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Bei den Ruinen der Hohenstaufenburg.

Schnee und Regen, haltet ein!
Nimmer zwingt ihr mein Gebein;
Aber nicht mit kühler Flut,
Nein mit Feuer und mit Glut
Soll man hier die Ritter taufen.
Kommt, ihr Blitze, brecht hervor,
Daß ich finden mag das Tor
Zu der Burg der Hohenstaufen.

Einsam steig' ich auf die Höhn,
Wo die letzten Trümmer stehn,
Will dort wecken meinen Zorn,
Will mir schärfen Schwert und Sporn
An den alten heil'gen Steinen.
Denn mir kam ein Heergebot,
Und im Osten sah ich rot
Schon die Flammenlosung scheinen.

Alte, gute deutsche Zeit,
Weckest nimmer Gram und Neid,
Nun aus deiner tiefen Gruft
Dich des Volkes Stimme ruft.
Wieder sollen Lieder schallen,
Wieder hört man frohe Mär
Von der Deutschen Sieg und Ehr',
Wie in Kaiser Friedrichs Hallen.

Zeuch in Gottes Krieg hinaus,
Altes Hohenstaufenhaus!
Wo man Teufels Künste dämpft,
Wird um Gottes Reich gekämpft.
Hier auch gibt es Sarazenen,
Hier auch ist ein Orient,
Wo die deutsche Liebe brennt,
Hier auch ist ein Platz der Tränen.

Wo man unsre Mutter schlug,
Die uns all' am Herzen trug.
Hier auch ist ein heil'ges Grab,
Wo die Herrin sich hinab
Barg mit vielen tiefen Wunden,
Wo sie einsam harrt und lauscht,
Ob der Sieger Flug nicht rauscht,
Ach, schon viele Tag' und Stunden.

Zieh dem deutschen Heer voraus,
Altes Hohenstaufenhaus,
Oder wer berufen ist,
Wer ein Deutscher ist, ein Christ
Und ein Freier wohlgeboren,
Ritter, Priester, Bauersmann,
Zieh voran dem heil'gen Bann,
Alle haben ihn erkoren.

Flammen lodern, Fahnen wehn,
Und es wird mit Gott geschehn,
Was der Weisen Mut erkor,
Was der Treuen Herz beschwor.
Lebet wohl, ihr heil'gen Mauern,
Siegeslust wird bald euch kund,
Und der neue deutsche Bund
Soll euch, Steine, überdauern.


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