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Die heilige Gastfreundschaft

El-Hakan, der Sohn des El-Leyl, hatte sich dem Raub ergeben. Eines Nachts stieg er in den Palast des Statthalters von Derbem, und nachdem er eine Menge Gold, Edelsteine und kostbare Stoffe weggenommen, begab er sich auf die Flucht. In der Dunkelheit stieß er mit dem Fuß an etwas Hartes. Er dachte, es könnte vielleicht ein Edelstein, gar ein Diamant sein, und er bückte sich, nahm den Gegenstand und führte ihn an die Zunge. Und er fand, daß es ein Stück Salz war. Da erinnerte er sich des Gesetzes der Gastfreundschaft, das jedem Rechtgläubigen heilig ist, und er legte die geraubten Gegenstände hin und schlich in seine Behausung zurück.

Am folgenden Tag durchschritt der Schatzmeister des Statthalters die Räume. Er erblickte die Schätze seines Herrn ungeordnet an einem anderen Platze und bemerkte, daß kein einziger Gegenstand weggetragen war. Solches berichtete er mit bestürztem Staunen seinem Gebieter. Der aber verkündete in der ganzen Stadt, es möge jener sich melden, der die Absicht gehabt, ihn zu berauben, aber im letzten Moment sich eines Besseren besonnen hatte. Es sei ihm seine Schuld verziehen, und er möge sich im Palast melden, um ein Zeichen seiner Huld zu empfangen.

So wurde El-Hakan dafür belohnt, daß er das heilige Gesetz der Gastfreundschaft beachtet hatte, und er ging in sich und lobte Gott (dessen Name gepriesen sei).

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