Ludwig Aurbacher
Ein Volksbüchlein
Ludwig Aurbacher

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Wie die sieben Schwaben weiter ziehen,
und welchen Weg sie einschlagen.

Der Allgäuer, der an der Spitze ging, stimmte sein Posthörnle an und blies ein Trompeterstückle; hinter ihm kam der Seehaas und dann der Nestelschwab, der ihm seinen Bünkel auf dem Buckel trug; drauf folgte der Blitzschwab, der sang: Es geht ein Butzemann im Reich herum, Didum, Bidi, Bum. Dann kam der Spiegelschwab, und ganz hintennach grattelte und pfnaufte der Knöpfleschwab mit seinen Hafen und Pfannen. Und sie trugen zusammen, Mann für Mann, den Spieß, und sahen schier aus, wie ein Wiedle gespießter Lerchen. – Sie waren aber schon eine ziemliche Weile gegangen, da fiel's ihnen erst ein, zu überlegen, welchen Weg sie einschlagen sollten nach dem Bodensee, wo das Ungeheuer hauste, das zu erlegen war. Der Allgäuer meinte, sie sollten der Wertach nachgehen, dann kämen sie auf Gebirg, und dann könnten sie nimmer fehlen. Der Gelbfüßler aber sagte: Ueber das Gebirg sei es ein Umweg; sie sollten ihm folgen bis an den Neckar; der Neckar fließe in den Rhein, und der Rhein in den Bodensee. Potz Blitz! sagte der Blitzschwab, ein braver Mann geht gradaus. Und die andern lobten ihn deshalb, und sie beschlossen, gradaus zu gehen, zwischen Göggingen und Pfersen durch, und weiter. Und so wateten sie denn durch die Wertach, weil die Brücke abseiten lag, und gingen weiter über Stock und Stein, über Wiesen und Felder, durch Wüsten und Wälder, Berg auf Berg ab, bis sie an Ort und Stelle kamen.


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