Autorenseite

 << zurück weiter >> 

Anzeige. Gutenberg Edition 16. Alle Werke aus dem Projekt Gutenberg-DE. Mit zusätzlichen E-Books. Eine einmalige Bibliothek. +++ Information und Bestellung in unserem Shop +++

Einundvierzigstes Kapitel

Scharrafs Ankunft verzögerte sich bis zum dritten Morgen, aber dann hörten wir ihn schon von weitem kommen, denn die Araber seines Trupps feuerten Freudenschüsse in die Luft, und das Echo wiederholte sich vielfältig in den Windungen des Tales, so daß es schien, als ob selbst die kahlen Felshöhen in den Salut mit einstimmten. Wir hatten uns schön gemacht, um Scharraf zu bewillkommnen. Auda hatte die Pracht angelegt, die er in Wedsch eingekauft hatte: einen mausgrauen Überzieher aus feinem Tuch mit Samtkragen, nebst gelben Zugstiefeln – und das zu seinem langwallenden Haar und dem durchfurchten Gesicht eines alten Tragöden! Scharraf empfing uns sehr freundlich. Er hatte an der Eisenbahnlinie Gefangene gemacht, außerdem Gleise und eine Unterführung in die Luft gesprengt. Ferner brachte er die Nachricht, daß sich im Wadi Diraa, auf unserem Wege, Süßwassertümpel vom jüngsten Regenguß her angesammelt hätten. Das verkürzte die wasserlose Strecke nach Fedschr um fünfzig Meilen und beseitigte die Gefahr, daß wir Durst leiden könnten; ein Segen für uns, denn unser gesamter mitgeführter Wasservorrat belief sich auf etwa zwanzig Gallonen für fünfzig Mann, zu wenig als Sicherheit für den Notfall.

Am nächsten Nachmittag verließen wir Abu Raga, nicht traurig darüber, denn das schöne Tal war ungesund, und während der drei Tage, die wir zwischen seinen engen Wänden verbrachten, hatte das Fieber uns geplagt. Auda führte uns durch ein seitlich abzweigendes Tal, das sich bald zur Ebene von Schegg weitete. Die sandige Fläche war weithin mit Blöcken und Felsen aus rotem Sandstein übersät, aufgetürmt wie groteske Eisberge und an ihrer Basis von Sandstürmen unterhöhlt, so daß sie jeden Augenblick umzufallen und den Weg zu versperren drohten. Dieser führte in unendlichen Windungen zwischen den Steininseln hindurch und schien immer wieder in ausgangslosen Engpässen zu endigen, aus denen sich dann stets eine neue scheinbare Sackgasse öffnete. Auda geleitete uns ohne das geringste Zögern durch diesen Irrgarten, auf seinem Kamel vor uns herschaukelnd, die Ellenbogen erhoben und mit den Händen über die Schultern weg schwingende Zeichen gebend.

Man sah nicht die geringste Fußspur, denn jeder Windstoß fegte wie eine große Bürste über den Sandboden, jede neue Fährte verwischend, bis die Fläche wieder zu einem einzigen, jungfräulich unberührten Gekräusel zahlloser winziger Wellen geworden war. Nur der trockene Kamelmist, geformt zu runden Kugeln in Walnußgröße und leichter als der Sand, rollte darüber hinweg und wurde von den wirbelnden Winden in Ecken aufgehäuft. Daran vielleicht, abgesehen von seinem unvergleichlichen Ortssinn, erkannte Auda den Weg. Die seltsamen Formen der Felsen riefen immer wieder unsere Verwunderung hervor; ihre körnige, rötlich gefärbte, von den Sandwehen wellig gemeißelte Oberfläche dämpfte das Sonnenlicht, eine große Erleichterung für unsere tränenden Augen.

