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Fünftes Kapitel.
Vorbereitungen

Der Justizrath hatte die Wohnung des Meisters verschlossen gefunden; Niemand hatte ihm sagen können, wo Reinhold steckte. Den Vagabonden hatte er zwar endlich gegen Abend in der Schenke aufgetrieben, allein in einem solchen Zustande von Betrunkenheit, daß es ihm unmöglich gewesen, zu seinem Zweck zu kommen.

Nicht besser war es schon in aller Frühe Herrn Florus ergangen. Nach seiner Gewohnheit müssiggängerisch im Dorfe umherstreichend, hatte er denn auch sogleich die Neuigkeit des Tages, die Entbindung nämlich der schwarzen Margareth, erfahren. Er hatte sich früher scherzweis zum Gevatter bei Margareth angeboten und hielt es nun für seine Pflicht, sich bei den Hausgenossen nach dem Befinden der jungen Wöchnerin zu erkundigen. Es war keineswegs bloße Galanterie, auch nicht einmal bloße Menschenfreundlichkeit gewesen, daß Herr Florus sich zum Pathen angetragen: er hatte sein geheimes Plänchen dabei, der gute Herr Florus, wie bei dem Allermeisten, das er that, nur daß diese Plänchen gewöhnlich verunglückten. Er wollte seinen Roman gern recht plastisch, recht anschaulich machen, recht viel bäuerische Sitten und Gebräuche (die Dorfgeschichten florirten ja eben) hinein verflechten, und da konnte ihm nichts gelegener kommen als so einer ländlichen Taufe persönlich beizuwohnen. Ich will meinen Dukaten schon wieder heraus bekommen, dachte er bei sich, es hat nichts zu sagen …

Allein auch Herr Florus hatte Niemand im Hause getroffen als nur den alten irrsinnigen Großvater. Er hockte in einem Winkel des Hofs, zwischen allerhand Stroh und Gerülle; aus Strohhalmen und Hölzchen hatte er sich ein Ding zusammengebaut, wie ein Grab, und ein zerknittertes weißes Stück Papier darüber breitend, guckte er Herrn Florus sehr vergnüglich von der Seite an, indem er ihm mit der Hand Stillschweigen zuwinkte.

Das ist nun das Leichentuch, flüsterte er, das nun kommt, aber du mußt es nicht weiter sagen …

Herr Florus theilte die Gewohnheit sehr vieler Menschen (besonders unter den Schriftstellern soll dieselbe sehr verbreitet sein), daß sie kein Stück Papier sehen können, bedruckt oder beschrieben, sie müssen es in die Hand nehmen und müssen sehen, was darauf steht.

Auch das Stück Papier, das dem Alten zum Spielwerk diente, erregte seine Neugier; er nahm es ihm halb gedankenlos aus der Hand, hielt es dicht unter die Brille –

Ein englisches Exercitium brummte er dann nach flüchtigem Hinblick: das Englische war seine starke Seite nicht – eine Uebersetzung vermuthlich aus irgend einem alten vergessenen deutschen Roman; ja, ja, das ist nun schriftstellerische Berühmtheit und so gehen wir endlich zu Ende. Aber ich will es doch Spaßes halber dem Engelchen zeigen, es wird ihr Vergnügen machen, weil es doch ihre Muttersprache ist.

Damit legte er das Blatt bedächtig in sein Taschenbuch und wackelte von dannen.

Allmälig wurde denn nun auch der Tod der armen Lene im Dorfe ruchbar. Reinhold war früh beim Prediger gewesen und hatte um eine möglichst schleunige Beerdigung gebeten, indem er den engen Raum in der väterlichen Wohnung vorschützte. Aber er war zu keiner glücklichen Stunde zu Herrn Waller gekommen; der sonst so milde, friedfertige Mann war wie ausgetauscht gewesen. Mit auffallender Heftigkeit hatte er sich nach allen, selbst auch den kleinsten Umständen des Todesfalls erkundigt; es sei eine Sünde und Schande vor Gott und den Menschen, und noch im ewigen Leben würden sie dafür zu büßen haben, Reinhold und sein Vater, daß sie die Lene ohne letzten geistlichen Zuspruch hätten hinüberfahren lassen. Allein er wisse ja schon lange, welche verwilderte und gotteslästerliche Familie das sei; jetzt wolle er auch nichts mehr mit ihnen zu schaffen haben, und überhaupt sei das Begraben solcher Leute, wie die Lene, nicht seine Sache, Reinhold müsse sich damit an den Küster wenden.

