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Lied.

O nur kein Wort, kaum ein Gedanke!
Es spielt im Rosenkelch die Luft,
Es träumt der Schmetterling im Duft,
Der Abendhauch im matten Glanze;
Es winkt verschwiegen dir die Ranke,
Lockt in den Zauber dich hinein –
O nur kein Wort, kaum ein Gedanke! –

Da bricht ein Strahl die Wunderstille!
Wie all-lebendig Wald und Welt!
Nun spricht dein Herz, nun ruft das Feld;
Es schwirrt und summt um jede Pflanze;
Der Glutmoment warf ab die Hülle,
Aufblitzt der grelle Sonnenschein! –
Wo blieben Zauber, Traum und Stille?


Lied

Gleichfalls aus Adelens Roman »Anna«, 1845, Band 2, Seite 312. Ihr handschriftliches Tagebuch aus Rom vom 1. Januar 1845, S. 107, gibt das Motiv dieses Gedichtes: »Kein Wort. Kaum ein Hauch, ein Gedanke. Die kleinste Lust des Lebens ist immer ein Schmetterling mit sehr zartem Flügel«. In dieser Zeit dürften wohl die Verse entstanden sein.


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