Autorenseite

 << zurück weiter >> 

Anzeige. Gutenberg Edition 16. Alle Werke aus dem Projekt Gutenberg-DE. Mit zusätzlichen E-Books. Eine einmalige Bibliothek. +++ Information und Bestellung in unserem Shop +++

77

Achter Theil
Siebente Rede

Sakuludāyī

I

Das hab' ich gehört. Zu einer Zeit weilte der Erhabene bei Rājagaham, im Bambusparke, am Hügel der Eichhörnchen. Um diese Zeit nun hielten sich gar viele wohlbekannte, wohlangesehene Pilger im Pilgerhaine auf, am Pfauenhügel, Moranivāpo; Moragiryādi, Pfauenberg etc., häufig in den Inschriften von Sāñci und Barāhat. und zwar Pilger wie Anubhāro, Der siamesische Text hat Annabhāro. Varataro und Sakuludāyī, und noch andere wohlbekannte, wohlangesehene Pilger. Und der Erhabene, zeitig gerüstet, nahm Mantel und Schaale und wanderte gegen Rājagaham, um Almosenspeise. Und es gedachte der Erhabene: ›Allzu früh ist's noch, in der Stadt um Almosenspeise zu stehn; wie, wenn ich nun zum Pilgergarten, nach dem Pfauenhügel ginge, Sakuludāyī den Pilger besuchen?‹ Und der Erhabene begab sich zum Pilgergarten, nach dem Pfauenhügel hin.

Um diese Zeit aber war Sakuludāyī; der Pilger, im weiten Kreise der Pilgerschaar sitzend, in lebhaftem Gespräche begriffen; und sie machten lauten Lärm, großen Lärm, und unterhielten sich über allerhand gemeine Dinge, als wie über Könige, über Räuber, über Fürsten und Soldaten, über Krieg und Kampf, über Speise und Trank, über Kleidung und Bett, über Blumen und Düfte, über Verwandte, über Fuhrwerk und Wege, über Dörfer und Burgen, über Städte und Länder, über Weiber und Weine, über Straßen und Märkte, über die Altvorderen und über die Veränderungen, über Volksgeschichten und Seegeschichten, über dies und das und dergleichen mehr.

Und Sakuludāyī der Pilger sah den Erhabenen von ferne herankommen, und als er ihn gesehn mahnte er die Umsitzenden zur Ruhe:

»Seid nicht so laut, ihr Lieben, macht keinen Lärm, ihr Lieben: da kommt der Asket Gotamo heran! Und er liebt nicht lauten Lärm, dieser Ehrwürdige, Ruhe preist er; vielleicht mag ihn der Anblick einer lautlosen Versammlung bewegen seine Schritte hierher zu lenken.«

Und so schwiegen denn diese Pilger still. Und der Erhabene kam näher zu Sakuludāyî dem Pilger heran. Und Sakuludāyî der Pilger sprach also zum Erhabenen:

»Es komme, o Herr, der Erhabene, gegrüßt sei, o Herr, der Erhabene! Lange schon, o Herr, hat der Erhabene hoffen lassen, mich einmal hier zu besuchen. Möge sich, o Herr, der Erhabene setzen: dieser Sitz ist bereit.«

Es setzte sich der Erhabene auf den dargebotenen Sitz. Sakuludāyî; aber, der Pilger, nahm einen von den niederen Stühlen zur Hand und setzte sich an die Seite. Und zu Sakuludāyî dem Pilger, der an der Seite saß, wandte sich nun der Erhabene mit den Worten:

»Zu welchem Gespräche, Udāyî, seid ihr jetzt hier zusammengekommen, und wobei habt ihr euch eben unterbrochen?«

»Sei es, o Herr, um jenes Gespräch, warum wir hier beisammen sind: schwerlich, o Herr, wird dem Erhabenen etwas entgehn, wenn es auch später zur Sprache kommt. – Die vergangenen Tage, o Herr, vor einiger Zeit, haben sich mancherlei Büßer, Asketen und Priester, in der Volkshalle zu einer Sitzung eingefunden und unter einander also zu reden begonnen: ›Gesegnet, wahrlich, ist Bengālen und Magadhā, hochgesegnet, wahrlich, sein Volk, da diese Asketen und Priester, die von zahlreichen Jüngern und Anhängern umschaarten Häupter der Schulen, die bekannten, gefeierten Bahnbrecher, die viel bei den Leuten gelten, sich entschlossen haben in Rājagaham über die Regenzeit zu bleiben! Da ist ja Pûraṇo Kassapo, den zahlreiche Jünger und Anhänger als Haupt ihrer Schule umschaaren, ein bekannter, gefeierter Bahnbrecher, der viel bei den Leuten gilt: auch der hat sich entschlossen in Rājagaham über die Regenzeit zu bleiben. Da ist auch Makkhali Gosālo, da ist auch Ajito Kesakambalo, da ist Pakudho Kaccāyano, und Sañjayo Belaṭṭhaputto, und Nigaṇṭho Nāthaputto, da ist auch der Asket Gotamo: ein jeder von zahlreichen Jüngern und Anhängern als Haupt der Schule umschaart, ein bekannter, gefeierter Bahnbrecher, der viel bei den Leuten gilt, und jeder will in Rājagaham über die Regenzeit bleiben. Welcher von diesen lieben Asketen und Priestern wird da im Kreise der Jünger werthgehalten, hochgeschätzt, geachtet und geehrt? Und wen, Wie der siam. Text wohl auch die anderen richtig kañ ca; vorher garu°

