Hans Hart
Das Haus der Titanen
Hans Hart

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Hund Boabdil saß im Schnee und wartete. Im »Blauen Herrgott« liebte man Hunde nicht, die schmutzige Abdrücke ihrer Pfoten auf den blütenweiß gescheuerten Dielen zurückließen. Boabdil ertrug dies als echter Philosoph. Die Rappen griffen aus, der Geheimrat saß mit ernstem Gesicht. Es ging zur Arbeit. Aber ein Schimmer von Freude lag doch noch über dem strengen Antlitz, eine Gabe aus dem »Blauen Herrgott«. Philipp Emanuel wußte, warum er jeden Morgen zu seinen Eltern fuhr. Ein altfränkischer, biederer Familiensinn barg sich hinter der starren Griffestigkeit seines Wesens.

Immer noch hielt der Nebel die Stadt umklammert. Schwärzliche Massen von Rauch hingen darüber. Alle Essen dampften. Alle Menschen rührten die Hände. Selbst Boabdil hockte nachdenklich neben dem Kutscher, als die Pferde an dem alten Jakobskirchhof vorüberliefen. Freundliches Weiß und geheimnisvolles Grau spann den Totenacker ein. Und dann tauchte eine ganze kleine Stadt auf, die Universitätskliniken. Pavillon neben Pavillon stand hinter der weiß und rot gewürfelten Mauer. Und vor den schmucken weißen Bauten auf roter Unterlage schwankten überall junge glatte Birkenstämme im Nebel, und der Rauhfrost glitzerte an den braunen Ruten. Durch das wogende Grau leuchteten freundlich die hellgrünen Dächer. Schier farbenfroh war dieses Haus der Leiden und Schmerzen. Geheimrat Williguth saß aufrecht und steif, voll selbstverständlicher Würde. Boabdil tat desgleichen. Der Portier zog die Mütze, sehr tief, denn Williguths graue Augen forderten diesen Zoll.

Vor der ersten chirurgischen Klinik hielten die Rappen. Hund Boabdil sprang ab, wie ein Lakai, und stellte sich erwartungsvoll zwei Schritte vom Trittbrett auf. Der Geheimrat stieg aus und reichte dem Bulldogg ein Stück Zucker. Jeden Morgen geschah dies. Die Williguths hielten auf Ordnung und Gleichmaß. Dann hüpfte Boabdil wieder auf den Bock und bellte kurz. Die Rappen hoben die Köpfe und zogen an. Sie kannten dieses Bellen. Überraschungen gab es hier keine. Aurelius Schückedanz eilte dem Chef entgegen. Quecksilbrige Beweglichkeit war in dem dicken Kerlchen. Der hellblonde Zottelbart zitterte vor Geschäftigkeit. Hinter Schückedanz standen die Assistenten und Sekundare. Nur Heinz Williguth fehlte. Der Geheimrat streifte die Gestalten in den weißen Kitteln mit kurzem Blick.

»Guten Morgen,« sagte er knapp. Und dann mit schnellem Spott zu einem eleganten jungen Arzt: »Ihr Kragen, lieber Baron, ist zu hoch. Das hindert beim Handwerk.«

Die Brauen standen steilrecht über den großen, grauen Augen. Die breiten Lippen zeigten die starken gelblichen Zähne. Es war ganz still. Nur die Uhr tickte emsig. Schlaffer süßlicher Geruch hing in der Luft. Schückedanz drückte den nackten Schädel zwischen die feisten Schultern und sagte scheu: »Nummer vier auf Zimmer sieben ist schlecht.«

Philipp Emanuel lächelte:

»Wagt es keiner mit ihm?« Wie ein Lauern klang es. Dann kam es ganz kühl und geschäftsmäßig: »Ich operiere sofort.«

Und Philipp Emanuel tat sein erstes Tagewerk. Als Schückedanz die Nähte legte, stand der Geheimrat schon am Fenster. Über Wiesen und Auen ging der Blick frei auf den Strom, Eisschollen trieben vorbei. Jenseit des Wassers stieg Hügelland bergan. Villen guckten aus ihren Gärten hervor, in Behaglichkeit und Frieden. Weiter rechts begann die Heide mit Birkenwald und Busch. Und sah man scharf hin, erkannte man den »Blauen Herrgott« an seinem lieben, kindischen Himmelblau, das siegreich in der Sonne glitzerte.

