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1886

*

An Martha Bernays

Paris, Dienstag, 2. Februar 1886

Mein geliebter süßer Schatz

Du schreibst so reizend und vernünftig, und jedesmal bin ich beruhigt, wenn Du Dich über etwas ausgesprochen hast. Ich weiß Dir gar nicht zu danken; in letzter Zeit habe ich mir eine besondere Art, auf Dich Rücksicht zu nehmen, zum Vorsatz gemacht; Du wirst lachen; nämlich nicht krank sein zu wollen. Meine Müdigkeit ist nämlich ein Stück leichte Krankheit, Neurasthenie heißt man es, aus den Mühen, Sorgen und Aufregungen der letzten Jahre hervorgegangen, und sie ist mir immer wie mit einem Zauberschlag verschwunden, wenn ich bei Dir war. Also folgt daraus, daß ich trachten muß, recht bald viel mit Dir zusammen zu sein, und da das kaum anders geht, als wenn wir heiraten, daß ich mich bemühen muß, bald die berühmten dreitausend Gulden im Jahr zu haben; und da ich nicht unfleißig bin, und die Aussichten nicht schlecht stehen, bin ich auch nicht unglücklich und mache mir keine Sorgen über meine Nervosität.

Es freut mich sehr, daß Du mir das Zeugnis gibst, ich hätte an die Honorargeschichte gedacht. Ich bin wirklich nicht aus Gedankenlosigkeit, sondern aus Noblesse hereingefallen. Es ist kaum was anderes zu sagen, Liebchen, als was Du sagst. Nämlich, daß wir jung sind und Lehrgeld zahlen müssen. Antwort auf meinen Brief an den Buchhändler habe ich noch nicht. Ich habe mich anfangs gar geschämt, Dir von der Geschichte zu schreiben, nur weil es mich doch sehr geärgert hat, konnte ich es nicht unterlassen.

Die Neuigkeit des Tages ist ein sehr freundlicher Brief von Obersteiner, auf dessen Wohlwollen ich, wie Du weißt, eine gewisse, in ihrer Absicht noch unbestimmte Hoffnung setze. Er teilt mir zum Beispiel mit, was in Wien jetzt für wissenschaftliche Skandale vorgehen. Der Wiener Kreis von hochanständigen Leuten tut mir auch in der Erinnerung sehr wohl. Man darf doch nicht so schlecht werden, wie die Leute einen machen wollen, nur vorsichtig. Anlaß des Briefes ist, daß er eine Auskunft über die Statuten der hiesigen Gesellschaft der Ärzte haben will, die ich ihm wohl noch heute abends werde verschaffen können. Es ist nämlich sechs Uhr und um halb zehn gehe ich, wie Du weißt, zu Charcot, nicht ohne Grauen, mich heute sehr schlecht zu amüsieren. Die Vorbereitungen waren heute natürlich geringfügiger als das erste Mal, doch war ich so außer Ordnung, daß ich nichts gearbeitet habe.

Das bißchen Cocain, was ich genommen habe, macht mich geschwätzig, Weibchen. Ich schreibe weiter und gehe auf Deine Kritik über meine arme Person ein. Weißt Du, wie seltsam der Mensch zusammengesetzt ist, seine Tugenden oft den Keim zu seinem Verderben bringen und seine Fehler sein Glück machen? Was Du von dem Charakter der Bernays schreibst, ist ja ganz richtig. Aber ich habe keinen Grund, darüber zu schimpfen. Dieser Übertreibung, die Du selbst so reizend eingestehst, verdanke ich mein Glück, denn ich hätte sonst nie den Mut gefunden, um Dich zu werben. Ob es auch ein Glück für Dich ist, wollen wir nicht untersuchen. Aber wer mich fragt, wie es mir gegangen ist, wenn meine Erlebnisse heute abschließen sollten, wird von mir hören, daß ich trotz alledem – Armut, langsame Erfolge, wenig Gunst bei Menschen, übergroße Empfindlichkeit, Nervosität und Sorgen – doch glücklich war, durch die bloße Erwartung, Dich zu besitzen und durch die Gewißheit, daß Du mich liebhast. Ich war immer aufrichtig gegen Dich, nicht wahr? Ich habe nicht einmal von der Erlaubnis Gebrauch gemacht, die man gegen eine Person des anderen Geschlechts im allgemeinen hat, sich von seiner besten Seite darzustellen. Ich habe lange und lange an Dir gedeutet und Dich getadelt, und das Ende ist, daß ich nichts anderes wünsche, als Dich zu haben und so zu haben, wie Du bist.