Die Auskunft über die sechs anderen Meister, welche die Kommentatoren zu geben wissen, hat gewiss keinen höheren Werth als ihre sonstige Stegreif-Exegese. So wird z. B. vom ersten, Pūraņo Kassapo, erzählt, er sei von gemeiner Geburt und ehedem eines großen Herrn Diener gewesen, und zwar der hundertste mit neunundneunzig anderen zusammen, habe also die Zahl gerade vollgemacht, pūretvā: daher der Name Pūraņo, u.s.w. Solche Gassenetymologien sind ja allgemein recht beliebt, nicht nur in Indien. Eine vogtländische Sage weiß nicht minder verbürgt von einem »heiligen Loff« zu berichten, der als Klausner im Walde zwischen Roda und Gera lebte, und zu welchem die Leute von weither gewallfahrtet kamen: allmälig sei dann später ein Ort entstanden, von diesem »Gange zum heiligen Loff« St. Gangloff geheißen – der ursprüngliche Gangolf war den biederen Nachfahren natürlich längst entschwunden. Indogermanische Volksverwandtschaft zeigt auch hier typische Züge.
den sie werthhalten, hochschätzen, haben sie ihres Vertrauens gewürdigt?‹ Da sagten nun einige: ›Dieser Pûraṇo Kassapo hat zahlreiche Jünger und Anhänger um sich, ist das Haupt einer Schule, ein bekannter, gefeierter Bahnbrecher, der viel bei den Leuten gilt: aber er wird von den Jüngern nicht werthgehalten, nicht hochgeschätzt, nicht geachtet, nicht geehrt; nicht Pῡraṇo Kassapo ist es, den die Jünger werthhalten, hochschätzen, ihres Vertrauens würdigen. Eines Tages trug Pῡraṇo Kassapo einer vielhundertköpfigen Schaar seine Lehre vor. Da ließ sich einer der Jünger Pῡraṇo Kassapos also vernehmen: ›Nicht soll, ihr Lieben, Pῡraṇo Kassapo darum befragt werden: er weiß das nicht. Wir wissen es: uns mögt ihr darum befragen, wir werden es euch Lieben erklären.‹ Und Pῡraṇo Kassapo rang da vergeblich die Hände und rief: ›Beruhigt euch, ihr Lieben! Redet, ihr Lieben, nicht so laut! Ihr Lieben seid nicht gefragt worden, uns hat man gefragt! Wir wollen es ihnen klar machen.‹ Und viele der Jünger haben dann Pῡraṇo Kassapo das Wort entwunden und sind von ihm abgefallen: ›Nicht du kennst diese Lehre und Ordnung: ich kenne diese Lehre und Ordnung! Was wirst du diese Lehre und Ordnung verstehn? Auf falscher Fährte bist du: ich bin auf rechter Fährte. Mir ist's gelungen: dir misslungen. Was vorher zu sagen ist hast du nachher gesagt: was nachher zu sagen ist hast du vorher gesagt. Deine Behauptung Lies mit dem siam. Texte adhiciņņaṃ. ist umgestürzt, dein Wort dir entwunden worden: gebändigt bist du, gieb deine Rede verloren, oder widersteh' wenn du kannst!‹ Und so wird Pῡraṇo Kassapo von den Jüngern nicht werthgehalten, nicht hochgeschätzt, nicht geachtet, nicht geehrt; und nicht Pῡraṇo Kassapo ist es, den die Jünger werthhalten, hochschätzen, ihres Vertrauens würdigen. Und erzürnt ist Pῡraṇo Kassapo vom Zorn der Lehre.‹ – Andere wieder sagten: ›Da ist auch Makkhali Gosālo, auch Ajito Kesakambalo, auch Pakudho Kaccāyano, und Sañjayo Belaṭṭhaputto, und Niganṭho Nāthaputto: ein jeder hat zahlreiche Jünger und Anhänger um sich, ist das Haupt einer Schule, ein bekannter, gefeierter Bahnbrecher, der viel bei den Leuten gilt. Ebenso heißt es noch auf einer Inschrift aus dem 1. Jahrh. n. Chr. von einem berühmten Jainameister in Mathurā bahavovacaka-ca-gaņino-ca: Epigraphia Indica vol. II, p. 209, No. 36. aber keiner wird von den Jüngern werthgehalten und hochgeschätzt, keiner geachtet und geehrt; und keiner ist es, den die Jünger werthhalten, hochschätzen, ihres Vertrauens würdigen. Und erzürnt sind sie alle vom Zorn der Lehre.‹ – Wieder andere sagten: ›Dieser Asket Gotamo hat zahlreiche Jünger und Anhänger um sich, ist das Haupt einer Schule, ein bekannter, gefeierter Bahnbrecher, der viel bei den Leuten gilt: und e wird von den Jüngern werthgehalten, hochgeschätzt, geachtet und geehrt; der Asket Gotamo ist es, den die Jünger werthhalten, hochschätzen, ihres Vertrauens würdigen. Eines Tages trug der Asket Gotamo einer vielhundertköpfigen Schaar seine Lehre vor. Da ließ einer der Jünger des Asketen Gotamo ein Räuspern hören. Und einer der Ordensbrüder streifte ihn mit dem Knie an: ›Nicht so laut, Ehrwürdiger, bitte! Möge der Ehrwürdige sich leise verhalten: unser Meister, der Erhabene legt die Lehre dar.‹ Zu einer Zeit wo der Asket Gotamo einer vielhundertköpfigen Schaar die Lehre darlegt, zu einer solchen Zeit hört man eben bei den Jüngern des Asketen Gotamo nicht einmal das Geräusch des Nießens oder Sichräusperns, und die ganze Schaar blickt erwartungsvoll auf zu ihm: ›Was uns der Erhabene wird lehren, dem wollen wir lauschen.‹ So berichtet auch Strabo p. 712, nach Megasthenes: Τον δ'αχροωυενον ουτε λαλησαι δεμις ουτε χρεψασδαι αλλ' ουδε πτυσαι. – Zum Gleichnisse cf. des Aristonymos Wort, Stob. Flor. XIII, 23: Ωσπερ το μελι τα ήλχωμενα δαχνει,τοις δε χατα φυσιν ήδυ εστιν, ούτω χαι οι εχ φιλοσοφιας λογοι. Gleichwie etwa wenn ein Mann auf dem Hauptplatze Honig, süßen, gereinigten, auspresste, und es stände eine große Schaar Menschen erwartungsvoll rings um ihn her: ebenso nun auch sind sie um den Asketen Gotamo geschaart, wann er vielen hunderten die Lehre darlegt; und da hört man bei den Jüngern des Asketen Gotamo nicht einmal das Geräusch des Nießens oder Sichräusperns, und die ganze Schaar blickt erwartungsvoll auf zu ihm: ›Was uns der Erhabene wird lehren, dem wollen wir lauschen.‹ Selbst jene Jünger des Asketen Gotamo, die sich den Ordensbrüdern angeschlossen hatten, dann die Askese aufgaben, um zur Gewohnheit zurückzukehren, auch die preisen das Lob des Meisters, preisen das Lob der Lehre, preisen das Lob der Jüngerschaft, tadeln sich selber nur, tadeln nicht andere: ›Wir nur sind unsälig, wir haben Schuld, die wir, in eine also wohlverkündete Lehre und Ordnung eingetreten, nicht imstande waren zeitlebens das vollkommene, vollendete Asketenleben zu führen.‹ Und sie leben auf dem Lande, oder leben als Anhänger, und halten an ihren fünf Grundsätzen fest. Nicht tödten, nicht stehlen, nicht ausschweifen, nicht lügen, nicht sich berauschen. – Die obige Klage vernimmt man wörtlich in einem Ausspruche Bhartṛhariś wieder, den uns I-Tsing aufbewahrt hat, bei Max Müller »India etc.« Exkurs F. So wird der Asket Gotamo von den Jüngern werthgehalten, hochgeschätzt, geachtet und geehrt; und der Asket Gotamo ist es, den die Jünger werthhalten, hochschätzen, ihres Vertrauens würdigen.‹«

»Was für Eigenschaften aber, Udāyī, merkst du an mir, warum mich die Jünger werthhalten, hochschätzen, achten und ehren und auch des Vertrauens würdigen?«

»Fünf sind es, o Herr, der Eigenschaften, die der Erhabene aufweist, warum die Jünger den Erhabenen werthhalten, hochschätzen, achten und ehren und auch des Vertrauens würdigen: welche fünf? Der Erhabene, o Herr, nimmt karge Nahrung ein und preist das Lob der kargen Ernährung; weil nun, o Herr, der Erhabene karge Nahrung einnimmt und das Lob der kargen Ernährung preist, so ist das, o Herr, die erste Eigenschaft, die der Erhabene aufweist, warum die Jünger den Erhabenen werthhalten, hochschätzen, achten und ehren und auch des Vertrauens würdigen. In der editio P. T. S. ist der Satz yam pi bis vaņņavādī, ferner dhammaṃ vergessen, u.s.w. Weiter sodann, o Herr, ist der Erhabene zufrieden mit was immer für einem Gewande und preist das Lob der Zufriedenheit mit jeglichem Gewande; weil nun, o Herr, der Erhabene mit was immer für einem Gewande zufrieden ist und das Lob der Zufriedenheit mit jeglichem Gewande preist, so ist das, o Herr, die zweite Eigenschaft, die der Erhabene aufweist, warum die Jünger den Erhabenen werthhalten, hochschätzen, achten und ehren und auch des Vertrauens würdigen. Weiter sodann, o Herr, ist der Erhabene zufrieden mit was immer für Almosenbissen und preist das Lob der Zufriedenheit mit jeglichen Almosenbissen; weil nun, o Herr, der Erhabene mit was immer für Almosenbissen zufrieden ist und das Lob der Zufriedenheit mit jeglichen Almosenbissen preist, so ist das, o Herr, die dritte Eigenschaft, die der Erhabene aufweist, warum die Jünger den Erhabenen werthhalten, hochschätzen, achten und ehren und auch des Vertrauens würdigen. Weiter sodann, o Herr, ist der Erhabene zufrieden mit was immer für Sitz und Lager und preist das Lob der Zufriedenheit mit jeglichem Sitz und Lager; weil nun, o Herr, der Erhabene mit was immer für einem Sitz und Lager zufrieden ist und das Lob der Zufriedenheit mit jeglichem Sitz und Lager preist, so ist das, o Herr, die vierte Eigenschaft, die der Erhabene aufweist, warum die Jünger den Erhabenen werthhalten, hochschätzen, achten und ehren und auch des Vertrauens würdigen. Weiter sodann, o Herr, ist der Erhabene abgeschieden und preist das Lob der Abgeschiedenheit; weil nun, o Herr, der Erhabene abgeschieden ist und das Lob der Abgeschiedenheit preist, so ist das, o Herr, die fünfte Eigenschaft, die der Erhabene aufweist, warum die Jünger den Erhabenen werthhalten, hochschätzen, achten und ehren und auch des Vertrauens würdigen. Das sind, o Herr, die fünf Eigenschaften, die der Erhabene aufweist, warum, die Jünger den Erhabenen werthhalten, hochschätzen, achten und ehren und auch des Vertrauens würdigen.«

