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Nicht alle schliefen. Aguilar kam an Diego de Ordas vorbei, der mit Doña Elvira, dem alten Heredia und einem cholultekischen Grenzwächter im Sande hockte und sich die Aussagen des Indianers übersetzen ließ. Und auch noch an einer wachen Gruppe kam er vorbei: ein Mann und zwei Frauen saßen da um ein Wachtfeuer herum, und im Zwielicht des Mondscheins und der Holzflammen nähten sie. So auffallend war ihr emsiger Fleiß um diese Nachtstunde, daß Aguilar neugierig herantrat. Die Nähenden waren der verrückte Apotheker, Ines Florin und Rosita Muños. Während die beiden Frauen emporsprangen, dem Mönch die Hand zu küssen, blieb der Baccalaureus vertieft in seine Arbeit sitzen und machte von der unerwarteten Rückkehr des Verschollenen kein Aufhebens. Die Frage des Fraters, was sie da schafften, beantwortete er mysteriös flüsternd und mit pedantischer Weitschweifigkeit. Man müsse sich nicht ins Bockshorn jagen lassen, fing er an – sondern andere ins Bockshorn jagen. Mit Nadel und Zwirn schmiede er eine Waffe, die mehr Schrecken verbreiten werde als die Singende Nachtigall. Die Erfindung des Pulvers in allen Ehren – trotzdem sei noch immer das schrecklichste Mordinstrument, das bisher die Welt gesehen, das Haupt der Gorgo! Er sei nun dabei, einige zwanzig Medusenhäupter herzustellen ...
Wie er das meine? fragte Aguilar.
Das sei nicht seine Schuld, wenn man seine Worte wörtlich nehme und dann zur Bildsäule des Erstaunens werde! entgegnete Ponce de Güelya. Er habe nicht behauptet, daß Medusa einen langen schwarzen Männerbart getragen habe. Und wie der Frater ja sehen könne, nähe er mit den beiden Jungfrauen an künstlichen Bärten. Also stimme der Vergleich wohl nicht? Doch, er stimme! Denn verglichene Dinge seien wie die Parallelen: sie begegnen einander in der Unendlichkeit, unglücklichen Liebenden vergleichbar, die, an gebrochenen Herzen sterbend, im Himmel vereinigt werden.
Was er mit den künstlichen Bärten vorhabe, fragte Aguilar.
Die Stadt Cholula in Stein zu verwandeln! erwiderte der Baccalaureus. Vom Fürsten Piltecatl habe er es erfahren, daß die Cholulteken mehr noch als die Feuerwaffen die bärtigen Gesichter der Europäer fürchteten. Eine große Schwierigkeit freilich sei es gewesen, Haar zu beschaffen. Auf dem Markt zu Tlascala habe es Kaninchenhaar, aber kein Menschenhaar zu kaufen gegeben. Doch man müsse sich zu helfen wissen ...
Wie? fragte Aguilar.
Auf dem Wege hierher habe er einige Dorftempel durchsucht. Und wenn man die Kopfhaut geschickt zu lösen verstehe ...
Nachdem Cortes den Bericht Aguilars angehört, ließ er die Hauptleute und die Schwarze Blume in sein Zelt bitten. Vor ihnen mußte Aguilar wiederholen, was der Herabstoßende Adler ihm zu sagen aufgetragen hatte: daß zehntausend mexikanische Krieger in Cholula eingerückt seien, um das christliche Heer aufzureiben, und daß die eine der beiden nach Mexico führenden Straßen unterminiert, mit eingerammten spitzen Pfählen versehen und streckenweise durch hohe übereinandergeschichtete Baumstämme ungangbar gemacht sei.
»An dieser schlechten Kunde«, bemerkte Cortes, »ist das eine tröstlich: daß sie vom mexikanischen Prinzen stammt – wodurch uns wieder einmal bewiesen wird, wie zerklüftet und in sich uneins das große Reich ist. Omne regnum in seipsum divisum desolabitur. Wir haben den Vorteil davon.«
»Vorderhand sehe ich nichts als den Nachteil, Don Hernando – eine zehnfache Übermacht«, meinte Francisco de Lugo.
»Mir soll's recht sein, wenn sich Cholula plündern lassen will!« platzte Olid heraus. Er hatte, wie immer, den Gesichtsausdruck eines hungrigen Raubfisches.
»Mexicos Adler und Jaguare«, sagte die Schwarze Blume, »werden im Umkreis der heiligen Stadt heulen wie die Schakale und Wildkatzen, doch sie werden abwarten, was Cholula tut, ehe sie sich der Spitze des Pfeiles ausliefern!«
»Das ist auch meine Ansicht!« rief Cortes. »Wollten wir jetzt umkehren, es würde als Eingeständnis unserer Schwäche gedeutet werden, und wir wären verloren. Die Legende unserer Unbesiegbarkeit dürfen wir nicht zerstören – sie allein macht uns unbesiegbar.«
Es wurde beschlossen, scheinbar ahnungslos in die Stadt einzuziehen, keinerlei Mißtrauen zu zeigen, dem König und dem Volk mit ausgesuchter Höflichkeit zu begegnen – dabei aber die Augen offenzuhalten und für das Schlimmste gerüstet zu sein.
