Theophil Zolling
Die Million
Theophil Zolling

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XIV.

Mit einem Widerwillen gegen ihren Gatten war Wicky von der Hochzeitreise zurückgekehrt. War das eine Fahrt! Sie wollten nach London und zu den schottischen Seen, aber in Paris blieben sie stecken, weil die junge Frau plötzlich erkrankte. Ihre Nerven waren von der Reise angegriffen, ihr Magen wie zugeschnürt, Schlaf und Appetit verschwunden, ihr Geist auf Augenblicke verwirrt. Oft brach sie plötzlich am Fenster zusammen, wenn sie einen Blick auf die wimmelnden Straßen warf, schlief mit offenen Augen ein und phantasierte. Dabei sah sie fahl und leichenhaft aus und magerte ab. Die ganze Welt war ihr gleichgültig und zum Ekel. Der Arzt sprach von wahrscheinlicher Mutterschaft, aber als ihr wieder besser wurde, lachte sie ihn und ihren Gatten aus.

»O nur keine Kinder!« rief sie aus. »Alles, nur keine Kinder!«

Als sie heimgekehrt waren, wurde sie in diesem Gedanken von ihrer Mutter bestärkt. Das fehlte noch, sich schon das erste Jahr der Ehe verderben zu lassen! Ja, sie selbst war so thöricht gewesen und hatte es bitter genug bereut. Aber Wicky sollte eine Salondame, eine Weltstädterin sein, keine Hausglucke. Und so nahm sie nicht die geringste Rücksicht auf ihr Leiden, ging viel aus, auch wenn sie sich vor Schmerzen kaum halten konnte, machte weite Spazierfahrten, sogar Reitstunden nahm sie. Und wirklich verschwanden nach und nach alle die lästigen Zufälle, sie wurde wieder halbwegs gesund, und nur ein unausrottbarer Ekel vor der unzarten männlichen Begehrlichkeit blieb ihr zurück. Jetzt wollte sie das Leben genießen und alles auskosten. Daß ihr Gemahl ein so eifriger Geschäftsmann, war ihr anfangs verdrießlich, denn sie hatte sich einen Gatten viel unterhaltender vorgestellt. Sie war fast den ganzen Tag auf sich selbst angewiesen. Schon am frühesten Morgen, sobald die abscheuliche Dampfpfeife sie weckte, ging Hans in die Fabrik hinüber; um eins erschien er zum Mittagessen, und vor zwei verschwand er aufs neue, um erst nach sieben Uhr, oft noch viel später, Feierabend zu machen. Ging oder schickte sie im Laufe des Tages einmal hinüber, so war er fast unzugänglich. Man konnte dann, gestützt auf die Weisungen derjenigen, die ihn zuletzt gesehen haben wollten, die ganze Fabrik umsonst nach ihm absuchen. Der boshafte Spinnmeister war der Ansicht, der junge Herr weiche seiner Frau oder deren Abgesandten mit Absicht aus, denn er kenne ihre Wünsche, – Thatsache war, daß sie nach solchen Erfahrungen anfing, sich gleich an die richtige Quelle zu wenden: an den Kassierer Hitschold, der natürlich der Gnädigen nach Möglichkeit entsprach. Zu ihrer größeren Bequemlichkeit ließ sie die Villa mit der Fabrik telephonisch verbinden. Das war von nun an ein fortwährendes Klingeln, Fragen und Befehlen von drüben, so daß der gute Hitschold nur immer vom Pult zum Fernsprecher zu eilen hatte, um Rede und Antwort zu stehen. Hans verbat sich zwar diese Behelligung seiner Angestellten, allein Wicky war nicht zu bekehren. Sie erklärte es für ihr gutes Recht als Fabrikherrin, jederzeit über »ihre« Leute zu verfügen.

»Mama hat es in Burtscheid gerade so gemacht,« versicherte sie, und der alte Heller konnte es allerdings bestätigen.

