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Bibelkritik

Ich weiß eine nette Geschichte, die man schreiben könnte, ich meine die der Widersprüche. Sie sind im Schwang seit Lukas und Matthäus, oder vielmehr seit Mose. Das wäre etwas höchst Interessantes, wenn man dieses Ärgernis des menschlichen Geistes den Leuten einmal vor die Augen rücken würde. Man hätte bloß zu lesen und abzuschreiben; es gäbe ein sehr unterhaltsames Werk; auf jeder Zeile gäbe es etwas zum Lachen. Moses sagt, er habe Gott von Angesicht zu Angesicht gesehen und er habe ihn nur von hinten gesehen; 2. Mose 33,11: Der HERR aber redete mit Mose von Angesicht zu Angesicht, wie ein Mann mit seinem Freunde redet.
2. Mose 33,20: Wenn dann meine Herrlichkeit vorübergeht, will ich dich in die Felskluft stellen und meine Hand über dir halten, bis ich vorübergegangen bin. Dann will ich meine Hand von dir tun, und du darfst hinter mir her sehen; aber mein Angesicht kann man nicht sehen.
er verbietet die Heirat mit der Schwägerin und er gebietet die Heirat mit der Schwägerin. 5. Mose 25,5: Wenn Brüder beieinander wohnen und einer stirbt ohne Söhne, so soll seine Witwe nicht die Frau eines Mannes aus einer andern Sippe werden, sondern ihr Schwager soll zu ihr gehen und sie zur Frau nehmen und mit ihr die Schwagerehe schließen. Er will, man solle an Träume nicht glauben und seine ganze Geschichte ist auf Träume aufgebaut. Kurz, auf jeder Seite, von der Genesis Genesis – das 1. Buch Mose an bis zum Tridentiner Konzil, Tridentiner Konzil – Konzil in Triest 1545 – 1563, es bildet den Auftakt zur Gegenreformation. Neben neuen Glaubenssätzen wurden die Gründung von Priesterseminaren, die Aufstellung von Hochaltären, der Wegfall des Lettners und die Bestuhlung des Kirchenraumes u. a. m. beschlossen. finden Sie diesen Stempel der Lüge.