Als wir etwa den halben Marsch hinter uns hatten, sahen wir fünf oder sechs Reiter aus der Richtung der Eisenbahn uns entgegenkommen. Ich ritt mit Auda an der Spitze, und wir fühlten jenen köstlich erregenden Augenblick einer jeden Begegnung in der Wüste: »Freund oder Feind?« während wir uns vorsichtig nach der günstigen Seite hinüberschlugen, die den Arm für den Schuß freigab. Doch als die Reiter näherkamen, sahen wir, daß sie zu den arabischen Truppen gehörten. Der Vorderste, der nachlässig auf einem starkknochigen Kamel saß mit dem plumpen Holzsattel des britischen Kamelreiterkorps, war ein blonder Engländer mit struppigem Bart und zerrissener Uniform. Es mußte, meiner Vermutung nach, Hornby sein, der verwegene Ingenieur und Schüler Newcombes, mit dem er wetteiferte bei der Zerstörung der Eisenbahn. Ich sah ihn zum erstenmal, und nachdem wir uns begrüßt hatten, erzählte er uns, daß Newcombe vor kurzem nach Wedsch gegangen wäre, um sich mit Faisal über die Schwierigkeiten und die Mittel zu ihrer Behebung zu besprechen.

Newcombe hatte ständig mit Schwierigkeiten zu kämpfen, infolge seines Übereifers und seiner Gewohnheit, viermal mehr zu tun als jeder normale Engländer, und zehnmal mehr, als ein Araber für zweckmäßig oder klug gehalten hätte. Hornby sprach nur wenig Arabisch und Newcombe nicht genug, um mit Worten zu überzeugen, obwohl es ausreichte, um Befehle zu geben; aber Befehle waren im Innern des Landes nicht angebracht. Die beiden Beharrlichen pflegten wochenlang an der Bahnstrecke zu kleben, fast ohne Helfer und oft ohne Nahrung, bis sie entweder ihren Sprengstoffvorrat oder ihre Kamele verbraucht hatten und zurück mußten, um Ersatz zu holen. In den kahlen Bergen fanden ihre Kamele nicht genügend Nahrung, und so verbrauchten sie allmählich Faisals beste Tiere. Der Hauptsünder dabei war Newcombe; denn auf seinen Reisen ritt er stets im Trab, und als Feldmesser von Beruf konnte er es sich nie versagen, auf jede Höhe, der er begegnete, zu einem Überblick über das Land ringsum hinaufzureiten, zur Verzweiflung seiner Bedeckungsmannschaft, die ihn entweder bei seinen Exkursionen allein lassen mußte (und es galt als unlöschbare Schmach, unterwegs einen Gefährten im Stich zu lassen) oder gezwungen war, ihre eigenen teuren, unersetzlichen Kamele abzuhetzen, um mit ihm Schritt zu halten. »Newcombe ist wie Feuer«, klagten sie oft, »er verbrennt Freund und Feind«; sie bewunderten seine atemberaubende Energie mit einer geheimen Besorgnis, ob sie nicht selbst das nächste Opfer seiner Bemühungen sein würden.

Araber erzählten mir, daß Newcombe niemals anders als mit dem Kopf auf den Gleisen ruhend schliefe und Hornby die Schienen mit seinen Zähnen aufrisse, wenn ihm der Sprengstoff fehlte. Märchen natürlich; aber sie waren doch bezeichnend für die unersättliche Zerstörungswut der beiden, die erst nachließ, wenn es nichts mehr zu zerstören gab. Vier türkische Arbeiterbataillone hielten sie ständig in Tätigkeit, um Unterführungen auszubessern, neue Schwellen einzubauen und Gleise wiederherzustellen; und in Wedsch mußte Sprengstoff in immer größeren Mengen zur Deckung ihres Bedarfs herangeschafft werden. Sie waren prachtvoll – aber ihre allzu große Vortrefflichkeit entmutigte unsere schwache Gefolgschaft, so daß diese sich schämte, ihre geringeren Gaben sehen zu lassen: so blieben Newcombe und Hornby isoliert – unfruchtbar auf dem siebenfältige Frucht tragenden Felde der Nacheiferung.

