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Siebenundsechzigstes Kapitel

Lewis und Stokes waren heruntergeeilt, um mir behilflich zu sein. Ich war etwas besorgt um sie; denn die Araber, völlig von Sinnen, waren drauf und dran, Freund und Feind in gleicher Weise anzugreifen. Ich selbst hatte mich dreimal gegen sie wehren müssen, da sie taten, als kennten sie mich nicht, und nach meinen Sachen griffen. Immerhin mochten die abgenutzten Khakiuniformen meiner Sergeanten ihnen wenig begehrenswert erscheinen. Lewis ging nach der offenen Ebene jenseits der Eisenbahn, um die dreißig Toten zu zählen, die seine Maschinengewehre niedergemäht hatten, und so beiläufig nach Gold und sonstigen Kriegstrophäen in den türkischen Tornistern zu suchen. Stokes schlenderte unter der zerstörten Brücke hindurch, traf dort auf die Leichen der zwanzig Türken, die sein zweiter Granatschuß in Stücke gerissen hatte, und machte schleunigst wieder kehrt.

Ahmed kam herbeigestürzt, die Arme voller Beute, und schrie (kein Araber kann im Siegestaumel normal sprechen), eine alte Frau im vorletzten Wagen möchte mich sprechen. Ich sandte ihn umgehend, natürlich mit leeren Händen, nach meinem Kamel und einigen Lasttieren, um die Geschütze fortzuschaffen. Denn das feindliche Feuer war jetzt deutlich hörbar, und die Araber, gesättigt von Raub, verschwanden einer nach dem andern, hochbeladene Kamele vor sich hertreibend, in die Sicherheit der Berge. Es war taktisch ungeschickt gewesen, die Geschütze bis ganz zum Schluß stehenzulassen, aber die allgemeine Verwirrung eines ersten, überwältigend erfolgreichen Versuchs hatte unser klares Urteil getrübt.

Im hintersten Wagen saß eine alte, heftig zitternde arabische Dame, die mich fragte, was das alles bedeute. Ich erklärte es ihr. Sie sagte, daß sie eine alte Bekannte und Gastfreundin Faisals und zu schwach wäre, um die Reise fortsetzen zu können, und hier ihren Tod erwarten müßte. Ich erwiderte, daß ihr nichts geschehen würde. Die Türken wären schon im Kommen und würden sich der Insassen des Zuges annehmen. Sie schien beruhigt und bat mich, ihre alte Negerin zu suchen und ihr Wasser bringen zu lassen. Die Sklavin füllte einen Becher mit Wasser aus dem Tender der ersten Maschine (es war wunderbar wohlschmeckendes Wasser, mit dem auch Lewis seinen Durst stillte), und dann geleitete ich sie zu ihrer dankbaren Herrin. Monate später erhielt ich auf geheimen Wegen eine Sendung aus Damaskus: einen Brief und einen schönen kleinen Belutschistanteppich von Frau Ayescha, der Tochter des Dschellal el Lel aus Medina, zum Andenken an unsere seltsame Begegnung.

Ahmed kam nicht wieder zurück. Meine Leute, von der Beutegier angesteckt, hatten sich zusammen mit den Beduinen über das Land zerstreut. Schließlich blieben nur noch die Sergeanten und ich bei den Trümmern zurück, über die sich jetzt eine seltsame Stille lagerte. Ich begann schon zu fürchten, daß wir die Geschütze zurücklassen und uns selbst aus dem Staub machen müßten, als ich plötzlich zwei Kamele den Hang herabsteigen sah. Saal und Howeimil hatten mich vermißt und waren zurückgekehrt, um mich zu suchen.