Die Ereignisse, die im Pentateuch Pentateuch – die fünf Bücher Mose erzählt werden, machen diejenigen oft etwas stutzig, die das Unglück haben, nur nach ihrer Vernunft zu urteilen und in denen diese blinde Vernunft nicht durch eine besondere Gnade erleuchtet ist. Man bemerkt mit einiger Überraschung, daß Gott täglich mittags im Garten Eden spazierengeht, 1. Mose 3,8: Und sie hörten Gott den HERRN, wie er im Garten ging, als der Tag kühl geworden war. in dem die Quellen von vier ungeheuer weit voneinander entfernten Flüssen einen Springbrunnen bilden; daß die Schlange mit Eva spricht, in Anbetracht der Tatsache, daß sie das listigste der Tiere ist, und daß eine Eselin, die nicht für so listig gilt, mehrere Jahrhunderte später auch spricht; 4. Mose 22,28: Da tat der HERR der Eselin den Mund auf, und sie sprach zu Bileam: Was hab ich dir getan, daß du mich nun dreimal geschlagen hast? Bileam sprach zur Eselin: Weil du Mutwillen mit mir treibst! Ach daß ich jetzt ein Schwert in der Hand hätte, ich wollte dich töten! Die Eselin sprach zu Bileam: Bin ich nicht deine Eselin, auf der du geritten bist von jeher bis auf diesen Tag? War es je meine Art, es so mit dir zu treiben? Er sprach: Nein. daß Gott das Licht von der Finsternis schied, die also, scheint es, ein wirklicher Gegenstand war; 1. Mose 1,3: Und Gott sprach: Es werde Licht! Und es ward Licht. Und Gott sah, daß das Licht gut war. Da schied Gott das Licht von der Finsternis und nannte das Licht Tag und die Finsternis Nacht. Da ward aus Abend und Morgen der erste Tag. daß er das Licht, das von der Sonne ausgeht, vor der Sonne selbst schuf; 1. Mose 1,16: Und Gott machte zwei große Lichter: ein großes Licht, das den Tag regiere, und ein kleines Licht, das die Nacht regiere, dazu auch die Sterne. Und Gott setzte sie an die Feste des Himmels, daß sie schienen auf die Erde und den Tag und die Nacht regierten und schieden Licht und Finsternis. Und Gott sah, daß es gut war. Da ward aus Abend und Morgen der vierte Tag daß er zuerst Mann und Weib schuf 1. Mose 1,26: Und Gott sprach: Lasset uns Menschen machen, ein Bild, das uns gleich sei, die da herrschen über die Fische im Meer und über die Vögel unter dem Himmel und über das Vieh und über alle Tiere des Feldes und über alles Gewürm, das auf Erden kriecht. Und Gott schuf den Menschen zu seinem Bilde, zum Bilde Gottes schuf er ihn; und schuf sie als Mann und Weib. und dann das Weib aus einer Rippe des Mannes zog; 1. Mose 2.7: Da machte Gott der HERR den Menschen aus Erde vom Acker und blies ihm den Odem des Lebens in seine Nase. Und so ward der Mensch ein lebendiges Wesen.
1. Mose 2,21: Da ließ Gott der HERR einen tiefen Schlaf fallen auf den Menschen, und er schlief ein. Und er nahm eine seiner Rippen und schloß die Stelle mit Fleisch. Und Gott der HERR baute ein Weib aus der Rippe, die er von dem Menschen nahm, und brachte sie zu ihm.
daß er Adam zum Tod verurteilte und seine ganze Nachkommenschaft zur höllischen Verdammnis wegen eines Apfels; 1. Mose 3,17: Und zum Manne sprach er: Weil du gehorcht hast der Stimme deines Weibes und gegessen von dem Baum, von dem ich dir gebot und sprach: Du sollst nicht davon essen –, verflucht sei der Acker um deinetwillen! Mit Mühsal sollst du dich von ihm nähren dein Leben lang. Dornen und Disteln soll er dir tragen, und du sollst das Kraut auf dem Felde essen. Im Schweiße deines Angesichts sollst du dein Brot essen, bis du wieder zu Erde werdest, davon du genommen bist. Denn du bist Erde und sollst zu Erde werden. daß Gott an Kain, der seinen Bruder ermordet hatte, ein Schutzzeichen machte, und daß dieser Kain fürchtet, von den Menschen erschlagen zu werden, die damals die Erde bevölkerten, in der das Menschengeschlecht auf die Familie Adam beschränkt war; daß alle Tiere der Erde sich ein Jahr lang in eine Kiste haben einschließen lassen; daß Gott 600.000 Kombattanten seines Volks aus der Knechtschaft in Ägypten befreit; daß diese 600.000 Kombattanten nach den großartigsten Wundern, welche die ägyptischen Zauberer freilich geradeso verrichten, die Flucht ergreifen, statt mit ihren Feinden zu kämpfen, daß sie auf der Flucht nicht den Weg zu dem Land einschlagen, den Weg zu dem Land – sehr lesenswert in diesem Zusammenhang ist Goethe »Israel in der Wüste«, ist in den »Noten und Abhandlungen« zum Divan enthalten in das Gott sie führt, daß Gott ihnen das Rote Meer öffnet, das sie trockenen Fußes durchziehen, um dann aber doch nicht ins gelobte Land zu kommen, sondern in scheußlichen Wüsten zugrunde zu gehen; daß dieses Volk unter der Hand und unter den Augen Gottes den Bruder Moses um ein goldenes Kalb bittet, um es anzubeten; daß 23.000 Menschen dieses Volks sich von Leviten erwürgen lassen 2. Mose 32,28: Die Söhne Levi taten, wie ihnen Mose gesagt hatte; und es fielen an dem Tage vom Volk dreitausend Mann. zur Strafe für die Errichtung dieses goldenen Kalbes, während Aaron, der es gegossen hatte, zur Belohnung zum Hohepriester ernannt wird; Mose 10,6: Und die Israeliten zogen aus von Beerot-Bene-Jaakan nach Moser. Dort starb Aaron und wurde daselbst begraben. Und sein Sohn Eleasar wurde Priester an seiner Statt daß man 250.000 Menschen hier und 14.700 Menschen dort verbrannte, 4. Mose 17,14: Die aber gestorben waren an der Plage, waren vierzehntausendsiebenhundert, außer denen, die mit Korach starben. weil sie Aaron das Weihrauchfaß streitig gemacht hatten, und daß bei einer anderen Gelegenheit Mose noch einmal 24.000 Menschen seines Volks umbrachte.

