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II.
Rüstungen: Die Nutzlosigkeit einer bloßen Beschränkung

Washington, den 8. November

Es scheint an den besonderen Umständen zu liegen, unter denen die Konferenz von Washington zusammengetreten ist, daß sie ihre Verhandlungen mit einer aussichtslosen Tätigkeit eröffnet hat, der Diskussion nämlich von Rüstungsbeschränkungen und gewissen Einschränkungen der Kriegführung, während die Staaten souverän bleiben und die Freiheit behalten sollen, Krieg zu führen, und als oberster Gerichtshof für endgültige und abschließende Entscheidung internationaler Streitigkeiten nur der Krieg besteht.

Eine ganze Anzahl von Leuten scheint wirklich zu glauben, daß die einzelnen Staaten noch weiter souverän und unabhängig voneinander bleiben können wie die wilden Tiere im Dschungel, ohne allgemein gültige Regeln und allgemein anerkannte Gesetze, und daß es uns trotzdem gelingen werde, sie zu einer milden und abgeschwächten Kriegführung, nach rechtzeitig erfolgter vorheriger Ankündigung und unter Befolgung allgemein anerkannter Spielregeln, zu veranlassen. Ein Komitee der Londoner Völkerbundsvereinigung z.B. hat ganz ernstlich darüber debattiert, ob der Gebrauch giftiger Gase und das Versenken neutraler Schiffe bei einer Blockade erlaubt sein solle oder nicht, und ob alle »modernen Errungenschaften« in der Kriegführung nicht abzuschaffen seien. »Die Möglichkeit, geheime Vorbereitungen und den Vorteil der Überrumpelung zu verhindern, wurde auch erörtert.« Als ob der Krieg ein Spiel wäre!

Es ist wirklich schwer, in angemessener Weise über ein derartiges Vorhaben zu sprechen. Man ist eher geneigt, noch weitere ähnliche Mittelchen vorzuschlagen. Zum Beispiel, daß keine Feindseligkeiten zu erlauben seien, außer in Gegenwart eines Schiedsrichters der Völkerbundsvereinigung, der deutlich an einem auf Brust und Hosen zu befestigenden roten Kreuz erkennbar sein müßte und der ferner – mit Rücksicht auf die Luftschiffahrt – einen ebenso markierten offenen Sonnenschirm zu tragen hätte. Er müßte im Besitz einer schrillen Pfeife oder kleinen Trompete sein, die über dem Lärm moderner Artilleriewaffen vernehmbar bliebe, und alle militärischen Operationen hätten sofort aufzuhören, wenn sein Pfiff ertönte. Jede Zuwiderhandlung gegen die von der Völkerbundsvereinigung festgesetzten Bestimmungen sollte bestraft werden gemäß der Schwere des Vergehens. Die Strafen erstrecken sich von, sagen wir einem einstündigen Bombardement einer Position des Delinquenten bis zu einem der gesamten Streitmacht des Feindes durch den Schiedsrichter erteilten Verweis und Ausweisung aus dem Felde. Sollte jedoch eine der kriegführenden Parteien den Krieg auf ungesetzlichem Wege gewinnen, so müßte man vorher ausmachen, daß die betreffende Partei sich einem schimpflichen Frieden zu unterwerfen habe, und zwar so, als ob sie den Krieg verloren hätte.

Unglücklicherweise ist der Krieg kein Spiel, sondern grimmiger Ernst, und es gibt keine Macht auf Erden, welche ein Volk, das mit einem anderen um seine Existenz kämpft, verhindern könnte, nach jedem Mittel zu greifen, sei dieses auch noch so unritterlich, grausam oder barbarisch, wenn es dadurch den Sieg erringen oder die Niederlage abwenden kann. Der Erfolg rechtfertigt im Krieg jedes Mittel, das läßt sich nicht ändern. Eine Nation, welche die Hoffnung hat zu siegen und sich dann mit dem Gegner wieder vertragen will, oder die sich um die anerkennende Zustimmung irgendeiner neutralen Macht bewirbt, kann sich wohl gelegentlich wirksamer, aber verpönter Mittel enthalten; das ist aber eine freiwillige und strategische Beschränkung. Die Tatsache bleibt bestehen, daß der Krieg ein letztes und unbegrenztes Auskunftsmittel ist; ein Krieg, der beaufsichtigt werden kann, hätte auch aufgehalten oder verhindert werden können. Wenn es unserem Geschlechte wirklich gelingen sollte, die Verwendung giftiger Gase zu verhindern, so kann es den Gebrauch jeder Art von Waffe verhindern. Es ist in der Tat leichter, den vollkommenen Frieden zu erzwingen, als irgendeine geringfügige Einschränkung des Krieges.