Der Küster hatte ein langes schwarzes Buch hervorgeholt und hatte ihm, die Hornbrille auf der Nase, sehr gründlich vorgerechnet, was ein Begräbniß Nummer eins, Nummer zwei, Nummer drei koste. Für die Lene sei natürlich die schlechteste Nummer, Nummer drei, gut genug; aber auch die koste noch so und so viel. Und was übrigens die Beschleunigung des Begräbnisses betreffe, so möge er sich damit an den Todtengräber wenden.

Der Todtengräber, ein blasser, hagerer Teufel, fast so elend und arm wie der Meister selbst, war auch sogleich bereit. Wir haben heuer noch keinen Frost gehabt, sagte er, und das Erdreich ist weich; wenn du mir hilfst, Reinhold, so wollen wir mit der Grube schon bald fertig werden, sehr tief braucht sie ja für unsereins nicht zu sein.

Zuvor jedoch müsse er ihm die Bescheinigung von der Kirche bringen, daß Gebühren und Abgaben richtig bezahlt worden. Wenn es aber ein Armenbegräbniß sein solle, auf Kosten der Gemeine, so müsse er sich auf dem Schloß einen Armenzettel unterschreiben lassen; die Anmeldungen deshalb würden bei dem Herrn Inspector gemacht, dem – na, der Herr Inspector könne die Beinamen zwar nicht leiden, aber unter sich könnten sie ihn ja wohl so nennen: dem Herrn Sandmoll oder Vater Schlappfuß …

Auf diese Art hatte es denn natürlich nicht ausbleiben können, daß der Todesfall sich rasch im Dorfe herum gesprochen. Nun erklärte man sich auch, warum die Wohnung des Meisters heute so ganz verschlossen blieb. Die Wenigsten im Dorfe hatten die Verstorbene gekannt; Niemand nahm an ihrem Tode Antheil. Einige seufzten zwar und meinten, wenn sie nur auch erst so weit wären, die Todten hätten es doch am Besten: aber im Stillen dachten sie doch Alle, es würde schon noch einmal besser werden im Leben, und sie wollten es also immerhin noch eine Weile mit ansehen.

Ueberhaupt war die letzte Nacht nicht glücklich gewesen für Einige; die Diebslore, erzählte man sich, hätte wollen noch spät zum Pastor gehen, um eine Bestellung vom Schlosse auszurichten, da sei sie in der Dunkelheit vom Steg gefallen und habe sich Kopf und Gesicht grausam zerschunden. Andere machten ein sehr skeptisches Gesicht zu dieser Erzählung; mit dem zerschlagenen Kopf, meinten sie, möchte es schon seine Richtigkeit haben, aber wer weiß, woher die Diebslore ihn hätte; so klein und verkrüppelt der Sandmoll wäre, so führe er dennoch bekanntlich ein sehr strenges Hausregiment …

Diesmal hatten in der That beide Parteien Recht. Als die Diebslore sich von ihrer Betäubung wieder erholt hatte, war sie zuerst in das Pfarrhaus geschlichen. Der Teufel in Person, behauptete sie, wäre über sie hergefallen, es hätte einen Donnerschlag gegeben, daß sie nur gleich so zu Boden gesunken wäre; wo das Papier geblieben, wisse sie nicht. Es kränkte sie außerordentlich, daß der Herr Prediger, der ihr doch bei andern Gelegenheiten selbst so viel vom Teufel vorerzählt hatte, in diesem Falle nicht das Mindeste von der Erscheinung desselben hören wollte; sie würde wohl zu tief ins Glas gesehen haben, oder treibe am Ende gar ein hinterlistiges Spiel mit ihm. Er hatte einen Knecht mit der Laterne hinausgeschickt, um auf dem Fleck, wo die Erscheinung stattgefunden haben sollte, Nachsuchung zu halten. Allein außer der Spur von Tritten, die aber auch leicht von der Lore selbst herrühren konnten, und einigen Fetzen ihres Mantels hatte man nichts gefunden.

