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III

Geld!? Geld!? und immer, immer wieder: Geld! Geld! mein Gott! ist Geld denn wirklich alles?!

und wenn ...

was nutzen fünfzig Mark im Monat mehr, wenn der innere Mensch zerrieben und kaputt ist, bis er dieser ... fünfzig Mark sich freuen darf!

 

Wir haben auf so viel schon verzichtet, Hannie ... freiwillig! weil wir zu stolz waren, uns schenken zu lassen oder zu nehmen, was uns nicht zustand vor uns selber ... weil wir es sauber um uns haben wollten ...

wir haben so viel Rosen ungebrochen verblühen, so viel schöne Tage ungenossen verrinnen lassen ... um sagen zu können: seht, man kann auch das! ...

aber ...

ich mag nicht mehr!

ich will auch mein Teil vom Leben haben endlich! verdient oder unverdient! sauber oder nichtsauber!

Ich habe alles immer allen anderen gelassen: Freude, Liebe, Ehre, Anerkennung, Geld! und habe dabeigestanden ... ohne Murren und ... ohne Neid ...

ohne Neid, Hannie! und das ist das Schwerste!

Ja, ich habe mit geholfen, wenn ich konnte, und mich gefreut, wenns einem glückte! ...

ich will nun endlich aber auch mein Teil!

ich will auch endlich an den Tisch!

ich habe auch Hunger allmählich!

ich bin nicht weniger als andre!

ich mag nicht mehr warten und am Boden liegen ... ich will auf und ... fliegen!

und du, Liebste, flieg mit! ... und laß es werden, wie es früher war ...

 

Sieh ...

es verkrüppelt alles in mir, wenn du immer wieder mit Dingen kommst, gegen die ich so machtlos bin, weil der Hausknecht in mir sagt: du habest recht!

du hast ja recht! ich weiß! ich sag es selber! aber ... komm lieber doch einmal mit Dingen, bei denen dir ... der in mir zustimmt, der eben doch Herr ist, trotz allem! und eines Tags doch eben Sieger sein wird!

er dankt dirs mehr und königlicher, als er heut den Mut hat, dir zu sagen!

 

Und wenn du's Leichtsinn nennen willst, dann nenn es so! doch lach dazu! denn sieh:

das bißchen ›Leichtsinn‹, das ich habe dann ... es ist mein Bestes ... meine ganze Kunst vielleicht!

es sind meine Flügel,

und ich lasse sie schon selbst nicht übermütig werden! ich stutze sie schon selbst mir oft genug!

aber sie wachsen immer wieder nach!

und ... Gott sei Dank, daß sie es tun!

Sie müssen mich tragen und dich mit! und ich hoff: ein bißchen weiter, als wohin Herr Hinz und Kunz und Hans und Gans an ihrem Nachmittagspaziergang kommen!


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