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Die große Völkerwanderung findet endlich statt. Walthers Fortschritte im Handelsfach, und was ihm fehlte.

An einem bestimmten Tage war eine große Bewegung auf der Kaisersgracht bei der Vellestraat.

Die Fenster der oberen Stockwerke waren voll besetzt mit Dienstmädchen, die ihrem Herrgott die Zeit stahlen und auf dem Ausguck lagen.

Vielleicht schielten auch einzelne Sterbliche, die sich einbildeten, einen viel erhabeneren Standpunkt einzunehmen, durch das Guckloch zwischen den Gardinen der unteren Vorderzimmer.

Vorübergehende, die mehr Zeit als Geschäfte und vornehmes Wesen hatten, blieben stehen, um sich das Schauspiel anzusehen ...

Hier müßte nun die Beschreibung dieses Schauspiels folgen. Ach, Leser, was soll ein armer Schriftsteller machen? Um die Wahrheit zu sagen, es war eigentlich nichts Besonderes zu sehen, und die Neugier der Dienstmädchen, der Vorübergehenden und anderer war höchstens ein Zeichen der bekannten Armut an Eindrücken, die viele veranlaßt stehen zu bleiben, wo etwas los zu sein scheint, oder wo bloß andere stehen bleiben, sodaß es so aussieht, als ob da etwas los wäre.

»Kopperliths gehen aufs Land,« erzählten einander die Greten und Marien aus der Nachbarschaft. Und wer sich besonders gut unterrichtet zeigen wollte, kam ein halb Stündchen, nachdem er die Nachricht erhalten hatte, darauf zurück mit der Frage:

»Wissen Sie schon? Kopperliths gehen aufs Land!«

Um der Wahrheit die Ehre zu geben, darf ich nicht verschweigen, daß sich manchmal auch eine Variante zu erkennen gab. Drei Mevrouwen, neun Jüffrauen, siebenundzwanzig Kammerzofen, die zugleich Wäsche- und Kindermädchen waren, versicherten nichts, nahmen sich aber vor, bei der ersten Gelegenheit zu sehen, ob es auch wirklich wahr wäre, daß Kopperliths aufs Land gingen.

Ja, sage ich. Ja! ja! ja! Die Kopperliths gingen aufs Land, in der That.

Eine »Zolderschuit« lag vor der Thür. Um nun dem nicht-amsterdamschen Leser, der nicht weiß, was eine Zolderschuit ist und was »vor der Thür liegen« bedeutet, doch einige Aufklärung zu geben, will ich bloß sagen, daß eine Zolderschuit eine bestimmte Sorte von Brackwasser-Fahrzeug ist, »Vor der Thür« liegen, bedeutet hier so viel wie: in der Gracht, an der das Haus steht. Wer nun hiervon nicht viel begreift, giebt zwar einen Beweis von einer gewissen Geschicklichkeit, aber ein Pariser oder sonstiger Auswärtiger muß sich nicht einbilden, daß man von den Eigenartigkeiten einer Stadt wie Amsterdam so mit einem Mal die richtige Vorstellung haben kann.

Also, es lag ein Schiff auf der Gracht, vor der Thür, und die dienstbaren Geister des Hauses waren eifrig beim Werke, um das ganze Mobiliar herauszuschleppen.

Oberflächlich besehen, kann es wohl kleinbürgerlich scheinen, daß die stolze Familie Kopperlith sich nicht ein doppeltes Mobiliar leistete, eins in der Stadt, eins auf der Villa Grünenhaus. Das wäre doch viel einfacher gewesen.

Ach, du grundgütige Einfalt! Um das Umziehen und Packen und Rennen war es ja gerade zu thun! Die Nachbarsleute und, wer etwa gerade vorbeikam, sollten ja die Zolderschuit und die ganze Wirtschaft sehen und mußten staunen und darüber sprechen und die Nachricht von Mund zu Mund tragen, daß Kopperliths aufs Land gingen.