Noch weit ungemessener war der Zorn, mit welchem der Sandmoll die Elende zurückkommen sah. Er erklärte ihre ganze Erzählung für Bosheit und Lüge; schon seit Langem habe er recht wohl gemerkt, daß sie ihn hintergehe; wenn sie ihm das Papier nicht wiederschaffe, möge sie sich nur auf ihr letztes Stündlein gefaßt machen. Vor Allem sollte sie ihm erklären, wie sie auf den Weg zum Pfarrhause gekommen: und da sie das denn allerdings nicht konnte, ohne den Argwohn des Alten zu bestärken, so hatte es denn freilich einige für sie sehr unangenehme Auftritte gegeben …

Die ganze Nacht hatte der Alte in Wuth und Groll durchwacht, sich mit tausend Plänen, tausend Befürchtungen herumschlagend. Erst als er ins Freie hinaustrat und die Fenster des Meisters, hinter denen sonst schon immer ganz früh das Licht zur Arbeit leuchtete, noch zu so später Stunde verschlossen sah, ging zum ersten Mal wieder ein gewisses Behagen durch sein Herz: er hielt diesen Umstand mit dem zusammen, was Lore ihm von der nächtlichen Scene am Bett der Kranken der Wahrheit gemäß berichtet hatte – und sofort wußte er auch, daß Lene todt sei.

Der Satan verläßt die Seinen doch nicht ganz, murmelte er in sich hinein und eilte rasch ins Haus zurück, seine Anstalten zu treffen. –

Uebrigens, wenn die Schwester des Meisters auch viel bekannter im Dorf gewesen wäre, heute hätte man doch keine Zeit gehabt, sich um ihren Tod zu kümmern, so sehr nahmen die Zurüstungen zu dem morgenden Doppelfest die allgemeine Aufmerksamkeit in Anspruch.

Schon rollten Equipage auf Equipage durchs Dorf; eine Menge vornehmer, geputzter Gestalten drängte sich, bewundert und beneidet, zwischen den gaffenden Dorfbewohnern auf und ab. Vor dem neuen Maschinengebäude war eine Triumphpforte aus Tannenreisern errichtet; Fahnen und Wimpel wehten lustig in der Luft. Unweit davon war die neue Warteschule; ein Kreuz, ebenfalls mit Inschriften und Kränzen prunkte über dem Eingange. Es war ein ehemaliger Pferdestall des Commerzienraths; aber frisch geweißt und zugerichtet, wie er war, nahm er sich ganz niedlich aus. Und das bischen Ausdünstung, meinte die Commerzienräthin, das man bei nasser Witterung zuweilen noch spüre, sei den Kleinen im Gegentheil sehr gesund.

Am Prächtigsten jedoch entfalteten sich die Zurüstungen im Innern des Schlosses; alle Säle waren geöffnet, die mehr als fürstliche Pracht der Einrichtung erregte eben so viel Staunen als Glossen, welche letztern die Gäste sich freilich nur insgeheim ins Ohr raunten oder sich gelegentlich durch stumme Blicke und Winke mittheilten.

Niemand war glücklicher als die Commerzienräthin. Zwar war ihr Liebling, Herr von Lehfeldt, noch nicht zurückgekehrt. Doch hatte sie einen Brief von ihm, durch welchen er in den bestimmtesten Ausdrücken versicherte, daß er morgen zur gehörigen Stunde nicht fehlen werde.

Es hinderte sie also nichts, ihre Eitelkeit in vollen Zügen zu sättigen; im Anzug einer Nonne, aber mit Blick und Miene einer Königin rauschte sie durch die Gemächer.