Als dann die Jahreswende mit ihren Festen nahte, dachte Wicky unablässig daran, wie sie ihr Haus der Geselligkeit öffnen konnte. Sie hatte einmal in irgend einem Buche gelesen, daß eine Dame von Welt auch ihren »Salon« haben müsse, und so wollte auch sie ihren Salon haben. Ihre Mutter, die leider wegen Hellers Alter und Philisterhaftigkeit auf größere Gesellschaften in ihrem Heim verzichten mußte, unterstützte sie dabei, denn wenn ihre Tochter einen Salon besaß, so hatte sie doch den Mitgenuß. Sie setzten also Hans auseinander, daß er es seiner gesellschaftlichen Stellung, seinem Kredit und seiner jungen Frau schuldig sei, ein großes Haus zu führen. Er wollte zwar die Notwendigkeit nicht recht einsehen, aber als man ihm versprach, daß er dadurch in seinen Geschäften nicht gestört werden sollte, ließ er sie gewähren.

»Ganz wie mein Alter!« rief Frau Viktoria schäumend. »O diese Kaufleute!«

Die Villa war groß und elegant genug, um den passenden Rahmen für Gastereien abzugeben. Der Schauplatz verursachte also keine besonderen Umstände, was Hans nicht wenig freute. Schwieriger war schon die Beschaffung der Mitwirkenden in diesem Schaustück. Hellers hatten mit Ausnahme eines alten Vetters, der eine Kaffeebrennerei im Osten der Stadt besaß, gar keine Verwandten in Berlin, und diesen einen verleugneten die Damen lieber, obwohl er reich und angesehen war, denn ihm und seinem Gewerbe klebte in ihren Augen etwas Kleinbürgerliches an. Bei ihren gelegentlichen Damenbekanntschaften aus Theater und Konzerten, von der Hochzeit- und Badereise that aber sorgfältige Auswahl not, denn bei näherer Bekanntschaft und Erkundigung erwies sich manche neue Salon-Acquisition als eine zweifelhafte Bereicherung. Aber für den Anfang wollten sie eine Auge zudrücken; später ließ sich leicht eine strengere Auswahl treffen. Mit umso größerem Eifer stürzten sie sich auf den Lenzschen Kreis. Leider erwiesen sich der Generalkonsul und sein Sohn vorderhand als unzugänglich, ihrer leidenden Frauen wegen. Aber dieser alten, hochangesehenen Berliner Kaufmannsfamilie fehlte es nicht an weitverzweigten, vornehmen Verbindungen. Da waren zwei Brüder des Konsuls, reiche Rentiers, zum Ältestenkollegium der Kaufmannschaft gehörig und mit starker Familie gesegnet, doch etwas zurückhaltend im Verkehr. Dann die Verwaltungsräte und höheren Beamten der Niederdeutschen Bank, zum Teil Freunde von Hans. Es gelang auch Wicky, hier ergiebigen Anschluß zu finden, nur mit dem alten Berkow, an dem ihr des Namens halber viel gelegen war, konnte sie keine Fühlung gewinnen. Hoffentlich wurde es nach Adelheids Niederkunft in dieser Beziehung besser.

Einen vollständigen Mißerfolg hatte ihr Versuch, mit den Hofkreisen und ihrer Gesellschaft in Verbindung zu kommen. Zwar trat sie mit ihrer Mutter dem Vaterländischen Frauenverein, dem Roten Kreuz, den, Frauengroschenverein u.s.w. bei, wo Ministers- und Generalsfrauen mit einfachen Bürgerlichen und eleganten Börsianerdamen zusammentrafen. Sie überboten die anderen in der Höhe ihrer Liebesgaben für die Vereine und an Geschenken für die Bazare, und liebenswürdig wurde alles entgegengenommen, aber war die Not gelindert und die gemeinsame Arbeit gethan, so gingen die Gruppen auseinander und wieder in ihre Gesellschaftsphäre zurück. So war Wicky also wieder auf ihre leidigen Kaufmannskreise beschränkt.