Glaubst Du wirklich, daß ich von außen so sympathisch bin? Schau, ich zweifle sehr daran. Ich glaube, man merkt mir was Fremdartiges an, und das hat seinen letzten Grund darin, daß ich in der Jugend nicht jung war und jetzt, wo das reife Alter beginnt, nicht recht altern kann. Es gab eine Zeit, in der ich nichts anderes als wißbegierig und ehrgeizig war und mich Tag für Tag gekränkt habe, daß mir die Natur nicht in gütiger Laune den Gesichtsstempel des Genies, den sie manchmal verschenkt, aufgedrückt hat. Seitdem weiß ich längst, daß ich kein Genie bin und verstehe nicht mehr, wie ich es zu sein wünschen konnte. Ich bin nicht einmal sehr begabt, meine ganze Befähigung zur Arbeit liegt wahrscheinlich in meinen Charaktereigenschaften und in dem Mangel hervorragender intellektueller Schwächen. Ich weiß aber, daß diese Mischung eine für den langsamen Erfolg sehr günstige ist, daß ich unter günstigen Bedingungen mehr leisten könnte als Nothnagel, dem ich mich weit überlegen glaube, und daß ich vielleicht Charcot erreichen könnte. Damit ist nicht gesagt, daß ich's werde, denn diese günstigen Bedingungen finde ich nicht mehr, und das Genie, die Kraft, sie zu erzwingen, besitze ich nicht. Aber wie ich schwätze! Ich wollte was ganz anderes sagen. Nämlich erklären, woher meine Unzugänglichkeit und Schroffheit gegen Fremde, die Du anführst, kommt. Sie ist nur die Folge des Mißtrauens, nachdem ich oft erfahren habe, daß mich gewöhnliche oder schlechte Menschen schlecht behandeln, und wird in dem Maße schwinden, als ich nichts von ihnen zu befürchten brauche, als ich mächtiger und unabhängiger werde. Ich tröste mich immer damit, daß mir untergebene oder gleichgestellte Personen mich nie unangenehm empfunden haben, nur Vorgesetzte oder sonstwie Überlegene. Man würde es mir kaum ansehen, und doch war ich schon in der Schule immer ein kühner Oppositionsmann, war immer dort, wo es ein Extrem zu bekennen und in der Regel dafür zu büßen galt. Als ich dann eine bevorzugte Stellung als langjähriger Primus bekam, als man mir allgemein Vertrauen schenkte, hatte man sich auch nicht mehr über mich zu beklagen. Weißt Du, was mir Breuer eines Abends gesagt hat? Ich war so ergriffen davon, daß ich ihm darauf das Geheimnis unserer Verlobung mitteilte. Er sagte, er hätte herausgefunden, daß in mir unter der Hülle der Schüchternheit ein maßlos kühner und furchtloser Mensch stecke. Ich habe es immer geglaubt, und mich nur nie getraut, es wem zu sagen. Mir war oft so, als hätte ich den ganzen Trotz und die ganze Leidenschaft unserer Ahnen, als sie ihren Tempel verteidigten, geerbt, als könnte ich für einen großen Moment mit Freude mein Leben hinwerfen. Und dabei war ich immer so ohnmächtig und konnte die glühenden Leidenschaften nicht einmal durch ein Wort oder ein Gedicht zum Ausdruck bringen. So habe ich mich immer unterdrückt, und das, glaube ich, muß man mir ansehen.