Und so mußte es noch einmal geschehen, Ende Oktober, wenn man wieder heim kam. Auch dann mußte die ganze Nachbarschaft sagen: »Wißt ihr schon, Kopperliths sind wieder in der Stadt!« Diese Albernheiten giebt es, mit den durch die Umstände gegebenen Abweichungen, in jedem Stande.

Alle Mann mußten helfen. Da waren Flip der Dienstmann und seine Kameraden. Auch der Kutscher mit ein paar eilig herbeigeholten Hilfen. Gerrits rheumatische Steifigkeit zeigte sich heute milder, vielleicht weil »dieser Wüllekes« mit der Sache nichts zu thun hatte. Ja – o Himmel! – selbst das Kammermädchen faßte mit an, und – o hundert Himmel! – sogar das Gesellschaftsfräulein.

Jeder hob, schob, reichte hin, setzte weg, trug, stützte, drückte, zog und rief: »Vorgesehen!«

Der einsichtsvolle Leser begreift, daß die Jüffrau, das Gesellschaftsfräulein, das ihr kolossales Quantum von gesellschaftlicher Würde zu bewahren oder zu erobern hatte, sich nur bis an die Hausthür wagte, ... und das auch nur schüchtern. Die Vorübergehenden hätten ja entdecken können, daß sie Hände am Leibe hatte.

Und das Kammermädchen, gleichzeitig Wäschebewahrerin, ... nun ja, auch diese Würdenträgerin war nicht für Packknechtsarbeit gemietet. Jeder muß sich nach seinem Stande richten, und sie kam deshalb nicht weiter als auf die dritte Treppenstufe, wohlgezählt.

Alle die Möbel mußten nach Grünenhaus. »Mama« sollte mit besonderer Gelegenheit folgen. Wie es geglückt ist, sie aus dem Hause herauszuschaffen, heil und unversehrt – ich weiß es nicht. Aber das weiß ich, daß sie wenige Tage darauf den Boden von Grünenhaus belastete, und daß auch der alte Herr seine Langeweile mit Wurzeln und Zweigen dorthin verpflanzte.

Die jungen Herren zogen des Freitags abends oder Sonnabends früh aus der Stadt und kamen meistens am Montag zurück. Gerrit und seine Ehegattin Jans wurden, wie es die Gewohnheit war, zu Hausbesorgern befördert. Der wahre echte vornehme Sommer war also angebrochen, und der junge Herr Pompilius konnte nun endlich, Gott sei Dank, bei den Pleiers und den Hockers und den Krückers sein gegebenes Wort einlösen.

In dieser Zeit war die Langeweile Walthers auf dem Comptoir, auf den Böden, im Magazin so ziemlich auf den Gipfel gestiegen. Das Peinlichste an der Sache war, daß er sich immer noch so stellen mußte, als ob er etwas zu thun hätte. Denn Mynheer Wilkens behauptete, für einen jungen Menschen wäre immer etwas zu arbeiten. »Lerne das von mir!«

Das ist wohl wahr, Mynheer Wilkens! Und ich möchte beinahe wagen zu versichern, daß auch für einen alten Menschen gewöhnlich etwas zu thun ist. Aber darum handelt es sich nicht. Die Frage war, was man Walther zu thun gab. Ob geistige Nahrung in dieser Arbeit steckte! ob heilsame Ermüdung für den Körper! Gefegt hatte er, kopiert hatte er, Muster ausgesucht, geschnitten, aufgeklebt hatte er. Er kannte die Zeichnungen von all dem bedruckten Zeug aus dem Kopf, mit den Nummern des Musterbuches dabei ... ja selbst im Traum konnte er das auswendig! Das Schlängelchen mit dem gebrochenen Kreuzchen und einem Pünktchen auf blau marmoriertem Grunde war sechstausend und so viel, wahrhaftig. Und siebzehn Lagen tiefer stand dieselbe Zeichnung, aber die Tüpfelchen waren rund, und das Schwänzchen wippte etwas weniger. Und die Barchente, und die Fancy-Checks und die Fancy-Stripes ... ach er kannte die Anzahl der Faden in Kette und Schuß in jeder Elle ...

