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Nach einem alten Bilde.
Ein Gärtner geht im Garten,
      
 Wo tausend Blumen blühn,
      
 Und alle treu zu warten,
      
 Ist einig sein Bemühn.
Der gönnt er sanften Regen
      
 Und jener Sonnenschein.
      
 Das nenn' ich treues Pflegen,
      
 Da müssen sie gedeihn.
In liebenden Gedanken
      
 Sieht man sie fröhlich blühn,
      
 Sie möchten mit den Ranken
      
 Den Gärtner all umziehn.
 Und wann ihr Tag gekommen,
      
 Legt er sie an sein Herz,
      
 Und zu den Sel'gen, Frommen
      
 Trägt er sie himmelwärts,
Zu seinem Paradiese,
      
 Zu seiner schönern Welt,
      
 Die nimmermehr, wie diese,
      
 In Staub und Asche fällt.
Hier muß das Herz verglühen,
      
 Das Weizenkorn verdirbt;
      
 Dort oben gilt ein Blühen,
      
 Das nimmermehr erstirbt.
Du Gärtner, treu und milde,
      
 O laß uns fromm und fein
      
 Zum himmlischen Gefilde,
      
 Zum ewigen Lenz gedeihn!