Gottlieb Konrad Pfeffel
Gedichte
Gottlieb Konrad Pfeffel

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Der Schmetterling und die Biene

(1806)

              »Wenn doch«, so sprach mit rascher Energie
Ein bunter Schmetterling zur Biene,
Die neben ihm auf einer Balsamine
Ihr Frühstück nahm, – »wenn doch das Rabenvieh,
Die Raupen, in der Hölle wären!
Wohin sich meine Flügel kehren,
Wohin mein Auge blickt so find' ich sie.
Hier fressen sie des Ölbaums frische Blüten
Und opfern dort ein Kohlbeet ihrer Wut.
Ach, welche Polizei! ich sollte hier gebieten:
Mein Urteil wäre Tod für die gesamte Brut,
Und für den Herrn des Guts die Staupe.«
»Recht!« sprach die Biene, »recht! ein häßliches Geschmeiß,
Wie jedermann, und du am besten, weiß,
Denn gestern warst du selbst noch Raupe.«

 


 


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