»Karge Nahrung nimmt der Asket Gotamo ein und preist das Lob der kargen Ernährung: wenn mich also, Udāyī', die Jünger werthhielten, hochschätzten, achteten und ehrten und auch des Vertrauens würdigten, so giebt es da Jünger, Udāyī, bei mir, die nur einen Napf, nur einen halben Napf, nur eine Bilva, nur eine halbe Bilva voll Nahrung einnehmen. Eine Bilva fasst ungefähr einen drittel Liter. – Mit der hier und im Folgenden dargelegten strengen Zucht vergleiche man namentlich den zweiten Theil der großen Sannyāsopaniṣ,at, v. 59-103, sowie der Nā:radaparivrājakopaniṣ,at fünften Theil, dessen v. 12 e. g. lautet:

Pāṃsunā ca praticchannaś
śūnyāgārapratiśrayaḥ
vṛkṣamūlaniketo vā
tyaktasarvapriyāpriyaḥ.
Ich aber nehme, Udāyī, zuweilen diese Schaale bis zum Rande und über den Rand mit Nahrung gefüllt ein. ›Karge Nahrung nimmt der Asket Gotamo ein und preist das Lob der kargen Ernährung‹: wenn mich also, Udāyī, die Jünger werthhielten, hochschätzten, achteten und ehrten und auch des Vertrauens würdigten, so möchten jene, Udāyī, meiner Jünger, die nur einen Napf, nur einen halben Napf, nur eine Bilva, nur eine halbe Bilva voll Nahrung einnehmen, nicht um solche Eigenschaft mich werthhalten, hochschätzen, achten und ehren und auch des Vertrauens würdigen.

»Zufrieden ist der Asket Gotamo mit was immer für einem Gewande und preist das Lob der Zufriedenheit mit jeglichem Gewande: wenn mich also, Udāyī, die Jünger werthhielten, hochschätzten, achteten und ehrten und auch des Vertrauens würdigten, so giebt es da Jünger, Udāyī, bei mir, die sich in Fetzen hüllen, rauhe Gewänder anlegen: vom Leichenplatze, vom Kehrichthaufen, vom Tandelmarkte lesen sie Lumpen nantakāni; von √ naṃ, na(ṃ)tas. Cf. naṃtum, naṃtva; zur Bed.: pariṇatādi. Das nördliche namatam hat natürlich nichts damit zu schaffen. auf, stücken den Mantel zurecht und tragen ihn. Ich aber trage, Udāyī, zuweilen bürgerliche Gewänder, aus festem rauhen Gewebe, Lies mit dem siam. Texte daḷhāni suttalūkhāni. wie Kürbissfäden. ›Zufrieden ist der Asket Gotamo mit was immer für einem Gewande und preist das Lob der Zufriedenheit mit jeglichem Gewande‹: wenn mich also, Udāyī, die Jünger werthhielten, hochschätzten, achteten und ehrten und auch des Vertrauens würdigten, so möchten jene, Udāyī, meiner Jünger, die sich in Fetzen hüllen, rauhe Gewänder anlegen, die vom Leichenplatze, vom Kehrichthaufen, vom Tandelmarkte Lumpen auflesen, den Mantel zurechtstücken und tragen, nicht um solche Eigenschaft mich werthhalten, hochschätzen, achten und ehren und auch des Vertrauens würdigen. »'Zufrieden ist der Asket Gotamo mit was immer für Almosenbissen und preist das Lob der Zufriedenheit mit jeglichen Almosenbissen': wenn mich also, Udāyī, die Jünger werthhielten, hochschätzten, achteten und ehrten und auch des Vertrauens würdigten, so giebt es da Jünger, Udāyī, bei mir, die um Almosenbissen ausgehn, von Haus zu Hause hintreten, mit Resten schon befriedigt sind, Es ist, wie der siam. Text andeutet, ucchepdke va te ratā zu lesen. – Cf. die, dem Sinne nach identische, Variante Theragāthā v. 843, 1146: uñchā(ya)pattāgate ratā. Damit urverwandt ist unsere Unze, von uncia, uncus, ογ,χο,ς aṉkas √añc, √vañc, √uñch; eine Unze ist demnach eigentlich gleich einer Krumme (panis, æris etc.). und stehn sie im Hofe des Hauses und werden zum Sitzen eingeladen, nehmen sie es nicht an. Ich aber nehme, Udāyī, zuweilen auch eingeladen Reis zu mir, der gekocht und gesichtet, saftig und würzig bereitet ist. ›Zufrieden ist der Asket Gotamo mit was immer für Almosenbissen und preist das Lob der Zufriedenheit mit jeglichen Almosenbissen‹: wenn mich also, Udāyī, die Jünger werthhielten, hochschätzten, achteten und ehrten und auch des Vertrauens würdigten, so möchten jene, Udāyī, meiner Jünger, die um Almosenbissen ausgehn, von Haus zu Hause hintreten, mit Resten schon befriedigt sind, und, stehn sie im Hofe des Hauses und werden zum Sitzen eingeladen, es nicht annehmen, nicht um solche Eigenschaft mich werthhalten, hochschätzen, achten und ehren und auch des Vertrauens würdigen.

»›Zufrieden ist der Asket Gotamo mit was immer für Sitz und Lager und preist das Lob der Zufriedenheit mit jeglichem Sitz und Lager': wenn mich also, Udāyī, die Jünger werthhielten, hochschätzten, achteten und ehrten und auch des Vertrauens würdigten, so giebt es da Jünger, Udāyī, bei mir, die unter Bäumen leben, in der offenen Ebene leben, die acht Monde kein Obdach aufsuchen. nur für die Regenzeit eine Hütte sich selber errichten. Cf. Theragāth6#257; v. 127 f. Ich aber wohne, Udāyī, zuweilen auch in Parkhäusern, wo die Wände, Stürmen zu wehren, mit Kalk bestrichen, mit Kalk verstrichen, die Thüren verriegelt, die Fenster verschlossen sind. ›Zufrieden ist der Asket Gotamo mit was immer für Sitz und Lager und preist das Lob der Zufriedenheit mit jeglichem Sitz und Lager‹: wenn mich also, Udāyī, die Jünger werthhielten, hochschätzten, achteten und ehrten und auch des Vertrauens würdigten, so möchten jene, Udāyī, meiner Jünger, die unter Bäumen leben, in der offenen Ebene leben, die acht Monde kein Obdach aufsuchen, nicht um solche Eigenschaft mich werthhalten, hochschätzen, achten und ehren und auch des Vertrauens würdigen.

