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An einen Künstler

Hast du des Morgens, wenn du aufgewacht,
Schon einen frisch gepflückten Strauß gefunden?
Du weißt nicht, welche Hand ihn dir gebunden,
Er funkelt noch und blitzt vom Tau der Nacht.

So ist auch meine Gabe arm an Pracht,
Doch herzlich wie ein treues Wort empfunden,
Sie will dich freu'n in deinen stillen Stunden,
Dich freu'n, wenn keine andre Freude lacht.

In meiner Seele duftet's, lebt's und blüht's,
O nimm die wilden Blumen des Gemüts,
Bei fremden Menschen müßten sie verderben.

Sie wuchsen auf in Sturm und Sonnenschein,
Sie sind dir ähnlich, willst du, sind sie dein;
Wenn du sie liebhast, werden sie nicht sterben!