Solche dumme Geständnisse mach ich Dir, mein süßer Schatz, und eigentlich ganz ohne Anlaß, wenn es nicht das Cocain ist, was mich zum Reden treibt. Aber jetzt will ich zum Diner hinunter gehen und dann mich ankleiden und noch etwas schreiben. Morgen schreibe ich Dir dann ganz wahrheitsgetreu, wie der Abend bei Charcots ausgefallen ist. Du erzählst jedenfalls, ich hätte mich glänzend unterhalten, und ich schreibe dasselbe nach Wien. Die Wahrheit für uns allein.

Halb ein Uhr

Gott sei Dank, es ist vorüber, und ich kann Dir gleich berichten, wie recht ich gehabt habe. Es war ledern zum Zerplatzen, nur das bißchen Cocain hat mich davor bewahrt. Denke Dir: vierzig bis fünfzig Leute diesmal, von denen ich drei oder vier gekannt habe. Vorgestellt wurde keiner keinem, jeder war sich selbst überlassen zu tun, was er wollte. Ich hatte natürlich gar nichts zu tun, glaube nicht, daß sich die anderen besser amüsiert haben, aber sie konnten wenigstens reden. Ich sprach sogar schlechter als gewöhnlich. Niemand bekümmerte sich um mich oder konnte sich um mich bekümmern. Alles ganz in der Ordnung, und ich war auf alles vorbereitet. Vor Madame habe ich eine Verbeugung gemacht. Sie erwartete sich wohl nicht viel Vergnügen von mir und sagte mir, daß ihr Mann im anderen Zimmer sei. Der Alte war wenig beweglich, saß zumeist in seinem Stuhl und schien mir sehr müde. Er ließ es natürlich nicht hie und da an kleinen Aufforderungen, dies oder jenes zu nehmen, fehlen, die das einzige waren, was ich von ihm gehabt habe. Mlle. war in einem griechischen Kostüm, sogar sehr nett, das kann ich Dir, da Deine Eifersucht doch nicht lange angehalten haben wird, sogar mitteilen, gab mir beim Eintritt die Hand und sprach sonst kein Wort mit mir. Erst gegen Ende kam ich mit Giles de la Tourette in ein politisches Gespräch, in dem er natürlich den wütendsten Krieg mit Deutschland prophezeite. Ich gab mich gleich als juif, der weder Deutscher noch Österreicher sei, zu erkennen. Solche Gespräche sind aber immer sehr peinlich für mich, denn ich fühle was Deutsches sich in mir regen, was ich zu unterdrücken lange beschlossen habe. – Gegen halb zwölf Uhr wurde man in den Speisesaal gefordert, dort gab es viel zu trinken und etwas zu essen. Ich nahm eine Tasse Chocolat. – Du mußt nicht glauben, daß ich enttäuscht bin, von einem Jour fixe kann man gar nichts anderes erwarten, und ich weiß nur, daß wir uns keinen einrichten werden. Sag aber niemandem was davon, wie langweilig das war. Wir wollen immer von dem ersten Abend erzählen.

Und jetzt gute Nacht, mein süßer Schatz, es grüßt Dich herzlich

Dein Sigmund

*

An Martha Bernays

Wien, Donnerstag, 13. Mai 1886

Mein geliebter Schatz

Ich kann Dir nicht mehr in der Ordination schreiben, denn es geht heiß zu. Ich habe ein Zimmer voller Leute und werde kaum bis drei Uhr fertig. Die Einnahmen sind noch nicht so glänzend, aber der Kranken, die mich in Anspruch nehmen, sind sehr viele. Von zahlenden Patienten habe ich allerdings nicht sehr viele. Frau Professor M., die mir viele Sorgen macht, die Ischias, die fast geheilt ist, und die zwei Polizeibeamten, die einmal in der Woche kommen. Morgen kommt T. Heute war zum Beispiel eine direkte Einnahme von acht Gulden und zwar drei von einem der Polizeibeamten und fünf wieder durch Breuer, der Frau Dr. K. herschickte, sich eine Aufklärung, was ihrem Mann wohl tun würde, zu holen.