Um elf Uhr begann die Vorlesung. Im Amphitheater saßen die Studenten, dicht gedrängt, Kopf an Kopf. Die hohe Gestalt des Geheimrats stand allein in der Mitte.

»Wer hat Dienst?« fragte er.

Schückedanz stammelte ängstlich: »Doktor Williguth.«

»Er ist nicht da. Warten wir also!«

Und er begann in klarer, knapper Art über den ersten Fall zu sprechen, der zur Operation kommen sollte. Manchmal hielt er geflissentlich inne, und sein Auge flog zur Tür. Dann klang seine Stimme scharf und voll leisen Grollens.

Zögernd, mit lässigen Bewegungen trat Heinz Williguth ein. Die rechte Hand knöpfte noch schnell den weißen Kittel zu, die linke fingerte nervös durch die Luft. Die grauen Augen hielt er gesenkt.

Der Vater schaute ihn fest an und sprach gleichmütig weiter. Heinrich verbeugte sich kurz. Falten spielten über die hohe Stirn mit den schmalen Schläfen. Der schöne volle Mund zuckte spöttisch und schuldbewußt.

Philipp Emanuel wandte sich an die Hörer: »Wir beginnen jetzt.« Das Bett wurde hereingerollt. Der Geheimrat stampfte ärgerlich auf, dann hatte er sich wieder in der Gewalt. Voll seltsamer Milde war seine Stimme: »Na, dem Frauchen helfen wir jetzt.« Und wieder beinahe schroff: »Die Atmung, Doktor Williguth!« Die Kranke lag schon in Narkose. Philipp Emanuel reckte sich hoch auf.

Am Abend trug Jakobe wieder das Kleid aus blassem Goldbrokat und hörte bereitwillig zu, als der Geheimrat den drei Parisern das Bild des heiligen Christoph in seinem harten, aber klaren Französisch erklärte.

Wieder lagen Blumen in den silbernen Schalen. Und abermals kam Heinz Williguth zu spät zu Tische. Philipp Emanuel lachte über das ganze Gesicht: »Er kann sich gar nicht von seinen Kindern trennen, der gute Junge.«

Und gutgelaunt klopfte er den Sohn auf die Schulter. Jakobe wurde rot vor Zorn. Aber als glückliche Mutter mußte sie lächeln und die galanten Blicke der alten Herren auf ihren nackten Schultern brennen lassen. Sie stand ganz unter dem Bann der Achtung, die die drei Franzosen dem Geheimrat zollten. Etwas von diesem Schimmer fiel auch für Jakobe ab und machte sie demütig im willenlosen Dienen und stolz, daß sie ein Eckstein im Bau dieses Hauses war. Heinz Williguths Augen flackerten. Wie ein Stachel saß das Lob der lebhaften Gallier in seinem Fleisch. Und sein Vater schlang alle die schönen Worte hinab, eins nach dem andern, lächelnd und humorvoll, wie ein Riese, der Menschen frißt. Heinz bewunderte diese brutale Lebenskraft und wußte doch, daß er daran verdarb. Einer der Gäste fragte zuvorkommend: »Und worin arbeiten Sie, Herr Doktor Williguth?«

Philipp Emanuel schmunzelte über das ganze Gesicht, nur in den Augenwinkeln saß es wie Angst.

