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[Du geflügelt Frühlingskind]

Du geflügelt Frühlingskind
      Eil geschwind
      Zu andern Mächten,
      Die dich doch zu halten dächten –
Bunt und schön, doch ohne Duft,
Gleichst Du, wunderbares Ding,
Einem leichten Schmetterling,
Der die Blume ist der Luft.

Am 24. März 1817.


Du geflügelt Frühlingskind

H 1, Seite 86. – Signatur Sibyllens: V.

Das Verslein ist eine Art Abschied an Hans Heinrich Freiherrn von Könneritz (1790-1863), dem auch die folgenden Gedichte Adelens gelten. Über Adelens Neigung zu Könneritz – sie schreibt meist: Cönneritz, daher die Überschrift: »An C.« – geben ihre Tagebücher Aufschluß (vgl. Bd. I, S. 10, 86, 87 f., 92, 95 f., 99); auf sie verweist Adele auch einmal die Freundin Ottilie (16. Mai 1817, Nachlaß I 309). Könneritz war bis 1820 weimarischer Beamter und ging dann als Theaterintendant nach Dresden, vgl. die Anmerkung zu S. 10 des 1. Bandes der Tagebücher. Die Beziehung ergibt sich mit Sicherheit aus folgender Notiz im Tagebuch vom 27. März 1817: »Ehegestern machte ich ein kleines Gedicht auf Könneritz. Es ist eine Art Laufpaß, denn ich fühle recht bestimmt, daß mein Interesse abnimmt. Ich habe ihn so hoch gestellt, daß ichs nun nicht leiden kann, ihn auf eine Weise handeln zu sehn, die ihn den gewöhnlichen jungen Männern gleichstellt. Mich quälte das, und so zog ich mich im Innern plötzlich zurück.«


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