Bei Sonnenuntergang erreichten wir den Nordrand des Feldes mit dem verwitterten Sandstein und gelangten auf eine weitere, sechzig Fuß höher gelegene Ebene von vulkanischem Charakter und blauschwarzer Färbung. Sie war bedeckt mit etwa faustgroßen Basaltstücken, fein säuberlich wie Würfelpflaster zusammengepackt über einer harten, schwarzen Schicht ihres eigenen, fein geriebenen Schutts. Die Regenströme schienen die Hauptursache dieser pflasterartigen Oberfläche gewesen zu sein, denn sie hatten den leichten Schutt über und zwischen den Steinen fortgespült, bis diese Seite an Seite und eben wie ein Teppich die ganze Fläche völlig bedeckten und den salzigen Lehm, der die Zwischenräume in der Lavaflut darunter ausfüllte, vor der direkten Berührung mit den Einflüssen der Witterung schützten. Der Weg wurde besser, und Auda unternahm es, auch nach Schwinden des Lichts den Marsch fortzusetzen, sich dabei nach dem Polarstern richtend.

Trotz der völlig klaren Nacht war es sehr dunkel, denn das schwarze Gestein am Boden schluckte das Sternenlicht auf; und als wir endlich um sieben Uhr halt machten, waren nur vier von unserer Abteilung zur Stelle. Wir lagerten in einem flachen Flußbett, mit sandigem, weichem, noch etwas feuchtem Untergrund und von Dorngebüsch bestanden, das leider zu Kamelfutter nicht taugte. Wir machten uns daran, die bitteren Sträucher mit der Wurzel auszuraufen und zu einem großen Haufen zusammenzutragen, den Auda dann anzündete. Als das Feuer um sich griff, kroch eine lange, schwarze Schlange aus dem Gesträuch hervor auf uns zu; wir mußten sie wohl in erstarrtem Zustand mit eingesammelt haben. Die Flamme leuchtete über die schwarze Fläche hin, ein Signalfeuer für die Nachzügler, die so weit zurück waren, daß die letzte Gruppe erst nach zwei Stunden eintraf: alle aus voller Kehle singend, teils um sich und die hungrigen Kamele bei dem Marsch über die geisterhafte Ebene zu ermutigen, teils um sich schon von weitem als Freunde kenntlich zu machen. Da unser Feuer schön warm war, bedauerten wir, daß sie nicht noch langsamer nachgekommen waren.

Während der Nacht verliefen sich einige der Kamele, und die Leute mußten sie suchen gehen. Darüber wurde es fast acht Uhr, bis wir, nachdem wir Brot gebacken und gegessen hatten, wieder aufbrachen. Unser Weg führte uns weiter über Lavafelder, aber jetzt, da wir vom Morgen frisch gestärkt waren, kamen sie uns weniger steinig vor; auch waren sie oftmals von Dünen und Sandschichten mit einer weichen Decke überzogen, auf der es sich ging wie über einen Tennisplatz.

Wir ritten flott sechs oder sieben Meilen darüber hin und überquerten dann westlich eines niedrigen Schlackenkraters die flache, dunkle, steinige Wasserscheide, die Dschisil von der Mulde trennte, in der die Bahnstrecke verlief. Diese großen Wasserabflüsse waren hier oben an ihrer Quelle seichte Sandbetten, deren verschlungene gelbe Linien die blauschwarze Ebene durchkerbten. Von unserer Höhe aus sahen wir das Land meilenweit offen liegen, dessen Hauptformen sich in verschiedenartig gefärbten Flächen absetzten, wie auf einer Landkarte.

Zu Mittag machten wir auf kahlem Boden ausnahmsweise eine Rast bis gegen drei Uhr, denn wir fürchteten, daß unsere abgehetzten Kamele, die nur die sandigen Wege der Küstenebene gewohnt waren, sich die weichsohligen Füße durch die harten, sonnendurchglühten Steine verbrennen und lahm werden würden. Als wir dann weiterritten, wurde der Weg schwieriger, und wir mußten fortwährend weite Felder mit getürmten Basaltblöcken oder gelbe, ausgetrocknete Wasserläufe umgehen, die sich durch die harte Kruste tief in das weichere Gestein darunter eingeschnitten hatten. Allmählich trat wieder roter Sandstein in seltsamsten Formungen zutage, aus dessen weichem, bröckeligem Gestein die härteren Lagen in messerscharfen Schichten herausragten. Schließlich wurden diese Ruinen aus Sandstein so dicht und häufig wie am Tage vorher und standen um unsern Weg in den gleichen, von Schatten und Licht gescheckten Gruppierungen. Wiederum bewunderten wir die Sicherheit, mit der uns Auda durch dieses Felsenlabyrinth führte.