Herr Florus war ihr treuer Begleiter; von allen Seiten wurde ihm so viel Schmeichelhaftes über seine Berühmtheit gesagt, und wie das doch gleich zu merken sei, wo ein Künstler, ein Dichter die Einrichtung eines Festes übernehme, daß auch er in einem Meer von Wonne schwamm und vor Händedrücken und Kratzfüßen und Puhsten und Blasen kaum noch wußte, wo ihm der Kopf stand.

Herr Waller bereitete sich zu den Reden vor, die er morgen zu halten hatte. Angelica war unsichtbar, zum großen Bedauern verschiedener junger Stutzer, die sich eigens um ihretwillen herausgemacht hatten. Sie sei von einer leichten Unpäßlichkeit befallen, sagte Herr Wolston, wenn man ihn deshalb befragte: und die Commerzienräthin setzte hinzu, es sei so die Art der jungen Dame, sie fühle sich vermuthlich in größern Gesellschaften nicht an ihrem Platze …

Der Justizrath saß in einer Sophaecke, trank ab und zu ein Glas Rheinwein und brummte und knurrte übrigens Jeden, der ihn anredete, dermaßen an, daß bald Niemand mehr den Muth dazu hatte.

Am Unglücklichsten in der ganzen glänzenden Gesellschaft fühlte sich der arme Julian; der Stern, der ihn sonst noch aufrecht erhielt, das Auge seine Schwester, fehlte ihm heut. Die Gäste wußten, daß Julian der Augapfel des Herrn Wolston; es wurde daher nie leer um seinen Lehnstuhl, Alles drängte sich, ihn zu begrüßen, nach seinem Befinden zu fragen, sein Aussehen zu rühmen, sein Wachsthum zu bewundern.

Herr Wolston stand dem Lehnstuhl seines Sohnes gegenüber in einer Fensternische. Er sprach wenig und ließ die Gäste meist nur mit seinem bekannten verbindlichen Lächeln die Revue vor sich passiren, indem er jeden einzelnen mit artiger Handbewegung zu seinem Sohn hinüberwies. Das Geschwirre und Getreibe ermüdete ihn zuletzt; er schloß die Augen, nicht um zu schlummern, o nein, nur um gewisse finstere Gedanken desto ungestörter bei sich zu verarbeiten …

Auf einmal fühlte er sich leis am Arm gezupft; es war Julian, sein Sohn.

Ich habe eine Bitte, mein Vater, sagte er: diese Festlichkeit ermüdet mich, gestatten Sie mir, daß ich mich auf mein Zimmer begebe.

Ei wohl, ei wohl, mein Söhnchen, rief der Commerzienrath, indem er sich beeiferte, die blasse Wange seines Kindes zu streicheln: du hast ganz Recht, es ist spät genug, die Leute könnten nun überhaupt auseinandergehen, du mußt dich schonen zu morgen, mein Söhnchen – Auch für morgen, erwiderte Julian, muß ich Sie bitten, mich von der Gegenwart bei diesen Festlichkeiten zu entbinden; sie ermüden mich nicht blos, sie widern mich auch an.

Widern Sie an? rief der Commerzienrath gereizt, indem er seinen Sohn hastig hinter die Gardine zog: widern Sie an? Festlichkeiten, die Ihnen keine größere Last sein können, als sie es Ihrem Vater sind, und denen ich mich gleichwohl unterziehe – um deinetwillen, mein Julian, um dich den Leuten zu zeigen und die Welt wissen zu lassen, daß du mein Alles, mein Einziges bist, und daß mir nichts zu kostbar, nichts zu theuer ist für dich?! Freilich wohl, fuhr er in immer heftigerm Tone fort, ich weiß, woher das kommt, und wer Ihnen diese Abneigung in den Kopf gesetzt hat: Ihre Stiefschwester – es ist nur Ihre Stiefschwester, vergessen Sie das niemals, Julian, und bald wird sie nur noch eine völlig Fremde für Sie sein – hat allerdings wohl weniger Ursache, sich auf den morgenden Tag zu freuen. Gestehen Sie es nur, diese Weigerung ist ihr Einfall, von ihr sind Sie aufgehetzt worden, mir die langgehoffte Freude zu verbittern …

