W. A. Mozart
Mozarts Briefe
W. A. Mozart

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Mannheim, 7. März 1778.

... Ihren letzten vom 26. Februar habe richtig erhalten. Ich bin Ihnen sehr verbunden, daß Sie sich so viele Mühe wegen den Arien gegeben haben. Sie sind halt in allen Sachen akkurat. »Nach Gott kömmt gleich der Papa!« das war als ein Kind mein Wahlspruch oder Axioma, und bei dem bleib ich auch noch. Sie haben freilich recht, wenn Sie sagen: lernts was, so könnts was. Übrigens außer Ihrer Mühe und vielen Gängen darf Ihnen nichts reuen, dann die Mademoiselle Weber verdient es gewiß. Ich wollte nur wünschen, daß Sie meine neue Aria, von welcher ich Ihnen neulich gemeldet habe, von ihr singen hörten; von ihr, sage ich, dann sie ist ganz für sie gemacht; ein Mann wie Sie, der versteht, was mit Portamento singen heißt, würde gewiß ein sattsames Vergnügen darin finden. Wenn ich einmal glücklich in Paris bin, und daß unsere Umstände, wie ich hoffe, mit der Hilfe Gottes gut sind und wir alle besser aufgeräumt und bessers Humors sind, so will ich Ihnen ausführlicher meine Gedanken schreiben und Sie um eine große Gefälligkeit bitten. Nun muß ich Ihnen aber sagen, daß ich so erschrocken war und mir die Tränen in die Augen kamen, als ich in Ihrem letzten Brief las, daß Sie so schlecht gekleidet dahergehen müssen. Mein allerliebster Papa! meine Schuld ist das gewiß nicht, das wissen Sie. Wir sparen hier, soviel es möglich ist: Kost und Logement, Holz und Licht hat uns hier nichts gekostet. Das ist alles, was zu begehren ist. In Kleidung wissen Sie ja, daß man in fremden Orten nicht schlecht gehen kann. Es muß allzeit ein wenig ein Exterieur sein. Ich habe nun meine ganze Hoffnung nach Paris, dann die deutschen Fürsten sind alle Knicker. Ich werde nach allen meinen Kräften arbeiten, um bald das Vergnügen zu haben. Ihnen aus den dermalen betrübten Umständen herauszuhelfen ...


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