Wir rollten gerade das Kabel auf, es war unser einziges. Saal stieg von seinem Kamel und wollte, daß ich an seiner Stelle aufsäße; statt dessen wurden Kabel und Zündapparat auf das Tier geladen. Saal fand noch Zeit, über meine sonderbare Beute zu lachen, angesichts all des Goldes und Silbers im Zuge. Howeimil war stocklahm von einer alten Wunde im Knie und konnte nicht gehen; aber wir ließen sein Kamel niedergehen und verstauten die Maschinengewehre, die Läufe kreuzweis zusammengebunden wie eine Schere, hinten auf dem Sattel. Blieben nur noch die Grabenmörser; doch Stokes erschien wieder und brachte ein Lastkamel, es ungeschickt an der Nase führend, heran, das er irgendwo aufgegriffen hatte. Wir beluden es eiligst mit den Mörsern, setzten Stokes (der noch schwach war von seiner Ruhr) in Saals Sattel und sandten die drei Kamele unter der Obhut Howeimils fort, was sie laufen konnten.

Inzwischen hatten Lewis und Saal in einer geschützten und versteckten Senke hinter der alten Artilleriestellung einen Scheiterhaufen aus Geschoßkörben, Holztrümmern und Benzin gemacht, ringsherum wurden Patronenstreifen der Maschinengewehre und sonstige Infanteriemunition aufgeschichtet und das Ganze mit zurückgelassenen Mörsergranaten bekrönt. Dann wurde es angesteckt, und wir machten uns schleunigst davon. Sobald das Feuer die Munition erreicht hatte, begann ein gewaltiges und unausgesetztes Gekrache. Die Tausende von Patronen gingen los in Serien wie Maschinengewehrfeuer, und die Granaten explodierten mit hohen Staub- und Rauchsäulen. Auf die vorgehenden Türken machte diese tapfere Verteidigung starken Eindruck, und sie mußten meinen, daß wir sehr stark und in gut befestigter Stellung waren. Sie hielten im Angriff inne, gingen in Deckung und begannen die Stellung weitausholend zu umgehen und sich nach Kunst und Regel langsam heranzupirschen, während wir eiligst davonkeuchten, den Verstecken in den Bergen zu.

Die Sache schien damit einen glücklichen Abschluß gefunden zu haben; wir waren froh, ohne schlimmeren Verlust davongekommen zu sein als dem meiner Kamele und meines Gepäcks, obgleich die geliebten Zwiebäcke der Sergeanten mit dabei waren. Jedoch in der Rumm gab es ja voraussichtlich zu essen genug, und Saal meinte, wir würden unser Eigentum bei den andern finden, die voraus auf uns warteten. Und so war es auch. Meine Leute waren mit Beute hochbeladen und hatten auch alle unsere Kamele bei sich, deren Sättel sehr rasch von dem geraubten Zeug frei gemacht wurden.

Ich setzte ihnen freundlich meine Ansicht über die beiden Leute auseinander, die die Kamele hatten heraufbringen sollen, als das Feuern eingestellt wurde. Die verteidigten sich damit, daß die Explosion alle in Schrecken auseinandergetrieben habe, und nachher hätte sich von den Arabern jeder das erstbeste Kamel angeeignet. Das stimmte wahrscheinlich; aber meine Leute waren körperlich kräftig und hätten sich helfen können.

Wir fragten, ob jemand verwundet wäre, und eine Stimme antwortete, daß der junge Schimt – ein sehr verwegener Bursche – beim ersten Ansturm auf den Zug gefallen wäre. Dieser Angriff war ein Fehler gewesen und ohne Befehl unternommen, denn die Maschinengewehre und Mörser hätten die Sache schon allein erledigt, wenn die Mine richtig funktionierte. Also war ich für diesen Verlust nicht verantwortlich.

Drei Mann waren leicht verwundet. Zuletzt geruhte einer von Faisals Sklaven zu melden, daß Salem vermißt würde. Wir riefen alle zusammen und fragten sie aus. Schließlich erklärte ein Araber, daß er ihn verwundet dicht hinter der Maschine hatte liegen sehen. Jetzt erinnerte sich auch Lewis, einen Neger, von dem er nicht wußte, daß er zu uns gehörte, dort schwer getroffen am Boden liegend gesehen zu haben. Man hatte mir nichts davon gemeldet, und ich war sehr ungehalten; denn die Hälfte der Howeitat mußte davon gewußt haben und auch, daß Salem in meinem Dienst stand. Durch ihre Schuld hatte ich nun schon zum zweitenmal einen Genossen im Stich gelassen.