Die Sonne hatte die vor den Osthimmel getürmten, zerfransten Bergzacken überklommen, als die sich schlängelnde, langgestreckte Staubwolke des Heerzuges dicht vor den Toren der Stadt mit einer anderen Staubwolke zusammenprallte und zusammenfloß. Um den Söhnen der Sonne ein Willkommen zu bieten, hatte der Priesterkönig diesmal seine vornehmsten Würdenträger – Fürsten und Prinzen mit Türkismosaik-Stirnbinden – entboten. Unter den Abgesandten waren auch einige Mitglieder des Hohen Rates, die vor kurzem noch voll wilden Hasses die Vertilgung der Fremden gefordert hatten, jetzt aber kamen sie als Freunde, überreichten Blütenzweige, weihräucherten mit Kopal. Mexikanische Flöten schrillten, Teponaztli-Trommeln dröhnten. Sklaven trugen Lebensmittel. Die Einladung, die heilige Stadt zu betreten, wurde feierlich wiederholt und aus freien Stücken die Erklärung abgegeben, daß Choluli sich unter der Botmäßigkeit des Herrn des Ostens, des großen Tlatohuani jenseits des Himmelswassers, stelle und sich verpflichte, ihm alljährlich Tribut zu senden. Ein Pfeilschaft wurde erbeten (und gern bewilligt) – als Symbol der Pfeilbelehnung. Eiligst ließ Cortes die durch einen Lehnseid bekräftigte Unterwerfung vom Notar Godoy zu Papier bringen und mit amtlichen Siegeln versehen.
Nachdem die Cholulteken so viel, fast zu viel Entgegenkommen gezeigt hatten, wagten sie es, eine Bitte vorzutragen. Sie bedauerten es als ein Zeichen von Mißtrauen, daß Cortes sich von dreißigtausend Tlascalteken – den Todfeinden Cholulas – begleiten ließ. Sie sprachen die Besorgnis aus, die Tlascalteken könnten, einstiger Mißhelligkeiten eingedenk, sich rächen wollen. Und sie ersuchten Cortes, ohne seine Bundesgenossen in die heilige Stadt einzuziehen.
Cortes verschloß sich diesen Gründen nicht, obgleich die eifervolle Unterwürfigkeit, mit der die Bitte vorgetragen wurde, ihn an die Warnung des Herabstoßenden Adlers gemahnen mußte. Doch noch hoffte er die neuesten Untertanen Seiner Katholischen Majestät ohne Schwertstreich in Schach halten zu können – und er war sich bewußt, daß die Tlascalteken ihm die Ausführung dieser Absicht gewiß erschweren würden. Auch wenn es ihm nicht nahegelegt worden wäre, hätte er sich genötigt gesehen, seine indianischen Freunde vor den Toren zu lassen.
Da er sich entsann, daß Olid beim Kriegsrat eine Plünderung der Stadt angeregt hatte, hielt er es für wünschenswert, auch Olid fernzuhalten. Er übertrug daher Olid den Oberbefehl über die indianischen Truppen und ordnete an, daß sie auf einer Wiese außerhalb der Mauern lagern sollten. Für den Fall, daß es wider Erwarten doch zum Blutvergießen käme, wurde ein Zeichen – drei Musketenschüsse – verabredet. Und um, wenn Straßenkämpfe stattfinden sollten, Freund und Feind, Tlascalteken von Cholulteken unterscheiden zu können, wurde auf Vorschlag Alvarados den Kriegern Tlascalas und Sempoallas anempfohlen, sich Girlanden aus Pfriemengras um den Kopfschmuck zu binden.
Trotz dieser Vorsichtsmaßregeln verließ sich Cortes auf seine oft bewährte Fähigkeit, Menschen in seinen Bann zu ziehen. Zuversichtlich glaubte er, daß es ihm auch diesmal gelingen werde, Feindseligkeiten im Keime zu ersticken, und er sandte, weil er den Cholulteken einen Beweis seines Vertrauens geben und jeglichen Anlaß zu Mißtrauen ihnen nehmen wollte, den größten Teil des tlascaltekischen Heeres über die Grenze zurück. Unter den Gaben Montezumas wählte er buntgewirkte baumwollene Hemden und Papageienfedern, die – für die Kastilier wertlos – in dem von der Welt abgeschnittenen Tlascala überaus geschätzt wurden, und machte sie Don Vicente-Kriegsmaske, Don Alfonso-Fichtenzweig und den anderen Fürsten beim Abschied zum Geschenk. Nur viertausend tlascaltekische Krieger mit ihren Heerführern Piltecatl und König Truthahn behielt er zurück und unterstellte sie, wie ebenfalls die von Tehuch und Cuhextecatl geführten totonakischen Truppen, der Oberaufsicht des Hauptmanns Cristobal de Olid. Den Frater Aguilar gab er Olid als Dolmetscher bei, und er hatte nichts einzuwenden, als die Schwarze Blume es vorzog, sich dem König Truthahn und Piltecatl anzuschließen.