Und was zu rechnen war, war nicht sehr schwierig: so viel Pfund, Schilling und Pence, gegen zwölf und drei ... und wenn er auch das erste Mal nicht wußte, was mit diesem Kursjargon gemeint war, er begriff es sofort, nachdem man es ihm ein einziges Mal erklärt hatte. In seinem »Strabbe« kamen viel schwerere Exempel vor.

Wirkliche Anstrengung konnte er nur in seinem Kampf gegen die Langeweile verwenden, gewiß eine der unwürdigsten Arten, wie ein junger Mensch seine Seele verschwenden kann. Und ein alter Mensch auch. Für Walther war die unmittelbare Folge davon, daß die Geselligkeit am Postamt auf allzu empfänglichen Boden fiel ...

Vor Jahren habe ich bereits darauf hingewiesen, wie der Horror vacui, der Abscheu vor der Leere, sich auch in moralischer und geistiger Beziehung offenbart.

Man sollte von dieser Eigenschaft in der Erziehung Gebrauch machen. Die Seele hat eine aufsaugende Kraft. Man halte ihr gesunde Nahrung vor, und sie wird ungesunde verschmähen, weil sie keinen Platz dafür übrig hat. Diese einfache Wahrheit gilt sowohl für Gedanken wie für Geschmack.

In meiner Jugend war der Glaube an Spuk noch viel allgemeiner als jetzt, oder besser gesagt: die Zahl der Spuke, an die die meisten glaubten, war größer. Wer für gebildet gelten wollte, beschränkte sich auf das offiziell Anerkannte. Solche Leute glaubten nicht an den Klabautermann oder an Hexen, aber das alte Weib von Endor bei Samuel war eine respektable Person. Zauberer gab es nicht, aber daß Moses seinen Stock in eine Schlange verwandeln konnte, war die lautere Wahrheit. Mit Wahrsagern hielt man sich nicht auf, aber die Weissagungen der Schrift mußten als heilige Sachen aufgefaßt werden. Wenn das Dienstmädchen erzählte, daß die Katze saure Gurken gefressen hatte, fand sie keinen Glauben, denn »das war gegen die Natur der Katzen.« Aber es war nicht gegen die Natur hungriger Löwen, daß sie Daniel verschonten. Oder na ja ... gegen die Natur war es schon ... aber... über so etwas konnte doch gepredigt werden, was mit der Wunderkatze des Dienstmädchens nicht der Fall war.

Hier liegt die Grenze zwischen Aberglauben und Glauben, der ... nicht dumm ist, wie nun wohl jeder ohne weitere Erklärung einsehen wird.

Nicht offiziell anerkannte Spuke, als da sind: Geister in weißen Laken und mit rasselnden Ketten, Drachen, Teufelchen und dergleichen, hatten also keinen Zutritt zu dem Schlafzimmer derer, die »über den armseligen Standpunkt ihrer Zeit erhaben waren.« Und um das recht zu zeigen, wurde die Existenz solcher Spuke fortwährend und ausdrücklich geleugnet. Man versicherte, bezeugte und bewies den Kindern, »daß es Spuk nicht gäbe.« Das Wort »beweisen« drückt mehr aus, als ich meine, denn bei jeder Erzählung, in der irgend eine erschreckliche Erscheinung schließlich auf ganz natürliche Ursachen zurückgeführt wurde, legte sich das Kind die Frage vor, ob denn solche nüchterne Erklärung des scheinbar Ungewöhnlichen auch wohl immer passen würde? Gerade dieser ewige Kampf gegen den Spuk ließ an den Spuk denken, die Phantasie hatte fortdauernd Anregung und die geschwächten Nerven freies Spiel.

