W. A. Mozart
Mozarts Briefe
W. A. Mozart

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Neapel, 5. Juni 1770.

Heut raucht der Vesuvius stark. Potz Blitz und kanent aini. Haid homa gfresa beim Herr Doll. Das is a deutscha Kompositör und a browa Mo. Anjetzo beginn ich meinen Lebenslauf zu beschreiben. Alle nove ore, qualche voita anche alle dieci mi sveglio, e poi andiamo fuor di casa e poi pranziamo da un trattore e dopo pranzo scriviamo e poi sortiamo e indi caniamo, ma che cosa? Al giornio di grasso un mezzo pollo ovvero un piccolo pesce; e di poi andiamo a dormire. Est-ce que Vous avez compris? Redma dafir soisburgarisch, don as is gschaida. Wir sand Gottlob gsund, da Voda und i. Ich hoffe, Du wirst Dich auch wohl befinden, wie auch die Mama. Neapel und Rom sind zwei Schlafstädte. A scheni Schrift! Net wohr? Schreibe mir und sei nicht so faul. Altrimente avrete qualche bastonate di me. Quel plaisir! Je te casserei la tête. Ich freue mich schon auf die Portraite, und i bi korios, wias da gleich sieht; wons ma gfoin, so los i mi und den Vodan a so macho. Maidli, laß Da saga, wo bist dan gwesa, he? Die Oper hier ist von Jomelli: sie ist schön, aber zu gescheit und zu altväterisch fürs Theater. Die de' Amicis singt unvergleichlich, wie auch der Aprile, welcher zu Mailand gesungen hat. Die Tänze sind miserabel pompös. Das Theater ist schön. Der König ist grob neapolitanisch auferzogen und steht in der Oper allezeit auf einem Schemerl, damit er ein bisset größer als die Königin scheint. Die Königin ist schön und höflich, indem sie mich gewiß sechsmal im Molo auf das freundlichste gegrüßt hat.


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