In einer Sänfte Montezumas, von Sänftenträgern Montezumas getragen, verließ der Tempel-Feger das südliche Tor Cholulas, während Diego de Ordas – wie immer hundert Schritt dem Heere voraus – eben das nördliche erreicht hatte. In einiger Entfernung von der Stadt ließ der Tempel-Feger die Tlamamas halten, und er stieg einen kleinen Hügel hinan, von dessen Spitze aus er das steinerne Meer von Häusern und Tempeln überblicken konnte. Hoch und schlank stand er allein dort oben, die Augen mit der rechten Hand beschattend. Und ein selbstzufriedenes triumphierendes Lächeln glitt über sein Gesicht. Er sah, wie die Sandwolke der christlichen Nachhut allmählich im Tor verschwand, sich mit Kopalwolken innerhalb der Mauern vermischte. Was er erstrebt hatte, war erreicht: die weißen Götter waren in die Falle gegangen! Und Cholula, welches das blutige Festmahl rüstete, trug vor der Welt allein die Schuld – nicht Mexico! Auch das trügerische Cholula war betrogen, weil es auf seine Ratschläge gehört. Der Flüchtling aus Huexotzinco hatte Ursache, sich stolz zu fühlen: der Prinzessin Perlmuschel, der Schwägerin des Weltherrn, war er jetzt sicher! Mit unsäglicher Verachtung schaute er auf die vierhundert Türme hin, als sähe sein inneres Auge sie bereits in Flammen aufgehen. Und er selbst wohl hätte nicht zu sagen vermocht, für wen seine Verachtung abgründiger war, für die käuflichen Cholulteken oder die ahnungslosen weißen Götter.
Unter den vom Apotheker hergestellten Bärten hatte sich die Amazone Maria de Estrada den dichtesten, schwärzesten und längsten ausgesucht, als er ihr, mit dem milchigen Saft eines Gummibaumes, an Wangen und Kinn geklebt war, glich sie der grotesk-süßlichen Majolikastatuette eines babylonischen Königs, mit rosa Gesichtsfarbe, grünlichen Augen und hellblonden Ringellocken. Auch der bartlose Velazquez de Leon hatte sich trotz Widerspruch von Seiten Doña Violantes eine Bartperücke umgelegt und ebenso Sandoval, dessen kaum sichtbares flaumiges Schnurrbärtchen seinen Kameraden allzu wenig martialisch erschien. Die übrigen Bärte waren unter die jüngsten Soldaten verteilt worden.
Wenn der Baccalaureus später behauptete, durch diese etwas kindliche Maskerade sei das Volk Cholulas betäubt und gelähmt worden, gleichsam versteinert von lauter Medusenhäuptern – so war das allerdings eine Übertreibung. Doch ein ungewohnter unheimlicher Anblick, kaum weniger unheimlich ab das abgerichtete Raubtier Becerrico, als die Kartaunen, Basilisken, Schlangen und die bläulich leuchtenden Panzer, Helme und Schwerter aus weißem Kupfer (wie die Indianer das ihnen unbekannte Eisen der Europäer benannten), versetzten die trotzigen wilden Bärte und Bartperücken das fast völlig bartlose Volk in ein tiefes, an Grausen grenzendes Staunen.
Indes trotzdem, wenn nicht gerade deshalb, füllten Hunderttausende von Neugierigen die Straßen und standen dichtgedrängt zwischen dem Blättergrün der hängenden Gärten auf den flachen Dächern der reich verzierten, aus Porphyr und Basalt erbauten Häuser. Die breiten Straßen, durch welche das einziehende Heer geführt wurde, waren mit Blumengirlanden geschmückt wie – drei Wochen früher – die engen ärmlichen Gassen Tlascalas. Nicht mit frenetischem Jubel wie dort, eher abwartend kühl grüßte die Menge, aber auch nicht feindlich. Frauen und Mädchen hielten fußhohe, aus den verschiedensten Blumen zusammengebundene Pyramiden – Abbilder des Haupttempels – in den Händen und reichten sie den Kastiliern als Begrüßungsgeschenk dar.
Die Cholulteken mußten wohl Meister der Verstellungskunst sein, ihre sprichwörtliche Höflichkeit, das von den satten Gesichtern nie weichende Lächeln verriet nicht, welche Gefühle sie für ihre Gäste hegten.
