W. A. Mozart
Mozarts Briefe
W. A. Mozart

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Mannheim, 31. Oktober 1777.

Bitte auch mit meiner Mittelmäßigkeit vorliebzunehmen. Ich bin heute mit Herrn Danner beim Monsieur Cannabich gewesen; er war ungemein höflich, ich habe ihm etwas auf seinem Pianoforte gespielt, welches sehr gut ist. Wir sind miteinander in die Prob gegangen; ich habe geglaubt, ich kann das Lachen nicht enthalten, wenn man mich den Leuten vorgestellt hat. Einige, die mich par renonimse gekannt haben, waren sehr höflich und voll Achtung; einige aber, die weiter nichts von mir wissen, haben mich groß angesehen, aber auch so gewiß lächerlich; sie denken sich halt, weil ich klein und jung bin, so kann nichts Großes und Altes hinter mir stecken; sie werden es aber bald erfahren. Morgen wird mich Herr Cannabich selbst zum Graf Savioli, Intendant der Musik, führen. Das beste ist, daß jetzt just des Kurfürsten Namenstag kömmt. Das Oratorium, welches man probiert, ist vom Händel, ich bin aber nicht blieben. Dann man hat vorher einen Psalm, Magnificat, probiert vom hiesigen Vizekapellmeister Vogler, und der hat schier eine Stund gedauert. Jetzt muß ich schließen, dann ich muß noch meinem Bäsle schreiben.

A Mademoiselle Rosalie Joli.

Ich sag Dir tausend Dank, mein liebste Sallerl, und trinke Dir zur Ehr ein ganzes Schallerl Koffee und dann auch Tee und Limonadi und tunke ein ein Stangerl vom Pomadi und auch – auweh, auweh, es schlägt just sex, und wers nit glaubt, der ist – der ist – ein Fex.

Die Fortsetzung folgt nächstens.


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