W. A. Mozart
Mozarts Briefe
W. A. Mozart

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Wien, 12. April 1783.

... Wenn es wärmer wird, so bitte ich unter dem Dache zu suchen und uns etwas von Ihrer Kirchenmusik zu schicken; Sie haben gar nicht nötig sich zu schämen. Baron van Swieten und Starzer wissen so gut als Sie und ich, daß sich der Gusto immer ändert, und aber, daß sich die Veränderung des Gusto sogar bis auf die Kirchenmusik erstreckt hat, welches aber nicht sein sollte; woher es dann auch kömmt, daß man die wahre Kirchenmusik unter dem Dache und fast von Würmern gefressen findet...

In meinem letzten Schreiben werden Sie gelesen haben, daß ich noch in einer Akademie zu spielen hatte, nämlich in der Mademoiselle Teyber ihrer. Der Kaiser war auch da. Ich spielte das erste Konzert, welches ich in meiner Akademie gespielt habe. Ich sollte das Rondeau repetieren, ich setzte mich also wieder hin; anstatt daß ich aber das Rondeau wiederholte, ließ ich das Pult wegtun, um alleine zu spielen. Da hätten Sie aber hören sollen, was diese kleine Surprise das Publikum erfreuete; es wurde nicht alleine geklatscht, sondern Bravo und Bravissimo gerufen. Der Kaiser hörte mich auch ganz aus, und wie ich vom Klavier wegging, ging er von der Loge weg; also war es ihm nur, mich noch zu hören ...


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