Heinz strich über die feuchte Stirn: »Mein Gott, Papa läßt mir eigentlich gar nichts übrig.«

Der Geheimrat saß blaß und nervös und ballte die linke Faust um sein Glas. Die Rechte aber flog pathetisch über den Tisch und beschrieb Kreise, als wollte sie die Unendlichkeit des Arbeitsgebietes messen: »Es ist genug Platz für uns beide.« Das Lächeln war breit und sonnig. Und er trank Heinz zu. Der tat ihm Bescheid und lächelte gleichfalls.

Aber spät in der Nacht, als das große Schweigen über dem Hause brütete, kam der Geheimrat, eine Kerze in der Hand, in seinem blauseidenen Schlafrock durch die Zimmer geschritten und stieg in die Halle hinab, wo heute, sehr wider seinen Willen, Hund Boabdil schlafen mußte. Der Bulldogg reckte den Kopf, schnupperte ein wenig, gähnte heftig und trollte neben dem dunkelblauen Schlafrock drein, als sei es seine Pflicht, bei allen Vorgängen in diesem Hause dabei zu sein. Dann pochte der Geheimrat an eine Tür. Es blieb still. Jetzt hämmerte schon die Faust wider das Holz.

Da kam von drin die verschlafene Frage: »Was ist los?«

Boabdil bellte scharf und kurz, wie ein Nachtwächter, der den Stundenruf gibt.

»Ich bin es, Heinz.«

Dann saß Philipp Emanuel am Bett seines Sohnes in dem hochroten Klubsessel, und der Bulldogg lag zu seinen Füßen. Heinz blinzelte mißtrauisch. Jetzt kam sicher wieder eine feierliche Szene im Bibelton. Das kannte er. Langsam fragte Philipp Emanuel: »Warum sagst du, daß ich dir nichts zu arbeiten übrig lasse?«

»Es ist doch so.«

Wie ein verzogenes Kind warf er die Lippen auf.

»Aber dazu braucht es gesammelter Kraft. Und die hast du nicht.«

Kummervoll und ohne jede Schärfe klang es, nachdenklich, wie eine Diagnose an einem Kranken. Die Kerze brannte unruhig. Mit Daumen und Zeigefinger nahm der Geheimrat den Räuber fort und strich die Schmelzfläche eben. Heinz sah zu. So machte es sein Vater mit allem, mit Menschenherzen und Dingen. Er drückte sie zusammen und bosselte sie nach seinem Willen.

»Wenn ich dir irgendwie helfen kann, Heinz,« sagte er jetzt fast unbeholfen und fuhr mit beiden Händen über das kurz geschorene dunkelbraune Haar, in dem nur wenige Silberfäden glänzten. Es fiel ihm schwer, milde und ohne Groll zu bleiben, aber er zwang sich, trotzdem er an seine harte Jugend dachte, an die Armut im »Blauen Herrgott« und an das Niedertreten seiner eigenen Menschenscheu, bis er endlich seinen Willen zum Sklaven gemacht hatte. Sein Junge aber saß mit verschlafenen Augen mitten in der weichen Wolle. Nur die Hand brauchte er auszustrecken, und von allen Seiten sank die goldene Frucht. Aber er tat es nicht. Sonst griff jeder Williguth zu, bis die Hände bluteten, keiner gab nach. Philipp Emanuels Sohn war der erste Lässige, der mit seinem Pfund nicht wuchern wollte. Fast verwundert schüttelte der Geheimrat den Kopf, als er an die Grenzen seiner Macht geriet und erkannte, daß eine Mauer ihm da den Weg versperrte. Scharf und schwer schnitten die Falten ins Gesicht. Das Kinn trotzte nach vorn, gegen diesen schwachen und doch unbesiegbaren Feind, der in Blut und Nerven seines eigenen Sohnes hockte, schadenfroh grinste und vor den Griffen eines Williguth sicher war. Mit rascher Bewegung stand er auf:

»Bin ich dir hier im Wege?«

Und er wartete.

»Ich weiß nicht, Papa.«

Philipp Emanuel schlug unwillig mit den Lidern. So sprach keiner, der an sich glaubte. Vielleicht half es, wenn er ihn blindlings vorwärtspeitschte.