Ich rief Freiwillige auf, mit mir zurückzukehren und ihn zu suchen. Nach einer Weile meldeten sich Saal und noch zwölf von den Nowasera. In scharfem Trab ging es über die Ebene der Eisenbahn zu. Als wir den vorletzten Höhenrand erreicht hatten, sahen wir das Wrack des Zuges umschwärmt von einer großen Zahl Türken. Es mochten an die hundertfünfzig sein, und unser Versuch war hoffnungslos. Salem war sicherlich schon tot, denn die Türken machten bei den Arabern keine Gefangenen; im Gegenteil mordeten sie sie auf grausame Weise hin, weshalb wir denn auch unsern Schwerverwundeten, falls sie hilflos in einer geräumten Stellung zurückgelassen werden mußten, lieber aus Erbarmen den Rest zu geben pflegten.

Wir mußten Salem aufgeben; aber um wenigstens etwas von unserer Umkehr zu haben, schlug ich Saal vor, talaufwärts zu schleichen und die Sachen der Sergeanten zu holen. Er war dazu bereit, und wir ritten weiter, bis das Feuer der Türken uns zwang, hinter einem Damm Schutz zu suchen. Unser Lager war in der nächsten Senke gewesen, noch hundert Yard weit über freies Feld. Ein oder zwei von den geschickteren jungen Leuten schlüpften, die Zeit abpassend, hinüber, um die Satteltaschen zu holen. Die Türken waren weit und schossen auf größere Entfernungen immer schlecht; aber als sie es das drittemal wagten, fuhren die Türken ein Maschinengewehr auf, und rings um uns spritzte der Staub hoch von den einschlagenden Geschossen. Ich schickte die beiden jungen Leute fort, suchte mir aus dem Gepäck das Leichteste und Wertvollste heraus und stieß wieder zu den anderen. In dem offenen Gelände konnten die Türken deutlich erkennen, wie wenige wir waren. Sie wurden mutig und rannten auf beiden Seiten vorwärts, um uns abzuschneiden. Saal sprang vom Kamel, bestieg mit fünf Leuten den Gipfel der Höhe, die wir eben überquert hatten, und eröffnete von dort aus Feuer, wodurch die Türken aufgehalten wurden. Er war ein vortrefflicher Schütze, und ich hatte schon gesehen, daß er aus dem Sattel eine dahinjagende Gazelle auf dreihundert Yard mit dem zweiten Schuß erlegt hatte.

Saal rief uns, wir sollten mit dem Gepäck über die nächste Niederung zur nächsten Höhe eilen und sie halten, während er uns wieder einholte; auf diese Art zogen wir uns von Höhe zu Höhe zurück. Es war ein gutes Ablenkungsmanöver; wir verwundeten dreizehn oder vierzehn Türken, während von unseren Kamelen vier verletzt wurden. Als wir schließlich nur noch zwei Höhen von unseren Leuten entfernt waren und die Gewißheit hatten, daß wir sie ohne Gefahr erreichen würden, kam uns ein einsamer Reiter entgegen. Es war Lewis mit einem Maschinengewehr, das er äußerst praktisch zwischen seinen Schenkeln auf dem Kamel installiert hatte. Er hatte das Schnellfeuer gehört und wollte sehen, ob wir Hilfe brauchten.

Das stärkte unsere Kampfkraft und meinen Mut beträchtlich, denn ich war wütend auf die Türken, die meinen Salem gefangen und uns schweißtriefend und atemlos in Staub und Hitze so lange gehetzt hatten. Daher trafen wir Anstalten, unseren Verfolgern eins auf die Nase zu geben; aber entweder hatte unser Stillverhalten sie mißtrauisch gemacht, oder sie fürchteten, zu weit abzukommen; jedenfalls sahen wir nichts mehr von ihnen. Nach ein paar Minuten hatten wir wieder genügend kaltes Blut und klaren Verstand, um den anderen nach davonzureiten.