Wenn man sich an die einfachen Gesetze der Physik hält und sich nicht in den göttlichen Bereich erhebt, so kann man sich nur schwer vorstellen, daß es ein Wasser geben soll, bei dessen Genuß ehebrecherische Frauen platzen, das aber treuen Frauen nicht schadet (Mose 2, 20). 4. Mose 5,16: Und der Priester soll sie heranführen und vor den HERRN stellen und heiliges Wasser nehmen in ein irdenes Gefäß und Staub vom Boden der Stiftshütte ins Wasser tun. Und er soll die Frau vor den HERRN stellen und ihr Haupthaar lösen und das Erinnerungsopfer, das ein Eifersuchtsopfer ist, auf ihre Hand legen. Und der Priester soll in seiner Hand das bittere, fluchbringende Wasser haben und soll die Frau beschwören und zu ihr sagen: Hat kein Mann bei dir gelegen und bist du deinem Mann nicht untreu geworden, daß du dich unrein gemacht hast, so soll dir dies bittere, fluchbringende Wasser nicht schaden. Wenn du aber deinem Mann untreu geworden bist, daß du unrein wurdest, und hat jemand bei dir gelegen außer deinem Mann, – so soll der Priester mit einem Verwünschungsschwur die Frau beschwören und zu ihr sagen: Der HERR mache deinen Namen zum Fluch und zur Verwünschung unter deinem Volk, dadurch, daß der HERR deine Hüfte schwinden und deinen Bauch schwellen läßt. So gehe nun das fluchbringende Wasser in deinen Leib, daß dein Bauch schwelle und deine Hüfte schwinde! Und die Frau soll sagen: Amen! Amen! Dann soll der Priester diese Flüche auf einen Zettel schreiben und mit dem bitteren Wasser abwaschen und soll der Frau von dem bitteren, fluchbringenden Wasser zu trinken geben. Und wenn das fluchbringende, bittere Wasser in sie gegangen ist, soll der Priester von ihrer Hand das Eifersuchtsopfer nehmen und als Speisopfer vor dem HERRN schwingen und auf dem Altar opfern, nämlich: er soll eine Handvoll vom Speisopfer nehmen als Gedenkopfer und es auf dem Altar in Rauch aufgehen lassen und danach der Frau das Wasser zu trinken geben. Und wenn sie das Wasser getrunken hat und unrein ist und sich an ihrem Mann versündigt hat, so wird das fluchbringende Wasser in sie gehen und ihr zum Verderben werden, daß ihr der Bauch schwellen und die Hüfte schwinden wird, und es wird die Frau zum Fluch werden unter ihrem Volk. Hat sich aber eine solche Frau nicht unrein gemacht, sondern ist sie rein, so wird's ihr nicht schaden, und sie kann schwanger werden. – Noch mehr staunt man, daß das jüdische Volk in einem Dorf des Ländchens Madian 65.000 Lämmer, 72.000 Ochsen, 61.000 Esel, 32.000 Jungfern findet; und man schaudert, wenn man liest, daß die Juden auf Befehl des Herrn alle männlichen Wesen und alle Witwen, die Ehegatten und die Mütter niedermetzelten und nur die Mädchen behielten.