Dann öffnete sich der Weg, und wir kamen von neuem über vulkanischen Boden. Er war mit kleinen narbigen Kratern bedeckt, oft zwei oder drei dicht beisammen, von denen aus Grate von hochgeschichteten Basalttrümmern fast wie zerstörte Kunststraßen sich über die kahlen Rücken hin erstreckten, aber die Krater hier sahen alt aus, waren nicht gut erhalten wie die von Ras Gara beim Wadi Ajis, sondern verwittert und verfallen, manchmal fast schon dem Erdboden gleich infolge eines großen Einbruchs in der Mitte. Die Basaltgrate, die von ihnen herabliefen, bestanden aus einem weißen, blasenförmigen Gestein, ähnlich dem syrischen Dolerit. Die Sandstürme hatten die dem Wetter ausgesetzten Flächen wie die Rinde von Orangenbäumen genarbt, und die Sonne hatte ihr Blau zu einem hoffnungslosen Grau gebleicht.

Zwischen den Kratern lag der Basalt in kleinen, tetraederförmigen Stücken mit abgeschabten und gerundeten Ecken, Stein an Stein gefügt, wie Mosaik auf einem Untergrund von gelbem Lehm. Die Wege über solche Flächen waren leicht erkennbar, denn der schwere, gleitende Schritt der darüber hinziehenden Kamele hatte die Steine zur Seite geschoben, und der Regen hatte Lehm in die entstandenen Löcher gespült, die sich nun blaß gelblich gegen das blaue Gestein abhoben. Weniger begangene Wege sahen aus wie schmale Leiterstege, die auf Hunderte von Yards über die Steinfelder führten, denn zwischen den ausgetretenen und lehmgefüllten Löchern waren Ränder und Risse aus blaugrauem Gestein, gleichsam wie Sprossen, stehen geblieben. Nach solchen Strecken über Steinfelder folgte dann gewöhnlich eine Fläche aus jettschwarzem Basaltschutt, durch den sonnengedörrten Lehm zu einer festen Masse zusammengepappt, und danach ein Tal mit weichem, schwarzem Sand und zahlreichen daraus aufragenden Sandsteinklippen oder angewehten Dünen aus dem roten und gelben Verwitterungsschutt des Sandsteins.

Nichts auf diesem Marsch bot einen gewohnten und beruhigenden Anblick. Wir fühlten uns wie in einem verwunschenen Land, das unfähig war, Leben zu erzeugen, feindlich auch dem eindringenden Leben, sofern es sich abseits der mühevollen steinigen Furchen wagte, welche die Zeit ihm ins Antlitz gegraben hatte. Wir mußten mit unseren müden Kamelen hintereinander herziehen, mühsam Schritt für Schritt und Stunde um Stunde uns den Weg zwischen den Felstrümmern abtastend. Schließlich wies Auda auf einen etwa fünfzig Fuß hohen Wall aus großen gewundenen Blöcken, aufgetürmt und ineinandergeschoben, wie sie bei der Abkühlung erstarrt waren. Es war die Grenze der Lava, und als wir sie erreicht hatten, öffnete sich vor uns ein welliges Tal (das Wadi Aisch) mit goldgelbem Sand und dünnem Strauchwerk, auch grünen Rasenflächen hie und da und einzelnen, sehr kleinen Wasserlöchern, die aber nach den Regenfällen vor drei Wochen schon von anderen vor uns ausgeschöpft waren. Hier lagerten wir, und die abgeladenen Kamele wurden bis Sonnenuntergang auf die Grasflächen getrieben, wo sie zum erstenmal seit Abu Raga ausgiebig weiden konnten.