Im neuen Jahre begannen die großen Gesellschaften in der Villa. Dem alten Heller wurde dadurch der Besuch bei seiner Tochter bald verleidet. Vor der Hochzeit hatte er ihr versprechen müssen, sie mit Mama allwöchentlich Abends »auf ein Butterbrot»« zu besuchen. Aber seit einiger Zeit begegnete es ihm öfter, daß er seine Tochter nicht zu Hause traf und mit Hans' Gesellschaft vorlieb nehmen mußte, die er täglich im Geschäft haben konnte. Es blieb ihm also nichts anderes übrig, als sein Erscheinen in Zukunft mindestens zwei Tage vorher anzumelden, wodurch der Besuch schon etwas Förmliches erhielt. Mochte er noch so dringend bitten, keine Umstände zu machen, mit einem »Butterbrod« wollte sie die Eltern nicht abfertigen. Es gab also »noch was hinterher«, und zu diesem größeren Speisezettel wurde auch gleich eine »Gesellschaft« eingeladen, – Leute, gegen die man irgend welche Verpflichtungen hatte, sowie für den unvermeidlichen Skat den dritten und vierten Mann. Während sich Mama Heller mit Vergnügen in die veränderte Sachlage schickte, sah sich ihr Gatte, der nur mit seinen Kindern gemütlich bei einer Tasse Thee plaudern wollte, schmerzlich in seinen Erwartungen getäuscht.

So fand er sich eines kalten Winterabends mit seiner Frau laut Anmeldung Punkt acht Uhr in der Villa ein. Feierlicher Empfang im glanzvoll erleuchteten Entree durch das Dienstmädchen, das im besonderen Wichs prangte. Während Frau Viktoria noch vor dem venezianischen Spiegel im Entree ihr Haar ordnete, wollte ihr Gemahl ohne Umstände in das Wohnzimmer hasten, um seiner Wicky einen Kuß auf beide Wangen zu geben ...

»Bitte, hier!« sagte die Zofe mit vielverheißendem Lächeln und öffnete die Thüre zum Salon. Die Tochter in glanzvollem weißen Gesellschaftanzug und mit all ihren Brillanten geschmückt empfing ihn.

»Du hast wohl große Gesellschaft heute?« fragte er und sah ängstlich auf seinen Rock nieder. »Und ich komme in meinem Straßenkostüm!«

»Ach nein, Papa, wir sind ganz en petit comité

» En petit comité?« wiederholte er und ahnte Unheil.

»Nur wenige Bekannte,« fuhr Wicky fort und sagte einige Namen herunter. Direktor Münzer mit Frau vom Börsenverein, Disponent Rösicke von der Niederdeutschen mit Töchtern, der junge Heilbut, von Pasemanns, – »Gott, immer die ewigen Geschäftsleute!« fügte sie seufzend hinzu, nicht einmal durch das »von« des beliebten Fabrikbesitzers getröstet. »Und Mehlmeyer!«

»Meine bête noire!« rief Heller schmerzvoll, »ein schnodderiger Börsianer, der mir mit seinem ewigen Absprechen und seinen Bosheiten ein Greuel ist und allen Appetit nimmt.«

»Beherrsche Dich,« versetzte seine Frau, ganz Oberlehrerstochter. »Das gesellschaftliche Leben ist nun einmal auf gegenseitige Rücksichten gegründet. Ich bin nur froh,« fügte sie mit einem Blick auf ihre Toilette bei, »daß ich mein neues Seidenkleid, das ich Dir zeigen wollte, zufällig anhabe.«

»Prächtig!« rief Wicky, »Du wirst damit Ehre einlegen. Die Leblanc, meine neue Gesellschafterin, wird Dich gleich ein wenig frisiren.«

Und während die vergnügungssüchtige Kommerzienrätin ins Boudoir ihrer Tochter eilte, um sich den Frisirmantel umzuwerfen, machte Heller seinem Kinde Vorwürfe. Er hatte wirklich gute Lust heimzugehen. Wicky, dem an diesem Gast offenbar nicht viel gelegen war, schwieg sich aus, aber Hans, der eben aus der Fabrik herüberkam, ließ es nicht zu.

