Gottlieb Konrad Pfeffel
Gedichte
Gottlieb Konrad Pfeffel

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Der Hauswächter

(1796)

    Kunz nahm zu seines Hofes Wächter
Sich einen jungen Pommer an.
Sein Weib nahm einen jungen Pächter,
Aus andern Gründen zum Galan.

Einst brach ein Dieb in seine Stube,
Der Pommer schlief, der Alte nicht;
Er schoß nach ihm, allein der Bube
Entwischte seinem Strafgericht.

Nun greift er nach dem Stock und bläuet,
Der Hundepädagogik treu,
Dem armen Spitz, der Zeter schreiet,
Den mürben Rückgrat halb entzwei.

Die Nacht darauf ging Kunz zu Biere,
Da schlich der Buhle sich ins Haus;
Spitz war gewarnt, er sprengt die Türe,
Und bellt und rast und treibt ihn aus.

Die Frau hascht einen Brand vom Herde,
Und wütend, wie ein Weib sich rächt,
Streckt sie den armen Spitz zur Erde.
Zween Herren dient man selten recht.

 


 


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