Diese waren geblendet, waren bezaubert.
Hatte Tlascala Sempoalla überstrahlt, so wurde Tlascala von Cholula gänzlich in den Schatten gestellt. Den Kastiliern kam es vor, als hätten sie bis dahin nur Zerrbilder der mexikanischen Kultur gesehen. Sie begriffen nicht mehr, wie sie das barbarische Sempoalla hatten bewundern können, wie es möglich war, daß sie vor den Lehmziegelbauten Tlascalas an die Märchenstimmungen der Ritterromane erinnert worden waren. Das Märchen begann ja jetzt erst, von der Pracht Mexico-Tenuchtitlans gab ja zuerst Cholula eine Vorahnung. Die Totonaken waren ein niedrigstehendes Volk, kaum oberflächlich zivilisiert durch ihre Handelsbeziehungen zum fernen Mittelpunkt der aztekischen Kultur. Und das Bergvolk der Tlascalteken, kernhaft wie alle Bergvölker, aber auch wenig zu Wohlleben und Luxus geneigt, hatte in einem sechzigjährigen Kriege erkennen gelernt, daß für ein von Feinden bedrohtes Land Brot herzustellen wichtiger war als alles, was den Schönheitssinn befriedigt. Schlicht wie die Tracht der Tlascalteken waren ihre Wohnungen, ihr Hausgerät und auch ihr Schmuck – wenn er nicht, wie der Schmuck der Adelsgeschlechter, sei es ererbt, sei es mexikanischen Kriegsgefangenen abgenommen war. In Cholula dagegen wetteiferten der durch Fremdenbesuch zuströmende Verdienst und die nicht immer ehrlich erworbenen Schätze der Handelsherren, Priester und Freudenmädchen mit dem älteren Reichtum der adligen Kriegerkaste, und selbst freigelassene Sklaven prunkten mit ihren Steinpalästen, ihrem schönen Hausgerät und ihren Kleinodien. Im rechtwinkligen Straßennetz der heiligen Stadt wogte eine begüterte, mit außerordentlich feinen Geweben und prachtvoll gemusterten Mänteln gekleidete Volksmenge. Und auch das Korrelat des üppigen Reichtums fehlte nicht: zum erstenmal in der Neuen Welt erblickten die Kastilier Bettler, zerlumpte, verwahrloste wie ihre Brüder in Europa, Haufen von Bettlern sogar, die an Tempeln und Betkapellen um eine Kakaobohne – die Scheidemünze Anahuacs – bittend die Hand ausstreckten.
Zu einem Kampf mit Blumengewinden – wie damals in Tlascala – fand Diego de Ordas keine Gelegenheit, da vorsichtshalber Cortes ihn ersucht hatte, auf das planlose Drauflosreiten in Cholula zu verzichten. Die Würdenträger, von denen im Auftrage des Alten Raubtieres die weißen Götter vor den Toren der Stadt empfangen worden waren, hatten auch die Führung beim Einzug übernommen, und sie geleiteten das Heer einen seltsam langen Zickzackweg, indem sie gewisse Straßen mieden und durch andere Straßen mehrmals zogen. Die Länge des Weges hätte die Kastilier stutzig machen müssen, doch ihre Augen waren trunken von den Herrlichkeiten der Porphyrpaläste, der vierhundert Teocalli und der wunderbaren Großen Pyramide, des »Künstlichen Berges«, dessen Spitze, im Blau des Himmels verankert, wie die Gletscherspitzen des Citlaltepetl im Westen und des Popocatepetl im Osten von jeder Straße aus vor den Beschauern emportauchte, erdrückend durch seine Schwere und der Schwere trotzend durch seine Höhe.
Ein kleinerer, dem Ixcocauhqui, dem gelbgesichtigen Feuergott, geweihter Tempel, ziemlich weit vom Künstlichen Berg entfernt, wurde dem Heer als Quartier zugewiesen. Vor dem mit menschengroßen Skorpionen gezierten Hauptportal der Tempelummauerung breitete ein Yuccabaum seine gespenstischen Äste.
Gegen Mittag erhielt Cortes den Besuch des Alten Raubtieres. Mit einem glänzenden Gefolge, mit Räucherpriestern, Fürsten, Prinzen und Beilträgern kam der Priesterkönig in einer abenteuerlichen Tracht von metallblanken, seitwärts starrenden, emporstrebenden, aufwärts lodernden Quechol- und Quetzalfedern, die seine schlanke Gestalt und sein Haupt wie eine riesenhafte Aureole von roten und goldgrünen Flammen umhüllten. Eine türkisene Binde – das Zeichen der Königsmacht – war um seine Stirn gebunden. In der Hand hielt er das Tlatocatopilli, das königliche Zepter. Als einzigen Schmuck trug er auf der Brust, an einer Halskette aus Nephritperlen, die kleine Trommel aus Gold, welche der Zornige Herr ihm jüngst durch den Tempel-Feger hatte überbringen lassen. Die untere Hälfte seines Gesichts bis zur Nase war karminrot, die obere Hälfte hellgelb geschminkt; rings um die Augen war je ein großer Stern gemalt. Sein bis zu den Knöcheln herabreichendes Gewand – an der linken Seite geschlitzt, so daß es einen schmalen Streifen der Körperhaut unbedeckt ließ – war mit eingewirkten blauen Kreuzen verziert.