Wie ich bemerke, fallen Erwerb und Tätigkeit beim Arzt ganz auseinander. Man bekommt das Geld umsonst und plagt sich dafür anderwärts ganz ohne Ertrag. So kam vorgestern ein amerikanischer Arzt zu mir, der nervenkrank ist, und dessen komplizierter Fall mich so interessiert hat, daß ich ihn übernommen habe, ohne was davon zu haben. Sein Fall ist kompliziert durch sein Verhältnis zu seiner schönen und interessanten Frau, mit der ich also auch zu tun hatte und wegen welcher ich morgen zu Professor Chrobak gehe. Ich bin zu müde, um Dir die heikeln Dinge näher zu beschreiben. Unheimlich war mir, daß während der beiden Male, da sie bei mir war, Dein Bild, das sich sonst nie rührt, vom Schreibtisch herunterfiel. Ich mag solche Andeutungen nicht, und wenn es einer Warnung bedurft hätte – es hat aber keiner bedurft!

Und da soll ein Arzt sparen! Ich schone jeden Gulden sonst, da werde ich gestern zu einem entfernten Bekannten in die Stadtgutgasse gerufen, natürlich kein Geld dafür, aber zwei Stunden im Tag verloren, da ich mir doch keinen Wagen nehmen kann. Heute wieder so, und wie ich nach Hause komme, finde ich eine dringende Aufforderung vor, neuerdings zu kommen. Jetzt muß ich natürlich einen Wagen nehmen, und was ich in drei Tagen am Nachtmahl erspare, geht so in einem Wagen auf.

Dienstag hielt ich einen Vortrag im Physiologischen Club über Hypnotismus, der sehr gut war und den allgemeinsten Beifall fand. Denselben Vortrag habe ich für heute in vierzehn Tagen im Psychiatrischen Verein angekündigt, und in der Gesellschaft der Ärzte komme ich in den nächsten drei Wochen zu einem anderen Vortrag über meine Pariser Erlebnisse. Der Kampf mit Wien ist also im besten Gange, und wenn Du hier wärest, würde ich Dir mit einem Kuß sagen, daß ich die Hoffnung nicht aufgegeben habe, Dich in sechs Monaten mein Weibchen zu heißen.

Ich glaube, ich werde mir für die Gratispatienten und leichteren Elektrisierungen dreimal in der Woche eine zweite Ordination von drei bis vier Uhr einrichten müssen. Meine Position ist hier doch eine starke, wie ich aus manchen Zeichen merke.

Gute Nacht, mein süßer Schatz

Dein Sigmund

Was meinst Du wieder zu einem Kollektivgeschenk für Mama?

*

An Josef Breuer

Olmütz, 1. September 1886

Verehrter Freund

Meine freudige Überraschung zu hören, daß Sie beide von Hamburg aus mein kleines Mädchen aufgesucht haben und sehr ›nett‹ gegen sie waren, wie der lokale Kunstausdruck lautet, versuche ich nicht dem Grade nach zu beschreiben. Der Herr schenke Ihnen dafür die schönste Erholungsreise, das am wenigsten lästige Wetter und die ungestörte Entfaltung der glücklichsten Stimmung.

Ich liege hier kurz angebunden in dem Saunest – es fällt mir keine andere Bezeichnung ein – und streiche schwarzgelbe Fahnen an. Vorlesungen über das Sanitätswesen im Felde, die ich gehalten, sind ziemlich stark frequentiert und selbst ins Böhmische übersetzt worden. Eingesperrt war ich noch nicht.