»Trösten Sie sich mit mir, Papa,« sagte er beschwichtigend. »Auch mir ist diese Gesellschaft, von der ich ebenso wenig eine Ahnung hatte, recht fatal, aber was soll man thun? Wicky will eine Zerstreuung. Sie klagt ohnehin und nicht ganz mit Unrecht, daß sie nichts vom Leben habe. So machen wir denn also gute Miene zum bösen Spiel.«

Er nahm den Schwiegerpapa auf sein Zimmer mit, wo sie beide ihre Toilette vervollständigten. Hans zog einen schwarzen Salonrock an und gab seinem Schwiegervater eine weiße Halsbinde. Dann ordneten sie ihr Haar und parfümierten sich.

»Wicky behauptet sonst, wir riechen nach Maschinenöl.«

»Und für welche Zeit lauten Eure Einladungen?« fragte Papa Heller, als sie wieder im Salon waren.

»Auf acht Uhr!« entgegnete die Tochter.

»Gott sei Dank, mein Magen hielte es nicht länger aus!« rief der Alte und warf einen Blick nach der Pariser Pendule, dann einen erstaunteren zweiten auf seine goldene Taschenuhr. »Es ist ja schon halb Neun.«

»O vor halb Zehn wird schwerlich jemand kommen,« bemerkte Wicky. »Es wäre höchst unfein, wenn sie pünktlich um acht Uhr erschienen.

»Schrecklich!« seufzte Heller und ließ sich von seinem Schwiegersohn in die Küche führen, wo er sich einige belegte Brödchen geben ließ, indessen Frau Viktoria und Tochter vor dem großen Spiegel ihre Verbeugungen und lächelnden Mienen einstudierten.

Das Außerordentliche geschah aber doch, denn nachdem sich Vater, Mutter, Tochter und Schwiegersohn mit Warten nervös gemacht, erschien bald nach neun Uhr schon der erste Gast, der ganz besonders freundlich empfangen wurde. Es war der Disponent Rösicke mit Frau und arg heiratsfähigen Töchtern, protzenhaft aufgeblasen und ungebildet, aber als Anhänger des Generalkonsuls hier gerne gelitten. Sie fühlten sich höchst unglücklich, weil sie die Ersten waren, denn Hellers gehörten zur Familie und zählten nicht. Leider ließen die nächsten Ankömmlinge noch fast ein halbe Stunde auf sich warten, und diese peinliche Erwartung war kaum geeignet, die Stimmung zu erheitern und eine angenehme Unterhaltung in Fluß zu bringen. In seiner Verzweiflung zog Herr Rösicke den Abendkurszettel aus der Tasche und debattierte darüber lang und heftig mit Heller und Hans, die wenig von der Sache verstanden. Endlich erschienen die Gäste, aber die Erstgekommenen ärgerten sich, daß sie so lange hatten warten müssen, und die Letzterschienenen fühlten sich durch die nicht mißzuverstehenden Blicke gekränkt, womit sie für ihre Rücksichtlosigkeit gestraft werden sollten.

»Das kann ja ein recht angenehmer Abend werden!« flüsterte Heller seinem Schwiegersohne zu.

Die Flügelthüren gingen auf, und paarweise strömte man endlich in das elektrisch erleuchtete Speisezimmer. Hier war alles in stimmungsvoller Renaissance, solid, ernst, anheimelnd. Stillleben an den Wänden weckten und reizten den Appetit. Der silberne Aufsatz, das bunte alte Meißener Porzellan und viele Blumen erfreuten das Auge. Dazu die vortreffliche Küche eines Hoftraiteurs, der auch die zwei weißbehandschuhten Livreediener geliefert. So wurde alles vergnügter. Doch die Hausfrau hatte eine besondere Überraschung für ihre Gäste, und gleich nach dem Zwischengerichte, als eben der »Bratenbarde« Mehlmeyer sich zum Toast vorzubereiten begann, sagte sie zu ihrem linken Nachbarn, Herrn Fabrikbesitzer von Pasemann, laut genug, um vom ganzen Tische gehört zu werden: »Nun kommt etwas Exotisches, Herr Baron – etwas, das Sie gewiß noch nie gegessen haben.«