Er reichte Cortes eine vollblütige Palmenrispe.
Seit uralters galt bei allen chichimekischen Völkern der ältere der beiden Priesterkönige von Cholula – der Tlalchiach, »der obere Herr«, der zugleich der Hohepriester war – als eine Inkarnation des Gottes Quetzalcoatl. Der Glaube an Seelenwanderung war allgemein verbreitet in Anahuac. Die Verstorbenen kehrten nicht nur als Kolibris zur Erde zurück, sie wurden auch wiedergeboren. Ein Wiedergeborener hieß Yn oppatiuh, »Er, der zweimal kommt«.
Wenn bis vor kurzem noch das Alte Raubtier sich gesträubt hatte, Cortes – den weißen Gott – gastlich aufzunehmen, so war das begreiflich, da er selbst der wiedergeborene weiße Gott war. Freilich hatte die Grüngefiederte Schlange des chichimekisch gewordenen Cholula nur noch wenige Züge mit dem alten sanften Heilbringer der toltekischen Zeit gemein. Dem Kreuzträger Cholulas wurden alljährlich sechzigtausend kleine Kinder geschlachtet.
Die Rivalität der beiden Heilbringer trat beim kurzen Höflichkeitsbesuch nicht in Erscheinung. Taktvoll unterließ es Cortes, darauf hinzuweisen, daß er gekommen sei, Cholula zu beglücken und die Tränen der Witwen und Waisen zu trocknen. Er begnügte sich, seiner Freude Ausdruck zu geben, daß das Alte Raubtier sich Don Carlos de Austria, dem Könige aller Könige, unterworfen, und erwähnte nur so nebenbei, daß ein Untertan Seiner Majestät die Ehrenpflicht habe, seine christlichen Gäste mit Gold, Juwelen und Lebensmitteln zu versehen. Leider seien dem Heer beim Einzug mehr Blumen als Speise und Trank gereicht worden, von Blumen aber könnten seine Soldaten nicht leben.
Während dieser Rede blieb das Gesicht des Priesterkönigs regungslos wie damals, als Piltecatl ihn mit Kreide bemalte. Sowie er aber zu sprechen anfing, tat er es mit einer gewinnenden lächelnden Höflichkeit, die offensichtlich Zeugnis davon ablegte, daß seinem Gedächtnis die weiße Schminke gänzlich entschwunden war.
Einem Räucherpriester nahm er den Weihrauchlöffel aus der Hand, entnahm seinem Kopalbeutel weißes Harz und hüllte Cortes in duftende Wolken. Er entschuldigte sich: seinem Vorsteher des Hauses der Schätze habe er Auftrag gegeben, Anstalten zu treffen, daß Geschenke – der Götter würdige Geschenke – bereitgestellt würden, bei seinem zweiten Besuche wolle er die Edelsteine den Göttern darbringen. Auch werde er seinen Vorsteher des Hauses der Teppiche auf einem Holzstoß verbrennen lassen, weil er für die Beköstigung der Götter nicht genügend gesorgt, weil er die Götter habe hungern lassen.
Er versprach schleunige Abhilfe und verabschiedete sich mit undurchdringlicher Liebenswürdigkeit.
Als Marina äußerte, die Worte hätten doppelsinnig geklungen, wollte es Cortes nicht wahr haben: es sei undenkbar, meinte er, daß ein Kazike solche Anspielung wagen und noch obendrein lächelnden Mundes vorbringen würde. Doch gab er zu, daß einige der Wendungen verschiedene Deutungen zuließen.
Bald danach statteten der junge Vogelsteller und seine Mutter, die Königin-Witwe, einen Bewillkommnungsbesuch im Ixcoçauhqui-Tempel ab.
Wie seinerzeit im Weißen Mondgefilde brachte auch diesmal der verliebte Prinz einen riesenhaften Strauß für Marina mit. Vier zierliche Begleiterinnen seiner Mutter schleppten keuchend das Blumenungetüm, erlagen beinahe der Last.
Nachdem er eine Begrüßungsanrede an Cortes gerichtet, ihm einen Zweig mit »Blumen-des-roten-Herrn« gereicht und Kopal aufs Räucherbecken gestreut hatte, wandte er sich an Marina, erklärte ihr ganz unbefangen seine Liebe und eröffnete ihr, daß er entschlossen sei, sie zu ehelichen, sie zur Priesterkönigin von Cholula zu machen.
