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XXXXVII

Von Hannie

Urlaub! Ich hab ihn, Jostel! ich hab ihn! Liebster, Herzallerliebster! Ein bißchen säuerlich ... aber ich hab ihn! schwarz auf weiß! vom ersten Januar bis zum ersten April! in Anbetracht guter Führung und so weiter und weil ich auch schon vier Jahre da sei!

Es kommt mir jetzt fast wie eine Art Kraftprobe vor. Ich hatte das gar nicht so bedacht. Ich sehe auf einmal: sie wissen, wie gern mich meine Mädels haben, und daß sie am Ende mehr verlieren würden, wenn ... wenn ... Ich meine, ich sehe auf einmal, daß ich eigentlich die Situation in der Hand habe, und daß das vielleicht überall so ist, sobald man festen Boden unter den Füßen hat und wärs auch nur ein einziger Quadratmeter!

Und Rapallo soll es werden, ganz in der Nähe von Genua, von dem der Vater immer so viel erzählte! Du mußt mir eine brauchbare Karte davon beschaffen!

Hella wird selig sein. Sie war bereits ängstlich, es würde nichts daraus.

 

Und Jostel? was machen wir mit Jostel? Er muß mir unter allen Umständen in die Hand versprechen: nicht auf mißmutige Wege zu geraten, wenn ich fort bin, sonst hab ich keine Ruhe und bleibe, weiß Gott, lieber da. Er muß vergnügt sein und sich etwas ganz Wunderschönes ausdenken zu meiner Rückkehr! und mit Schreiben halten wir es, wie wir neulich besprachen: über hier, denn es wird schwer sein, direkte Briefe auf die Dauer vor Hella zu hüten, obschon ich auf jeden Fall ein eigenes Zimmer haben will.

 

Vielleicht hat Imhof einen nicht gar zu langweiligen Roman zum Übersetzen. Denn wochen- und monatelang so gar nichts zu tun zu haben, ist am Ende auch kein Vergnügen.

Übermorgen Mittag in der kleinen Konditorei! Wir gehen dann noch deine Sachen für die Mutter kaufen. Meine Decke ist fertig, ein Sofakissen auch, und das Paket kann abgehen.


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