Gottlieb Konrad Pfeffel
Gedichte
Gottlieb Konrad Pfeffel

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Der Schutzpatron

(1805)

        Ein Kloster sandte seinen Schatz,
Des heiligen Patrons Gebeine,
Im Krieg nach einem festen Platz.
Ein Esel trug in einem Schreine
Verschlossen die geweihte Last.
Itzt langet er mit träger Hast
In einem Dörfchen an: Kniet nieder!
Ruft er in seinem Heroldston
Dem Volke zu, denn wißt, ihr Brüder,
Des Klosters mächtiger Patron
Ruht hier auf seines Knechtes Rücken.
Ei was! ein dummes, faules Tier,
Versetzt es, das nur sehen wir,
Und werden uns vor ihm nicht bücken.

Was dem Patron, das widerfährt
Selbst Gott. Sind nicht gewisse Knechte,
Die ich nicht gerne nennen möchte,
Oft Schuld, daß man den Herrn nicht ehrt?

 


 


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