So verdutzt waren Cortes, seine Hauptleute und Marina, daß ein peinliches Schweigen entstand. Ein Schweigen, das zur Kränkung wurde, je länger es währte. Da Cortes eine Möglichkeit sah, den jungen Priesterkönig gegen das Alte Raubtier auszuspielen, lag ihm viel daran, den Jüngling nicht zu verstimmen. Aber Marina konnte er ihm freilich nicht abtreten.
Er ließ ihm sagen: Jeden anderen Wunsch würde er ihm erfüllen – doch seien die Christen auf dem Wege nach Mexico und könnten auf die Dolmetscherin nicht verzichten.
Der Vogelsteller murmelte etwas vom Unglückstag, den der Kalender-Priester für ihn gewählt ... Und seine Augen füllten sich mit Tränen.
Da griff die Königin-Witwe ein und warb für ihren Sohn.
Sie glich einem verkleideten Mann (während ihr Sohn einem geschmeidig-hageren Mädchen glich). Ihre königliche Frauentracht aus feinstem, schleierdünnem Gewebe hing reizlos am mächtigen knochigen Körper und bildete einen grotesken Gegensatz zu ihrem kühnen, kriegerischen, nicht unschönen Gesichtsausdruck. Sie hatte ein Tlaxapochtli, ein schwarzes rundgeschnittenes Pflaster, auf der linken Wange. Ihre Stimme war tief und männlich. Wie eine Drohung trug sie ihre Bitte vor.
Sie sei nicht gewillt, erklärte sie, nun auch ihren Sohn zu verlieren, nachdem sie eben erst ihren Gemahl verloren. Die Liebesgöttin Xochiquetzal, die Weberin, habe das Herz ihres Sohnes mit Fäden umsponnen, und nun sterbe ihr Sohn an ungestillter Liebessehnsucht. Als seine Mutter verlange sie, bestehe sie darauf, daß Malintzin sich durch ein Versprechen verpflichte, sein Weib – wenn auch nicht jetzt gleich – zu werden, da niemand außer ihr den Kranken heilen könne.
Um Zeit zu gewinnen, ließ Cortes ihr erwidern: Marina sei Christin und sei sein Patenkind – das besage, daß er dem Schöpfer der Welt verantwortlich sei für ihre Seele. Daher müsse er sich erst mit dem Obersten der Christenpriester, dem Pater Olmedo, beraten, ob es anginge, daß sein Patenkind einen heidnischen König heirate. Augenblicklich aber habe sich Pater Olmedo zum außerhalb der Stadt lagernden Heer Cuhextecatls begeben, um einem sterbenden, von einer giftigen Eidechse gebissenen Totonaken Zuspruch und die letzte Ölung zu erteilen.
Mutter und Sohn gaben sich damit zufrieden. Beim Abschied brachte Cortes den Wunsch vor, vom Vogelsteller durch die Stadt geführt zu werden. Er wollte dem Jüngling Gelegenheit geben, einige Stunden in Marinas Gesellschaft zu verbringen, auf daß die Weberin Xochiquetzal sein Herz noch mehr umspinne.
Cholula war von den kunstreichen Tolteken gegründet worden, lange bevor die ersten fellbekleideten Chichimeken (ihre Gegner skalpierend und mit Skalpen sich die Gürtel schmückend) in Anahuac eingefallen waren. Und auch die Priesterkönige, die einen gemeinsamen Vorfahren hatten, rühmten sich, vom toltekischen Königsgeschlecht abzustammen: die Königin Quetzalblume, die Ehebrecherin, hatte nach einem Volksaufstand ihren Gatten, den Weißen Adler, den König Tulas, verlassen und war, als sie in Cholula Zuflucht suchte, vom Hohenpriester, dem Großen Stinktier, verführt worden, ihm hatte sie den »Wissenden«, den Ahnherrn der Könige Cholulas, geboren.