»››Abgeschieden ist der Asket Gotamo und preist das Lob der Abgeschiedenheit‹: wenn mich also, Udāyī, die Jünger werthhielten, hochschätzten, achteten und ehrten und auch des Vertrauens würdigten, so giebt es da Jünger, Udāyī, bei mir, die Waldeinsiedler, fern abgelegen sind, sich tief im Walde an fern abgelegenen Orten einsam aufhalten, die halbmonatlich hingehn zur Mönchgemeinde, wann die Regel verkündet wird. Ich aber lebe, Udāyī, zuweilen in Gesellschaft der Mönche und Nonnen, der Anhänger und Anhängerinen, des Königs und königlicher Fürsten, der Büßer und büßender Pilger. ›Abgeschieden ist der Asket Gotamo und preist das Lob der Abgeschiedenheit‹, wenn mich also, Udāyī, die Jünger werthhielten, hochschätzten, achteten und ehrten und auch des Vertrauens würdigten, so möchten jene, Udāyī, meiner Jünger, die Waldeinsiedler, fern abgelegen sind, sich tief im Walde an fern abgelegenen Orten einsam aufhalten, die halbmonatlich hingehn zur Mönchgemeinde, wann die Regel verkündet wird, nicht um solche Eigenschaft mich werthhalten, hochschätzen, achten und ehren und auch des Vertrauens würdigen.

»Und also, Udāyī, sind es nicht diese fünf Eigenschaften, warum die Jünger mich werthhalten, hochschätzen, achten und ehren und auch des Vertrauens würdigen; vielmehr sind es, Udāyī, fünf andere Eigenschaften, warum die Jünger mich werthhalten, hochschätzen, achten und ehren und auch des Vertrauens würdigen: welche fünf?

»Da sind mir, Udāyī, die Jünger um Tugend zugethan: ›Tugendächt ist der Asket Gotamo, mit der höchsten Tugendheit begabt‹; weil mir aber, Udāyī, die Jünger um Tugend zugethan sind: ›Tugendächt ist der Asket Gotamo, mit der höchsten Tugendheit begabt‹, so ist das, Udāyī, die erste Eigenschaft, warum die Jünger mich werthhalten, hochschätzen, achten und ehren und auch des Vertrauens würdigen.

»Weiter sodann, Udāyī, sind mir die Jünger um zunehmende Wissensklarheit zugethan: ›Wissend nur sagt der Asket Gotamo ›Ich weiß es‹, sehend nur sagt der Asket Gotamo ›Ich seh' es‹, zum Erkennen legt der Asket Gotamo die Lehre dar, nicht zum Verkennen, begründet legt der Asket Gotamo die Lehre dar, nicht unbegründet, erfassbar legt der Asket Gotamo die Lehre dar, nicht unerfassbar‹; Zu dieser ursprünglichen Bedeutung von pāṭihāriyam, das patiggaho analog ist, cf. Chāndogyopaniṣat I, 11 i. f.: ... sarvāṇi ha vā im6#257;ni bhūtānyannam eva pratiharamāṇāni jivanti weil mir aber, Udāyī, die Jünger um zunehmende Wissensklarheit zugethan sind: ›Wissend nur sagt der Asket Gotamo ›Ich weiß es‹, sehend nur sagt der Asket Gotamo ›Ich seh' es‹, zum Erkennen legt der Asket Gotamo die Lehre dar, nicht zum Verkennen, begründet legt der Asket Gotamo die Lehre dar, nicht unbegründet, erfassbar legt der Asket Gotamo die Lehre dar, nicht unerfassbar‹, so ist das, Udāyī, die zweite Eigenschaft, warum die Jünger mich werthhalten, hochschätzen, achten und ehren und auch des Vertrauens würdigen. »Weiter sodann, Udāyī, sind mir die Jünger um Weisthum zugethan: ›Weise ist der Asket Gotamo, mit der höchsten Weisheit begabt; dass er etwa eine künftige Redeweise nicht vorhersehn, oder eine gegebene Gegenrede nicht mit Recht wohlabgewiesen abweisen könnte, nicht findet sich ein solcher Fall.‹ Was meinst du wohl, Udāyī: möchten da nun meine Jünger, also wissend, also sehend, sich in Zwischenfragen einlassen?«

»Gewiss nicht, o Herr!«

»Denn ich erwarte, Udāyī, von den Jüngern keine Belehrung, sondern die Jünger erwarten Belehrung von mir. Weil mir aber, Udāyī, die Jünger um Weisthum zugethan sind: ›Weise ist der Asket Gotamo, mit der höchsten Weisheit begabt; dass er etwa eine künftige Redeweise nicht vorhersehn, oder eine gegebene Gegenrede nicht mit Recht wohlabgewiesen abweisen könnte, nicht findet sich ein solcher Fall‹, so ist das, Udāyī, die dritte Eigenschaft, warum die Jünger mich werthhalten, hochschätzen, achten und ehren und auch des Vertrauens würdigen.

»Weiter sodann, Udāyī, gehn mir die Jünger, um was sie leiden in Leiden versunken, in Leiden verloren, entgegen und fragen mich um die heilige Wahrheit vom Leiden; und ich geb' ihnen, um die heilige Wahrheit vom Leiden befragt, die Antwort: und ich erhebe ihnen das Herz durch der Frage Beantwortung. Und sie fragen mich um die heilige Wahrheit von der Leidensentwicklung, von der Leidensauflösung, von dem Pfade, der zur Leidensauflösung führt; und ich geb' ihnen, also befragt, die Antwort: und ich erhebe ihnen das Herz durch der Frage Beantwortung. Weil mir aber, Udāyī, die Jünger, um was sie leiden in Leiden versunken, in Leiden verloren, entgegengehn und mich um die heilige Wahrheit vom Leiden fragen; und ich geb' ihnen, um die heilige Wahrheit vom Leiden befragt, die Antwort und erhebe ihnen das Herz durch der Frage Beantwortung, und sie fragen mich um die heilige Wahrheit von der Leidensentwicklung, von der Leidensauflösung, von dem Pfade, der zur Leidensauflösung führt, und ich geb' ihnen, also befragt, die Antwort und erhebe ihnen das Herz durch der Frage Beantwortung: so ist das, Udāyī, die vierte Eigenschaft, warum die Jünger mich werthhalten, hochschätzen, achten und ehren und auch des Vertrauens würdigen.

»Weiter sodann, Udāyī, hab' ich den Jüngern die Pfade gewiesen, auf deren Stegen meine Jünger zu den vier Pfeilern der Einsicht gelangen: da wacht, Udāyī, der Mönch beim Körper über den Körper, unermüdlich, klaren Sinnes, einsichtig, nach Verwindung weltlichen Begehrens und Bekümmerns; wacht bei den Gefühlen über die Gefühle, unermüdlich, klaren Sinnes, einsichtig, nach Verwindung weltlichen Begehrens und Bekümmerns; wacht beim Gemüthe über das Gemüth, unermüdlich, klaren Sinnes, einsichtig, nach Verwindung weltlichen Begehrens und Bekümmerns; wacht bei den Erscheinungen über die Erscheinungen, unermüdlich, klaren Sinnes, einsichtig, nach Verwindung weltlichen Begehrens und Bekümmerns. Da haben denn meine Jünger der Erkenntniss letzte Vollendung reichlich erreicht.

»Weiter sodann, Udāyī, hab' ich den Jüngern die Pfade gewiesen, auf deren Stegen meine Jünger die vier gewaltigen Kämpfe bestehn: da weckt, Udāyī, der Mönch seinen Willen, dass er unaufgestiegene üble, unheilsame Dinge nicht aufsteigen lasse, er müht sich darum, muthig bestrebt, rüstet das Herz, macht es kampfbereit; weckt seinen Willen, dass er aufgestiegene üble, unheilsame Dinge vertreibe, er müht sich darum, muthig bestrebt, rüstet das Herz, macht es kampfbereit; weckt seinen Willen, dass er unaufgestiegene heilsame Dinge aufsteigen lasse, er müht sich darum, muthig bestrebt, rüstet das Herz, macht es kampfbereit; weckt seinen Willen, dass er aufgestiegene heilsame Dinge sich festigen, nicht lockern, weiterentwickeln, erschließen, entfalten, erfüllen lasse, er müht sich darum, muthig bestrebt, rüstet das Herz, macht es kampfbereit. Da haben denn meine Jünger der Erkenntniss letzte Vollendung reichlich erreicht.