Eltern und Erzieher, die das einsahen, wählten einen anderen Weg. Sie behandelten diese anziehende Frage überhaupt nicht und bemühten sich also, die verderbliche Sache durch Mangel an Nahrung zu vernichten. Diese Methode hatte wohl viel für sich und hätte vielleicht auch zu gutem Erfolge geführt, wenn sie in jeder Hinsicht ausführbar gewesen wäre. Niemand ist vollständig der Eindrücke Herr, die sich den Weg zu einem Kinde zu bahnen wissen. Sehr oft verderben Dienstmädchen und Kameraden das Gute, was durch vollständiges Totschweigen hätte erreicht werden können. Und auch wo das nicht der Fall war, lieferte der Religionsunterricht Stoff genug. Die sonderbaren Erzählungen über das höhere Wesen, die wunderbarlichen Thaten der sogenannten Gottesmänner, der ewige Streit mit dem Teufel, die Rolle, die im Neuen Testament durch Legionen von Dämonen gespielt wird, das alles führte, drängte, zwang zum Glauben an Spuk. Nein: das alles war und ist schon Spukerei!

Das Ausrotten dieser Pest kann nicht durch Totschweigen geschehen. Das Kind kann ja kein Buch aufschlagen, ohne etwas von diesem Gott mit Zubehör zu vernehmen. In Kindergeschichten mit »moralischem Hintergrunde« spielt dieser Gott die Rolle des Onkels aus Amerika. Christian, der ein Glas entzwei geschlagen hatte, durfte nicht lügen, weil »Gott es sieht.« Der Regen zeugt von »Gottes Güte.« Sonnenschein ... desgleichen. Donner und Blitz von seiner »Größe.« Mörder und Diebe werden gefaßt, »weil Gott nicht zulassen will, daß die Missethat ungerochen bleibt.« Im Kriege ficht Gott tapfer mit, und auch manchmal gegen sich selbst: »Dieu« gegen »Gott«– »God« gegen »Allah« u.s.w. In Thronreden wird er angerufen, er möge die Thätigkeit von Schwatzkollegien »fruchtbar gestalten« ... eine schwere Aufgabe! Kurz, das Kind thut keinen Schritt in die Gesellschaft, ohne etwas von diesem Gott zu vernehmen. Es ist also Eltern und Erziehern unmöglich, diese Spukerei durch Totschweigen zu besiegen.

So wollte ich den »Abscheu vor der Leere« aufgefaßt wissen, der in der Physik von unseren Naturforschern abgeschafft ist. Man gebe dem Kinde Kenntnis, man gewöhne es an das Verstehen, und bald wird es ihm unmöglich sein, etwas anzunehmen, was mit seinem Wissen und Begreifen in Widerspruch steht, was eine Verleugnung seines Urteils sein würde und eine Beleidigung für seinen Geschmack.

Diese Methode wäre auch auf das anzuwenden, was man allgemein unter dem Begriff »Moral« versteht.

Das war bei Walther gänzlich versäumt worden.

Das bißchen Kenntnisse, was man ihm mitgeteilt hatte, war bei weitem nicht ausreichend, um seinen Trieb zum Lernen, Wissen und Verstehen zu befriedigen. So lange er Kind war, hatte seine Phantasie das Fehlende ergänzt, und mehr als das. Jetzt war die Zeit gekommen, daß er sich von dem vergeblichen Haschen nach dem Unmöglichen ermüdet fühlte. Seine Begierden gingen herum als brüllende Löwen und suchten, was sie verschlingen könnten – ach nein, sie brüllten nicht und gingen nicht herum. Er biß unzufrieden auf das Wenige, was ihm zugeworfen wurde, und fühlte sich unglücklich.

Das Schlimmste war, daß er sich selbst Schuld gab. Jeder andere, meinte er, war besser, weiser, geschickter, glücklicher als er, und in gewissem Sinne war es die Wahrheit.

Wir dürfen wohl annehmen, daß weder der junge Herr Pompilius noch der Comptoirsatrap Wilkens jemals an dem Mißverhältnis zwischen ihren Anlagen und der Möglichkeit, sie zu bethätigen, gelitten hatten, wie es bei Walther der Fall war.