Aber viel weiter zurück in eine nebelgraue Vergangenheit, wo es noch keine Tolteken gab, in das Zeitalter der Wasser-Sonne, führten die Überlieferungen vom Ursprung des großen Pyramidentempels. Sie wußten von der Flut zu erzählen, durch welche die Riesen, die ersten Bewohner Anahuacs, teils den Tod fanden, teils in Fische verwandelt wurden. Nur sieben Brüder mit ihren Frauen retteten sich in die Höhlen eines Berges. Und einer dieser Riesen, Xelhua, der Baumeister, der Stammvater der Olmeken, errichtete, als die Wasser sich verlaufen hatten, dem Berge zum Gedächtnis, der ihn und seine Brüder beherbergt hatte, einen künstlichen Berg an dem Orte, wo späterhin die Stadt Cholula entstand. Von seinen Söhnen, Enkeln und Enkelkindern ließ er die Ziegel brennen und herbeischleppen. Höher und höher stieg die Pyramide empor, bis sie an die unterste der dreizehn Schichten des Himmels stieß. Da entsetzten sich die Himmelsgötter, und um die Vermessenheit Xelhuas zu strafen, schleuderten sie Feuer und Sturmwind auf das Gebäude herab, welches, wie eine rote Knospe emporwachsend, mit der Knospe des Weltalls zu wetteifern schien. Zerstört wurde die Pyramide durch Flammen und Wind – das Zeitalter der Wind-Sonne begann damals. Auf den Trümmern des zerstörten Tempels erbauten dann später im Zeitalter der Erden-Sonne die Cholulteken die neue Große Pyramide und weihten sie ihrem Stadtgott Quetzalcoatl, der Grüngefiederten Schlange – angeblich weil der Zusammenbruch des ersten künstlichen Berges durch Wind verursacht worden war. Denn er, der Gottmensch, der weiße bärtige Heilbringer, galt – nach dem schmerzvollen Ende seiner schmerzvollen Erdenfahrt – als Gott des Windes, des Atems, der alle Welten durchflutenden Luft und daher auch des Geistes und des fühlenden Herzens. Er war das atemgebende beseelende Prinzip, welches, wenn auch physischen Kräften überlegen, zart und gebrechlich ist und nur durch Askese, durch strenge Selbstüberwindung sich gegen eine bestialische Welt behaupten kann. Dem bösen kampflüsternen Prinzip, dem Gotte des unerbittlichen Himmels, Tezcatlipoca, hatte der milde Büßerkönig aus Tula weichen müssen. Und als er seine Kostbarkeiten, Bücher und Flöten im Quellbrunnen versenkt und, begleitet von seinen Anhängern und allen Singvögeln der Gärten Tulas, das Land der Sehnsucht Tlillan-Tlapallan suchend, in die Nähe der Stadt Cholula gekommen war, hatten ihn die Bürger festgehalten und gezwungen, des Landes Krone zu tragen. Jahrelang war er dort geblieben, ein gefangener König und Gott – bis er mit nur vier Jüngern auch aus Cholula floh und am südöstlichen Weltmeer sich in einer Steinkiste verbrannte. In die Unterwelt stieg er hinab für vier Tage, war vier Tage lang ein Knochen. Bevor aber sein Herz zum Morgenstern geworden und seine Asche in der Gestalt von Löffelreihern und Blumenvögeln mit strahlendem Gefieder in alle Winde geflogen war, hatte er den Völkern Anahuacs zum Wahrzeichen der Gesittung, die er ihnen gebracht, das Kreuz – genannt »der Baum unseres Fleisches« – errichtet und als erster selbst angebetet ...
Am Fuße des Künstlichen Berges standen Cortes, Marina und Velazquez de Leon, während der Vogelsteller diese Legenden erzählte. Überwältigend war die Steinmasse, der Umfang und die Höhe der Pyramide, die aus Lehm und Ziegeln erbaut, mit einer Schicht von Porphyrquadern überkleidet war. Am Fundament dreizehnhundertsechsundachtzig Fuß lang, verjüngte sie sich in neun Absätzen, rührte an das Blau des Himmels. Ein Prozessionsweg schlang sich wie ein Band, allmählich ansteigend, mehrmals um die Pyramide, führte von Terrasse zu Terrasse bis zum »Menschenwürgeplatz« auf der obersten Plattform und dem turmartigen Sanktuar mit dem vergoldeten Kupferdach. Und steil, beinahe senkrecht wie ein Wasserfall über abstürzende Felsen,senkte sich vom Menschenwürgeplatz eine doppelte – durch eine Blutrinne geteilte – Treppe von hundertundzwanzig äußerst hohen Stufen herab. Priester mit langen Zöpfen in schwarzen Mänteln und mit weißen Knochen in den durchbohrten Nasen schritten auf der obersten Plattform hin und her, nackte Neophyten trugen Brennholzbündel für Feueropfer. Die Höhe der Pyramide machte sie winzig wie Ameisen. Auch die Tempelsänger droben schienen meilenfern, ihr Gesang aber senkte sich in der klaren Luft herab, wie Farbenfäden sich in ein stilles Wasser senken, und dem Ohr so nah klang der Gesang, daß Marina die Worte Cortes übertragen konnte. Es war ein vor Jahrhunderten entstandenes, der altertümlichen Sprache wegen kaum noch verständliches Lied von Quetzalcoatl, dem leidenden Gott.
In Tula stand jenes Säulenhaus.
Er färbte sich das Gesicht rot, er zerkratzte sich,
Der Schlangenfedrige.