Sie waren schwer bepackt weitergezogen. Unter unsern neunzig Gefangenen waren auch zehn arabische Frauen aus Medina, die mit Faisals Vermittlung nach Mekka gehen wollten. Wir hatten noch zweiundzwanzig Kamele zur Verfügung. Auf die Packsättel von fünfen kletterten die Frauen, auf den übrigen wurden die Verwundeten je zu zweit untergebracht. Es war spät am Nachmittag. Wir waren völlig erschöpft, und die Gefangenen hatten unser ganzes Wasser ausgetrunken. Um auf dem langen Wege bis zur Rumm durchzuhalten, mußten wir unsere Wasserschläuche an dem alten Brunnen bei Mudewwere füllen.

Da der Brunnen ziemlich nahe der Eisenbahnstation lag, war es höchst wünschenswert, unser Kommen und Gehen so einzurichten, daß uns die Türken nicht gewahr wurden und uns etwa in wehrloser Lage überraschten. Daher brachen wir in einzelnen Abteilungen auf und krebsten nordwärts. Ein Sieg pflegte eine arabische Truppe stets zu lähmen, und wir waren eigentlich kein kriegsmäßig marschierendes Streifkorps mehr, sondern eine humpelnde Lastkarawane, bis zum Umsinken bepackt mit Hausrat, genug, um einen ganzen arabischen Stamm auf Jahre zu versorgen.

Meine Sergeanten baten mich jeder um einen Säbel als Andenken an ihr erstes Gefecht. Als ich die Kolonne entlang ritt, um etwas Geeignetes herauszusuchen, bemerkte ich plötzlich Ferhan, einen von Faisals Freigelassenen, und zu meiner größten Überraschung sah ich, hinter ihm auf der Kruppe seines Kamels festgeschnallt, bewußtlos und blutbedeckt, den vermißten Salem.

Ich ritt an Ferhan heran und fragte ihn, wo er ihn gefunden hätte. Er erzählte, daß Salem nach dem ersten von Stokes abgefeuerten Granatschuß auf die Lokomotive losgestürzt wäre und ein Türke ihn in den Rücken geschossen hätte. Die Kugel war dicht am Rückgrat steckengeblieben, ohne ihn, nach ihrer Meinung, lebensgefährlich zu verletzen. Nach der Einnahme des Zuges hätten ihm die Howeitat Mantel, Dolch, Gewehr und Kopfputz geraubt. Midschbil, einer der Freigelassenen, hätte ihn dann gefunden, auf sein Kamel verladen und mit zurückgebracht, ohne uns etwas davon zu sagen; danach hatte ihn Ferhan übernommen. Salem wurde später vollständig wiederhergestellt, trug mir aber stets einen leisen Groll nach, weil ich ihn, der in meinem Dienst stand, verwundet zurückgelassen hätte.

Ich hatte es an Standhaftigkeit fehlen lassen. Meine Gewohnheit, mich hinter einem Scherif zu verstecken, entsprang dem Verlangen, mich dem Wettstreit mit den hohen und erbarmungslosen Anforderungen der arabischen Lebensführung zu entziehen, zumal die Araber keine Rücksicht nehmen auf Fremde, die ihre Kleider tragen und ihre Sitten annehmen. Ich hatte aber auch selten einen so armseligen Schild als Deckung gehabt, wie ihn der blinde Scherif Aid darstellte.

Wir erreichten in drei Stunden den Brunnen und nahmen ohne weiteren Zwischenfall Wasser. Dann marschierten wir noch etwa zehn Meilen landeinwärts, bis wir außerhalb jeder Verfolgungsmöglichkeit waren. Dort lagerten wir und schliefen, und am nächsten Morgen fanden wir uns wohlig müde. Stokes hatte die Nacht davor schwer unter seiner Ruhr zu leiden gehabt, aber Schlaf und Befreiung von aller Sorge und Spannung hatten ihn geheilt. Er, Lewis und ich, die einzigen nicht Schwerbeladenen, ritten voraus, und wir überquerten eine Reihe weitgedehnter Lehmflächen, bis wir eben noch vor Sonnenuntergang den Talgrund von Wadi Rumm erreichten.