Es wird eingeworfen, daß, wenn alle Staaten sich zuvor verpflichten, keinerlei Vorbereitungen für bestimmte Arten der Kriegführung zu treffen, oder wenn sie sich entschließen, ihre Land- und Seerüstung auf ein Minimum zu reduzieren, dies äußerst wirksame Vorbeugungsmittel gegen Übertretungen wären und in Zeiten nationaler Erregung den Kriegsausbruch verhindern könnten. Das einzige, was sich gegen diesen ausgezeichneten Vorschlag sagen läßt, ist, daß keine Macht, welche im Besitz von Wünschen oder Rechten ist, die ihrer Meinung nach nur im Kriege befriedigt oder verteidigt werden können, sich jemals ehrlich auf einen derartigen Abrüstungsvertrag einlassen wird.

Natürlich werden Staaten, welche die Absicht haben, einen Krieg zu führen, und keine ernsthafte Absicht haben, abzurüsten, gern an Abrüstungskonferenzen teilnehmen. Sie werden dies erstens wegen des hohen propagandistischen Wertes einer solchen Teilnahme tun, dann vor allem auch wegen des möglichen Vorteils, welchen ihnen eine etwaige Beschränkung gewähren kann, die imstande ist, den Feind weit mehr als sie selbst zu hindern. Japan z.B. würde wahrscheinlich sehr zufrieden sein, seine militärischen Ausgaben auf ganz geringfügige Summen herabzusetzen, wenn die Vereinigten Staaten die ihrigen gleichfalls auf dieselbe Summe herabsetzten, weil die Kosten der Unterhaltung eines aktiven Soldaten in Japan sehr viel geringer sind als in Amerika; noch bereitwilliger würde es darauf eingehen, seine Seerüstungen auf Schiffe mit einem Aktionsradius von 2000 Meilen oder weniger zu beschränken, weil ihm dies freie Hand in bezug auf China und die Philippinnen gewähren würde. Ein derartiges Feilschen fand vor dem Weltkriege zeitweise zwischen Deutschland und England im Haag statt. Keine Partei glaubte an die Friedensabsichten der anderen. Keine sah in diesen Verhandlungen irgend etwas anderes als strategische Maßnahmen. Wie die Dinge in Europa lagen, wäre es auch schwierig gewesen, etwas anderes darin zu sehen.

Nun, die Beschränkung der Rüstungen ist ebenso unmöglich wie die Milderung der Kriegführung, solange nicht der Krieg unmöglich gemacht wird, worauf die vollkommene Austilgung aller Rüstungen von selbst erfolgt. Der Krieg kann aber nur unmöglich gemacht werden, wenn die Weltmächte getan haben werden, was die 13 alten Staaten der amerikanischen Union taten, nachdem sie ihre Unabhängigkeit errungen hatten, d.h. wenn sie ein allgemein gültiges Gesetz und eine gemeinsame Regierung eingesetzt haben. Ein derartiges Vorhaben bietet allerdings gewaltige Schwierigkeiten, und es schlägt einer ungeheuren Zahl patriotischer Phrasen, natürlicher Vorurteile, instinktiven Mißtrauens ins Gesicht. Es ist aber dennoch möglich. Es ist das einzige, was getan werden kann, um die Vernichtung der Kultur durch Krieg und Kriegsvorbereitungen aufzuhalten. Abrüstungen und die Beschränkung der Kriegführung ohne eine derartige Aufgabe der Souveränität scheinen auf den ersten Blick leichtere und bescheidenere Projekte, aber sie leiden an dem unheilbaren Fehler vollkommener Undurchführbarkeit. Sie können nicht in die praktische Wirklichkeit übertragen werden. Eine Welt, die imstande wäre, in wirksamer Weise abzurüsten, wäre eine Welt, welche schon mit sich einig wäre, und dann hätte die Abrüstung überhaupt keine Bedeutung mehr. Bei geordneten internationalen Beziehungen würde die Welt sich ihrer Rüstungen ebenso selbstverständlich entledigen, wie ein Mensch seinen Wintermantel auszieht, wenn er in ein geheiztes Zimmer eintritt.

