Hans Staden
Warhaftige Historia
Hans Staden

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Was jr brode ist / wie jre fruechte heyssen /
wie sie es pflantzen / vnd machen das man sein ge=
niessen kan.   Cap. xj.

DJe oerter dahin sie pflantzen woellen / hawen sie beume nider / vnd lassen die eynen monat oder drei duerren / darnach stricken sie fewer darin vnd verbrennen sie / dañ pflantzen sie jre wurtzelen zwischen die stoecke / von welcher sie jren behelff haben / heysset Mandioka / ist eyn beumlin eyner klofftern hoch / gibt drei wurtzeln von sich wen sie der wurtzeln geniessen woellen / zihen sie das beumlin auß / vñ brechen die wurtzeln ab / vnd brechen dañ der zweiglein von den beumen vnd stickens wider in die erden / das krieget dañ wurtzeln / vnd in sex monaten wird es so groß / das man seiner geniessen kan / sie nuetzen die wurtzeln auff dreiley weise.

Zum ersten reiben sie die auff eynem steyn / gar in kleyn kruemlein / dañ persen sie den safft daruon mit eynem dinge von palmen zweigen schalen gemacht heyst tippiti so wird es trucken / darnach reden sie es durch eyn sieb / vnd backen dañ von dem Meel duenne kuchen.

Das ding darinne sie jr meel derren vnd backen / ist von Thon gebrant / gestalt wie eyn grosse schussel. Auch nemen sie die wurtzeln frisch / vnd legen sie in wasser / lassen sie darinnen faul werden / nemen sie dañ wider vnd legen sie vber das fewer / in den rauch / lassen sie truckenen / die trucknen wurtzeln nennen sie dann Keinrima vnd weren lang / vnd wann sie es dann nutzen woellen / stossen sie es in eynem moerser von holtz gemacht / so wirt es so weiß wie weyssen meel / daruon machen sie kûchen die heyssen sie Byyw.

Auch nemen sie wol gefeullete Mandioka / ehe sie jnen truckenen / vnd vermengens mit truckenem vnd mit gruenem / da derren sie eyn meel auß / das weret wol eyn jar / vnd ist gleich gût zuessen / vnd sie nennen das Meel V. Y. than.

Auch machen sie auß fisch vnd fleysch meel / thun jm also / braten das fleysch oder fisch vber dem fewer jm rauch / vnd lon es gantz duerre werden / zerpfluecken es / derren es dennoch noch eyn mal auff dem fewer inn gefessen / welche sie darzû gebrant haben / heyssen Yneppaun / darnach stossen sie es kleyn in eynem hoeltzern moersser / vnnd seihen es durch eyn sieb / machen es so zû meel / das wert lange zeit / dañ sie haben keynen gebrauch fisch vnd fleysch zu saltzen. Solch meel essen sie dann zû dem wurtzel meel / vnd es schmecket ziemlich wol.


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