Während sie weithin im Tal verstreut waren, erschienen Reiter am östlichen Horizont und hielten auf die Wasserstellen zu. Nach ihrem Heranjagen zu urteilen, hatten sie offenbar keine ehrlichen Absichten und begannen denn auch auf die Leute bei den Kamelen zu feuern. Wir im Lager besetzten rasch die Klippen und Talränder, schossen und schrieen. Als sie erkannten, daß wir so zahlreich waren, nahmen sie Reißaus, so schnell ihre Kamele laufen konnten; und wir sahen sie, knapp ein Dutzend an Zahl, in der Dunkelheit gegen die Eisenbahnlinie hin flüchten. Wir waren sehr erfreut zu sehen, daß sie uns so sorgfältig mieden. Auda meinte, es wäre eine Patrouille der Schammar gewesen.

Bei Morgengrauen sattelten wir zu dem kurzen Marsch nach Diraa, jenen Wasserstellen, von denen Scharraf uns berichtet hatte. Die ersten Meilen ging es über angenehmen Sand durch das Buschwerk des Wadi Aisch; später überquerten wir ein ziemlich ebenes Lavafeld. Dann kam ein flaches Tal, noch dichter bedeckt, als wir es gestern erlebt hatten, mit Pfeilern, Zinnen und Pilzen aus Sandstein. Es war eine verwirrende Landschaft, mit Kegeln von zehn bis sechzig Fuß Höhe. Die sandigen Pfade dazwischen waren nur gerade für einen einzigen Reiter breit genug, und unsere langgezogene Kolonne schlängelte sich auf gut Glück hindurch, da man immer wieder den Vordermann aus den Augen verlor. Diese Sandsteinwildnis war vielleicht eine drittel Meile breit und schloß sich rechts und links unseres Pfades fast wie ein rötlich schimmernder Wald zusammen.

Jenseits davon führte ein stufenartiger Weg über schwarze, verwitterte Steinschichten zu einer Hochfläche, die von kleinen, losen, blauschwarzen Basaltscherben übersät war. Nach einer Weile traten wir in das Wadi Diraa ein und zogen eine Stunde oder etwas länger sein Bett hinunter, manchmal über loses graues Gestein, manchmal über sandigen Grund zwischen niedrigen Felsrändern. Ein verlassenes Lager mit leeren Sardinenbüchsen zeugte von Newcombes und Hornbys Tätigkeit. Gleich dahinter lagen die Wasserstellen, und wir rasteten dort bis zum Nachmittag; denn wir waren nun schon sehr nahe der Eisenbahn und mußten uns für die lange Strecke nach Fedschr satt trinken und unsere wenigen Wasserschläuche füllen.

Während des Halts kam Auda, um zuzuschauen, wie Farradsch und Daud meine Kamelstute mit Fett einrieben, um ihr das unerträgliche Jucken der Räude zu mildern, die vor kurzem an ihrem Kopf ausgebrochen war. Die dürren Weiden der Billi und der verseuchte Boden des Lagers in Wedsch hatten verheerend auf die Tiere gewirkt. In Faisals Stall war nicht eins der Tiere gesund geblieben, und die Kamele unserer kleinen Schar wurden von Tag zu Tag schwächer. Nasir war sehr in Sorge, daß bei dem bevorstehenden Gewaltmarsch viele unserer Tiere zusammenbrechen würden, so daß die Reiter hilflos in der Wüste zurückbleiben mußten.

Wir besaßen kein Mittel gegen Räude und konnten nur wenig dagegen tun. Immerhin kräftigte das Reiben und Einfetten mein Kamel, und das Verfahren wurde wiederholt, sooft Farradsch oder Daud irgendwie Fett auftreiben konnten. Ich war mit diesen beiden Burschen sehr zufrieden. Sie waren tüchtig und flink, immer guter Laune, vortreffliche Reiter und zu jeder Arbeit willig. Ich mochte ihre freie Art mir gegenüber und bewunderte ihr ganz instinktives Zusammenhalten gegenüber den Forderungen der Außenwelt.


 << zurück weiter >>