Die Sonne, die am hellen Mittag stehen bleibt, um den Juden mehr Zeit zu lassen, die Amoriter umzubringen, Josua 10,12: Damals redete Josua mit dem HERRN an dem Tage, da der HERR die Amoriter vor den Israeliten dahingab, und er sprach in Gegenwart Israels: Sonne, steh still zu Gibeon, und Mond, im Tal Ajalon! Da stand die Sonne still, und der Mond blieb stehen, bis sich das Volk an seinen Feinden gerächt hatte. Ist dies nicht geschrieben im Buch des Redlichen? So blieb die Sonne stehen mitten am Himmel und beeilte sich nicht unterzugehen fast einen ganzen Tag. Und es war kein Tag diesem gleich, weder vorher noch danach, daß der HERR so auf die Stimme eines Menschen hörte; denn der HERR stritt für Israel. Josua aber kehrte ins Lager nach Gilgal zurück und ganz Israel mit ihm. die schon durch einen Steinregen vom Himmel umgebracht waren; der Jordan, der sein Bett auftut wie das Rote Meer, um die Juden durchzulassen, Josua 3,14: Als nun das Volk aus seinen Zelten auszog, um durch den Jordan zu gehen, und als die Priester die Bundeslade vor dem Volk hertrugen und an den Jordan kamen und ihre Füße vorn ins Wasser tauchten – der Jordan aber war die ganze Zeit der Ernte über alle seine Ufer getreten –, da stand das Wasser, das von oben herniederkam, aufgerichtet wie ein einziger Wall, sehr fern, bei der Stadt Adam, die zur Seite von Zaretan liegt; aber das Wasser, das zum Meer hinunterlief, zum Salzmeer, das nahm ab und floß ganz weg. So ging das Volk hindurch gegenüber von Jericho. Und die Priester, die die Lade des Bundes des HERRN trugen, standen still im Trockenen mitten im Jordan. Und ganz Israel ging auf trockenem Boden hindurch, bis das ganze Volk über den Jordan gekommen war. die so bequem auf einer Furt durchgehen konnten, so viel Wunder jeder Art erfordern das Opfer der Vernunft und den allerlebhaftesten Glauben.

Die Geschichte der Könige ist ein Gewebe von Grausamkeiten und Mordtaten, daß einem das Herz blutet. Fast alle Tatsachen sind unglaublich. Der erste König Saul findet bei seinem Volk nur zwei Schwerter vor, und sein Nachfolger David hinterläßt mehr als 20 Milliarden bar Geld.