Allgemeine Sensation und durcheinander schwirrende Stimmen: »Ah! – Etwa indische Vogelnester? – Antilopenfilets? – Rhinuzerosschinken?«

»Zu anspruchsvoll, meine Herrschaften!« rief Wicky lachend und warf dabei kokett ihr hübsches Köpfchen zurück. »Nichts von alledem, aber doch etwas sehr Seltenes.«

Große Spannung, die sich beim Eintritt der Lohndiener noch steigerte. Eine ovale Silberplatte wurde auf den Tisch gestellt, und man sah sechs malerisch gespickte braune Hühnerleichen, die ihre Köpfe und gekrümmten Schnäbel unter die Flügel bogen. Ein allgemeines »Ah!« empfing das seltene Gericht, und alsbald ging wieder das Raten los: »Schnepfen! – Haselhühner! – Wachteln! – Wilde Tauben! – Exotische Krammetsvögel!« rief man wirr durcheinander.

»Nein, meine Herrschaften,« sagte Wicky triumphierend, »es sind Steppenhühner!«

»Steppenhühner!« wiederholte die Tafelrunde im Tone respektvollen Erstaunens. Und dann machten sich alle mit Messern und Gabeln über den seltenen Leckerbissen her. Eine Weile hörte man nur das Knacken der Knochen und Aufstoßen der Messer auf den Tellern, dann ein Schmatzen, Einschenken, Räuspern. Man hielt im Essen ein, trank einen Schluck Kabinetswein, spielte mit dem zweiten Bissen, bevor man ihn zum Munde führte, legte ihn wieder hin und wechselte verstohlene Blicke mit den Nachbarn. Plötzlich fiel das erlösende Wort:

»Pfui Teufel!«

Der fürchterliche Mehlmeyer hatte den Mut gehabt, es auszusprechen, was alle dachten. Wicky warf ihm einen zürnenden Blick zu, aber es half nichts mehr. Schon stimmte ihr Papa in das entrüstete Pfui ein, und ihr Mann erklärte zur allgemeinen Genugthuung, das zähe, blaugraue Fleisch sei weder zu schneiden noch zu beißen. Schließlich stimmten auch Frau Viktoria und die übrigen Damen ein. Und nun regnete es billige Witze. Man nannte das Gericht tatarisch, kalmückisch, das echte russische Juchten, gar nicht so weit her, ein ganz unkultiviertes Federvieh, für das die gute Sauce und die schönen Semmel- und Kartoffelkroutons viel zu schade seien. Wicky mußte sich in ihre Niederlage finden, und als der Bratenbarde sich erhob und in ebenso launigen als wohlwollenden Wendungen den Durchfall der Steppenhühner feierte, welche glorreich bestimmt waren, Lachs, Pute und Rehbraten, diese unabänderlichen Berliner Gerichte, zu verdrängen, da lachte auch die Hausfrau herzlich mit. Dann klangen die Gläser zusammen, und das »aparte« Gericht verschwand von der Tafel, um einer Apfelsinentorte Platz zu machen.

Noch halb hungrig erhob sich Heller von seinem Sitz. Er gab gerne zu, daß der Zettel mit Raffinement entworfen war, daß die Speisen aus einem vornehmen Kochgeschäft kamen, aber sie waren fabrikmäßig, ohne Liebe hergestellt und hinterließen nur einen Reiz, keine Befriedigung. Und nun gar die entsetzlichen Steppenhühner! ...

»O mein häusliches Rindfleisch!« sagte er leise zu Hans, der ihm verständnisinnig die Hand schüttelte.


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