Joseph Christian von Zedlitz
Gedichte
Joseph Christian von Zedlitz

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Froher Besitz.

          Einst war auf umrollender Welt
Wechselndes Treiben
Mein Auge gerichtet, mein Sinn gestellt:
Nun laß ich's bleiben!

Fort im behaglichen Müßiggang
Leb' ich die Tage,
Daß um der Zeiten Begebniß und Drang
Nimmer ich frage!

König bin ich im höchsten Reich,
Regier' in Wonne;
Keine Kron' ist der meinen gleich
Unter der Sonne!

Nicht um das alte Liebchen des Stiers,
Europa, tausch' ich
Meine Liebst'! Auf das Brüllen des Thiers
Nicht länger lausch' ich!

Auch nicht auf das verweinte Gesicht
Der betrogenen Schönen,
Die statt Kränzen nun Dornen dicht
Umfangen und krönen!

Sie ist gewandert aus Hand in Hand,
Aus schlechter in schlechte;
Nimmer ein treuer Buhle sich fand,
Nie kam der rechte!

Was soll des thörichten Weibes Schrei'n
Länger mich stören!
Meiner Liebsten nur ganz allein
Will ich gehören!

Und trifft die Klage der Welt mein Ohr,
Will ich's verschließen,
Sperren mein Haus und sperren mein Thor,
Und göttlich genießen! –


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