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II.

Noch sind wir nicht verloren,
Wir stehn in Gottes Macht,
Der Geist, der uns geboren.
Ist wie ein Held erwacht.
Wir stehn auf unsrer Erde,
Als wie vor tausend Jahr,
Und was auch aus uns werde:
Deutsch sind wir immerdar!

Oh, laß an dich uns glauben
Du edles deutsches Wort,
Ob sie vor Unmut schnauben –
Du klingst doch fröhlich fort!
Der Neid kann dich verhöhnen,
Der Ingrimm kann dich schmähn,
Doch laß dein Lied ertönen –
Und Neid und Grimm vergehn.

Oh, laß auf dich uns hoffen,
Du alte deutsche Kraft!
Was immer dich betroffen,
Nur fröhlich aufgerafft!
Du sollst den Hammer schwingen,
Der wuchtig treffen mag,
Dann muß der Ambos singen:
Das war ein deutscher Schlag!

Oh, laß dich herzlich lieben,
Du stolze deutsche Treu'!
Wär' uns auch nichts geblieben,
Du machst uns froh und frei.
Uns hält nicht Zwang zusammen,
Da heißt's nicht Herr und Knecht
Warmblüt'ge Herzen flammen
Und glühn für gleiches Recht. –

Oh, laß auch du dich loben.
Den längst die Erde preist,
Sei auf den Schild erhoben,
Weltkönig, deutscher Geist!
Zeig' dich in Wehr und Waffen,
Sei einem Cherub gleich
Und hilf uns, daß wir schaffen
Ein unvergänglich Reich!

Dann sind wir nicht verloren,
Wir stehn in Gottes Macht,
Der Geist, der uns geboren.
Er führt uns in die Schlacht.
Wir stehn auf unsrer Erde,
Als wie vor tausend Jahr,
Auf daß es kundig werde:
Deutsch sind wir immerdar!


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