»Junge, du mußt mir ans Ziel.«

Da knirschte der Sohn zwischen den Zähnen: »Aber dort finde ich dich.«

Philipp Emanuel senkte den Kopf. Lange blieb er so. Dann nahm er die Kerze, aber seine Hand zitterte, daß die Flamme unruhig flackerte. An der Tür wandte er noch einmal den Kopf. Heinz starrte ihm nach, wie ein armes Tier, das die Peitsche fürchtet.

Die ganze Nacht lag der Geheimrat wach. Schwere Gedanken standen um ihn her. Selten nur tat ein Williguth die Frage: »Wozu?« Aber dann schnitt es in Muskel und Nerv. Philipp Emanuel strich über sein starkes Kinn, als liebkoste er seinen Willen. Wer immer sah er diese hilflosen und doch trotzigen Augen, die um Rast und Ruhe bettelten. Und dabei hatte der Junge eine feine, gottbegnadete Chirurgenhand, die half, wo andere verzweifelten. Aber tausend Flämmchen huschten wie Irrlichter, und was heute ein Helles Ja, war morgen ein verdrossenes Nein. Und er war verwöhnt und wußte nicht Maß zu halten. Er lebte nicht, wie er sollte. Philipp Emanuel schritt jetzt durch die Zimmer, die Zigarre glimmte zwischen den Lippen. Schwer fiel sein Schritt in die große Stille.

Als er im »Blauen Herrgott« den Morgenkaffee trank, hatte er tiefe Falten um Mund und Augen. Frau Apollonia schaute sorgenvoll: »Du wirst alt, mein Philippchen.«

Und sie nahm die Butter doppelt dick. Der Geheimrat schwieg. Spät nur sagte er zum vergnügten Johann Sebastian, der ein Gläschen des guten Bordeaux gegen das Lampenlicht hielt: »Du solltest mal wieder mit Heinz Orgel spielen, Vater.« Ein Schleier lag über den grauen Augen.

»Was ist?« stammelte Apollonia, die keine Weichheit an ihrem Sohn kannte.

»Vielleicht bin ich zu hart mit ihm.«

»Deine Frau hatte Fischblut,« bemerkte Johann Sebastian beiläufig und klopfte die Pfeife aus. Als Williguth tadelte er jede fremde Beimischung in seiner Sippe. Apollonia strich bedächtig ein neues Butterbrot und murmelte: »Vielleicht ist auch Jakobe nicht die richtige Frau für ihn.«

Aber sie verstummte schnell vor dem Blick ihres Sohnes, dem die goldgeränderte Tasse in der Hand zitterte: »Das ist meine Sache.«

Wie aus Erz und Eisen sprangen die Worte durchs Zimmer.

Als die zwei Alten allein waren, guckten sie sich scheu und blinzelnd an. Doch sie fanden kein Wort und wackelten nur mit den Köpfen. Johann Sebastian verstöpselte die Weinflasche und schlug fest mit der Faust auf den Kork. Dann setzte er sich vors Klavier und begann ein altes Kirchenlied. Apollonia faltete die Hände und grübelte schläfrig vor sich hin. Endlich sprach der Greis voll Würde: »Dur und Moll, das ist es.«

Beim Mittagessen ging der Vogelkopf der Schirlitz in ängstlicher Erwartung zwischen Vater und Sohn. Jakobe saß hilflos in dem aufbrauenden Gewitter, fragte sie etwas, blieb sie ohne Antwort, versuchte sie zu lächeln, trafen sie sogleich verweisende Blicke, daß sie sich scheu zusammenduckte. Plötzlich sagte Philipp Emanuel mit einer Wichtigkeit, als packte er ein kleines Geschenk aus: »Vater will mal wieder mit dir Orgel spielen. Vielleicht übst du heute nach der Ordination.« Und die starke weiße Hand, die gleichmäßig über das Tischtuch fegte, als wollte sie mit den Brotkrumen allen Ärger und alles Unliebsame von sich streifen, schnellte hoch in die Luft und wies kerzengerade nach oben.