Wie im vorigen Artikel schon ausgeführt wurde, sind Kriege, Kriegsvorbereitungen und Kriegsdrohungen nur die verschärfte Form menschlicher Uneinigkeit in unserer Zeit. Der Zusammenbruch unseres Geldsystems und die fortschreitende Lähmung der Industrie, die daraus folgt, ist ein weit unmittelbareres Unglück. Es ist im Begriff, uns zu überwältigen. Das ganze Kriegsgeschwätz zwischen Japan und Amerika kann ebenso plötzlich aufhören wie das Knurren zweier Hunde, die von einer Wasserflut überrascht werden. Möglicherweise wird es zu keinem weiteren großen Kriege kommen, weil sowohl in Japan wie in Amerika der soziale Zusammenbruch vorher eintreten wird. Die Weltmächte müssen sich jetzt über finanzielle und wirtschaftliche Fragen sehr schnell einigen oder zugrunde gehen, die Zeichen der Zeit reden täglich lauter. Können sie sich aber in diesen gemeinsamen Angelegenheiten einigen, so liegt dann kein Hinderungsgrund und keine Entschuldigung mehr vor, die internationalen Angelegenheiten nicht gleichzeitig zu ordnen.

In allen Abrüstungsanträgen und Kriegsmilderungsvorschlägen macht sich eine merkwürdig übertriebene Achtung für den Patriotismus und patriotische Exzesse bemerkbar. Wir sollen »patriotische Empfindungen« berücksichtigen. Mit dieser stereotypen Formel wird der Notwendigkeit entgegengetreten, die gegenwärtige barbarische Souveränität der einzelnen Staaten durch eine Weltregierung und ein Weltgesetz niederzuwerfen, welche die allgemeinen Interessen aller Erdenbewohner wahrnehmen würden. Tatsächlich werden diese »patriotischen Empfindungen« sich häufig als die Selbstgefälligkeit und Wichtigtuerei irgendeines Ministerialbeamten herausstellen. Im allgemeinen bestehen sie in nichts anderem als in einem mürrischen Mißtrauen gegen das Fremde. Die meisten Menschen sind patriotisch erregbar; das liegt in der Menschennatur, entschuldigt aber die übermäßige Ehrerbietung, welche dem Patriotismus gezollt wird, ebensowenig, wie eine vollkommene Toleranz gegen die Trunksucht und andere schmutzige Laster und sinnliche Ausschweifungen entschuldbar wäre durch die Tatsache, daß wir alle bis zu einem gewissen Grade zum Durst und zur Sinnlichkeit neigen. Während man aber diesem lendenlahmen, abgedroschenen Nationalismus mit größter Hochachtung begegnet, wird eine der bedeutendsten und umfassendsten Interessensphären unseres heutigen Weltlebens vollständig außer acht gelassen; es handelt sich um die finanzielle und wirtschaftliche Bedeutung der Waffen- und Munitionsindustrie und des damit verbundenen Handels- und Fabrikbetriebes. Die technische Ausbildung der Arbeiter ist häufig eine sehr hochgesteigerte, die Produktion eine sehr spezialisierte. Soweit ich feststellen kann, haben die Wortführer dessen, was ich als bloßes Abrüstungsprojekt bezeichne, die Absicht, dieses ganze Interessengebiet bis zu einem gewissen Grade zu streichen. Es soll demnach die ungeheure Menge von Fabriken, Arsenalen, Werften u. dgl. einfach leer stehen bleiben, das weitreichende Netz finanzieller Beziehungen soll vernichtet werden, der sorgfältig zusammengestellte Stab von Arbeitern soll auseinandergesprengt werden, die ausgebildeten Techniker, Matrosen, Geschützarbeiter usw. sollen in der allgemeinen Flut der Arbeitslosen untergehen, die unsere Zivilisation bereits verschlingt. Niemand scheint zu bedenken, wie subtil, verschiedenartig und wirksam der Widerstand sein wird, den diese große Gruppe tüchtiger Menschen gegen eine solche Behandlung leisten wird. Unter meiner Völkerbundsliteratur finde ich nur zwei Hinweise auf dieses wirkliche Hindernis der Weltwohlfahrt. Der erste enthält einen Vorschlag, daß keinerlei private Unternehmungen auf dem Gebiet der Waffenproduktion bestehen dürfen, und der andere, daß es Rüstungskonzernen nicht gestattet sein soll, Zeitungen zu besitzen. Als Sozialist bin ich entzückt von dem ersten Vorschlag, durch dessen Ausführung unter anderem auch die Eisen-, Stahl- und Chemikalienindustrie verstaatlicht würde, als Mann des praktischen Lebens muß ich zugeben, daß die Organisation keines bestehenden Staatswesens auf der Höhe ist, die erforderlich wäre, um die Übernahme aussichtsreich zu gestalten. Was die Zeitungsbeschränkung betrifft, so dürfte es wohl eine zu große Anforderung an die menschlichen Fähigkeiten sein, Gesetze zu schaffen, die ein großes Bankunternehmen verhindern könnten, einen Einfluß auf die Rüstungsfabriken auszuüben und zugleich etwelche Zeitungen zu finanzieren.