Jede Ableitung war ihm willkommen, und von einer Wahl keine Rede mehr. Er saugte auf, was sich ihm bot. Wäre er mit Trinkern in Berührung gekommen ... er hätte getrunken. Mit gottseligen Jünglingen ... er wäre predigen und katechisieren gegangen. Ja, so weit kam er, daß er – mit seiner ganzen postcomptoirlichen Weisheit angethan – seine Unschuld bereute, mit der er bei jenem Abenteuer die Jüffrau Laps so enttäuscht hatte. Bereute er es wirklich? Nein ... aber er schämte sich. Er suchte sich einzureden, daß er das nächste Mal ... hm! Würde dies nächste Mal jemals kommen? Der Fall war sehr eigenartig gewesen! So etwas passiert nur einmal im Jahrhundert, meinte Walther, der sich seine ganze früher unverstandene Romanlektüre vor den Geist führte und daraus zu erkennen glaubte, daß diese Nichtigkeiten, von denen er eine ... beinahe erlebt hatte, wirklich die Spindel sind, um die sich das Leben dreht. Der Leser weiß wohl, daß dieser Irrtum auch bei älteren Leuten eine große Rolle spielt ... mit wahrer Moral hat das aber recht wenig zu thun!

Aber Walther war darum nicht besser daran, daß er etwa über den Mangel an Untugend, dessen er sich glaubte schuldig gemacht zu haben, Reue fühlte.

Das merkte er sehr wohl. Er dachte nicht mehr gern an das, was ihm sonst lieblich vorgekommen war, selbst das wagte er nicht mehr. Die Erinnerungen an die Eindrücke, die Femke ihm mitgeteilt hatte, sein Ehrgeiz, seine Lust, mit ein wenig Allmacht das Gute zu unterstützen, sein unersättliches Streben, immer die Ursache der Dinge zu erkennen ... ach, das alles war ihm peinlich. Unzufrieden mit seinem gegenwärtigen Zustand, hatte er doch ebensowenig Lust, sich mit dem Vergangenen zu beschäftigen, wie mit der Zukunft, deren Ziele ihm entglitten waren, weil Schuldbewußtsein die Ideale zerstört.

Um kraftvoll zu hoffen, dazu ist Reinheit nötig, und es ist grob und dumm von Göttermachern, daß sie, um Sünde mit Strafe zu bedrohen, noch eine andere Hölle zu brauchen glauben, als der Verlust der Reinheit mit sich bringt. Das Amt des Cherubs an der Pforte des Paradieses ist eine Sinekure.

Einmal, auf der Straße – er machte natürlich wieder Besorgungen für den jungen Herrn Pompilius – tüftelte Walther gerade die neueste Neuigkeit, die ihm diesen Morgen einer seiner Kameraden am Postamt zum besten gegeben hatte, und siehe da ... da sah er Femke kommen. Er wandte sich ab und bog in eine Querstraße ein. Warum wohl? Um seine Schande etwas zu verringern, muß ich hierbei erwähnen, daß er diesen Abend lange wach lag, ehe er einschlafen konnte, und daß er große Lust fühlte, zu weinen. Aber er konnte ebensowenig weinen wie schlafen. Es war ihm sehr schlecht zu Mute, und er nahm sich vor ... ja, was?

Mit Schrecken fiel ihm ein, daß die Zeit, die ihm Doktor Holsma gestellt hatte, um Bericht über seine Bestrebungen um die jedesmal nächstliegende Pflicht zu erstatten, längst verstrichen war.

Auch diesem guten Doktor wäre er aus dem Wege gegangen, wenn er ihn gerade auf der Straße getroffen hätte. Und vielleicht sogar dem alten Pater Jansen, dem guten alten Kinde ... ein schlimmes Zeichen!

»Aber das möchte ich doch gerne wissen,« dachte er, »warum der gute Pastor auf seinem linken Ohr so taub ist?«

Hierüber nachdenkend fiel er endlich in Schlaf.


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