W. A. Mozart
Mozarts Briefe
W. A. Mozart

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Nancy, 3. Oktober 1778.

... Ich habe nun acht Täge in diesem Wagen ausgehalten, länger wäre ich es aber nicht imstande, nicht wegen der Strapaze, dann der Wagen ist gut gehängt, sondern nur wegen dem Schlafen. Alle Täge um vier Uhr weg, mithin um drei Uhr aufstehen! Zweimal habe ich die Ehre gehabt, um ein Uhr nachts aufzustehen, weil der Wagen um zwei Uhr wegging. Sie wissen, daß ich im Wagen nicht schlafen kann; mithin könnte ich es ohne Gefahr krank zu werden nicht so fortsetzen; und dann war einer unserer Reisegefährten sehr stark mit Franzosen begabt. Er leugnete es auch nicht; mithin, das ist schon genug für mich, um lieber, wenn es darauf ankömmt, die Post zu nehmen. Das hat es aber nicht nötig, dann ich habe doch das Glück gehabt, einen Mann darunter zu finden, der mir ansteht, einen Teutschen, einen Kaufmann, der zu Paris wohnt und mit englischen Waren handelt. Ehe wir in die Kutsche stiegen, haben wir uns schon ein wenig gesprochen, und von diesem Augenblick blieben wir immer beisammen. Wir speisten nicht mit der Kompagnie, sondern in unsrer Kammer und schlaften auch so. Ich bin um diesen Mann auch froh, weil er viel gereiset ist, mithin die Sache versteht. Dieser hat sich auch auf dem Wagen ennuyiert, und wir sind miteinander vom Wagen weg und gehen morgen mit einer guten Gelegenheit, die nicht viel kost, nach Straßburg... Ich bitte um Verzeihung, daß ich nicht viel schreiben kann, weil ich, wenn ich nicht in einer Stadt bin, wo ich gut bekannt bin, niemal gutes Humors bin. Doch glaube ich, daß ich, wenn ich hier bekannt wäre, gerne hierbleiben würde, indeme die Stadt in der Tat charmant ist: schöne Häuser, schöne breite Gassen und süperbe Plätze. ...


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