Hans Staden
Warhaftige Historia
Hans Staden

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wie sie jre anschlege machen wan sie
woellen in jrer feinde landt zû krieg ziehen. Cap. 25.

WAnn sie woellen in jrer feind land zû kriege ziehen / so versamlen sich jre Obersten/ berathschlagen sich wie sie es machen woellen/ das entbieten sie den inn alle huetten hin vnd wider / das sie sich ruesten / Vnd sie nennen eyn art fruechte der beume / wann die reiff werden so woellen sie außziehen / dann sie haben keynen vnderscheyd der jar vnd tag. Auch bestimmen sie eyn zeit außzuziehen / wañ eyn art fische leychen / welche Pratti heyssen auff jre spraach / vnd die leych zeit nennen sie Pirakaen. Vff solche zeit ruesten sie sich mit nachen vnnd pfeilen / vnd hart wurtzeln meel / welchs sie heyssen V Y than zû victalia. Darnach beratschlagen sie sich mit den Pagy / den weissagern / Ob sie auch sollen victoriam haben. Die sagen dann wol ja. Doch befelhen sie jnen / das sie achtung auff die treume haben / die jn von den feinden treumen. Wañ der meyste hauff treumet / sie sehen jrer feinde fleysch braten / das bedeutet victoriam. Aber wañ sie sehen jr eygen fleysch braten / das bedeute nichts gûts / das sie dann daheym bleiben. Wañ jnen die treume nun wol behagen / ruesten sie zû / machen in allen huetten grosse getrencke / trincken vnd tantzen mit den abgoettern Tammaraka / eyn yeder bitten seinen / das er jm helff eynen feind fangen. Darnach fahren sie hin / Wann sie dann hart bei jrer feind landt kommen / so befelhen jre obersten die nacht zuuor / wañ sie des andern tages jrer feind landtschafft woellen anfallen / das sie die trewme behalten / welche jnen die nacht treumen.

Jch war eynen zug mit jnen / wie wir nun hart bei jrer feinde land waren / den abent zuuorne / wie jre meynung war / die andere nacht / jrer feinde land / anzufallen / gieng der ôberster durch das laeger her / sagte das sie die treume wol behielten / die jnen die nacht treumen würden / gebot weiter / das die jungen gesellen solten / wann der tag anbreche / Wild schissen vnd fiche fange / das geschahe / der ôberste ließ es gar machen / darnach gebot er den andern ôbersten / die kamen vor seine huetten / setzten sich alls auff die erden / in eynem runden kreyß / ließ jnen zuessen geben / wie sie gessenhatten / verzeleten sie die treume / so viel das sie jnen wol behagten / darnach tantzten sie mit den Tammaraka von freuden / jrer feinde huetten besichtigen sie in der nacht / fallen an in der morgenstunde / wañ der tag an bricht / weñ sie eynen fangen / der hart vewunt ist / den toedten sie als bald vnd fuehren das fleysch gebraten mit heym / welche aber noch gesund sind / fuehren sie lebendig mit heym / Darnach in jren huetten toedten sie sie / Sie fallen an mit eynem grossen geschrey / tretten hart wider die erden / blasen in bosaunen / von kuerbssen gemacht / Haben alle schnuer vmb sich gebunden / die feinde damit zubinden / verrmalen sich mit roten feddern / auff das sie sich vor den andern kennen / schiessen schwinde / schiessen auch feurige pfeile auff jrer feind huetten / die damit anzustecken / Vnd wañ jrer eyner verwund wirt / haben sie jr eygen kreuter damit sie sich heylen.


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