Er ist fortgezogen, in die Ferne weichend,
Der Vierstrahlige, Unser Herr,
Schon beklagt man ihn mit Muschelhörnern –
(Wehe, unsere Kinder!) –
Schon geht er, um hinzuschwinden dorthin nach Tlapallan, wehe!
Dorthin, nach Cholula dort,
Folgten wir ihm in die Gegend des Sternberges.
»Ins Land der Stummen am Ostmeer werde ich kommen«
Schon komme ich als Löffelreiher,
Ich mische mich unter Aschenstaub,
Ich mache mich mir selbst zur Jagdbeute!«
Abschied nehmend sprach so mein Gott.
Eine eiternde Wunde hinterläßt er mir –
Ich bin im Netz eine Blume!
Ein Berg stürzt zusammen –
Mehr noch ward sein Weinen am Meeressande.
»Ich gedenke ihrer!«
Abschied nehmend sprach so mein Gott.
Eine eiternde Wunde hinterläßt er für mich –
Ich bin im Netz eine Blume!
Wehe, wehe, wehe, wehe!
Wer wird sein in deinem Hause, der es schmückt?
Wer wird sein, der im Hause Fürst ist?
Verlassen ist jetzt Tula, ist Nonohualco!
Als er trunken war, weinte der Fürst wie eine Eiterwunde. Stein und Holz ward geschrieben gegen Tula:
Daß dort der König, der Vierstrahlige, Unser Herr,
Umkommen müsse. Darum wird weinen, der zum Knechte wird.
Doch wir im Türkishaus, im Schlangenhaus,
Wir sind verarmt
Dort in Tula, wo er geherrscht hat,
Der Vierstrahlige, Unser Herr.
Die schwermütige Melodie des Gedichtes belastete die Herzen der Zuhörer. Eben noch hatte Cortes über die Turmbau-Legende gespöttelt und an Velazquez die Frage gerichtet: aus welchem Grunde wohl der Teufel die heiligen biblischen Geschichten in die Neue Welt gebracht – denn wer außer dem Teufel konnte es getan haben! Hatte er doch sogar diese Rothäute gelehrt, ihre Säuglinge bei der Namengebung mit Wasser zu begießen, also gewissermaßen zu taufen. Ob wohl Seine satanische Majestät nur aus Freude an der Lüge, Verzerrung, Entstellung, Profanierung den Cholulteken zugeflüstert habe, ihre Vorfahren hätten erlebt, was Jehova die einsprachige Menschheit in Babel erleben ließ? ... Doch schon ohne Spott hatte Cortes dann zugehört, als der Vogelsteller vom asketischen Heilbringer sprach. Der Gesang vollends hatte ihn nachdenklich gestimmt. Und plötzlich fand er eine Antwort auf seine Fragen: der Teufel glaubte der Hölle Vorschub zu leisten, während er doch nur dem Himmel nützte. Gott wollte, was der Teufel zu wollen meinte. Auch die Passion Quetzalcoatls war Lüge, Verzerrung, Profanierung, und die Stufen des Leidensweges Tula, Cholula, der Sternberg und Nonohualco (das Land der Stummen am östlichen Ozean) erinnerten an Gethsemane, Jerusalem, den Ölberg und Golgatha. Vier Tage langweilte auch Quetzalcoatl in der Totenwelt und war ein Knochen vier Tage lang. Doch entgegen den Absichten des Teufels – Cortes erklärte das Marina und Velazquez – war gerade durch diese Profanation der Boden für die christliche Lehre wie auch für den Sieg der christlichen Waffen vorbereitet. Ein eigentümlicher Zufall hatte es gewollt, daß die ersten auf hohen Wasserhäusern heransegelnden weißen Götter Francicso Hernandez de Cordova, dann Juan de Grijalva und ebenso schließlich Cortes an derselben Stelle im Lande der Stummen (der die Maya-Sprache redenden Völker) am östlichen Meeresgestade, in Tabasco nämlich, gelandet waren, wo Quetzalcoatl seine Pilgerfahrt geendet und voll Sehnsucht nach dem jenseits des Ozeans gelegenen Tlillan-Tlapallan hinweggeschwunden war. Fast noch wunderbarer war das Spiel eines anderen Zufalles. Quetzalcoatl trug den Beinamen »Eins Rohr«, er war, der Überlieferung nach, im Jahre »Eins Rohr« – im Jahre 895 unserer Zeitrechnung – zum Morgenstern geworden, für das Jahr »Eins Rohr« war seine Rückkunft geweissagt, und tatsächlich, nach zwölfmaliger Wiederkehr des zweiundfünfzigjährigen Zyklus, fiel das prophezeite Datum Ce acatl, »Eins Rohr«, auf das Jahr 1519, das Jahr, in welchem die weißen Götter, die Enkel des weißen Gottes, nach Mexico zogen.