Niemand hat mich aufgehetzt, antwortete Julian kalt, fast trotzig: aber ich höre, Sie wollen Ihr neues Fabrikgebäude nach meinem Namen benennen; ich hasse die Fabriken und die Maschinen, und möchte lieber der Sohn eines Bettlers sein – –

Der Knabe hielt inne; er fühlte wohl selbst, daß er zu weit gegangen.

Herr Wolston war leichenblaß geworden. Lieber der Sohn eines Bettlers, flüsterte er kaum hörbar, indem er den Arm des Knaben so krampfhaft packte, daß derselbe fast aufzucken mußte vor Ueberraschung und Schmerz – lieber der Sohn eines Bettlers, als mein Sohn? Sprechen Sie es doch nur aus, Julian, sprechen Sie nur aus, was man Sie gelehrt hat – o Julian, rief er in raschem Wechsel der Empfindung, du weißt nicht, du ahnst nicht, Niemand ahnt es, wie ich dich liebe! Niemand ahnt es, daß du, ja du, die einzige – schwache Stelle meines Herzens bist! Wer mich hier trifft, tödtet mich; tödte nicht deinen Vater, mein Kind …!

Er zog den Knaben stürmisch an sich und drückte heiße Küsse auf seine blasse, kranke Stirn.

Julian blieb so unbeweglich bei den Liebkosungen des Vaters wie bei seinen Vorwürfen.

Ich darf also morgen auf meinem Zimmer bleiben? nahm er das Gespräch nach einer kurzen Pause wieder auf.

Sie werden nicht auf Ihrem Zimmer bleiben, entgegnete der Commerzienrath mit zornbleichen Lippen: Sie werden dem Feste beiwohnen, Sie werden überhaupt Alles thun, was ich befehle –

Aber meine Gesundheit erlaubt mir nicht – wendete der Knabe ein.

Ihre Gesundheit, entgegnete sein Vater in hartem, scharfem Ton, erlaubt Ihnen täglich, bei jedem Wind und Wetter, mit Ihrer Schwester durch den Park zu laufen; Ihre Gesundheit hat Ihnen auch erlaubt, sich halbe Stunden lang auf einem gewissen Fleck im Garten zu verweilen, einer albernen sentimentalen Ueberraschung halber – ich weiß Alles, wie Sie sehen; Ihre Gesundheit wird Ihnen auch morgen erlauben, den Befehlen Ihres Vaters zu gehorsamen.

Der Knabe kämpfte mit sich selbst. Befehlen Sie das nicht, Vater, sagte er sodann: lassen Sie mich auf meinem Zimmer morgen, ich habe eine Ahnung, es thut nicht gut, Vater, ich fühle es – o, ich habe so schreckliche Träume gehabt – Sie lassen mich auf meinem Zimmer, mein Vater?!

Der Commerzienrath winkte einem Diener. Mein Sohn, sagte er, befiehlt auf sein Zimmer. Und dann zu Julian selbst gewendet:

Sie haben meine Befehle vernommen, Julian; Sie werden morgen zur festgesetzten Stunde erscheinen; Sie werden Sorgfalt auf Ihren Anzug verwenden und das Geschmeide anlegen, das ich Ihnen noch kürzlich schenkte; Sie werden auch –

Vater –! rief der Knabe, mit einer Bewegung, als wollte er ihm zu Füßen sinken …

Nun, wird's? wird's? herrschte der Commerzienrath den Diener an, der respectvoll in einiger Entfernung stand – und faßte mit anmuthiger Miene einen alten reichen Geschäftsfreund aus der Hauptstadt unter den Arm, der eben vor ihm vorüberstreifte, um ihn zu dem glänzend besetzten Buffet zu führen.


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