»Weiter sodann, Udāyī, hab' ich den Jüngern die Pfade gewiesen, auf deren Stegen meine Jünger die vier Machtgebiete erobern: da erobert, Udāyī, der Mönch das durch Innigkeit, Ausdauer und Sammlung des Willens gezeugte Machtgebiet; erobert das durch Innigkeit, Ausdauer und Sammlung der Kraft gezeugte Machtgebiet; erobert das durch Innigkeit, Ausdauer und Sammlung des Gemüthes gezeugte Machtgebiet; erobert das durch Innigkeit, Ausdauer und Sammlung des Prüfens gezeugte Machtgebiet. Da haben denn meine Jünger der Erkenntniss letzte Vollendung reichlich erreicht.

»Weiter sodann, Udāyī, hab' ich den Jüngern die Pfade gewiesen, auf deren Stegen meine Jünger fünf der Fähigkeiten erwerben: da wird, Udāyī, der Mönch fähig der Zuversicht, die zur Ebbung führt, zur Erwachung führt; fähig der Kraft, die zur Ebbung führt, zur Erwachung führt; fähig der Einsicht, die zur Ebbung führt, zur Erwachung führt; fähig der Innigkeit, die zur Ebbung führt, zur Erwachung führt; fähig der Weisheit, die zur Ebbung führt, zur Erwachung führt. Da haben denn meine Jünger der Erkenntniss letzte Vollendung reichlich erreicht.

»Weiter sodann, Udāyī, hab' ich den Jüngern die Pfade gewiesen, auf deren Stegen meine Jünger fünf der Vermögen erwerben: da wird, Udāyī, der Mönch vermögend an Zuversicht, die zur Ebbung führt, zur Erwachung führt; vermögend an Kraft, die zur Ebbung führt, zur Erwachung führt; vermögend an Einsicht, die zur Ebbung führt, zur Erwachung führt; vermögend an Innigkeit, die zur Ebbung führt, zur Erwachung führt; vermögend an Weisheit, die zur Ebbung führt, zur Erwachung führt. Da haben denn meine Jünger der Erkenntniss letzte Vollendung reichlich erreicht.

»Weiter sodann, Udāyī, hab' ich den Jüngern die Pfade gewiesen, auf deren Stegen meine Jünger die sieben Erweckungen wirken: da wirkt, Udāyī, der Mönch der Einsicht Erweckung, die abgeschieden gezeugte, abgelöst gezeugte, ausgerodet gezeugte, die in Endsal übergeht; wirkt des Tiefsinns Erweckung, die abgeschieden gezeugte, abgelöst gezeugte, ausgerodet gezeugte, die in Endsal übergeht; wirkt der Kraft Erweckung, die abgeschieden gezeugte, abgelöst gezeugte, ausgerodet gezeugte, die in Endsal übergeht; wirkt der Heiterkeit Erweckung, die abgeschieden gezeugte, abgelöst gezeugte, ausgerodet gezeugte, die in Endsal übergeht; wirkt der Lindheit Erweckung, die abgeschieden gezeugte, abgelöst gezeugte, ausgerodet gezeugte, die in Endsal übergeht; wirkt der Innigkeit Erweckung, die abgeschieden gezeugte, abgelöst gezeugte, ausgerodet gezeugte, die in Endsal übergeht; wirkt des Gleichmuths Erweckung, die abgeschieden gezeugte, abgelöst gezeugte, ausgerodet gezeugte, die in Endsal übergeht. Da haben denn meine Jünger der Erkenntniss letzte Vollendung reichlich erreicht.

»Weiter sodann, Udāyī, hab' ich den Jüngern die Pfade gewiesen, auf deren Stegen meine Jünger den heiligen achtfältigen Weg gewinnen: da gewinnt, Udāyī, der Mönch rechte Erkenntniss, rechte Gesinnung, rechte Rede, rechtes Handeln, rechtes Wandeln, rechtes Mühn, rechte Einsicht, rechte Einigung. Da haben denn meine Jünger der Erkenntniss letzte Vollendung reichlich erreicht.

»Weiter sodann, Udāyī, hab' ich den Jüngern die Pfade gewiesen, auf deren Stegen meine Jünger die acht Freiungen finden. Formhaft ist er und sieht die Formen: das ist die erste Freiung. Innen ohne Formwahrnehmung sieht er außen Formen: das ist die zweite Freiung. Schönheit nur hat er im Sinne: das ist die dritte Freiung. Durch völlige Überwindung der Form Wahrnehmungen, Vernichtung der Gegenwahrnehmungen, Verwerfung der Vielheitwahrnehmungen gewinnt er in dem Gedanken ›Gränzenlos ist der Raum‹ das Reich des unbegränzten Raumes: das ist die vierte Freiung. Nach völliger Überwindung der unbegränzten Raumsphäre gewinnt er in dem Gedanken ›Gränzenlos ist das Bewusstsein‹ das Reich des unbegränzten Bewusstseins: das ist die fünfte Freiung. Nach völliger Überwindung der unbegränzten Bewusstseinsphäre gewinnt er in dem Gedanken ›Nichts ist da‹ das Reich des Nichtdaseins: das ist die sechste Freiung. Nach völliger Überwindung der Nichtdaseinsphäre erreicht er die Gränzscheide möglicher Wahrnehmung: das ist die siebente Freiung. Nach völliger Überwindung der Gränzscheide möglicher Wahrnehmung erreicht er die Auflösung der Wahrnehmbarkeit: das ist die achte Freiung. Da haben denn meine Jünger der Erkenntniss letzte Vollendung reichlich erreicht.

»Weiter sodann, Udāyī, hab' ich den Jüngern die Pfade gewiesen, auf deren Stegen meine Jünger acht Grade der Überwindung durchschreiten. Innen nimmt er Formen wahr, einig; außen sieht er Formen, wenig, schöne und unschöne; solche überwindend sagt er sich ›Ich weiß es, ich seh' es‹, nimmt es also wahr: das ist der erste Grad der Überwindung. Innen nimmt er Formen wahr, einig; außen sieht er Formen, unermesslich, schöne und unschöne; solche überwindend sagt er sich ›Ich weiß es, ich seh' es‹, nimmt es also wahr: das ist der zweite Grad der Überwindung. Innen ohne Formwahrnehmung, einig, sieht er außen Formen, wenig, schöne und unschöne; solche überwindend sagt er sich ›Ich weiß es, ich seh' es‹, nimmt es also wahr: das ist der dritte Grad der Überwindung. Innen ohne Formwahrnehmung, einig, sieht er außen Formen, unermesslich, schöne und unschöne; solche überwindend sagt er sich ›Ich weiß es, ich seh' es‹, nimmt es also wahr: das ist der vierte Grad der Überwindung. Innen ohne Formwahrnehmung, einig, sieht er außen Formen, blaue, die blau schimmern, blau scheinen, blau aussehn. Gleichwie etwa eine Hanfblüthe blau ist, blau schimmert, blau scheint, blau aussieht, oder gleichwie etwa ein Seidenstoff, auf beiden Seiten blaugefärbt, Der siam. Text hat °vimatthaṃ; es ist, wie vol. I, P. 385, °vimaṭṭhaṃ zu lesen. blau schimmert, blau scheint, blau aussieht: ebenso auch sieht er, innen ohne Formwahrnehmung, einig, außen Formen, blaue, die blau schimmern, blau scheinen, blau aussehn; solche überwindend sagt er sich ›Ich weiß es, ich seh' es‹, nimmt es also wahr: das ist der fünfte Grad der Überwindung. Innen ohne Formwahrnehmung, einig, sieht er außen Formen, gelbe, die gelb schimmern, gelb scheinen, gelb aussehn. Gleichwie etwa eine Zimmtblüthe gelb ist, gelb schimmert, gelb scheint, gelb aussieht, oder gleichwie etwa ein Seidenstoff, auf beiden Seiten gelbgefärbt, gelb schimmert, gelb scheint, gelb aussieht: ebenso auch sieht er, innen ohne Formwahrnehmung, einig, außen Formen, gelbe, die gelb schimmern, gelb scheinen, gelb aussehn; solche überwindend sagt er sich ›Ich weiß es, ich seh' es‹, nimmt es also wahr: das ist der sechste Grad der Überwindung. Innen ohne Formwahrnehmung, einig, sieht er außen Formen, rothe, die roth schimmern, roth scheinen, roth aussehn. Gleichwie etwa eine Malvenrose roth ist, roth schimmert, roth scheint, roth aussieht, oder gleichwie etwa ein Seidenstoff, auf beiden Seiten rothgefärbt, roth schimmert, roth scheint, roth aussieht: ebenso auch sieht er, innen ohne Formwahrnehmung, einig, außen Formen, rothe, die roth schimmern, roth scheinen, roth aussehn; solche überwindend sagt er sich ›Ich weiß es, ich seh' es‹, nimmt es also wahr: das ist der siebente Grad der Überwindung. Innen ohne Formwahrnehmung, einig, sieht er außen Formen, weiße, die weiß schimmern, weiß scheinen, weiß aussehn. Gleichwie etwa der Morgenstern weiß ist, weiß schimmert, weiß scheint, weiß aussieht, oder gleichwie etwa ein Seidenstoff, auf beiden Seiten weißgebleicht, weiß schimmert, weiß scheint, weiß aussieht; ebenso auch sieht er, innen ohne Formwahrnehmung, einig, außen Formen, weiße, die weiß schimmern, weiß scheinen, weiß aussehn; solche überwindend sagt er sich ›Ich weiß es, ich seh' es‹, nimmt es also wahr: das ist der achte Grad der Überwindung. Da haben denn meine Jünger der Erkenntniss letzte Vollendung reichlich erreicht. Vergl. hiermit Maitryupaniṣat IV, 2: Citrabhittir iva mithyāmanoramam ityathoktam = Therīgāthā 393.

