend im Schlitten vorbei.

»Du hältst dich immer so allein, Sophiechen,« sagte Frau Uldahl und streichelte der Tochter die Wangen.

»Du weißt ja, Mutter, daß es mir so am liebsten ist ...« sagte Sophie, und ihre Augen füllten sich mit Tränen.


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