Es bleibt eine Tatsache, daß diese große Interessengruppe, welche sich um die Waffenrüstung konzentriert, das größte Hemmnis eines Weltbundes ist. Das Interesse an der Waffenproduktion ist es, welches der Schaumschlägerei und Gefühlsseligkeit des Patriotismus Kraft, Richtung und unmittelbaren Lohn gibt. Es beherrscht uns, indem es uns entzweit. Die Beteiligten wissen wohl, daß der Bestand ihrer Industrie in seiner gegenwärtigen Verfassung abhängt von der Weitererhaltung des Mißtrauens und des Zerwürfnisses. Sie wollen keinen Krieg und suchen auch nicht einen solchen herbeizuführen, aber sie brauchen die fortwährende Erwartung und Vorbereitung des Krieges. Andrerseits müssen die leitenden Persönlichkeiten doch zu der Einsicht gelangen, daß auch die Waffenproduktion an dem allgemeinen wirtschaftlichen und sozialen Zusammenbruch beteiligt sein wird, dem wir gerade jetzt mit vermehrter Geschwindigkeit zueilen. Die Organisation ist eine zu hochstehende, als daß sie sich vollkommen blind und eigensinnig verhalten könnte. Sie wird natürlich nicht offiziell in Washington vertreten sein als das, was sie ist, aber eben durch die pseudo-patriotischen, militärischen und seemännischen Sachverständigen wird sie besser vertreten sein als irgendein anderes Gebiet des menschlichen Lebens. Es wird bei der Konferenz sehr interessant sein, ihr Vorgehen zu beobachten.