Eine eigenthümliche Gegenseitigkeit der obigen Ausführungen und der schönen Farbenversuche Schopenhauers ist in der Form sowohl als in der tieferen Bedeutung bis auf den einzelnen Fall nachweisbar.

»Weiter sodann, Udāyī, hab' ich den Jüngern die Pfade gewiesen, auf deren Stegen meine Jünger zehn Orte der Allheit erkunden. Der Erde Allheit erkennt er, einig, durch und durch, ungetheilt, unermesslich. Des Wassers Allheit erkennt er, einig, durch und durch, ungetheilt, unermesslich. Des Feuers Allheit erkennt er, einig, durch und durch, ungetheilt, unermesslich. Der Luft Allheit erkennt er, einig, durch und durch, ungetheilt, unermesslich. Des Blauen Allheit erkennt er, einig, durch und durch, ungetheilt, unermesslich. Des Gelben Allheit erkennt er, einig, durch und durch, ungetheilt, unermesslich. Des Rothen Allheit erkennt er, einig, durch und durch, ungetheilt, unermesslich. Des Weißen Allheit erkennt er, einig, durch und durch, ungetheilt, unermesslich. Des Raumes Allheit erkennt er, einig, durch und durch, ungetheilt, unermesslich. Des Bewusstseins Allheit erkennt er, einig, durch und durch, ungetheilt, unermesslich. Da haben denn meine Jünger der Erkenntniss letzte Vollendung reichlich erreicht.

»Weiter sodann, Udāyī, hab' ich den Jüngern die Pfade gewiesen, auf deren Stegen meine Jünger die vier Schauungen eingehn. Da gewinnt, Udāyī, der Mönch, gar fern von Begierden, fern von unheilsamen Dingen, die sinnend gedenkende ruhegeborene sälige Heiterkeit, die Weihe der ersten Schauung. Diesen Körper da durchdringt und durchtränkt er nun, erfüllt ihn und sättigt ihn mit ruhegeborener säliger Heiterkeit, sodass nicht der kleinste Theil seines Körpers von ruhegeborener säliger Heiterkeit ungesättigt bleibt.

»Gleichwie etwa, Udāyī, ein gewandter Bader oder Badergeselle auf ein erzernes Becken Seifenpulver streut und mit Wasser versetzt, verreibt und vermischt, sodass sein Schaumball völlig durchfeuchtigt, innen und außen mit Feuchtigkeit gesättigt ist und nichts herabträufelt: ebenso nun auch, Udāyī, durchdringt und durchtränkt, erfüllt und sättigt der Mönch diesen Körper da mit ruhegeborener säliger Heiterkeit, sodass nicht der kleinste Theil seines Körpers von ruhegeborener säliger Heiterkeit ungesättigt bleibt. Ein verwandtes Gleichniss, palalapiṇḍaḥ snehena vyāptaḥ, findet sich Harivarṃśe II, 71, 27; Atharvaśiraupaniṣadi 4.

»Weiter sodann, Udāyī: nach Vollendung des Sinnens und Gedenkens erreicht der Mönch die innere Meeresstille, die Einheit des Gemüthes, die von sinnen, von gedenken freie, in der Einigung geborene sälige Heiterkeit, die Weihe der zweiten Schauung. Diesen Körper da durchdringt und durchtränkt er nun, erfüllt ihn und sättigt ihn mit der in der Einigung geborenen säligen Heiterkeit, sodass nicht der kleinste Theil seines Körpers von der in der Einigung geborenen säligen Heiterkeit ungesättigt bleibt.

»Gleichwie etwa, Udāyī, ein See mit unterirdischer Quelle, in den sich kein Bach von Osten oder Westen, von Norden oder Süden ergösse, keine Wolke von Zeit zu Zeit mit tüchtigem Gusse darüber hinwegzöge, in welchem nur die kühle Quelle des Grundes emporwellte und diesen See völlig durchdränge, durchtränkte, erfüllte und sättigte, sodass nicht der kleinste Theil des Sees von kühlem Wasser ungesättigt bliebe: ebenso nun auch, Udāyī, durchdringt und durchtränkt, erfüllt und sättigt der Mönch diesen Körper da mit der in der Einigung geborenen säligen Heiterkeit, sodass nicht der kleinste Theil seines Körpers von der in der Einigung geborenen säligen Heiterkeit ungesättigt bleibt.

»Weiter sodann, Udāyī: in heiterer Ruhe verweilt der Mönch gleichmüthig, einsichtig, klar bewusst, ein Glück empfindet er im Körper, von dem die Heiligen sagen: ›Der gleichmüthig Einsichtige lebt beglückt‹; so erwirkt er die Weihe der dritten Schauung. Diesen Körper da durchdringt und durchtränkt er nun, erfüllt ihn und sättigt ihn mit entsäligter Heiterkeit, sodass nicht der kleinste Theil seines Körpers von entsäligter Heiterkeit ungesättigt bleibt.

»Gleichwie etwa, Udāyī, in einem Lotusweiher einzelne blaue oder rothe oder weiße Lotusrosen im Wasser entstehn, im Wasser sich entwickeln, unter dem Wasserspiegel bleiben, aus der Wassertiefe Nahrung aufsaugen und ihre Blüthen und ihre Wurzeln von kühlem Wasser durchdrungen, durchtränkt, erfüllt und gesättigt sind, sodass nicht der kleinste Theil jeder blauen oder rothen oder weißen Lotusrose von kühlem Nass ungesättigt bleibt: ebenso nun auch, Udāyī, durchdringt und durchtränkt, erfüllt und sättigt der Mönch diesen Körper da mit entsäligter Heiterkeit, sodass nicht der kleinste Theil seines Körpers von entsäligter Heiterkeit ungesättigt bleibt.