Die Propheten sind nicht weniger abstoßend für einen Mann, der nicht die Gabe hat, in den verborgenen, allegorischen Sinn der Weissagungen einzudringen. Er sieht mit Bedauern, wie Jeremias sich mit einem Sattel und einem Kummet belädt und sich mit Stricken binden läßt, Jer 28,10: Da nahm der Prophet Hananja das Joch vom Nacken des Propheten Jeremia und zerbrach es. Und Hananja sprach in Gegenwart des ganzen Volks: So spricht der HERR: Ebenso will ich zerbrechen das Joch Nebukadnezars, des Königs von Babel, ehe zwei Jahre um sind, und es vom Nacken aller Völker nehmen. Und der Prophet Jeremia ging seines Weges.
Aber des HERRN Wort geschah zu Jeremia, nachdem der Prophet Hananja das Joch auf dem Nacken des Propheten Jeremia zerbrochen hatte: Geh hin und sage Hananja: So spricht der HERR: Du hast das hölzerne Joch zerbrochen, aber du hast nun ein eisernes Joch an seine Stelle gesetzt. Denn so spricht der HERR Zebaoth, der Gott Israels: Ein eisernes Joch habe ich allen diesen Völkern auf den Nacken gelegt, daß sie untertan sein sollen Nebukadnezar, dem König von Babel, und ihm dienen, und auch die Tiere habe ich ihm gegeben. Und der Prophet Jeremia sprach zum Propheten Hananja: Höre doch, Hananja! Der HERR hat dich nicht gesandt; aber du machst, daß dies Volk sich auf Lügen verläßt. Darum spricht der HERR: Siehe, ich will dich vom Erdboden nehmen; dies Jahr sollst du sterben, denn du hast sie mit deiner Rede vom HERRN abgewendet. Und der Prophet Hananja starb im selben Jahr im siebenten Monat.
Hosea, dem Gott in ausdrücklichen Worten anbefiehlt, er solle Hurenkinder zeugen mit einer öffentlichen Hure, Hos 1,2: Als der HERR anfing zu reden durch Hosea, sprach er zu ihm: Geh hin und nimm ein Hurenweib und Hurenkinder; denn das Land läuft vom HERRN weg der Hurerei nach.
Und er ging hin und nahm Gomer, die Tochter Diblajims, zur Frau; die ward schwanger und gebar ihm einen Sohn.
Jesaja, der ganz nackt auf offenem Platz einherspaziert; Jes 20,2: zu der Zeit redete der HERR durch Jesaja, den Sohn des Amoz, und sprach: Geh hin und tu den härenen Schurz von deinen Lenden und zieh die Schuhe von deinen Füßen. Und er tat so und ging nackt und barfuß. Da sprach der HERR: Gleichwie mein Knecht Jesaja nackt und barfuß geht drei Jahre lang als Zeichen und Weissagung über Ägypten und Kusch, so wird der König von Assyrien wegtreiben die Gefangenen Ägyptens und die Verbannten von Kusch, jung und alt, nackt und barfuß, in schmählicher Blöße, zur Schande Ägyptens. Ezechiel, der sich 380 Tage lang auf die linke Seite legt und 40 Tage auf die rechte, Hes 4,4: Du sollst dich auch auf deine linke Seite legen und die Schuld des Hauses Israel auf dich legen. So viele Tage du so daliegst, so lange sollst du auch ihre Schuld tragen. Ich will dir aber die Jahre ihrer Schuld auflegen, für jedes Jahr einen Tag, nämlich dreihundertneunzig Tage. So lange sollst du die Schuld des Hauses Israel tragen. Und wenn du dies vollbracht hast, sollst du danach dich auf deine rechte Seite legen und sollst tragen die Schuld des Hauses Juda vierzig Tage lang; denn ich gebe dir hier auch je einen Tag für ein Jahr. der ein Pergamentbuch verzehrt und der sein Brot mit Menschenkot und dann mit Kuhmist bestreicht. Gewiß, wenn der Leser die Bräuche des Landes und die Methoden des Weissagens nicht kennt, dann nimmt er leicht ein Ärgernis; und wenn er sieht, wie Elisa 40 Kinder von Bären verzehren läßt, 2. Kön 2,23: Und er ging hinauf nach Bethel. Und als er den Weg hinanging, kamen kleine Knaben zur Stadt heraus und verspotteten ihn und sprachen zu ihm: Kahlkopf, komm herauf! Kahlkopf, komm herauf! Und er wandte sich um, und als er sie sah, verfluchte er sie im Namen des HERRN. Da kamen zwei Bären aus dem Walde und zerrissen zweiundvierzig von den Kindern. Von da ging er auf den Berg Karmel und kehrte von da nach Samaria zurück. weil sie ihn Kahlkopf nannten, so kann eine Strafe, die so wenig im Verhältnis zur Verfehlung steht, ihm mehr Abscheu als Respekt einflößen.

»Scheinbare Schwächen sind recht verstanden Stärken. Beispiele: die beiden Geschlechtsregister Jesu in Matthäus und Lukas: Es ist doch klar, daß das nicht abgekartet war.« So Pascal Pascal – Blaise Pascal, franz. Mathematiker und Philosoph, 1662. Was denken Sie von einem Advokaten, der sagt: »Die Aussagen meiner Partei widersprechen sich. Aber diese Schwäche ist recht verstanden eine Stärke.«?

Guten Tag, lieber Freund Hiob, du bist eines der ältesten Originale, das uns in Büchern begegnet. Du warst kein Jude; man weiß, daß das Buch, das deinen Namen trägt, älter ist als der Pentateuch. Du wohntest an den Grenzen Chaldäas. Kommentatoren, die ihres Gewerbes wert sind, versichern, du habest an die Auferstehung geglaubt, weil du auf deinem Dunghaufen gelagert in deinem neunzehnten Kapitel gesagt hast, du werdest dich eines Tags wieder davon erheben. Ein Kranker, der auf seine Heilung hofft, erhofft darum noch keine Auferstehung. Aber ich will von anderen Sachen mit dir reden.