Dieser so erkundete neue Weg war für unsere Panzerautos von Bedeutung, denn sie konnten über die zwanzig Meilen harten Lehmbodens die Station Mudewwere rasch und leicht erreichen. Das gab uns die Möglichkeit, den Zugverkehr ganz nach Belieben zu unterbrechen. Mit solcherlei Gedanken beschäftigt, bogen wir in die Felsallee der Rumm, die noch im Schein der untergehenden Sonne prangte: das Gestein so rot wie die Wolken im Westen, wie diese in Terrassen gestuft und dann in geschlossenem First aufragend zum Himmel. Wiederum fühlten wir, wie die erhabene Schönheit der Rumm alle Lebhaftigkeit lähmte. Solche übergewaltige Größe machte uns zwergenklein und streifte die Hülle von Geschwätz und Gelächter von uns ab, in der wir über die heitere Ebene gezogen waren.

Die Nacht sank hernieder, und man konnte die Landschaft nur noch ahnen. Die unsichtbaren Felsklippen kündigten sich gespensterhaft an; und die Phantasie versuchte, den Aufbau ihrer Zinnen und Wehren sich aus den dunklen Linien zusammenzufügen, die sich gegen den sternbesäten Himmel abzeichneten. Die Schwärze um uns war beinahe greifbar – es war eine Nacht, in der alles stillzustehen schien. Wir fühlten nur, wie unsere Kamele sich unter uns bewegten, wie sie Stunde um Stunde eintönig und weich auf ihrem schmalen Pfade dahinschaukelten durch die endlose Straße dahin, ohne daß die Berge vor uns näher kamen oder die Berge hinter uns sich weiter entfernten.

Gegen neun Uhr nachts hielten wir vor der Senke, in der der Brunnen und unser altes Lager waren. Wir erkannten die Stelle daran, daß die tiefe Dunkelheit noch schwärzer wurde und ein feuchter Hauch zu spüren war. Wir lenkten unsere Kamele nach rechts auf den Felsen zu, dessen domartiger Gipfel sich so hoch über uns erhob, daß die Schnüre unserer Kopftücher uns tief im Nacken hingen, wenn wir hinaufblickten. Es schien fast, als ob wir die Felswände vor uns schon mit unseren Kamelstöcken berühren könnten; aber wir mußten noch eine Weile unter ihren Ausbuchtungen dahinreiten.

Als wir schließlich das hohe Gebüsch erreichten, riefen wir. Ein Araber antwortete. Eine bleiche Flamme flackerte links von uns auf, und wir trafen Musa, unseren Wächter. Er entfachte ein mächtiges Feuer von würzig duftendem Holz; bei seinem Schein öffneten wir die Konservenbüchsen und begannen gierig zu essen und stürzten zwischendurch Schale auf Schale des herrlich eiskalten Wassers hinunter, das wie berauschend war nach dem fauligen Trank von Mudewwere, den wir drei Tage lang hatten hinunterwürgen müssen.

Das Eintreffen der anderen verschliefen wir. Zwei Tage später zogen wir glorreich in Akaba ein, mit kostbarer Beute beladen und prahlend, die Eisenbahn sei nun auf Gnade und Ungnade in unserer Hand. Die Sergeanten nahmen schleunigst das nächste Schiff nach Ägypten. Kairo hatte sie zurückbeordert und war schon sehr ungehalten über ihr Nichterscheinen. Doch nahmen sie sich das zu erwartende Donnerwetter nicht sehr zu Herzen. Sie hatten eigenhändig eine Schlacht gewonnen, hatten die Ruhr gehabt, von Kamelmilch gelebt und gelernt, fünfzig Meilen am Tag ohne Beschwerden auf einem Kamel zu sitzen. Und so bekamen sie auch jeder von Allenby eine Medaille.


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