Ganz versonnen saß der junge Williguth und nickte nur. Jakobe schob vorsichtig ihre schlanken Finger über den Tisch und umschloß ihres Mannes Hand. Flora Schirlitz riß den Mund auf und ließ ihn vernehmlich wieder zuklappen. Der Geheimrat schaute heiter von einem zum andern und genoß ihre Verwirrung. Nur die Furchen um seinen Mund verrieten, was diese Milde ihn kostete.

»Also Schirlitz, das grüne Zimmer wird geheizt. Die Schlüssel holen Sie dann bei mir.«

Wieder sah er von einem zum andern und winkte dann Jakobe zu, als wollte er verkünden: »Jetzt wird gelacht.« Sie lächelte verzagt. Vielleicht war diese Güte nur Schein, und dahinter barg sich eine schlimme Absicht.

Heinz Williguths Stimme riß ihr den Gedanken ab. Fröhlich und sonnig klang es, als sei aller Staub von der Seele geflogen: »Danke auch recht schön! Und wann soll ich in den »Blauen Herrgott«?«

»Wann du willst.«

Er sagte nicht, daß der Regens chori samt Frau Apollonia heute zum Besuch anrückte. Heinz war mißtrauisch und konnte sonst leicht eine Verschwörung wittern. Und Philipp Emanuel wollte heute aus vollen Händen schenken und Liebes tun, halb unbewußt buchte er die gute Saat, die er da streute, und überschlug schon die Ernte, die davon aufgehen sollte.

»Also, Schirlitz, das Harmonium oben im grünen Zimmer wird abgestaubt. Der Heinz brennt ja schon lichterloh.«

Die Zigarre in der Hand trat er zum Fenster und sagte halblaut über die Schulter: »Warum sagst du es mir denn nicht, wenn dich die Musik so in den Klauen hat? Bin ich etwa ein Menschenfresser?«

Er lachte dröhnend, aber es war ihm nicht ganz behaglich zumute. Jakobe horchte auf, sie wußte diese Veränderung nicht zu deuten. Das grüne Zimmer war sonst streng verschlossen, weil der Geheimrat das Klimpern als unnütze Zeitvergeudung haßte. Der junge Williguth klatschte in die Hände: »Flink, Florachen, aufschließen und abstauben!«

Philipp Emanuel holte gewichtig einen Schlüsselbund hervor und machte einen Schlüssel los, etwas zögernd und nachdenklich, als ginge das alles wider seinen Sinn. Dann sagte er vorwurfsvoll:

»Zuerst kommt die Pflicht.«

»Meine Patienten kann ich an den Fingern abzählen,« lachte Heinz, aber es klang schon wieder nach Bitterkeit.

Der Geheimrat blickte auf, stellte die Brauen steil, schmunzelte heimlich und ging. In diesem Augenblick hatte er eine seltsame Ähnlichkeit mit seiner Schwester Gundl Tredenius. Es war derselbe Zug eigensinniger Güte und treuer Hilfsbereitschaft.

In der Halle, wo im Kamin ein lustiges Holzfeuer prasselte, saß Flora Schirlitz vor einem kleinen Schreibtisch, hatte ein dickes Buch vor sich und trug gewissenhaft den Namen jedes Patienten ein, den dann der Diener mit halblauter Stimme fragte: »Zu Herrn Geheimrat oder Doktor Williguth?«

Fast alle gingen zum Vater, nur die kleinen Leute mit wenig Geld, die Geizhälse und die Mißtrauischen zum Sohn. Hinter dem Ofenschirm saß wohlversteckt Hund Boabdil und beobachtete das ihm vertraute Treiben. Um diese Stunde bellte er niemals. Keiner sah ihn, aber er sah alles, und das genügte seiner bescheidenen Seele.

 


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