Das einzig Bemerkenswerte an der Stadt ist, daß man ihr nicht ansieht, wie entfernt sie sein kann. Man muß oft drei bis vier Stunden gehen, bis man sie erreicht, und ich finde mich oft so weit von ihr zu Zeiten, an die sich sonst gar keine Erinnerungen zu knüpfen pflegen. Wie Paul Lindau einmal bei der Kritik eines im Mittelalter spielenden Romans gesagt hat »die meisten Leser dürften sich kaum erinnern, daß es eine Mitte des vierzehnten Jahrhunderts gegeben hat«, so möchte ich fragen, welcher anständige bürgerliche Mensch daran denkt, eine seiner Tätigkeiten auf die Zeit von drei bis halb vier Uhr morgens zu verlegen. Wir spielen immer Krieg, einmal sogar Festungsbelagerung, und ich spiele dabei Sanität und teile Zettel aus, auf denen greuliche Verwundungen verzeichnet sind. Während mein Bataillon im Sturm anrückt, liege ich auf irgendeinem Steinacker mit meinen Sanitätsleuten, es wird blind geschossen und blind geführt, der General reitet dann vorüber wie gestern und sagt: »Landwehr, Landwehr, wo wärst Du, wenn die scharfgeladen hätten; nicht ein Mann stünde mehr da.«

Das einzig Erträgliche in Olmütz ist ein großstädtisches Café mit Eis, Zeitungen und gutem Gebäck. Meine Braut behauptet zwar immer, wenn ich das Eis lobe, es sei ›water ice‹ und nicht ›cream ice‹ und warnt mich davor. Die Bedienung leidet aber unter dem militärischen Wesen, wie alles andere. Wenn die zwei oder drei Generale – die mich immer an Papageien erinnern, ich kann nichts dafür, aber Säugetiere pflegen sich sonst nicht in solche Farben zu kleiden, von den rotblauen Schwielen des Mandrills abgesehen – wenn die Generale irgendwo beisammensitzen, umschwärmt sie der ganze Kellnertroß, und alles andere existiert nicht für sie. Einmal mußte ich in der Verzweiflung zu einer schweren Prahlerei greifen. Ich packte eine solche Bedienung beim Fracke und schrie sie an: »Sie, ich kann auch noch einmal General werden, bringen Sie mir daher ein Glas Wasser.« Das wirkte.

Ein Offizier ist ein jämmerliches Wesen, jeder beneidet den Gleichgestellten, tyrannisiert den Untergebenen und fürchtet sich vor dem Höheren, und je höher er selbst ist, desto mehr fürchtet er sich. Es ist mir überhaupt zuwider, auf dem Kragen geschrieben zu haben, wieviel ich wert bin, als ob ich ein Stoffmuster wäre. Und doch hat das System seine Lücken. Der Kommandierende von Brünn war unlängst hier, kam in die Schwimmschule, und da erfuhr ich mit Erstaunen, daß die Schwimmhosen keine ›Distinktion‹ tragen. Es wäre aber undankbar, nicht zuzugestehen, daß das militärische Leben mit seinem hoffnungslosen Muß der Neurasthenie sehr gut tut. Alles ist wie verflogen, und zwar im Verlaufe einer einzigen Woche.

Die ganze Geschichte ist im Abklingen, wie Meynert sagen würde. In zehn Tagen fliege ich nordwärts und vergesse die tollen vier Wochen.

Wissenschaftlich hat mich hier gar nichts berührt, nur der seltsame Fall von Paralysis agitans, von dem ich schon letzthin erzählte, hat sich hier plötzlich bei mir eingestellt und behauptet von den Arseninjektionen, die ich ihm mache, die deutlichste Besserung zu verspüren.

Ich bitte Sie um Entschuldigung für die dumme Plauderei, die mir, ich weiß nicht wie, aus der Feder gerutscht ist, und freue mich sehr darauf, Sie in Wien mit meiner Frau das erste Mal zu besuchen. Ihr treu ergebener

Dr. Sigm. Freud


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