Hans Staden
Warhaftige Historia
Hans Staden

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Mein gebet zû Gott dem hern die=
weil ich in der Wilden leut gewalt
war mich zû essen.

O Du almechtigkeyt / der du den Hymmel vnd die Erde gegruendet hast / du Gott vnser vor vaetter Abraham Jsaac vnd Jacob / der du dein volck Israhel so gewaltiglich auß jrer feinde handt gefuehret hast / durch das rote Meer / der du Danielen vnter den Lewen behuetest / Dich bitt ich / du ewiger gewalthaber / du woellest mich erloesen auß der hand dieser Tyrannen / die dich nicht kennen / vmb Jesu Christi deines lieben Sohns willen / welcher die gefangene erloesete hat auß ewiger gefengknus / Doch herre ist es dein wille / das ich so eynen Tyrannischen todt leiden sol / von diesen voelckern so dich nicht kennen / vnd sagen / weñ ich jnen von dir sage / du habest keyne macht / mich auß jren henden zunemen / So stercke mich jo in der letzten stunde / weñ sie jren willen woellen an mir vollenbringen / das ich jo nicht zweiuel an deiner Barmhertzigkeyt. Sol ich dann in diesem elende so viel leiden / so gib mir hirnechst ruhe / vnd behuete mich jo vor dem zûkommenden elende / daruor sich alle vnsere vorvaetter entsetzt haben / doch herre / du kanst mir wol auß jrer gewalt helffen / hilff mir / ich weyß du kanst mir wol helffen / vnd wañ du mir geholffen hast / will ichs keynem glueck zurechen / Sonder alleyne / das deine gewaltige hand geholffen habe / dañ jtzt kan mir keynes menschen gewalt helffen / vnd wenn du mir geholffen hast / auß jrer gewalt / deine wolthat will ich preisen / vnd an den tag geben / vnter allen voelckeren / wohin ich komme / Amen.

 

                  J Ch kan nicht wol gleuben das
    von hertzen koenne beten eyn man /
Es sei dañ das leibs gefahr oder ander groß
    Creutz vnd verfolgung jn treffe an.
Dañ wenn der leichnam mag nach seinem
    willen leben.
Wil die arm creatur allezeit wider jren schoepf=
    fer streben.
Darumb dem menschen dem Gott zûschickt gegen Sput
    Meynet er es warhafftig hertzlich gût /
Daran niemandt zweiuel habe.
    Solches ist eyn Gottes gabe /
Keyn trostwehr noch wopen gefunden wirt zû keyner frist /
    Dañ alleyn der mit den glauben vnd Gotswort geruestet ist.
Darumb eyn yeder Gottsfürchtig man.
    Seine kinder nichts bessers leren kan /
Dañ das sie das wort Gottes wil fassen so konnen sie sich in
    zeit der nott daruff verlassen.

DArmit du lieber leser nicht solt erachten.
Jch habe diese mein muehe vmb ruhm gethan mich
    fuehr etwas zu achten /
Es geschicht dem Almechtigen Gott zulob vnd preiß.
    Der aller menschen hertzen vnd gedancken weyß /
Dem lieber leser befehl ich dich.
    Der woelle auch nun vortan behueten mich.

 
Ende des ersten Buechlins.
 


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