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Manch tiefes Leid, manch bang erschütternd Beben, Manch stilles Sehnen haucht' ich in Gesänge, Und meint' ich oft, daß mir das Herz zerspränge, Schien tröstend mich ein Engel zu umschweben. Denn solche Huld hat mir ein Gott gegeben, O, rauscht Ihr zu, ihr seelenvollen Weisen! Schweb' um die Hold' in immer engern Kreisen, |
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Gefesselt bin ich nun, ich bin gebunden, In enger Haft unlösbar fest gehalten, Und wie auch Willkür herrisch möge walten, Küss' ich die Bande doch, die mich umwunden. Wohl selten sind Gefangne froh befunden, Ich aber will die Ketten immer tragen, Mir tönt die Luft nur Lust zurück, nicht Klagen, |
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Hell glüht ringsum ein blühend Liebesleben, Es schwelgt der West mit lustentflammtem Kosen Im dunklen, thaubeperlten Kelch der Rosen; Die Welle sucht der Welle nachzustreben, Den Baum umstricken brünstig schlanke Reben, So wandelt hold die Flur sich mir zum Garten, Ja, Quellen, die vom Frost gebändigt starrten, |
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Seyd ihr so arm, so jeder Gunst entwendet, Daß Amor nie den Pfeil nach euch gezücket, Der tief verletzt, doch höher noch entzücket; Hat er euch nie ein schnell Geschoß gesendet? – Was wär' es sonst, das ihr zu tadeln fändet? Erbärmlich seyd ihr, tief im Staub verloren, Fühlt immerhin, daß euch die jungen Horen |
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Nacht wird's um mich, und wieder Tag und helle, Bald ist ein Lichtmeer strahlend ausgeflossen, Bald lenkt die Sonne abwärts mit den Rossen, Und Dunkel zieht herauf an ihre Stelle; Bald rieselt klar auf Silbergrund die Welle, Was kümmert's mich! Ob Tag, ob Nacht dort oben, Ob Stürme brausen, lind Zephyre hauchen, |
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O, sey barmherzig, huldigste der Frauen! Warum mich stets mit neuem Band umwinden? Kann all' mein Leid nicht Deine Gunst entzünden, Laß Hoffnung nicht im klaren Blick mich schauen! Wohl scheint er mild in feuchtem Glanz zu thauen, So treib' ich fort, vom süßen Schein betrogen, O, lächle nicht, o spotte nicht der Qualen! |
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Geduld, mein Herz, beginne nicht zu wanken, Und was du fühlst, bewahr' es wie dein Leben! Gefährlich ist's, die Decke aufzuheben, Und leicht durchbricht der Unmuth Wehr' und Schranken. So lang die Zeichen noch verworren schwanken, Doch wenn wir sehn, wovor uns oft gebanget, Verrath sich täuschend borgt der Liebe Züge, |
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Magst Du auch unsanft spotten meiner Leiden, Wenn Schmerz und Kummer meine Wangen bleichen, Magst Du Dein Ohr dem mir Verhaßten reichen, Dich herzlos kalt an meinem Kummer weiden: Ich muß sein Glück, nicht sein Verdienst beneiden; Ja, Zorn und Wuth durchschauert mir die Glieder, Und unbezwingbar treibt mich's oft und wieder, |
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So muß ich denn mit trübem Auge sehen, Wie meine goldnen Sterne niederwallen, Vom Lebensbaum die Blüthen abgefallen, Und blätterlos die todten Zweige stehen. Muß jedes Glück die leichte Luft verwehen, — — — — — — — — — — — |
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Wie Du mir werth, sey der Entschluß Dir Zeuge, Daß ich den Mund verschlossen jeder Klage, Damit am Freudenhimmel Deiner Tage Durch meine Schuld kein trüber Hauch sich zeige. O, armes Herz, wie du auch leidest, schweige; Leicht magst Du Dich von mir, Geliebte, trennen, O, möchtest Du Dich nie getäuscht erkennen, |
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Wie Blumen bunt sich an einander reihen, Hab' ich den kleinen Liederkranz gewunden, In heitern erst, doch bald in trüben Stunden, Nun nah' ich schüchtern mich mit bangem Scheuen, O, holde Frau! und wag', ihn Dir zu weihen. Nimm, was in schöner Liebeszeit begonnen, Denn wie ein Traum, im Morgenduft zerronnen, |
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So ruhet denn, ihr tonbelebten Saiten, Die oft so süß mir in die Seele klangen, Am Grabe meiner Hoffnung aufgehangen! Seyd mir ein schönes Denkmal bess'rer Zeiten! Stumm siehet man den Schwan die Flügel breiten, Ein schönes Hoffen hatt' ich still genähret: Nur kurze Frist hat dieser Traum gewähret, |