Was haben wir Durchschnittsmenschen von dieser großen Macht zu fordern und zu hoffen? Selbstvernichtung ist zuviel verlangt – selbst wenn sie wünschenswert wäre. Es ist aber berechtigt, wenn wir in der gegenwärtigen Notlage eine Verminderung ihrer Tätigkeit verlangen, um dringenden Bedürfnissen abzuhelfen. Wir fordern nicht die Vernichtung dieses gewaltigen Produktionszweiges, noch die seiner metallurgischen, chemischen und technisch geschulten Kräfte, aber wir fordern die sofortige Ableitung dieser Kräfte und Fähigkeiten von den zu leicht erreichbaren Zerstörungszwecken auf werteschaffende Arbeit. Ein Weltfriede, welcher nicht die sofortige Aussicht eröffnet auf das Freiwerden aller finanziellen und technischen Kräfte zu weltumfassenden Unternehmungen großen Stils, ist ein hoffnungsloses Friedensprojekt. Der Unternehmungsgeist muß Luft bekommen. Wäre diese Welt ein großer Bundesstaat, dessen Aufgabe es wäre, sich um die allgemeine Wohlfahrt zu kümmern, so würde die Ableitung dieser Kräfteströme in der Richtung auf Transport- und Verkehrsverbesserungen keine besonderen Schwierigkeiten bieten. Man könnte sich ihrer bedienen zum Bau von Brücken, Tunneln u. dgl., zum Wiederaufbau von Städten nach zweckmäßigeren Gesichtspunkten, zur Bewässerung und Befruchtung wüster Landstrecken. Der Weg zum Weltfrieden geht nicht durch Kämpfe und nicht durch die Zerstörung der Rüstungsindustrie, sondern liegt in ihrer Verwendung im Dienst der allgemeinen Wohlfahrt.

Damit es dazu komme, sind aber vorerst finanzielle und wirtschaftliche Anstrengungen nötig; die Angelegenheit kann nicht nationalistisch durch kleine Gruppen von Patrioten in Angriff genommen werden, die alle gegeneinander konspirieren. Sie muß als eine große allgemeine Weltangelegenheit betrieben werden, ungehindert durch nationale Schranken, oder sie geht überhaupt nicht.

Alle diese Betrachtungen führen demnach zu der Erkenntnis, daß es keine Lösung des Kriegsproblems geben kann, keine Möglichkeit, die um sich greifende Zersetzung aufzuhalten, ausgenommen die pax mundi, eine oberste Weltaufsicht, welche genügend Autorität besäße, jeden Staat in Ordnung zu halten, und die zugleich einheitlich genug wäre, einen Weltgedanken zu verkörpern. Wir brauchen eine wirksame, die ganze Welt umspannende »Association of Nations«, um Präsident Hardings Ausdruck zu gebrauchen, oder wir gehen zugrunde. Aber dieser phantastische Traum einer »bloßen Abrüstung« in einer Welt, die aus lauter kleinen unabhängigen Staaten besteht, die alle souverän sind, alle miteinander im Wettkampf liegen, alle einen kleinlichen, finanziellen und kommerziellen Krieg miteinander führen, alle bereit, eine weitsichtige, von neuzeitlichem Geist getragene Behandlung neuzeitlicher Bedürfnisse zu verhindern, aber alle wie durch ein Wunder im Zustande der Waffenlosigkeit und ohne jemals wirklich Krieg gegeneinander zu führen verharrend – dieser Traum, selbst wenn er möglich wäre, ist widerwärtig, er ist noch widerwärtiger als unsere augenblicklichen Gefahren und Nöte. Denn wenn es etwas gibt, das schlimmer ist als Schmerz, Angst und Zerstörung, so ist es die Langeweile, die Kleinlichkeit, die Sinnlosigkeit, und das wäre die Charakteristik einer solchen Welt. Mögen die Diplomaten in Washington versuchen, die Tatsache zu ignorieren und ihre Diskussionen innerhalb engbegrenzter Geschäftsordnungen einzuzäunen, mögen sie auch wesentliche Fragen als außerhalb der Befugnisse der Konferenz liegend auszuschalten sich bemühen, die Tatsache bleibt bestehen, daß es keinen Ausweg und keine Rettung für die Menschheit gibt aus diesem furchtbaren Elend und der noch furchtbareren Gefahr der Gegenwart, als ein organisiertes internationales Zusammenarbeiten auf der Grundlage eines ehrlichen und mutigen Entschlusses, unser ganzes Sein von veralteten Eifersüchteleien und Feindseligkeiten abzuwenden auf die gemeinsamen Ziele und die gemeinsame Zukunft unseres Geschlechts.

Wenn die Washingtoner Konferenz sich nicht zur Höhe dieses Gedankens erheben kann, so wäre es besser, sie wäre nie einberufen worden.


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