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1. Kapitel

Auf einer der breiten Ausfallstraßen, die aus dem Innern Berlins bis hinaus an die Kiefernhalden und an die Seen führen, standen zwei Männer vor einer Kneipe, die sie eben verlassen hatten. Beide hatten gehörig über den Durst getrunken. Vor allem der, dessen graugrüne Kleidung den Förster verriet, stand auf schwankenden Beinen. Mit schwerer Zunge sprach er auf seinen Zechkumpan ein. Beharrlich schien er dem anderen immer wieder ein und dasselbe Anerbieten zu machen.

Als dessen Abwehr nachließ, befreite sich der Förster mühsam von seinem Rucksack und band ihn mit ungeschickten Fingern auf. Er langte in die Gründe des mit einer Gummieinlage versehenen Jagdrucksackes und holte einen jungen Hund hervor. Es war ein Welpe, kaum älter als sechs Wochen. Rührend hielt sich der hübsche kleine Kerl mit dicken Pfötchen auf der großen Hand seines betrunkenen Herrn fest.

Zeichnung: Hans Hyan

Die kleine Schnauze hatte starken Ramms Ramms = Erhöhung des Nasenrückens dicht hinter der Nase., war rundlich und voll, und die Nase saß noch klein und unwichtig darin. Der kindlich runde Schädel, die blaugrauen Augen und die niedlichen Schlappohren vervollständigten den Eindruck des Babyhaften. Das glänzende Fell war hellgrau mit kleinen braunen Flecken. Auf dieser Zeichnung saßen, scharf abgesetzt, große braune Platten. Der Kopf und die Behänge waren einfarbig schokoladenbraun, der Fang Fang = Schnauze. war grau-braun gesprenkelt. »Er heißt, er heißt – von der Aue, irgendwie von der Aue. Den Vornamen habe ich vergessen.« So sagte der Förster. Damit drückte er dem andern den Hund mit Gewalt in den Arm und schlingerte davon.


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