»Weiter sodann, Udāyī: nach Verwerfung der Freuden und Leiden, nach Vernichtung des einstigen Frohsinns und Trübsinns erwirkt der Mönch die Weihe der leidlosen, freudlosen, gleichmüthig einsichtigen vollkommenen Reine, die vierte Schauung. Er setzt sich hin und bedeckt diesen Körper da mit geläutertem Gemüthe, geklärtem, sodass nicht der kleinste Theil seines Körpers von dem geläuterten Gemüthe, dem geklärten, unbedeckt bleibt.

»Gleichwie etwa, Udāyī, wenn sich ein Mann vom Scheitel bis zur Sohle in einen weißen Mantel eingehüllt niedersetzte, sodass nicht der kleinste Theil seines Körpers von dem weißen Mantel unbedeckt bliebe: ebenso nun auch, Udāyī, setzt sich der Mönch nieder und hat diesen Körper da mit geläutertem Gemüthe, mit geklärtem, überzogen, sodass nicht der kleinste Theil seines Körpers von dem geläuterten Gemüthe, dem geklärten, unbedeckt bleibt.

»Da haben denn meine Jünger der Erkenntniss letzte Vollendung reichlich erreicht.

»Weiter sodann, Udāyī, hab' ich den Jüngern die Pfade gewiesen, auf deren Stegen meine Jünger also erkennen: ›Das ist mein Leib, der gestaltet, aus den vier Hauptstoffen entstanden, von Vater und Mutter gezeugt, durch Speise und Trank entwickelt, dem Vergehn, dem Untergang, der Aufreibung, Auflösung, der Zerstörung verfallen ist; das hingegen ist mein Bewusstsein, daran gebunden, daran geknüpft.‹

»Gleichwie etwa, Udāyī, wenn da ein Juwel wäre, ein Edelstein, von reinem Wasser, achteckig, wohlbearbeitet, klar, durchsichtig, mit jeder Eigenschaft begabt; und ein Faden wäre daran befestigt, ein blauer, oder ein gelber, ein rother, oder ein weißer, ein grauer Faden; und es hätte ihn ein scharfsehender Mann um die Hand geschlungen und betrachtete ihn: ›Das ist ein Juwel, ein Edelstein, von reinem Wasser, achteckig, wohlbearbeitet, klar, durchsichtig, mit jeder Eigenschaft begabt; und ein Faden ist daran befestigt, ein blauer, oder ein gelber, ein rother, oder ein weißer, ein grauer Faden‹: ebenso nun auch, Udāyī, hab' ich den Jüngern die Pfade gewiesen, auf deren Stegen meine Jünger also erkennen: ›Das ist mein Leib, der gestaltet, aus den vier Hauptstoffen entstanden, von Vater und Mutter gezeugt, durch Speise und Trank entwickelt, dem Vergehn, dem Untergang, der Aufreibung, Auflösung, der Zerstörung verfallen ist; das hingegen ist mein Bewusstsein, daran gebunden, daran geknüpft.‹

»Da haben denn meine Jünger der Erkenntniss letzte Vollendung reichlich erreicht.

»Weiter sodann, Udāyī, hab' ich den Jüngern die Pfade gewiesen, auf deren Stegen meine Jünger aus diesem Leibe einen anderen Leib hervorgehn lassen, formhaft, geistig gestaltet, mit allen Gliedern begliedert, sinnenfällig. Gleichwie etwa, Udāyī, wenn ein Mann einem Rohre den Halm auszöge und sich sagte: ›Das ist das Rohr, das ist der Halm, eins ist das Rohr, eins ist der Halm: aus dem Rohre hab' ich ja den Halm gezogen‹; oder gleichwie etwa, Udāyī, wenn ein Mann das Schwerdt aus der Scheide zöge und sich sagte: ›Das ist das Schwerdt, das ist die Scheide, eins ist das Schwerdt, eins ist die Scheide: aus der Scheide hab' ich ja das Schwerdt gezogen‹; oder gleichwie etwa, Udāyī, wenn ein Mann eine Schlange aus dem Korbe nähme und sich sagte: ›Das ist die Schlange, das ist der Korb, eins ist die Schlange, eins ist der Korb: aus dem Korbe hab' ich ja die Schlange genommen‹: Es darf hier wohl an den bekannten adhyāropas erinnert werden, rajjusarpavat: Nirvāṇopaniṣat i. m., im Ved6#257;ntasāras No. 34 u. No. 70; wiederum, auch zweimal, von Sextus Empiricus vorgetragen, I. Pyrrhon. 227 u. I. Logic. 187. ebenso nun auch, Udāyī, hab' ich den Jüngern die Pfade gewiesen, auf deren Stegen meine Jünger aus diesem Leibe einen anderen Leib hervorgehn lassen, formhaft, geistig gestaltet, mit allen Gliedern begliedert, sinnenfällig.

»Da haben denn meine Jünger der Erkenntniss letzte Vollendung reichlich erreicht.

»Weiter sodann, Udāyī, hab' ich den Jüngern die Pfade gewiesen, auf deren Stegen meine Jünger auf manigfaltige Weise Machtentfaltung erfahren mögen: als nur einer etwa vielfach zu werden, und vielfach geworden wieder einer zu sein, oder sichtbar und unsichtbar zu werden, auch durch Mauern, Wälle, Felsen hindurchzuschweben wie durch die Luft; oder auf der Erde auf- und unterzutauchen wie im Wasser, auch auf dem Wasser zu wandeln ohne unterzusinken wie auf der Erde; oder auch durch die Luft sitzend dahinzufahren wie der Vogel mit seinen Fittichen; auch etwa diesen Mond und diese Sonne, die so mächtigen, so gewaltigen, mit der Hand zu befühlen und zu berühren; etwa gar bis zu den Brahmawelten den Körper in ihrer Gewalt zu haben. Gleichwie etwa, Udāyī, ein geschickter Töpfer oder Töpfergeselle was immer auch für Thonsachen er wollte aus wohlbereitetem Thone anfertigen und herstellen könnte; oder gleichwie etwa, Udāyī, ein geschickter Drechsler oder Drechslergeselle was immer auch für Elphenbeinsachen er wollte aus wohlbereitetem Elphenbein anfertigen und herstellen könnte; oder gleichwie etwa, Udāyī, ein geschickter Goldschmidt oder Goldschmidtgeselle was immer auch für Goldsachen er wollte aus wohlbereitetem Gold anfertigen und herstellen könnte: ebenso nun auch, Udāyī, hab' ich den Jüngern die Pfade gewiesen, auf deren Stegen meine Jünger auf manigfaltige Weise Machtentfaltung erfahren mögen. Einem der obigen Gleichnisse nahezu wörtlich entsprechend wird magische Schöpfung vom gewaltigen Hylourgen PARACELSUS beschrieben: »...wie ein Erd in deß Hafners Hand, der macht und formirt darauß was er will vnd was jhn gelust«: Straßburger Ausgabe 1603 vol. I. fol. 882.

»Da haben denn meine Jünger der Erkenntniss letzte Vollendung reichlich erreicht.

»Weiter sodann, Udāyī, hab' ich den Jüngern die Pfade gewiesen, auf deren Stegen meine Jünger mit dem himmlischen Gehör, dem geläuterten, über menschliche Gränzen hinausreichenden, beide Arten der Töne hören, die himmlischen und die irdischen, die fernen und die nahen. Gleichwie etwa, Udāyī, ein kräftiger Trompeter gar mühelos nach den vier Seiten posaunen kann, ebenso nun auch, Udāyī, hab' ich den Jüngern die Pfade gewiesen, auf deren Stegen meine Jünger mit dem himmlischen Gehör, dem geläuterten, über menschliche Gränzen hinausreichenden, beide Arten der Töne hören, die himmlischen und die irdischen, die fernen und die nahen.

»Da haben denn meine Jünger der Erkenntniss letzte Vollendung reichlich erreicht.