Gestelle nur, daß du sehr schwatzhaft warst; deine Freunde allerdings noch viel mehr als du. Man sagt, du habest 7.000 Schafe, 3.000 Kamele, 1.000 Ochsen und 500 Eselinnen besessen. Ich will die Bilanz für dich aufmachen:

7.000 Schafe zu 3 Livres 10 Soll das Stück 22.500 Livres gibt 22.500 Livres (in Tours geprägt)
Ich schätze die 3.000 Kamele zu 50 Talern das Stück 450.000 Livres  
3.000 Ochsen können, wenn man eins ins andere rechnet, nicht angeschlagen werden unter   80.000 Livres  
Und 500 Eselinnen zu 20 Franken die Eselin 10.000 Livres  
Das Ganze beläuft sich auf   562.500 Livres Ungerechnet dein Mobiliar, deine Ringe und Pretiosen.

Ich bin viel reicher gewesen als du; und obwohl ich einen großen Teil meines Vermögens verloren habe und krank bin wie du, habe ich doch nicht mit Gott gehadert, wie dir das deine Freunde manchmal vorzuwerfen scheinen.

An Satan will mir durchaus nicht gefallen, daß er, um dich zur Sünde zu verleiten und dir Gott aus dem Sinn zu bringen, um die Genehmigung bittet, dir dein Vermögen zu nehmen und dir die Krätze anzuhängen. In diesem Zustand halten sich die Menschen immer an die Gottheit; nur die Glücklichen vergessen sie. Satan kannte die Welt noch nicht recht; er hat sich seither besser gebildet. Wenn er jetzt einen packen will, so macht er aus ihm einen Generalsteuerpächter oder womöglich noch etwas Besseres.

Deine Frau war eine freche Person. Aber deine sogenannten Freunde Eliphas, gebürtig aus Theman in Arabien, Baldad von Suez und Sophar von Nahamath waren noch viel unausstehlicher als sie. Sie ermahnten dich zur Geduld auf eine Weise, die den Sanftmütigsten rasend machen könnte vor Ungeduld; sie halten dir lange Predigten, die noch langweiliger sind als die von dem Spitzbuben V. .. in Amsterdam gehaltenen.

Es ist wahr, du selbst weißt nicht recht, was du sagen willst, wenn du ausrufst: »Mein Gott, bin ich ein Meer oder ein Walfisch, daß ich von dir in einen Kerker eingeschlossen werde?« Aber deine Freunde sind im gleichen Fall, wenn sie dir antworten: »Kann auch das Schilf aufgrünen ohne Feuchtigkeit und das Gras der Wiesen wachsen ohne Wasser?« Diese Axiome sind ohne den geringsten tröstenden Wert. Sophar von Nahamath wirft dir vor, du seiest ein Schwätzer; aber keiner dieser guten Freunde leiht dir einen Taler. So hätte ich nicht an dir gehandelt. Freilich, nichts ist gewöhnlicher als Leute, die Ratschläge erteilen und nichts seltener als solche, die Hilfe leisten. Das ist was rechtes, wenn man drei Freunde hat und keinen Tropfen Fleischbrühe von ihnen bekommt, wenn man krank ist. Ich denke, als dir Gott deinen Reichtum und deine Gesundheit wieder gab, wagten diese beredten Herrschaften nicht mehr, vor dir zu erscheinen. Darum sind »Hiobsfreunde« auch sprichwörtlich geworden.

Gott war sehr unzufrieden mit ihnen und sagt ihnen in Kapitel XLII gerade ins Gesicht: sie seien langweilig und unweise; und er verurteilt sie zu einer Strafe von sieben Stieren und sieben Widdern, weil sie dummes Zeug geredet haben. Ich hätte sie verurteilt, weil sie ihrem Freund nicht geholfen haben.

Sage mir doch auch, bitte, ob es wahr ist, daß du noch 140 Jahre nach dieser Geschichte gelebt hast. Das sehe ich gerne, wenn brave Leute so lange leben; heute müssen die Leute große Spitzbuben sein; so kurzlebig sind sie. (Von einem Kranken in Bad Aachen.)


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