Ludwig Aurbacher
Ein Volksbüchlein
Ludwig Aurbacher

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Wie es dem Spiegelschwaben weiter ergangen.

Man erzählt: die Landsberger hätten den Betrug früh genug bemerkt, und es seien einige dem Landfahrer nachgesetzt, und, nachdem sie ihn eingeholt, hätten sie ihn, wie eine volle Garbe, so durch und durch, und über und über gedroschen, daß ihm der letzte Schatzpfenning entfallen, und er ganz ausgeleert war. Andere dagegen behaupten: Der Scherg habe ihn aufgepackt, und er habe ihn vor's Gericht gebracht. Da habe er sich aber so meisterlich verantwortet, daß ihm der gestrenge Herr nichts habe anhaben können, obwohl man ihn, als einen Schwaben, gar zu gern hätte zappeln gesehen. Der Spiegelschwab habe gesagt: »Es sei unter ihnen ausgemacht worden, daß er am Schatz halb Part habe; das sei Numero Eins; – und den halb Part habe er heraus genommen, keinen Heller mehr; das sei Numero Zwei: – wenn sie den ihrigen nicht bekommen hätten, so sei er nicht Schuld daran, sondern sie selbst; das sei Numero Drei.« Und also habe er Recht und sie Unrecht. So wurde denn der Spiegelschwab losgesprochen. Und er war ja freilich so unschuldig an der Sache, wie Ginggele's Bock. Jedennoch soll er, wie verlautet, vom Richter noch etwas auf den Weg mit bekommen haben, so einen Merks-Marx! Wer wissen will, was? der lese die Landsberger Chronik nach.

Und wärst du auch der brävste Mann,
Man hängt dir doch ein Klämperle an.

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