Hans Staden
Warhaftige Historia
Hans Staden

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Wie die Portugaleser / Brikioka wieder
vffgerichtet hatten / darnach eyn bolwerck in die Insel sanct
Maro machten.
Caput XVI.

DArnach dauchten es die Obersten vnd gemeyne gut sein / das man den selbigen Ort nit verlisse / sondern bawete dahin auffs sterckeste / Dieweil man daselbs das gantze land verthedingen konte / solchs hatten sie gethon.

Wie nun die Feinde solchs vermerckten / das flecklein Brikioka jnen zu starck war / an zufallen / fuhren sie die nacht gleich wol vor dem flecken vber / zu wasser / vnd namen zur beut wen sie bekommen konten vmb sanct Vincenten her. Dann die inwendig im land woneten / meynten sie hetten keyn not / dieweil der flecke da inb der gegenheyt arffgerichtet vnd befestiget war / vnd darueber lidden sie schaden.

Darnach bedauchte die inwoner / sie wolten in die Jnsel sancte Maro / welches hart gegen Brickioka vber ist / auch eyn hauß hart auff das wasser bawen / darein geschuetz vnd leut thun / solche fart den Wilden zuuerhindern. So hetten sie nun eyn Bolwerck in der insel angefangen / doch nicht geendet / vrsach / wie sie mich berichten / das mal keyn Portugaleser buechsen schuetz sich darein wagen wolte.

Jch war da den ort landes zu besehen. Wie die inwoner nun hoereten / das ich eyn Teutscher war / vnnd mich ettwas auffs geschuetz verstund / begerten sie von mir / ob ich woelte in dem hause in der inseln sein / vnd da der feinde helffen warten / sie woelten mir mer gesellen verschaffen / vnd mir eyn gûte besoldung geben. Auch sagten sie / wo ichs thette / Jch solte es gegen dem Koenige geniessen / Dann der Koenig pflegte sonderlich denen / so in solchen newen landen huelffe vñ raht geben / jr gnediger herr zusein.

Jch ward mit jnen eyns / das ich vier monat in dem hauß dienen solt / Darnach wuerde eyn Oberster von des Koenigs wegen da ankommen mit schiffen / vnd eyn steynen blochhauß dahin machen / welches dann stercker sein wuerde / wie auch geschahe. Die meyste zeit war ich in dem bloch hauß selb dritte / hatte etlich geschuetz bei mir / war in grosser gefar / der Wilden halben / dañ das hauß nit fest war / musten auch fleissig wacht halten / darmit die Wilden nit heymlich in der nacht bei hin fuehren / dañ sie sich etliche mal versûchen / ydoch halff vns Gott das wir jrer gewar worden in der wachte.

Vngeferlich nach etlichen Monaten kam der Oberste von des Koenigs wegen / dann die gemeyne hatte dem Koenige geschrieben wie grosse vbermût die Feinde dem Ort Landes theten von der selbigen seiten her. Auch wie eyn schoenes landt eds were / nicht nuetzlich solches zûnerlassen. Das zuuerbessern kam der Oberste Tome de Susse genant / vnd besahe den ort lands / vñ die stette / so die gemeyne gern feste gemacht hette.

Da zeygte die gemeyne dem obersten an den dienste so ich jnen gethon hette / mich da inn das hauß begeben / da sonst keyn Portugaleser in wolte / dann es vbel befestiget war.

Dasselbige behagte jm wol / vnd sagte er woelte mein sach beim koenige antragen / wann jm Gott wider inn Portugal huelffe / vnd ich solts geniessen.

Meine zeit / so ich der Gemeyne hatte zûgesagt zudienen / war vmb / nemlich 4. monat / vnd ich begerte vrlaub / Aber der Oberste / mit sampt der gemeyne / begerten / das ich noch woelte eyn zeitlang im dienste bleiben. Darauff ich jnen das ja gab / noch zewy jar zudienen / vnd wañ die zeit vmb were / solte man mich sonder eynyges verhindern / mit den ersten schiffen darin ich kommen konte lassen nach Portugal siegeln / da solte mir mein dienst vergolten werden. Des gab mir der Oberste von wegen des Koenigs meine priuilegia / wie da gebreuchlich ist zugeben den Kuenges buechsen schuetzen so es begeren. Sie machten das steynen bolwerck / vnd legten etliche stueck geschuetzes drein / vnd das bolwerck sampt dem geschuetz wurd mir befolhen gûte wacht vñ vffsehens drein zuhaben.


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