»Weiter sodann, Udāyī, hab' ich den Jüngern die Pfade gewiesen, auf deren Stegen meine Jünger der anderen Wesen, der anderen Personen Herz im Herzen schauen und erkennen, das begehrliche Herz als begehrlich und das begehrlose Herz als begehrlos, das gehässige Herz als gehässig und das hasslose Herz als hasslos, das irrende Herz als irrend und das irrlose Herz als irrlos, das gesammelte Herz als gesammelt und das zerstreute Herz als zerstreut, das hochstrebende Herz als hochstrebend und das niedrig gesinnte Herz als niedrig gesinnt, das edle Herz als edel und das gemeine Herz als gemein, das beruhigte Herz als beruhigt und das ruhelose Herz als ruhelos, das erlöste Herz als erlöst und das gefesselte Herz als gefesselt. Gleichwie etwa, Udāyī, ein Weib oder ein Mann, jung, frisch, gefallsam, in einem Spiegel oder in einer reinen, lauteren, hellen Wasserfläche das Bild des eigenen Antlitzes prüfend betrachten und, ist es nicht sauber, als nicht sauber, und ist es sauber, als sauber erkennen kann: ebenso nun auch, Udāyī, hab' ich den Jüngern die Pfade gewiesen, auf deren Stegen meine Jünger der anderen Wesen, der anderen Personen Herz im Herzen schauen und erkennen.

»Da haben denn meine Jünger der Erkenntniss letzte Vollendung reichlich erreicht

»Weiter sodann, Udāyī hab' ich den Jüngern die Pfade gewiesen, auf deren Stegen meine Jünger sich an manche verschiedene frühere Daseinsform erinnern, als wie an ein Leben, dann an zwei Leben, dann an drei Leben, dann an vier Leben, dann an fünf Leben, dann an zehn Leben, dann an zwanzig Leben, dann an dreißig Leben, dann an vierzig Leben, dann an fünfzig Leben, dann an hundert Leben, dann an tausend Leben, dann an hunderttausend Leben, dann an die Zeiten während mancher Weltenentstehungen, dann an die Zeiten während mancher Weltenvergehungen, dann an die Zeiten während mancher Weltenentstehungen – Weltenvergehungen. ›Dort war ich, jenen Namen hatte ich, jener Familie gehörte ich an, das war mein Stand, das mein Beruf, solches Wohl und Wehe habe ich erfahren, so war mein Lebensende; dort verschieden trat ich anderswo wieder ins Dasein: da war ich nun, diesen Namen hatte ich, dieser Familie gehörte ich an, dies war mein Stand, dies mein Beruf, solches Wohl und Wehe habe ich erfahren, so war mein Lebensende; da verschieden trat ich hier wieder ins Dasein.‹ So erinnert er sich mancher verschiedenen früheren Daseinsform, mit je den eigenthümlichen Merkmalen, mit je den eigenartigen Beziehungen.

»Gleichwie etwa, Udāyī, wenn ein Mann von seinem Orte nach einem anderen Orte ginge und von diesem Orte wieder nach einem anderen Orte und von diesem Orte nach seinem eigenen Orte zurückkehrte; der sagte sich nun: ›Ich bin von meinem Orte nach jenem Orte gegangen, dort bin ich also gestanden, also gesessen, habe also gesprochen, also geschwiegen; von jenem Orte bin ich aber nach diesem Orte gegangen, da bin ich nun also gestanden, also gesessen, habe also gesprochen, also geschwiegen; dann bin ich von diesem Orte nach meinem eigenen Orte wieder zurückgegangen‹: Zum Gleichnisse cf. Chāndogyopaniṣat VI, 14, 2; Rāmāyanam II, 108, 5–6. ebenso nun auch, Udāyī, hab' ich den Jüngern die Pfade gewiesen, auf deren Stegen meine Jünger sich an manche verschiedene frühere Daseinsform erinnern.

»Da haben denn meine Jünger der Erkenntniss letzte Vollendung reichlich erreicht.

»Weiter sodann, Udāyī, hab' ich den Jüngern die Pfade gewiesen, auf deren Stegen meine Jünger mit dem himmlischen Auge, dem geläuterten, über menschliche Gränzen hinausreichenden, die Wesen dahinschwinden und wiedererscheinen sehn, gemeine und edle, schöne und unschöne, glückliche und unglückliche, erkennen wie die Wesen je nach den Thaten wiederkehren. ›Diese lieben Wesen sind freilich in Thaten dem Schlechten zugethan, in Worten dem Schlechten zugethan, in Gedanken dem Schlechten zugethan, tadeln Heiliges, achten Verkehrtes, thun Verkehrtes; bei der Auflösung des Leibes, nach dem Tode, gelangen sie auf den Abweg, auf schlechte Fährte, zur Tiefe hinab, in untere Welt. Jene lieben Wesen sind aber in Thaten dem Guten zugethan, in Worten dem Guten zugethan, in Gedanken dem Guten zugethan, tadeln nicht Heiliges, achten Rechtes, thun Rechtes; bei der Auflösung des Leibes, nach dem Tode, gelangen sie auf gute Fährte, in sälige Welt.‹ So sehn sie mit dem himmlischen Auge, dem geläuterten, über menschliche Gränzen hinausreichenden, die Wesen dahinschwinden und wiedererscheinen, gemeine und edle, schöne und unschöne, glückliche und unglückliche, erkennen wie die Wesen je nach den Thaten wiederkehren.

»Gleichwie etwa, Udāyī, wenn da zwei Häuser wären, mit Thüren, und es betrachtete ein scharf sehender Mann, in der Mitte stehend, die Menschen, wie sie das Haus betreten und verlassen, kommen und gehn: Ähnlich Chāndogyopaniṣat VIII, 6, 2: Tadyathā mahāpatha ātata ubhau grāmau gacchatīmaṃ cāmuṃ ca, evamevādi. ebenso nun auch, Udāyī, hab' ich den Jüngern die Pfade gewiesen, auf deren Stegen meine Jünger mit dem himmlischen Auge, dem geläuterten, über menschliche Gränzen hinausreichenden, die Wesen dahinschwinden und wiedererscheinen sehn, gemeine und edle, schöne und unschöne, glückliche und unglückliche, erkennen wie die Wesen je nach den Thaten wiederkehren.

»Da haben denn meine Jünger der Erkenntniss letzte Vollendung reichlich erreicht.

»Weiter sodann, Udāyī, hab' ich den Jüngern die Pfade gewiesen, auf deren Stegen meine Jünger den Wahn versiegen und die wahnlose Gemütherlösung, Weisheiterlösung noch bei Lebzeiten sich offenbar machen, verwirklichen und erringen. Gleichwie etwa, Udāyī, wenn da am Ufer eines Alpensees von klarem, durchsichtigem, ungetrübtem Wasser ein scharfsehender Mann stände und hinblickte auf die Muscheln und Schnecken, auf den Kies und Sand und die Fische, wie sie dahingleiten und stillestehn; der sagte sich nun: ›Klar ist diese Wasserfläche, durchsichtig, ungetrübt; ich sehe darunter die Muscheln und Schnecken, den Kies und Sand und die Fische, die dahingleiten oder ruhn‹: ebenso nun auch, Udāyī, hab' ich den Jüngern die Pfade gewiesen, auf deren Stegen meine Jünger den Wahn versiegen und die wahnlose Gemütherlösung, Weisheiterlösung noch bei Lebzeiten sich offenbar machen, verwirklichen und erringen.

»Da haben denn meine Jünger der Erkenntniss letzte Vollendung reichlich erreicht.

»Das ist, Udāyī, die fünfte Eigenschaft, warum die Jünger mich werthhalten, hochschätzen, achten und ehren und auch des Vertrauens würdigen.

»Das sind, Udāyī, die fünf Eigenschaften, warum die Jünger mich werthhalten, hochschätzen, achten und ehren und auch des Vertrauens würdigen.«

 

Also sprach der Erhabene. Zufrieden freute sich Sakuludāyī der Pilger über das Wort des Erhabenen.


 << zurück weiter >>